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Reise 2018 Teil 1. 22.04.2018-01.05.2018

22.04.2018


Nachdem ich im letzten Jahr ja nur kurze Reisen unternommen habe ist es jetzt wieder mal soweit. Allerdings muss ich noch mal auf letztes Jahr zurück kommen, denn die eine Woche, die ich mit Matti und Friedrich unterwegs war, war einfach nur schön. Wir waren auf den Spuren der Maginot- Linie im Osten von Frankreich unterwegs, haben viel gesehen, Mattis Bruder besucht, viel Spass gehabt. Wenn es nach mir gegangen wäre hätten wir die Zeit gern verlängern können, aber manch anderer hat eben nur begrenzt Zeit zur Verfügung. 


Jetzt jedenfalls soll es, wieder mal, Richtung Norden gehen. Israel, der Iran, Marokko muss warten. Was genau nun vor mir liegt, welche Strecken ich fahre, wie lang ich wo bleibe, es wird sich von Tag zu Tag neu ergeben.

Wie oft und wann ich für euch was schreiben werde, auch das liegt nicht fest.

Ich habe am Fahrzeug einiges gemacht, so zum Beispiel ein zusätzliches Bett für Friedrich, einen Sitz für ihn, einen neuen Schalldämpfer und Endrohr. Einen weiteren Fahrradträger an der Heckseite und die komplette Änderung der Beleuchtung einschließlich eines Leuchtenträgers am Heck. Außerdem hat das Auto 4 neue Füße bekommen und auch sonst hab ich noch einiges anderes gemacht. Da ich aber weiß, dass das die wenigsten interessiert, dies nur am Rande...

22.04.2018


 Ich werde in entweder am Wochenende oder am Wochenanfang, also zwischen 27.4.- 30.4 aufbrechen. Eigentlich wollte ich nicht allein fahren, aber oft kommt es anders als gedacht. Das Leben ist halt wie es ist. Allerdings hat alles gute oder schlechte Seiten. Die guten Seiten sind: Mir obliegt die alleinige Entscheidungshoheit!!!


Derzeit bin ich am einräumen, habe Wasser getankt, die Toilette begehbar gemacht, Schritt für Schritt wird alles...

25.04.2018


Gestern, mein Geburtstag war der richtige Anlass dafür, habe ich den Kühlschrank gereinigt. Ich glaube, so sauber war er noch nie... Nun ja, das anschalten jedoch ist dann doch nicht von Erfolg gekrönt gewesen, er ging jedenfalls nicht. Ich hab zwar festgestellt, dass ein Kontakt lose war, das hab ich behoben, aber er ging trotzdem nicht. Die Störungslampe blinkt jeweils immer 5 mal und der Kompressor springt nicht an. Ausgehend davon kann es nur die elektronische Steuerung sein, die ich heute bestellt habe. Was ich damit sagen will: Nun muss ich erst darauf warten, bis das Teil da ist, es einbauen und schauen, ob es klappt. Wenn ja kann es los gehen, wenn nein, da hab ich schon eine Alternative in der Hinterhand. Den heutigen Tag hab ich genutzt um für die Aufstiegsleiter einen neuen Platz zu finden (unter dem hinteren Podest) und diesen entsprechend herzurichten. Damit hat der Pionierspaten der niederländischen Armee auch einen Platz am Fahrzeug gefunden, der den Pionierspaten der NVA ersetzen wird, den ich irgendwo verloren habe. 

28.04.2018


In aller Kürze: Den Kühlschrank habe ich repariert und wieder eingebaut, alle restlichen Sachen ins Auto geräumt und das Fahrzeug ist damit bereit für die Reise.

Morgen früh werde ich losfahren...

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und ich hoffe, mein Sommer wird auch einigermaßen schön werden. Ich weiß, dass manch einer bzw. eine derzeit großen Kummer haben und ich hoffe und wünsche, dass trotz allem alles gut wird. Gerade bei jenen werden meine Gedanken oft sein. Insofern fahre ich auch mit zwiespältigen Gefühlen los. Aber jetzt ich muß fort aus Deutschland, vergessen, was mich an der "Führung" dieses Landes zunehmend stört, abschalten und auf andere Gedanken kommen. 

29.04.2018


Nun bin ich unterwegs.... den ersten Zwischenstopp hab ich in Quirla eingelegt und Andrea, ihrer Mama und die Kinder getroffen...

 Alles wird anders… Auf der Fahrt nach Berlin wollte ich in Leipzig noch mal Pause machen aber Guenter war mit der gesamten Familie in der Stadt. Also ging es weiter Richtung Berlin. Der Besuch bei meinem Sohn ging auch nicht, da er Besuch bekommt. Also bin ich dann doch noch weiter gefahren, Richtung Rostock.Denn ich habe mich umentschieden und fahre nicht durch die baltischen Staaten sondern mit der Fähre über die Ostsee nach Trelleborg. Und dann von Süden über Stockholm nach Norden. Denn die Ostseite von Schweden habe ich noch nie bereist, und in Stockholm war ich auch noch nie. Mittlerweile bin ich von der Autobahn runter gefahren und hab mir einen Übernachtungsplatz im Grünen gesucht…

 30.04.2018


Geschlafen hab ich wunderbar, die erste Nacht im Auto auf dieser Reise. Jetzt stehe ich am Hafen in Rostock, 14.00 Uhr ist Checkin und 16.00 Uhr wird die Fähre ablegen. Nach 6 Stunden werde ich dann in Trelleborg sein. Ich war heute noch bei IVECO wegen der Keilriemen und komm da nicht ein Postbote, der aus Arzberg, also 30 km von Warmensteinach entfernt, stammt? Tja, die Welt ist klein. Und im Fährcenter hab ich einen Zimmermann getroffen, mich lange mit ihm unterhalten, er kommt aus Frankreich, hat viel in Deutschland gearbeitet und ist jetzt auf dem Weg nach Dänemark. Das sind eben nach alte Handwerkstraditionen. 


Mittlerweile befinde ich mich auf dem Schiff, es ist 15.15 Uhr, in 45 Minuten wird sich das Schiff in Bewegung setzten. Die schöne Morgensonne ist verschwunden, die graue Himmelsfarbe überwiegt...


Jetzt ist es kurz nach 22.00 Uhr, ich bin gut vom Schiff runter gekommen nach einer doch insgesamt ereignislosen Überfahrt und stehe in Hörweite des Strandes etwa 6 km östlich von Trelleborg. Hier werde ich die Nacht verbringen und morgen, hoffentlich nach einem erfrischenden Bad in der Ostsee, weiterfahren. 

01.05.2018


Günter, aufstehen, die Fahne raus, Plakat in die Hand und Bockwurst abfassen zur großen Maidemonstration! Geschlafen hab ich in der ersten Nacht in Schweden wieder wunderbar, aber aus dem morgendlichen Bad ist dann doch nichts geworden. Trotz schönem Wetter... es ist sogar mir zu kalt. Ich bin jetzt auf dem Weg nach Ystad und hier an der Küste sind immer wieder Bunkeranlagen zu sehen. Ich muss mich mal kundig machen...


Das hab ich nun gemacht... Gerade hab ich die Altstadt von Ystad besichtigt und jetzt sitze ich in einem schönen Café am Marktplatz und was liegt näher, mich mit den Küstenbefestigungen zu befassen. 


Es handelt sich dabei um die sogenannte Per Albin – Linie (Per Albin – linjen), oder auch Skånelinie (Skånelinjen). Sie wurde weitestgehend im Herbst 1940 fertiggestellt und sollte einen möglichen deutschen Angriff aus dem besetzten Dänemark abwehren. Die Per Albin – Linie erstreckt sich entlang der suedschwedischen Kueste, beginnend von Halland, entlang der Provinz Skåne bis Blekinge in einer Länge von 500Km. Sie setzt sich aus zwei, in der Tiefe gestaffelten Linien zusammen: 


· Der vorderen Linie am Strandufer (von der ich nun einiges gesehen habe) bestehend aus Bunkeranlagen für Maschinengewehre und leichten Kanonen


· Der hinteren Linie, bestehend aus bewaffneten Truppen 300m landeinwärts hinter Stacheldraht und in vereinzelten Bunkeranlagen

Der grösste Teil dieser südschwedischen Verteidungslinie besteht aus flankierenden Maschinengewehrständen Typ Ksp I, II, III, oder IV (Ksp = Kulspruta – Maschinengewehr) fuer zwei oder vier Maschinengewehre. Auch findet sich der Typ PV (PV = Pansvärn – Pak). Zum Teil wurden auch Stände für Kampfwagentürme vorbereitet. Zwischen den Anlagen, welche mitunter nur 160m auseinander liegen, wurden stellenweise betonierte Höckerhindernisse angelegt. 

In den letzten Jahren wurden viele Bunkeranlagen mit der Begründung, dass sie nunmehr nutzlos sind, entfernt.


Mein Stadtrundgang hat sich beschränkt auf die die Kirche, das Kloster, sowie die Altstadt. Erwähnt wurde diese Stadt erstmalig 1244. Die Besiedlung selber ist jedoch weit früher gewesen.


Das wichtigste Gebäude der Stadt, die Sankt Marienkirche, stammt aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts. Ebenfalls Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Kloster durch die Franziskaner errichtet. Dieses Kloster ist das am besten erhaltene Kloster in Schweden. Die wunderschöne Fachwerkhäuser im Zentrum der Stadt wurden im 17. beziehungsweise 18. Jahrhundert gebaut. 


Und wenn jemand gern die Romane von Henning Mankell liest, für den ist diese Stadt ein Muss. Sein Kommissar Wallander hat sein Haus in Ystad, seine Romane spielen hier beziehungsweise in der Gegend.  


Im Anschluss an den Stadtbesuch bin ich zur einzigen noch erhaltenen Rundkirche in Schonen aus dem zwölften Jahrhundert gefahren. Diese Kirche steht jedoch nicht mehr in ursprüngliche Form hier, sie wurde in ein neue Kirche integriert.


Übrigens: wenn ihr jetzt Fotos vermisst, diese folgen noch… während ich die Kirche besichtigt habe hat eine Frau mein Auto besichtigt. Sie wohnt unmittelbar neben der Kirche in einem kleinen Haus und hat sich im Anschluss mit mir unterhalten. Und Fotos gemacht für ihre Kinder beziehungsweise ihre Enkel.


Nur 5 km weiter bin ich Richtung Ostsee gefahren um dort die Schiffsetzung von Ales stenar (die Steine von Ale) zu besichtigen. Diese markieren Gräber. Sie ist 67 m lang und 19 m breit und damit eine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien. Die insgesamt 59 Steine, die zwischen 0,5 und 1,8 t schwer sind, sind in Form eines Schiffs angeordnet. Die Anlage, die mehrfach verändert wurde, datiert etwa aus dem Jahre 600 nach Christus. 


Ich denke, das war’s für heute. Für den ersten Tag in Schweden habe ich doch recht viel erlebt und gesehen. Also: es geht schon mal gut los…


Weiter geht es nun mit Teil 2

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