pfeil.architektur

pfeil.architektur

Menü

Eine neue Reise 

16 Jun 2023

Nach Lom

Ich bin gestern, nach der Wanderung, nur noch wenige Kilometer gefahren, habe einen Zwischenstopp eingelegt in dem schönen alten Hotel Pollfoss, einen Kakao getrunken und noch die dortigen Strom schnellen beziehungsweise Wasserfälle besichtigt. Dann ging es nur noch ein paar Kilometer weiter, bis ich rechter Hand, an einem wunderschönen See (gespeist aus dem Fluss, an dem ich die ganze Zeit gefahren bin) eine schöne Übernachtungsstelle (61.9405900, 8.0212265) gefunden habe. Es war zwar noch recht zeitig, aber der Platz war so schön, und ich bin als erstes sofort ins Wasser gegangen, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie kalt das war, wird es ja gespeist aus den ganzen Flüssen, die noch von der Schneeschmelze profitieren. 

Dann hab ich mich auf eine Bank gesetzt, mich trocknen lassen durch die Sonne und gelesen. So ging der Tag vorbei, der neue Tag, wieder bei schönstem Sonnenschein, ist angebrochen und natürlich führte mich mein erster Weg in den See. Ich glaube, das war noch kälter als gestern, aber das war egal. Es war einfach nur schön. Ich hab noch eine Weile auf der Bank gesessen, mich von der Sonne trocknen lassen, gelesen und jetzt geht es weiter Richtung Lom.  

Mittlerweile bin ich in Lom eingetroffen. Auf dem Weg dahin hab ich, nur wenige Kilometer nach dem Übernachtungsplatz, am Dønfoss halt gemacht, einem überschaubaren, aber wildem Wasserfall, gleichzeitig auch ein sehr schöner Campingplatz, mit Pool direkt am Wasserfall. Das ist bestimmt sehr schön, in diesem Becken zu sitzen, gleichzeitig den Blick zu haben, auf die Urgewalt des Wassers. Es ist schon überwältigend, diese Kraft zu sehen, fast körperlich wahrzunehmen.

Direkt am Ortseingang von Lom, auf der linken Seite, befindet sich die dortige Stabkirche, die ich schon oft besucht habe, die ich aber auch keinesfalls auslassen kann. Dieser galt natürlich mein erster Weg, allerdings findet dort, so wie ich denke, eine Trauerfeier statt, schwarz gekleidete Gestalten eilen zur Kirche. Sie ist also etwa bis mittags, 13:00 Uhr, gesperrt. Dies hat ein junger Mann, der sozusagen die Überwachung übernommen hat, dass niemand das Kirchgelände betritt, mir mitgeteilt. Dann werde ich sie halt später anschauen. 

Das warten hat sich gelohnt, gegen 13:30 Uhr konnte ich die Kirche betreten, als erster. Ich habe sie zwar schon des Öfteren angeschaut, aber sie ist immer wieder sehr sehenswert.

Die Kirche von Lom ist eine der größten Stabkirchen, die es noch in Norwegen gibt. Untersuchungen des Holzes aus dem ältesten Teil zeigen, daß die Kirche wahrscheinlich um 1150 herum gebaut wurde.

Ursprünglich war sie rechteckig, und das Schiff war kürzer als heute. Sowohl das Schiff als auch der gleichaltrige Chor sind in der Stabtechnik erbaut: In jeder Ecke stand ein großer Pfeiler. (Drei dieser Pfeiler sind im Schiff noch immer zu sehen, einer hinter der Kanzel und zwei dort, bis wohin das ursprüngliche Schiff reichte).

Die Wände zwischen diesen Pfeilern wurden in der Stabtechnik errichtet, die man daran erkennt, daß senkrechte Wandplanken einen Rahmen füllen. 

Ich hab bei den letzten Besuchen dieser Kirche schon weit ausführlicher darüber geschrieben, wenn jemand sich besonders interessiert, dann kann er entweder dort nachlesen oder bei Wikipedia nachschlagen.

Ich hab mich nicht mehr lange in Lom aufgehalten, die Fahrt geht weiter…

Nach nur ein paar Kilometern war das Geburtshaus von Knut Hamsun erreicht, eines meiner Lieblingsschriftsteller, Nobelpreisträger, jedoch nach Kriegsende, ob seiner Nähe zum Nationalsozialismus in gewisser Weise geächtet. Wir näheres über ihn erfahren möchte, der liest nach.

Schließlich war auch die nächste Stabkirche in Ringebu erreicht.

Der älteste Teil der Kirche zu Ringebu, ihr Westteil, stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde als Stabkirche errichtet, während das Querschiff und der Kirchturm Resultat eines Umbaus um ca. 1630 durch Baumeister Werner Olsen sind. Das Westportal stammt aus dem Mittelalter und ist im sogenannten Drachenstil geschnitzt. Der Taufstein aus Speckstein ist aus dem 12. Jahrhundert, die St. Laurentius-Statue von ca. 1250. Zudem hängen zwei mittelalterliche Krucifixe in der Kirche. Der Altar ist aus dem Jahre 1686 und die Kanzel von 1703. Ihre erste Orgel erhielt die Kirche um ca. 1800.

Archäologische Ausgrabungen wiesen 1980-81 Spuren einer Pfahlkirche aus frühchristlicher Zeit, vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, nach. 

Die Kirche schließt 17:00 Uhr, ich war etwa 18:30 Uhr hier, ich warte bis morgen um sie von innen anzuschauen. Der Parkplatz, mein Übernachtungsplatz (61.5088010, 10.1740466) ist groß genug, leider gibt es hier das obligatorische „Camping- Schild“. Nun, ich werde sehen. Das Wetter hat sich geändert, Wolken sind am Himmel, Onno war auch immer mal zu hören und unterwegs vielen ein paar Tropfen, aber nur ein paar.

Das soll’s dann mal gewesen sein für heute.

WEITER GEHT ES MIT TEIL 2


Der gestrige Übernachtungsplatz

Der gestrige Übernachtungsplatz

15 Jun 2023

Im Reinheimen Nationalpark 

Mein Übernachtungsplatz am Zugang zum Reinheimen Nationalpark (62.0092450, 7.8660192), den ich mir schon im Vorhinein ausgesucht hatte, war wunderbar, das brausen des Flusses, der unheimlich viel Wasser führt, über Stromschnellen und Wasserfälle nach unten führt, ist gigantisch. Allerdings natürlich völlig ungeeignet zum ins Wasser gehen, wer das machen würde, er würde am an. In Stückchen ankommen.

Gestern habe ich bei herrlichem Sonnenschein auf meinem Stühlchen neben dem Auto gesessen, gelesen, bis es dann langsam zu kühl geworden ist. Heute Morgen, gegen 8:30 Uhr bin ich losgegangen zu einer Wanderung durch die Randgebiete des Nationalparks, ein schöner, beschilderter Weg, steil bergauf, steil bergab, zur Steinbrücke. Die Steinbrücke ist ein Felsblock, der sich in einer Schlucht verklemmt hat und über den man steigen muss, um auf die andere Seite zu kommen.

Nahe am Endpunkt der Wanderung konnte ich dann noch eine wunderschöne, kleine Holzbrücke überqueren, zu der nachstehendes du sagen ist:

Die Ora-Brücke wurde im 17. Jahrhundert erbaut, ist aber möglicherweise noch älter. Die Brücke überquert den Fluss flussabwärts vom Zusammenfluss der Flüsse Tora und Føysa. Die Flüsse rund um Billingen erschwerten die Fortbewegung und Nutzung des Gebiets. Die Tora-Brücke machte es einfacher, durch das Billingsdalen-Tal nach Westnorwegen zu reisen, ohne durch größere Flüsse waten zu müssen. Die Brücke ist eine historische Balkenbrücke. Die alte Brücke stürzte 1986 ein. Im Jahr 2008 wurde die Brücke restauriert und wieder aufgebaut. Die Brücke ist auf beiden Seiten schief und steil und wurde von beiden Seiten aufeinander zu gebaut. 

Mein gestriger Übernachtungsplatz oberhalb des Flusses

Mein gestriger Übernachtungsplatz oberhalb des Flusses

14 Jun 2023

Über den Trollstigsen nach Geiranger

Obwohl es ein großer, gut gefüllten Parkplatz war, habe ich die Nacht doch gut auf diesem Platz verbracht. Ich war schon wieder zeitig auf, und bin gegen 8:00 Uhr losgefahren, wieder ein Stück zurück, da ich noch tanken musste.

Das war erledigt, und dann ging sie los, das befahren dieser ganz besondere Straße, die sich in unzähligen Kehren und Schleifen den Felsen hinauf windet, immer mit dem Blick auf den Wasserfall, aber auch auf den Gegenverkehr, wegen der Enge der Straße kann das manchmal doch sehr schwierig sein. Auf der Brücke über dem Wasserfall habe ich gehalten, um schnell ein Foto zu machen, hinter mir begann sofort ein Hupkonzert. So richtig habe ich mich davon allerdings nicht beeindrucken lassen, aber bin dann natürlich weiter gefahren, bis ich es geschafft hatte und oben angekommen bin.  Dort, auf dem Parkplatz, hab ich es mir bequem gemacht und bin die verschiedenen Aussichtspunkte angelaufen. Der Blick nach unten, das ist gigantisch, insbesondere, weil die zum Teil verglasten Kanzeln doch zur Vorsicht mahnen. 

Jetzt sitze ich im Auto und schreibe euch, wenn ich das veröffentlicht habe alt, dann geht’s weiter Richtung Geiranger. 

Zuerst abwärts nach Sylte, weiter nach Linge und von dort mit der Fähre nach Eidsdal. Es ging wieder bergauf, bis die Serpentinen erreicht waren, über die es hinab nach Geiranger ging. Die Abfahrt war anstrengender als die Fahrt nach oben. 

Insbesondere die Strecke von Trollstigen abwärts war einfach atemberaubend schön. Kleine Seen, grünes zwischen Schnee, Wasserfälle, und immer dieses bezaubernde Panorama. Ich hätte alle 10 m anhalten können, um Fotos zu machen. Nun ja, Geiranger war letztlich erreicht.

Es ist ein unspektakulärer Ort, einzig die Kreuzfahrtschiffe, die hier anlegen, bringen gewaltig Leben in das Städtchen. Ich habe dort eine kurze Pause gemacht, die Bremsen abkühlen lassen, bis es dann wieder aufwärts ging. Und diesmal richtig. Über 1000 Höhenmeter musste ich überwinden, als ich oben im Gebirge angekommen bin, lag teilweise noch richtig viel Schnee und die Seen, die unmittelbar nach dem erreichen des Passes sichtbar wurden, waren zugefroren. 

Jetzt befinde ich mich im Restaurant des Hotels Grotli, nutze das dortige Internet, um zum einen euch zu schreiben, zum anderen es auch gleich zu veröffentlichen. Ich werde nicht mehr weit fahren und mir einen schönen Übernachtungsplatz suchen die Landschaft, die jetzt kommt sie ist ebenfalls ist ebenfalls traumhaft, hier gibt es unter anderem Herden von wilden rentieren und Moschusochsen, die allerdings zu den Schafen gehören. Aus der Nähe möchte ich diesen Viechern nicht begegnen, sie sind sehr streitsüchtig und ich habe es, vor einigen Jahren, mehr oder weniger am eigenen Leib erlebt, als ein Moschusochse letztlich nur noch  durch einen Holzbalken von mir getrennt war, er diesen mit aller Macht mit seinem Gehörn  zerbrechen wollte, um mich anschließend zu meucheln. Trotz seiner Stärke hat er es nicht geschafft.

Das war’s für heute! Weiter geht es morgen

Der gestrige Übernachtungsplatz

Der gestrige Übernachtungsplatz

13 Jun 2023

Nun geht es wieder nach Süden 

Gestern, nach der Stadt Besichtigung bin ich nach weiter nach Süden gefahren, um mir eine schöne Übernachtungsplatz zu suchen, den ich auch gefunden habe. Ich stehe jetzt an einem wunderschönen Badesee in dem Ort Rindal (63.0579525, 9.2156300), habe sehr gut geschlafen, war allerdings in der Nacht immer mal auf, mit der ungewohnten Nacht zusammen, die keine Dunkelheit mehr kennt. Jetzt allerdings geht es wieder Richtung Süden, das heißt, die Tage werden letztlich wieder kürzer.

Ich werde jetzt meinen Morgenbad nehmen, dann langsam aufbrechen und weiter fahren. Bis später.

Ein wunderbares, ausgiebiges Morgenbad hab ich genommen, danach bin ich aufgebrochen, nach Tingvoll, um mir die dortige wunderschöne Kirche anzuschauen. Diese Steinkirche wurde in der letzten Hälfte des zwölften Jahrhunderts erbaut. Der Runen Stein über dem Altar erinnert an den Erbauer dieser Kirche. Es handelt sich um eine romanische Kirche, deren Bögen wurden aber zum Teil durch nachfolgende Arbeiten als Spitzboden ausgebildet. besonders schön ist die Ausstattung, teilweise sind auch noch Fresken erhalten. Der Großteil der Ausstattung stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Danach hab ich einen Abstecher nach Molde gemacht, bin ein bisschen die Uferpromenade entlang geschlendert, um anschließend nach Åndalsnes aufzubrechen. Kurz nach Molde ging es im Tunnel steil bergab, um anschließend wieder genauso steil anzusteigen, ein Arm des Fjordes war unterquert. Dann ging es nochmal per Fähre vorwärts, in relativ kurzer Zeit bin ich in Åndalsnes gewesen und hab es in noch kürzerer Zeit wieder verlassen, bin nochmals etwa 10 km weit gefahren, um schließlich auf dem Trollvegen Besuchszentrum (62.4887164, 7.7600464) einzutreffen, da ich hier die Nacht verbringen werde. Am Rand des großen Parkplatzes steht ein kleiner Bahnhof, und daneben ein Eisenbahnwaggon, nebst güldenem Inhalt. Dazu folgende Geschichte:

Die Nacht vom 8. auf den 9. April 1940 war eine traumatische Zeit in der Geschichte Norwegens: Hitlers Drittes Reich hatte einen völlig unprovozierten Angriff auf das neutrale Norwegen gestartet und dabei seinen skandinavischen neutralen Partner Dänemark mitgerissen.

Gleichzeitig kam es zu Invasionslandungen entlang der Süd- und Westküste Norwegens. Aber die Deutschen hatten den Widerstand einer kleinen Küstenbatterie, der Festung Oscarsborg, die die Narrows im Oslofjord verteidigte, die an der Spitze standen, grob falsch eingeschätzt. Die Hauptstadt Oslo, Heimat der norwegischen Königsfamilie, der Regierung und auch der Goldbarren des Landes, war erstmal sicher.

Das von Oberst Eriksen befehligte Fort befahl seinen Geschützen den Einsatz und als das führende deutsche Schiff, der mächtige Kreuzer Blücher, in Sicht kam, gab Eriksen den Feuerbefehl und zwei riesige Granaten schlugen in den Stolz der deutschen Streitmacht ein und setzten sie in Brand.

Während das beschädigte Schiff zentimeterweise vorwärts schoss, schlugen zwei von der Batterie abgefeuerte Torpedos in die Seite der Blücher ein und verursachten ein nasses Grab für das Schiff und einen großen Verlust vieler Deutscher in den eisigen Gewässern des Oslofjords, die Invasion war für einige entscheidende Stunden ins Stocken geraten.

Die von dem Angriff überraschten Norweger ergriffen sofort Schritte, um die königliche Familie, ihre Regierung und die Goldbarren in Sicherheit zu bringen. Ein dringender Hilferuf wurde nach Großbritannien geschickt. In der Zwischenzeit war es der Bank von Norwegen mithilfe einiger ihrer Mitarbeiter und einer Handvoll Soldaten gelungen, den Straßen- und Schienentransport sicherzustellen, um die Goldbarren nach Lillehammer zu transportieren, wo Fredrik Haslund, ein Ingenieur, zum Leiter des Goldtransports ernannt wurde. 

Als die Deutschen nach Norden vordrangen, beschloss Haslund, das Gold zu transportieren. Mit Hilfe von Nordahl Grieg, einem der bekanntesten Dichter Norwegens, wurde das Gold per Bahn zum unbesetzten Westküstenhafen Åndalsnes gebracht. 

Der Hafen wurde schwer bombardiert, aber die HMS Galatea schaffte es, 200 Kisten Gold einzuschiffen und in Sicherheit zu bringen. 

Mein gestriger Übernachtungsplatz

Mein gestriger Übernachtungsplatz

Seite:1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8
X