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Tagebuch

4 Sep 2019

05.09.2019


Die Nacht hat es geregnet, am Morgen auch und auch einen großen Teil des Tages, etwa so lange, wie  wir mit dem Auto unterwegs waren. Allerdings am Nachmittag hat es in der Richtung, in der wir gefahren sind, aufgeklart, die Sonne kam raus und hat uns nicht mehr verlassen.

Wir haben uns Richtung Süd Westen bewegt, es sind sozusagen die letzten Etappen der Reise durch Norwegen.

Die Gegend, die wird durch fahren sind, war wieder sehr abwechslungsreich, steile Berge, Felsen, aber auch flaches Land. 

Dass sie lag etwa 150 km vom Start. Und führte uns teilweise wieder über die schon bekannten schmalen Stressen, unter anderem auch unbefestigte Wege. Insbesondere die letzten 15 km waren so beschaffen, dass Jana hinterher sagte Scheiß Straße…

Unterwegs im übrigen hätte ich beinah einen wunderschönen Fasan überfahren, er stand so am Wegesrand und ich konnte gerade noch bei Gegenverkehr soweit ausweichen, dass ich ihn nicht erwischt habe. Im Rückspiegel hab ich ihn davon fliegen sehen. Zum Abendbrot hatte ich Lachs gekauft, den hätten wir dann nicht benötigt, sondern uns mit Fasan zufrieden gegeben…

Das Ziel war im übrigen die Besichtigung eines Teils des Westwalls, der sich ja von Frankreich bis Norwegen an den gesamten Küssen erfunden hat. Bei der Reise 2016 habe ich ja, als ich durch Dänemark gefahren bin, schon einiges darüber geschrieben.

Der Felsen der Gegend von Varnes war die besichtigte Anlage die Hauptstellung einer gesamten Batterieanlage, der weitere vier Stellungen zugeordnet waren.  Dies waren die Stellungen von Hidra, Loshavn und Hausvik. Varnes Fort befindet sich zum großen Teil im Felsen, die gesamten Zugänge zu den Geschützstellungen sowie zum Beobachtungsstand erfolgten hier unterirdisch. Die Stellung hatte vier 10,5 cm Kanonen mit  16.000 m Reichweite und mit einem Schussgeschwindigkeit von fünf Schüssen pro Minute. 

Insgesamt befanden sich an der norwegischen Küste 300 Geschützstellungen die jedoch nie zum Einsatz gekommen sind. Das einzige was hier stattgefunden hat war Übungsschießen. Diese Anlage wurde zum großen Teil von russischen kriegsgefangenenSowie Gefangenen Holländern erbaut. Allerdings haben auch norwegische Freiwillige mitgeholfen. 

N 58° 10' 27.9'; E 06° 38' 13.8''

Nach der Besichtigung, die mit einer kleinen Wanderung verbunden war, sind wir nochmals weitere 80 km gefahren bis zum heutigen Übernachtungsplatz. Und da ich Jana etwas Gutes tun wollte habe ich einen Campingplatz herausgesucht der sich am schönsten Strand von Norwegen befindet. Es handelt sich hier um den Campingplatz Sjøsanden 

Dort befinden wir uns jetzt, am Rande von Mandal Und warten auf die Nacht. Es wird wahrscheinlich entweder die letzte oder vorletzte Nacht sein, denn morgen werden wir in Kristiansand sein.

N 58° 01' 11.5''; E 07° 25' 58.1''

2 Sep 2019

03.09.2019


Und wiederum war der Übernachtungsplatz gut gewählt, es war ruhig (mal abgesehen von den erzeugten „Eigengeräuschen" beim schlafen). Jana schläft noch hörbar neben mir, gedanklich bereite ich mich auf den neuen Tag vor und auf das folgende Bad im Fjord. Die Badezeit im übrigen ist ja hier in Norwegen schon lang vorbei, nur einmal hab ich Kinder im Wasser gesehen... Der Regen, der in der Nacht niedergegangen ist, hat sich erstmal verzogen... Hoffentlich bleibt es so. Es ist so geblieben, der Tag war sonnig…  

Am Rande hab ich mitbekommen, dass ja nun in meinem Geburtsland Sachsen die Wahl stattgefunden hat. Es ist so weit weg das ganze, zum schockierenden, aber erwartbaren Ergebnis schreibe ich lieber nichts, gespannt bin ich nur darauf, wie das alles weitergehen wird... wenn nur wenigstens diese unsäglichen Gestalten nicht wären wie die Schweizerin, der thüringer Blödkopf und der unsägliche Gaul... na ja.
 
Nach unserer Abfahrt sind wir als erstes zu einem Nationaldenkmal Norwegens gefahren, welches sich etwa 40 km von unserem Übernachtungsplatz entfernt am Rande der Stadt Haugesund befindet. 

Es ist Harald Schönhaar, dem ersten norwegischen König, dem es gelang, das Reich, wenn auch blutig, zu einigen, gewidmet. Er schloss sich mit den Ladejarlen aus dem Gebiet von Trondheim zusammen und bekämpfte die kleinen Könige Westnorwegens.  Um 870 Jahrhunderts gewann er die entscheidende Schlacht am Hafrsfjord bei Stavanger. Er war insoweit der Initiator der politischen und territorialen Einigung Norwegens, die jedoch erst im 13. Jahrhundert vollendet wurde. 

1872 wurde bei den Ruinen der Steinkirche von Gard ein 17 m hoher Granitobelisk aufgestellt, der an die Schlacht von Hafrsfjord 1000 Jahre zuvor erinnern sollte. Der Obelisk symbolisiert die Einheit des Reiches und wird von 29 Steinen umgeben, je einer aus jedem der alten nordischen Völker, die von Harald Schönhaar besiegt und dadurch letztlich vereint wurden. Eine Grabplatte, die vielleicht jene ist, die Haralds Grab überdeckt hatte, liegt zwischen dem Obelisken und den Fylkesteinen im Norden. 

Weiter sind wir dann gefahren über eine Brücke, die das Festland mit der vorgelagerten Insel verbindet zur Kirche von Avaldsnes. Die Kirche und der nebenstehende Palast, von dem nur Ruinen vorhanden sind, ist der älteste Königsitz Norwegens. Dieser König hat im übrigen von allen norwegischen Königen die längste Zeit geherrscht. Er war damit der Gründer einer Dynastie, auf die sich die nachfolgenden Könige berufen mussten. Olav der Heilige im übrigen stammt somit auch von ihm ab.

Im daneben befindlichen Wikingermuseum haben wir unter anderem die Geschichte von Harald Schönhaar nochmals nachvollziehen können, auch die der nachfolgenden Könige, sowie durch die gut erzählen Filme viel Wissenswertes aus dieser Zeit mitbekommen. Der Besuch dieses Museums war für norwegische Verhältnisse sehr preiswert, aber das Museum war wiederum wesentlich besser als manch andere. 

Im Anschluss an den Museumsbesuch haben wir eine kleinen Wanderweg über eine Brücke auf eine Insel begangen, auf der befindet sich ein nachgebautes Wikingerdorf. Langhaus, Bootshaus und andere Gebäude sind vorhanden. Als wir gekommen sind, war gerade eine große Gruppe Kinder da, sie hatten eben gegessen und leider war für uns nichts übrig… Wir haben uns alles angeschaut und uns danach ein bisschen mit den Kindern beschäftigt. Diese haben unter anderem selbst Mehl gemahlen, daraus einen Teig geknetet und daraus wiederum Fladen gebacken. Nach langem betteln hab ich schließlich einen Fladen abbekommen. Diesen mit Butter und Honig verspeist (natürlich gemeinsam mit Jana) und was soll ich sagen, so schlecht hat das gar nicht geschmeckt.

27 Aug 2019

27.08.2019


Die Nacht an diesem wunderbaren See haben wir gut verbracht und gemeinsam waren wir am Morgen im See. Allerdings hat dieser nur eine Tiefe bis zum Oberschenkel, so dass wir nicht schwimmen konnten sondern uns nur waschen konnten. 

Aber das war auch ausreichend, da die Wassertemperatur sicherlich so zwischen 5° und 8° war... 

Gegen 9:00 Uhr sind wir aufgebrochen, die Fahrt auf dieser Straße Richtung Lom hinterlässt auch so viele Eindrücke, rechts und links die Berge, der Fluss mit seiner besonderen Farbe, der immer wieder zum See wird, und nach wenigen Kilometern war unser erstes Ziel auch schon wieder erreicht.

Ein Einstieg In den Reinheimen Nationalpark.

Der Parkplatz befand sich an gleicher Stelle wie 2014, die Wanderung, die wir gemacht haben, war ebenfalls die gleiche. 

Ich habe sie ausgewählt aus mehreren Gründen, zum einen, weil sie wunderschön ist, zum anderen, weil sie nicht so lang ist und ich insofern schon ein bisschen Rücksicht nehmen muss… 

Sie führte wieder zur Steinbrücke, einen schmalen Wasserdurchlauf überdeckt ein großer Felsbrocken. 

Auf dem Weg dahin, der durch einen Wäldchen führte und steil bergauf ging,  standen massenweise Pilze. Vor allem Birkenpilze und Rotkappen. Ich glaube, wenn wir die alle gesammelt hätten, das hätte ein Pilzgericht für die ganze Woche gegeben. Mike, das wäre was für dich gewesen! 

Das Wetter war wunderbar, die Sonne war da, die Wege waren trocken. Nach etwa 2 Stunden sind wir zurückgegangen und weitergefahren zum Pollfoss Wasserfall. Und zu dem dort befindlichen wunderschönen Gebäude, in dem sich ein Restaurant und ein Hotel  befinden. Und leider… Leider hat mich mein Gedächtnis im Stich gelassen oder mir einen bösen Streich gespielt. Ich meinte mich zu erinnern, wie wunderbar dort am Lunch Buttet der Lachs geschmeckt hat. Es gab aber weder Lunch noch Lachs, es gab nichts außer Kaffee und vielleicht etwas süßem. Angeblich wäre das schon zwölf Jahre so gewesen. Nun ja, mein Kopf ist auch nicht mehr der, der er mal war… Und ich meine doch immer noch, diesen Geschmack auf der Zunge zu spüren… Nun ja. 

Da blieb uns nichts weiter übrig als weiter zu fahren, nach Lom. Und dort war es mir vergönnt, Jana ihre erste Stabkirche zu präsentieren. 

Die Kirche von Lom ist einer der größten Stabkirchen, die es noch in Norwegen gibt. Untersuchungen des Holzes aus dem ältesten Teil zeigen, dass die Kirche wahrscheinlich um 1150 gebaut wurde. Ursprünglich war sie rechteckig, das Schiff war kürzer als heute, einen Turm hatte sie nicht. 

In ihr ist das typische Stabwerk zu sehen, die mittelalterliche Innenausstattung stammt im wesentlichen aus dem 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Dies betrifft auch die hier vorhandenen Malereien. 

Im Anschluss haben wir die hiesige Bäckerei aufgesucht, diese soll einer der besten Bäckereien in Norwegen sein. Dort haben wir je ein Sandwich gegessen, Brot gekauft und heute Abend werden wir feststellen, ob es wirklich eine der besten Bäckereien ist…

Zur Zeit halten wir uns im gegenüberliegenden Informationszentrum auf, dort schreibe ich zum einen, dort haben wir aber auch die Ausstellung über die schwindenden Gletscher in Norwegen besucht. Es ist schon beeindruckend die Fotos zu sehen, die Gegenüberstellung von früher zu heute, und es ist traurig, dass es in einigen Jahren es wohl keinen einzigen Gletscher mehr geben wird. 

Für Norwegen ist es eine Katastrophe, denn viele Flüsse entspringen eben aus diesem Gletschern. Da die Stromerzeugung in Norwegen fast ausschließlich durch Wasserkraft erfolgt, werden dann schwere Zeiten auf die Norweger zukommen.

Jetzt werden wir gemeinsam einen Übernachtungsplatz heraussuchen.

Auf der damit einhergehenden Weiterfahrt Richtung Sogndal  durch das rauhe und urwüchsiger Tal, das Leirdal. Der hier befindliche Fluss  bringt große Mengen Sand und Geröll aus den Bergen herunter. Und ist daher farblich anders geartet als die schon gewöhnten Wasser... 

Die Straße führt links am Fluss entlang und nach einigen Kilometern überquert sie, kurz danach haben wir neben der Anlage „Elvester" die dort stehende Saga-Säule, die an die Reichseinheit erinnern soll, besichtigt, das Nationaldenkmal Norwegens. 

Eine Hohe Natursteinsäule, obenauf Olav II, die Reliefs an dieser Säule zeigen die ganze Geschichte Norwegens. Und unten steht der Name des ursprünglichen Künstlers, Wilhelm Rasmussen. An der Säule wurde 1836 begonnen, fertig und aufgestellt wurde sie allerdings erst 1992. Irgend wie muss das mit den Kriegen zu tun haben. Und mit sonstigen politischer Querelen, die dazu führten, dass die Säule hier und nicht in Oslo aufgestellt wurde. 

N 61° 42' 12.3''

E 08° 17' 10.7''

Nur noch 4 km und dann war das Ziel erreicht, unser Übernachtungsplatz, auf einem wunderschönen Platz zwischen Straße und wild brausendem Fluss, mit WC und Picknickbänken, trotz Straße hört man die Autos nicht, der Fluss übertönt sie. 

Wir haben draußen zu Abend gegessen und lassen es uns gut gehen...


28.08.2019


Die Nacht war wunderbar, das Rauschen des Flusses hat den Schlaf angenehm begleitet...

Gegen 8:00 Uhr sind wir schon losgefahren, diese Strecke in dieser Form bin ich erstmalig gefahren. Es ging die 55 immer bergauf, links von uns der Jotunheimen Nationalpark. Sichtbar waren immer ein paar Gletscherzungen, die Strecke war einfach gigantisch. Das einzige, was gestört hat war die Straße… Die Landschaft war so einzigartig, dass diese wie ein Fremdkörper darin gewirkt hat. 

Wir haben immer mal einen Stop eingelegt, geschaut, Fotos gemacht und dann ging es weiter in engen Serpentinen bergab Richtung Skjolden. Wir sind die 55 weitergefahren bis nach Gaupne, dort auf die 604 und sind dieser etwa 35 km gefolgt. 

Das Ziel war der größte Gletscher des europäischen Festlandes, der Nigardsbreen, den habe ich bereits 2011 besucht, aber auf der anderen Seite des Gletschers. 

Auf dem Weg dahin, noch auf der 55, haben wir die wunderschöne steinerne Kirche „Dale Kyrkje" aufgesucht. Die Kirche wurde etwa 1250 gebaut, das Baumaterial besteht größtenteils aus Granitgneis, die Fenster und Türumrahmungen aus Speckstein. Der später angebaute hölzerne Eingangsbereich, welcher im 17. Jahrhundert entstand, hat schöne Rosenmalereien, welche sehr gut erhalten sind. Beeindruckend ist die Ausführung des ursprünglichen Eingangsportals in die Kirche, die Ornamentik des Spitzbogens wurde wunderschön ausgeführt. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1633, der Altar von etwa 1700. Die Malereien, die im Chor sichtbar sind, stammen aus dem 16. Jahrhundert, es wurde allerdings festgestellt, dass weitere Malereien sich darunter befinden, welche im 13. Jahrhundert entstanden sind.

Jetzt befinden wir uns im Besucherzentrum und Museum des Nigardsbreen, haben Kaffee getrunken, schauen von hier aus auf eine weitere Gletscherzunge. Wir sind vorhin etwa 3 km weit auf einer mautpflichtigen Straße gefahren, bis zum Parkplatz an dieser Gletscherzunge. Vom Parkplatz ging es dann noch mal 3 km über Stock und Stein bis fast unmittelbar vor den Gletscher. Diese sind immer wieder beeindruckend mit ihrer Farbe, ihre Größe, und ihrem fast unvorstellbaren Alter. Die Wassermassen, die aus dieser Zunge heraus treten, auch die sind kaum begreifbar. Wir haben übrigens dieses Wasser getrunken, damit über 10.000 Jahre altes Wasser…

Jetzt zeigt sich wieder, dass wir Glück hatten, da wir in dieser Jahreszeit unterwegs sind war der Parkplatz bei weiten nicht gefüllt, zur Hauptreisezeit findet man dort kaum einen Platz. Heringe in der Dose haben es da bequemer.

Noch etwa 50 km werden wir heute zurücklegen und dann an dem Parkplatz halt machen, von dem es dann mit der Fähre hinüber geht zur Stabkirche von Urners, die wir morgen anschauen werden. Dass heißt, wir werden dort die Nacht verbringen…

Mittlerweile sind wir angekommen, wir sitzen hier in dem kleinen Restaurant Bryggehuset und warten auf unseren Lachs. Einige Spatzen umlagern uns, hüpfen auch immer mal wieder auf den Tisch und warten gespannt darauf, was wir essen werden. Und insbesondere warten Sie darauf, ob sie etwas abbekommen. Jana hingegen war sehr fuchsig, hat die armen Spatzen gleich verscheucht. Ich jedoch habe sie in Schutz genommen und werde auf sie aufpassen wie auf meinen Augapfel. Auch wenn sie vielleicht nichts abbekommen.


29.08.2019


Die vierte Woche sind wir nun unterwegs, stehen am Hafen von Solvornvegen, gegenüber ein schönes Hotel aus dem 17. Jahrhundert. Und es regnet. Es ist mittlerweile fast 7.00 Uhr, die hier vor Anker liegende Fähre hat bereits den Motor angeworfen (obwohl die Fähre erst 10.30 Uhr fahren wird), Jana schläft und ich schaue immer mal aus dem Fenster auf die wolkenverhangenen Berge. 

Jetzt ist Jana erwacht (von erwachen kann jedoch so richtig nicht die Rede sein) dann erstens fehlt der Kaffee, zweitens muss die Schlafmaske abgenommen werden und drittens ist sie noch nicht ansprechbar. Das morgendliche Ritual muss irgendwann beginnen…

Das Ritual hat stattgefunden, es hat alles geklappt, danach war Jana ansprechbar.

Ich war zwischenzeitlich noch mal in dem Hotel, habe das reichhaltige Frühstücksbuffet bewundert, mit einer Dame an der Rezeption gesprochen die aus Deutschland stammt und noch die Frage des Gastes zu meinem Fahrzeug beantwortet. Dieses Hotel habe ich heute von innen erst mal richtig anschauen können, es ist wirklich einzigartig schön.

10:00 Uhr sind wir mit der Fähre übergesetzt um die Stabkirche von Urnes  zu besichtigen. Von der Fähre ging es etwa 1 km Berg auf, Dort stand die Kirche innerhalb von Wolken oder Nebel. Denn der heutige Tag begann mit Regen, tagsüber jedoch hat sich das geändert, es kam auch immer mal die Sonne zum Vorschein.

Der Weg zur Kirche war schon nass, aber noch nässer war der Rückweg zur Fähre…

Die zum Welterbe der UNESCO gehörende Kirche wurde um 1130 erbaut und ist damit die älteste noch erhaltene Stabkirche in Norwegen. Die schöne Natur, die außerhalb der Kirche zu besichtigen ist, von ihr haben wir leider infolge Nebel und Wolken nichts mitbekommen, insofern sind die Fotos der Kirche von außen recht düster, aber vielleicht ist das das besondere Flair derselben. 

Es wird davon ausgegangen, dass diese Kirche ein Privatbau der mächtigen Familie Ornes gewesen ist.  Die Ornamentik der Stabirche wird auf 1050-1100 datiert was darauf hinweist, dass sie von einer jüngeren Kirche stammen muss. Wahrscheinlich würde gegen 1150 der hier stehende Vorgänger abgerissen und dessen Materialien für den Bau der neuen Kirche genutzt. Fundamente, die unter der Kirche gefunden wurden, unterstützen diese Annahme. 

Typisch für diese Kirche sind die Flechtwerke der vorhandenen Ornamentik im Bereich der Zugänge und Fassaden, das Wechselspiel zwischen breiten und schmalen Linien sowie die fließenden Linien derselben. Diese stellen Variationen über Stilarten zur Zeit der Wikinger dar, wie man sie von den Runensteinen in Schweden kennt. Besonders eindrucksvoll ist das Potarl der Kirche, was ebenfalls aus dem vorher stehenden Bauwerk entnommen worden ist. 

Die Innenausstattung stand dann auf spätere Zeit, nach der Reformation bis in das 17. Jahrhundert. 

Bei strömenden Regen (die Kirche stand mittlerweile absolut im Nebel) sind wir zur Fähre gegangen. Unten angekommen haben wir festgestellt, dass mittlerweile oben alles zu sehen war, wir hätten also noch mal hochgehen können. Das haben wir uns dann aber nicht angetan, sind auf der Fähre gestiegen, auf die andere Seite gefahren und abgefahren. 

Das nächste Ziel war nach ungefähr 80 km, zwei Fähren, mehreren Tunneln und schönster Landschaft erreicht, da die Stabkirche von Borgund, welche eine der schönsten Kirchen Norwegens ist.

Diese Kirche wurde Ende des zwölften Jahrhunderts errichtet. Neben dem eigentlichen Kirchengebäude steht der Glockenturm, in der Kirche ist außer dem Alter und der Kanzel nichts weiter mehr vorhanden. Trotzdem ist dieses Bauwerk einfach nur beeindruckend, insbesondere deswegen, da der Innenraum fast original erhalten ist.

Jetzt sitzen wir gegenüber in dem Informationscenter, hier befindet sich sowohl ein Kaffee als auch eine Ausstellung zu den Stabkirchen. Natürlich haben wir diese auch angeschaut. Und natürlich nutze ich das Internet.

Mittlerweile ist es sonnig, sind aber viele Wolken am Himmel, aber so, wie das Wetter heute war, war es nicht zu beanstanden (trotz wir eingeweicht wurden)


30.08.2019


Von der Kirche sind wir bei der Abfahrt nicht lange gefahren, haben auf dem Rückweg nicht die Tunneldurchfahrt auf der E16 genommen sondern die historische Straße (630). 

Sie war letztlich genauso lang wie die Tunneldurchfahrt (etwa 3 km), landschaftlich aber weit schöner. Diese historische Straße wird auch Königsweg genannt, sie verbindet die Teile von Norwegen miteinander. Dort haben wir an einem schönen Parkplatz übernachtet, das Rauschen des Flusses und des Wasserfalls hat uns in den Schlaf gewiegt (denn schlafen muss man ja dann auch irgendwann, trotz der schönen Dinge, die man so machen kann vor dem einschlafen...)

Geschlafen haben wir dann sehr gut, ich war am Morgen im Fluss baden, er war zwar kalt, aber nicht so kalt. Etwa 3 cm... Aber nach innen... Da war es in Antygl schon manchmal weit kälter... 4 cm... Der Himmel war bedeckt, es hat auch immer mal geregnet, aber nicht sehr.

N 61.0592413°

E 07.7286642°

Es ging dann (nach sämtlichen morgendlichen Ritualen) wieder auf die E16, da hat etwas auf mich gewartet, vor dem ich mich schon seit einigen Tagen gefürchtet habe… Der längste Festlandtunnel Europas… 25 km durch den Berg (also in etwa die Strecke von Warmensteinach nach Bayreuth). 

Zwar besteht die Möglichkeit, den Tunnel auf der vormaligen Straße zu umfahren, das hätte allerdings bedeutet, dass wir parallel zum Tunnel etwa bis 1500 m Höhe hätten fahren müssen, auf der anderen Seite wieder runter, und das wollte ich bei diesem Wetter (Regen und keine besondere Sicht), dann doch nicht.

Also: Augen auf und durch (oder besser gesagt besonders große Augen). Der Verkehr hielt sich in Grenzen, der Gegenverkehr war zwar vorhanden, aber nur sporadisch, so dass ich meiner Beifahrerin den Befehl geben konnte, mein besonderes Fernlicht an und auch wieder ausmachen. Und dieses Licht, das sind Hallogenstrahler, die leuchten den gesamten Tunnel taghell aus.

Schließlich hatten wir es geschafft, das Tageslicht hat uns auf der anderen Seite des Tunnels begrüßt, sogar die Sonne hat ein bisschen hervor gelugt. Unmittelbar nach dem Tunnel sind wir rechts abgebogen, nach Aurland, sitzen dort in einer kleinen, aber wunderschönen und gemütlichen Bäckerei und haben unseren Brunch eingenommen. Hier wird noch richtig selbst gebacken, das hat man auch geschmeckt.

Die hiesige kleine Steinkirche haben wir besucht, den „Sognedome", also die Vangen Kyrkje. Erbaut wurde die Kirche Anfang des 13. Jahrhunderts, einen eigenen Turm hat sie nicht, sondern einen  nebenstehenden kleinen hölzernen Glockenturm. In diesem hölzernen Glockenturm sind typische Stäbe verbaut, wie sie bei Stabkirchen zu finden sind, ich denke, dass hier vorher eine hölzerne Stabkirche gestanden hat.

Kaum hatten wir die Kirche betreten, sind wir wie angewurzelt stehen geblieben. Das nicht, da uns die Kirche so beeindruckt hat, sondern darum, weil dort gerade eine Beerdigung vorbereitet wurde. Da das eigentliche Ritual noch nicht begonnen hatte, konnte ich zu mindestens noch 2,3 Fotos machen, wobei ich den Sarg und all das, was damit zu tun hat, davon ausgenommen habe.

Nur noch 11 km sind wir weitergefahren zum heutigen Ziel, welches gleichzeitig auch unser Übernachtungsplatz sein wird. Das Ziel ist der kleine Ort Flåm, und hier wiederum die Eisenbahnlinie (Bert wird es freuen), die auf 20 km Länge einen Höhenunterschied von über 850 m überwindet.

Die Flåmbahn wurde als eine der schönsten Zugstrecken auf der Welt bezeichnet und ist eine der führenden touristischen Attraktionen in Norwegen. Der Zug fährt vom Ende des Aurlandsfjords, einem Seitenarm des Sognefjords, hinauf ins Hochgebirge zur Bahnstation Myrdal. Die Fahrt zeigt die schönsten Seiten der atemberaubenden Landschaft Westnorwegens.   

Im Laufe einer Stunde fährt der Zug von Meeresebene am Sognefjord in Flåm zur Bergstation Myrdal, die auf 867 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Myrdal ist auch eine Haltestelle der Bergenbahn, sodass die Flåmbahn Anschluss an Züge hat, die zwischen Bergen und Oslo verkehren.

Sie ist eine der steilsten Bahnstrecken auf Normalspur weltweit, die auf 80 % der Streckenlänge mit einer Steigung von 5,5 % verläuft. Der Zug durchquert eine eindrucksvolle Landschaftskulisse, fährt an schwindelerregenden Bergflanken und schäumenden Wasserfällen vorbei, durch 20 Tunnel hindurch. 

Und das alles haben wir erlebt und obwohl ich kein Eisenbahnfreund bin (so wie Bert), war es zum einen eine beeindruckende Fahrt an sich, zum anderen natürlich auch waren es die beeindruckenden Ausblicke. Und natürlich auch der Halt am Wasserfall, an welchem eine Nixe gesungen hat, die uns ins Wasser locken wollte. Um dieses Wesen ranken sich viele Legenden und Sagen, manch einer will sie gesehen haben… Das Wetter war so schlecht nicht, es hat zwar immer mal etwas geregnet, aber es kam auch manchmal die Sonne hervor.

Die Flåmbahn ist 20 km lang, sie hat 20 Tunnel. Es dauerte 20 Jahre sie zu bauen, die Baukosten betrugen ca. 20 Millionen NOK bei der Fertigstellung 1940. 1944 übrigens wurde die Bahn elektrifiziert, die vorher vorhandenen Dampflokomotiven wurden dann durch Elektrolokomotiven ersetzt. Wer letztlich diese Elektrifizierung durchgeführt hat, ob es die Norweger oder die Deutschen waren, das weiß ich nicht so genau… Aber wenn ich die Zeit betrachte, dann könnten das sehr wohl die Deutschen gewesen sein.

Wir stehen jetzt auf einem Parkplatz am Ufer des Fjords gegenüber den vielen Attraktionen, die dieser Ort bietet, obwohl er sehr klein ist, aber hier dreht sich eben alles um diese Eisenbahnstrecke. In Flåm wohnen nämlich nur circa 400 Einwohner...


31.08.2019


Der letzte Tag des Monats ist seit 4 Stunden angebrochen... ich bin nun schon wieder nach verrückten Träumen aufgewacht, gerade noch war ich in so einer realistischen anderen Welt, schon hab ich diese Welt verlassen und kann mich nicht mehr an sie erinnern. Sanft trommelt der Regen aufs Dach, dass, und das leichte schnaufen neben mir, sind alles was zu hören ist. 

Der Übernachtungsplatz war (trotz Übernachtungsverbot) wieder gut gewählt, einsam stehen wir mit noch zwei anderen Fahrzeugen auf dem großen Platz, bisher war absolute Ruhe, nur der Fluss rauscht stetig in den Fjord. 

Ich habe gestern kurz vor 20.00 Uhr, bei leichtem Regen, noch einen Spaziergang gemacht, mir in Ruhe alles angeschaut (es gibt hier sogar einen Hafen an welchem Kreuzfahrtschiffe anlegen) und war noch mal in dem Hotelpub auf der anderen Seite des Flusses. Der Chef hat mich in diesem schönen Gebäude begrüßt mit den Worten: „Willkommen Ernest" und dann auch wieder so verabschiedet, er meinte wohl, dass ich Hemingway zum verwechseln ähnlich sehen würde... Welche Ehre!! Und dass, manch einer, insbesondere Kersti, werden sich erinnern, dass ich auf meiner Skandinavienreise 2011 (wie die Zeit vergeht...) schon einmal mit Sir Thomas Sean Connery  fast verwechselt wurde...

Nun ja. Was ich eigentlich sagen wollte: in diesem Pub ging es hoch her, alle möglichen Sprachen konnte ich hören, das Ambiente war sehr schön und noch dazu wird dort das eigene Bier, 5 Sorten, gebraut. Der Chef hat mich eingeladen zu probieren, wegen meines mir selbst verordneten Alkoholverbots hab ich dann doch dankend abgelehnt. 

Dann werde ich jetzt mal darauf warten, dass sich neben mir was regt...

Und hier noch mal für alle, die es interessiert, die kompletten Daten der Bahn:


  • Länge 20,2 km
  • Höhenunterschied 863,5 m
  • Größte Steigung 55 ‰
  • Minimaler Kurvenradius: 130 m 
  • Spurweite: 1435 mm
  • Spannung: 15.000 V
  • Geschwindigkeit: maximal 30-40 km/h
  • Fahrzeit: circa 60 Minuten
  • Bremssystem: 5
  • Tunnel: 20
  • Brücken: 1 
  • Haltestellen: 8


vor etwa 1 Stunde hat ein Kreuzfahrtschiff angelegt, soweit ich es erkennen konnte, ist es aus Dänemark.

Gegen 9:00 Uhr sind wir losgefahren, weit allerdings nicht, nur ein paar Kilometer die Straße hinauf, die wir gestern mit dem Zug gefahren sind. Dort haben wir uns die kleine Flåm Kyrkje angeschaut, welche in dieser Form aus dem 17. Jahrhundert stammt. Man muss jedoch davon ausgehen, dass an dieser Stelle schon mal eine ältere Kirche gestanden hat, einige Malereien aus dem Inneren scheinen aus Materialien zu bestehen, die von der Vorgängerkirche genommen wurden. 

Nach diesem Abstecher sind wir wiederum nur  etwa 15 km gefahren, zuerst noch auf die E 16, dann sind wir von dort wieder zum Fjord abgebogen, nach Undredal. Die kleine Kirche, die wird dort angeschaut haben, soll eine der ältesten von Norwegen sein, gleichzeitig aber auch die kleinste, die noch benutzt wird. Bei einer Dachreparatur fand man die Jahreszahl 1147. Allerdings stammt die Gestalt der heutigen Kirche aus dem beginnenden 18 Jahrhundert, daher ist ihre Herkunft als Stabkirche nur noch bedingt erkennbar.
Als wir vor der Kirche standen befanden sich dort mehrere Personen, es hat sich herausgestellt, dass es unter anderem Deutsche waren. Weiter war dort eine Frau, die allen zu verstehen gab, dass die Kirche privat sei. Da jedoch aus der Kirche Musik erklang und im Inneren auch ein paar Leute waren, bin ich einfach reingegangen und hab ein paar Fotos gemacht und bin dann wieder gegangen. Wir sind dann noch ein Stück spazieren gegangen, auf dem Rückweg haben wir nochmals in diese Kirche geschaut und dabei hat sich herausgestellt, dass die Betrachtung derselben gebührenpflichtig ist. Daraufhin sind wir stehenden Fußes umgedreht und wieder gegangen.

Den Berg, den wir vorher hinab gefahren sind mussten wir jetzt wieder hinauf, dann ging es wieder auf die 16 und weiter Richtung Bergen.Nach weiteren Tunnel durch Fahrten sind wir schließlich, wiederum nur nach etwa 15 km, in Gudvangen angekommen. Dort befindet sich ein Wikinger Frei Luftmuseum einschließlich Verkaufsstelle, mehreren Restaurants und wiederum ein Schiffsanleger. Vor Fertigstellung der Straße bestand hier eine Fährverbindung Richtung Bergen.

Besonders schön allerdings waren die Ausblicke, die wir von dort auf die umliegenden Berge hatten, insbesondere auf die Wasserfälle. Hier hatten wir großes Glück, das Wetter hat sich geändert, die Sonne ist hervorgekommen und so sind mir doch einige sehr schöne Fotos gelungen. Insbesondere auf einem Wasserfall, der sozusagen aus dem Gipfel (was für uns als Gipfel erkennbar war) herunter kam. 

Die Landschaft, durch die wir gefahren sind, war wieder genauso schön wie in den letzten Tagen, sehr abwechslungsreich, mittlerweile befinden wir uns etwa 80 km vor Bergen auf einem Parkplatz, vielleicht werden wir hier die Nacht verbringen, ich weiß es noch nicht. 

Allerdings werde ich heute nichts mehr veröffentlichen, das hängt damit zusammen, dass ich meine für diesen Monat zur Verfügung stehenden Daten von 10 GB aufgebraucht habe. Da aber morgen schon der neue Monat beginnt, werde ich nicht extra noch mal einen neuen Datenpass kaufen. Im übrigen ist es sowieso eine Unverschämtheit der Telekom, denn die Daten, die nicht genutzt werden, verfallen und werden leider den Folgemonaten nicht gut geschrieben.

Ergänzen muss ich noch, dass wir auf der Weiterfahrt noch mehrere Wasserfälle angeschaut haben, unter anderem den kaskadenförmig herabstürzenden Tvindevoss.

Und jetzt noch ganz auf die Schnelle, der Übernachtungsplatz  ist erreicht, aber nicht an der Hauptstraße sondern oben im Gebirge, näheres dazu morgen 

01.09.2019


Wir sind nun gestern wieder nach oben, aus dem Tal über ein schmales Sträßlein hat uns mein braves Gefährt auf den Gipfel geleitet, steile Abhänge neben uns, bei Gegenverkehr (glücklicher Weise kaum vorhanden) wäre ein ausweichen nicht möglich gewesen, der einzige Gegenverkehr waren Schafe und Kühe. Jana hat sich vor Angst im Bett verkrochen, die Augen verschlossen.

Zwei kurze Tunnelduchfahrten waren zu bewältigen, beim ersten stand 3,60 m, Bein zweiten 4,10 m. Warum das beim zweiten da stand erschließt sich mir nicht, da ausweislich des ersten Schilds ja sowieso keine Fahrzeuge höher als 3,60 m durchfahren können. 

Nun wisst ihr aber, dass mein Fahrzeug 3,85 m hoch ist. Ich bin mit dem Meter ausgestiegen, hab die kritischen Stellen nachgemessen, es waren überall so etwa 4 m feststellbar. Also bin ich (problemlos) durchgefahren. 

Schließlich war der Übernachtungsplatz erreicht, an einem Bach mit Bademöglichkeit. Zum Abendessen gab es wunderbaren Lachs, ein weiteres Wohnmobil kam auch noch, auf unserer Reise ist es uns nun schon zwei mal begegnet. Ein Paar aus Deutschland, 3 kleine Kinder, es hat sich herausgestellt, dass der Mann aus Fichtelberg stammt, also nur 5 km Weg von mir zu Hause. Unglaublich!

N 60.5386134°
E 06.0626151°

In der Nacht hat es immer mal geregnet, jetzt sieht der Himmel, mittlerweile ist es gegen 7.00 Uhr, recht gut aus, sogar ein bisschen blau ist erkennbar. 

Ich hab übrigens von Fürstin Gloria geträumt, irgendwas sollte ich in ihrem Haus machen, es sollte etwas umgebaut werden. Sie hatte 13 Kinder, eins lag im Koma, in einer Plastiktüte, es war so platt wie eine Flunder und die Kinder haben es gestreichelt. Ihren Mann habe ich auch einmal gesehen, er saß irgendwie zurückgezogen in einer Ecke.

Mittlerweile ist Jana erwacht und kocht sich ihren Kaffee…

Mittlerweile ist ja nun der neue Monat begonnen, der 1. September ist ja nun ein besonders wichtiger Tag in der Geschichte, denn „seit 5:45 Uhr wird jetzt zurück geschossen…" 

Der fingierte Überfall auf den Sender Gleiwitz, von Heydrich vorbereitet, war offizieller Anlass. In einer Besprechung, ich glaube es war der 29. August, hat Hitler vor seinen Generalen schon bekannt gegeben, dass er einen fingierten Kriegsgrund initiieren wird. 

Dazu muss noch angemerkt werden, dass schon seit 1936/37 es immer wieder Zwischenfälle an der deutsch-polnischen Grenze gegeben hat. Diese Zwischenfälle wurden beidseitig, vor allem durch Milizen, verbunden mit Schusswechseln, ausgeführt. Beide Seiten haben sich dabei nichts geschenkt.

Die Fahrt heute sollte nach Bergen gehen und ist sie auch. Wir sind in Bergen, stehen dort direkt am Hafen neben den Bussen. Unterwegs hat es immer mal geregnet, es kam aber auch die Sonne hervor. Jetzt, in Bergen, regnet es, ich denke aber nicht so lange. 

Die Abfahrt war heute ähnlich wie gestern die Auffahrt auf dem Berg, Jana hat wieder Angstausbrüche bekommen. Diesmal habe ich allerdings über 100 m senkrecht nach unten gesehen, während Jana ihren Blick unmittelbar am Felsen hatte. Ein großer Teil der Strecke, die auf den letzten 3 km in Serpentinen nach unten ging, war gerade so breit wie mein Auto. Dazu kam ein Tunnel, länger als der Tunnel gestern und die gleiche Höhenangabe: 3,60m. 

Ich bin allerdings schon einige Kilometer bis zu diesem Tunnel gefahren, an umkehren war nicht zu denken, rückwärts wieder rauf fahren ging auch nicht. Ich musste also durch. Vorher habe ich allerdings noch mal gemessen, ein paar Stichprobengenommen, diese zeigten das gleiche Ergebnis wie gestern. Also einfach durch und ohne anzuecken und ohne an der Decke zu schleifen sind wir aus dem Tunnel wieder herausgekommen. 

Unmittelbar nachdem wir draußen waren kam uns ein Fahrzeug entgegen, Platz zum Ausweichen war nicht vorhanden. Er ist zurückgefahren, vielleicht 100 m bis zur einer breiteren Stelle ich bis dahin und wir haben uns aneinander vorbei gequetscht. Schließlich hatten wir es geschafft, waren unten angekommen und ich habe zu Jana gesagt, wir haben es geschafft… Und kaum hatte ich es gesagt, nach der nächsten Kurve ein Tunnel, Durchfahrtshöhe 3,60 m. Hier habe ich aber gesehen, dass er wirklich zu niedrig war und es gar nicht erst probiert mit messen. Glücklicherweise habe ich eine Straße gefunden, auf der ich den Tunnel umfahren konnte und so ging es schließlich weiter, diesmal auf der B 16 durch unheimlich viele weitere Tunnel nach Bergen. Und jetzt, nachdem ich fertig geschrieben habe, scheint die Sonne und wir können zum Stadtrundgang gehen.

Wir sind jetzt sozusagen mitten im Stadtrundgang, haben die schönen Holzhäuser schon angeschaut und befinden uns jetzt, wie kann es anders sein, in einem Fischrestaurant. Und hier gibt es alles was das Herz begehrt.

Bergen wurde im 11. Jahrhundert durch den König Olav Kyrre gegründet, der hier eine Hafen anlegen ließ. Bergen war schon kurz nach der Gründung die wichtigste Stadt Norwegens, so war sie 200 Jahre, im 12. und 13. Jahrhundert Hauptstadt Norwegens.

Und wollten insbesondere die zum Weltkulturerbe der Unesco gehörende Häuserzeile „Bryggen" anzuschauen. In diesen, früher „Deutche Brücke" genannten Häusern befanden sich die Handelskontore der hanseatischen Kaufleute. Die Gebäude stammen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Ab dem 14. Jahrhundert nutzen die hanseatischen Kaufleute die gute Lage der Stadt und des Hafens für ihre Geschäfte. 1702 brannte die Stadt nahezu vollständig ab, daher stammt die Häuserzeile „Bryggen" eben aus Anfang des 18. Jahrhunderts

Zwischen diesen Häusern befinden sich enge Gassen, die man nicht hier vermutet wenn man die Giebelseiten der Gebäude betrachtet, da diese Giebelfronten eine Einheit bildet.

Und gleich wird unser Essen kommen… Wir sind schon ganz gespannt, das Wetter im übrigen: Regen und Sonne im Wechsel. 


02.09.2019


Das Essen von gestern, es war vorzüglich. Insbesondere die Fischmenge war diesmal doppelt so groß wie sonst, der Preis ist der gleiche. Ich hab schon Günter mit ein paar Fotos den Mund wässrig gemacht… 

Wir waren dann noch in der Burg, haben die Königshalle besichtigt. Die Halle wurde benannt nach König Håkonsson, sie wurde zwischen 1247 und 1261 erbaut, nach Fertigstellung war sie erstmalig bei der Hochzeit und Krönung von König Magnus Lagabøte im Einsatz. 

Die Halle war das größte und stattlichste Gebäude im Königshof. Als im Spätmittelalter das Königshaus das Land verließ, geiet die Halle in Verfall und diente ab 1520 als Lagerhaus. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie restauriert. Als 1944 ein deutsches Munitionsschiff im Hafen explodierte, blieben nur die ausgebrannten Steinmauern erhalten. Nach dem Krieg wurde sie wiederum restauriert und dient heute als Fest– und Konzerthalle.  

Wir sind dann zum Auto gegangen und weiter gefahren. 1,5 km westlich von Norheimsund haben wir den Steinsdalsfoss besichtigt, er ist für norwegische Verhältnisse eher klein, aber er hat die Besonderheit, dass man hinter ihm durchgehen kann. Das habe ich auch 2011 schon gemacht, diesmal haben wir es natürlich gemeinsam gemacht. 

Schon ging weiter, in Øystese haben wir nach links einen Abstecher ins Fitjadal gemacht, hoch ging es den steilen Berg auf schmalen Weg entlang, bis wir am See einen schönen Stellplatz für unser Fahrzeug gefunden haben. Eine Grillhütte, ein Klo, und die Möglichkeit zu baden.  

N 60° 25' 35.1''

E 06° 10' 20.0'' 

Das Wetter am Abend war wie am Tag auch, Wolken, bisschen Regen, bisschen Sonne. 

Übrigens gestern und natürlich auch heute Morgen habe ich ein Bad genommen, dass heute bei einer Temperatur von 6° in der Luft und vielleicht 8° im Wasser.

Aufgebrochen sind wir zwischen 8.00 Uhr und 9:00 Uhr, Zuerst natürlich wieder den Berg runter und dann immer am Fjord entlang nach Kinsarvik. Dort haben haben wir eine Fähre nach Utne genommen um ein Stück abzukürzen, von da ging es wieder am Fjord entlangauf der Straße bis zum ersten heutigen Ziel, den Zwillingswasserfällen, dem Låtefossen.  Die waren schon gigantisch anzusehen, insbesondere, da man, wenn man über die Brücke fährt, ständig dem Sprühnebel der Wasserfälle ausgesetzt ist. Unmittelbar vor der Brücke befindet sich ein Parkplatz sowie ein Kiosk mit dem üblichen Touristennepp...

N 59° 56' 53.3''

E 06° 35' 01.5'

Als wir dann weiter gefahren sind musste eine Entscheidung getroffen werden. Wir befinden uns auf der 13 und stoßen kurz nach Skare auf die E 134. Nach links? Nach rechts? Also bin ich vor der Einmündung rechts ran gefahren, hab gehalten, Motor ausgeschaltet und nachgedacht. Nach links bin ich schon gefahren, das ist die Richtung nach Nottodden, gern könnt ihr nachlesen was ich dazu 2011 geschrieben habe. Auf jeden Fall ist es die Richtung, die zu einem wunderschönen kleinen Campingplatz führt mit kleinen Hütten, in einer befindet sich auch eine kleine Bäckerei... Nach rechts bin ich noch nicht gefahren. Nach langem Hin und Her haben wir uns dann für rechts entschieden. 

Nach wieder ein paar Kilometern, schon am Fjord, kam ein gigantischer Wasserfall, auf den Fotos sieht man nur in etwa das untere Drittel, zwei Drittel befinden sich noch darüber. Auch dort befand sich ein schöner Parkplatz mit Kiosk (der hatte aber geschlossen). Ich hab den Wasserfall angeschaut in dem ich ausgestiegen bin, Jana ist im Auto geblieben und hat ihn von dort aus betrachtet.

Das letzte Stück des Weges für heute lag vor uns, weitere etwa 60 km bis zum heutigen Übernachtungsplatz, ein Parkplatz im Wald, Zugang zum Strand und Bademöglichkeit sowohl an einer Badewiese als auch im Bereich der Schären am Ålfjord. 

N 59° 34' 14.0''

E 05° 33' 59.3''

Kaum angekommen haben wir uns über den wunderbaren Fisch, den wir unterwegs gekauft haben, her gemacht und ihn samt Kartoffelsalat und Gurkensalat verspeist. 

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