Der 2. Teil….
Ankunft
Am Morgen musste ich zeitig aufstehen, 5:00 Uhr, bin ein letztes Mal in der Ostsee schwimmen gegangen um schließlich die wenigen Kilometer zum Hafen nach Trelleborg zu fahren. Mit etwas Verspätung fuhr das Schiff 7:30 Uhr los.
Die See war spiegelglatt, das Schiff lag bretteben im Wasser, man hat überhaupt nicht gespürt, dass man sich auf dem Meer befindet. Nach 6 Stunden war Rostock erreicht und ich bin die etwa 250 km bis Michendorf gefahren um dort mich mit Konstanze und Udo zu treffen.
Auf dem Parkplatz am See war kein Platz und so habe ich mich erstmal in die Einfahrt des Friedhofs gestellt. 18:00 Uhr sind wir in Michendorf essen gegangen, ich habe einen wunderbaren Blumenkohl mit Zander verspeist, das Essen war sternemäßig gut. Wir haben erzählt und einen schönen Abend verbracht. Ich bin dann von der Friedhofseinfahrt auf den Parkplatz gefahren vor dem See, jetzt war Platz und hier habe ich eine schöne Nacht verbracht. Am Morgen mache ich noch mal bei Konstanze und Udo, wir haben noch ein bisschen erzählt, gefrühstückt (allerdings gab es nichts zum Frühstück), danach bin ich schwimmen gegangen. Gegen 10:00 Uhr werde ich losfahren und noch mal am zeitigen Nachmittag in Pösneck versuchen zu lassen, dass ich ein bisschen geheilt werde… Ich hab dann auch noch einen Termin am Samstagmorgen, d.h., ich werde dort die Nacht verbringen.
Morgen dann werde ich zum Gartenfest nach Meerane fahren und am Sonntag zu meiner Mama nach Glauchau, bevor ich dann schließlich nach Hause fahren werde.
Das war’s dann für dieses Mal. Bleibt gesund und glücklich, lasst euch nichts gefallen und lebt das Heute. Denn Gestern ist vorbei und Morgen gibt es nicht.
Die letzten Tage dieser Reise (vielleicht gibts ja noch einen dritten Teil in diesem Jahr…), ein Traum und Trelleborg
Was für ein Traum! Ich träume ja jede Nacht, aber dieser Traum ist mir, im Gegensatz zu den meisten anderen, in Erinnerung geblieben.
Eine Figur in meinem Traum war mein Apotheker in Fichtelberg. Wieso? Keine Ahnung, denn er hat ja mit meiner Vergangenheit nicht das geringste zu tun. Ich war in einer Art Verhandlung vor einem Gericht der DDR, die Stasi war der Ankläger, ich der Angeklagte, mein Apotheker, der mir persönlich im übrigen sehr sympathisch ist, ein Zeuge.
Es hatte den Anschein, dass mein „Apotheker” von der Stasi im Vorfeld seiner Aussage unter Druck gesetzt wurde um falsch gegen mich auszusagen. Zuzutrauen wäre es diesem Pack gewesen. Die Hausdurchsuchungen in meinem Zimmerchen bei meinem Papa in Glauchau hatten nichts gebracht, kein belastendes Material war gefunden worden, also musste etwas anderes her.
Der Zeuge war wohl ein Freund (so hat es sich im Traum dargestellt) von mir (also der Apotheker), er war der Besitzer eines kleinen Gartenhauses irgendwo in der DDR und die Stasi hat ihn wohl dazu gebracht, zu behaupten, dass er mir dieses Haus zur Verfügung gestellt habe, damit ich es für meine konspirative Tätigkeit, worin die auch immer bestanden haben mag, nutzen kann. Das jedenfalls ist in der Verhandlung erstmalig sozusagen rausgekommen, ich wusste von nichts, von keinem Häuschen, von keiner konspirativen Tätigkeit meinerseits, der Kläger hat dessen ungeachtet sofort drauf gepocht, umgehend eine Haussuchung dort vornehmen zu lassen, natürlich auch unter meiner Beteiligung. Um das im Vorfeld hinterlegte Material mit großem Getöse zu finden um mir daraus schließlich einen Strick zu drehen, der schon in der Schublade auf mich gewartet hat.
In dem Moment war mir klar, dass das alles ein abgekartetes Spiel ist und ich bis Oberkante Unterkiefer in der Scheiße sitze.
Leider kann ich euch das Ergebnis der weiteren Verhandlung nicht mitteilen, denn ich bin aufgewacht.
Geschlafen hab ich ansonsten gut, das Wetter ist schön und das Wasser der Ostsee wartet auf mich wegen des morgendlichen Bades. Es ist noch recht zeitig (7.30 Uhr), ich lieg noch im Bett und bald beginnt mein Tag.
Das morgendliche Bad liegt hinter mir, ich bin bereits im Aufbruch. Vorher möchte ich hier noch ein paar Fotos machen, denn hier gibt es auch eine Besonderheit, die Skäre-Schanze.
Seit dem Mittelalter ist Schonen eine Grenzprovinz gewesen. Es befinden sich hier Verteidigungsanlagen aller Art und aus verschiedenen Zeiten. Die älteste Anlage hat ihren Ursprung in den frühzeitlichen Burgen aus der jüngeren Eisenzeit. Viele sind königliche Burgen, die an strategischen Platzen erbaut wurden. Sie dienten sowohl als Verteidigungsanlagen als auch als Verwaltungszentren. Die Skäre-Schanze ist eine etwa 100x700 Meter große Festungsanlage, die aus Wällen mit Bastionen, Wallgräben und Schanzen besteht. Die Anlage ist vermutlich bereits im 17.Jahrhundert als eine Form von Küstenverteidigung errichtet worden.BDie Schanzen wurden später während der Kriegszeit von König Karl XII. verstärkt. Gemäß einer Aufzeichnung von 1729 sind diese Arbeiten 1717 abgeschlossen worden. Schonen war bei mehreren Gelegenheiten Kriegsschauplatz, besonders während der dänisch-schwedischen Kriege im 17. Jahrhundert. Im Sommer 1709 kapitulierten die Schweden bei Perevolodja. Kurz daraufhin griffen die Russen die wichtigste Festung der Ostseeprovinzen bei Riga an. Gleichzeitig plante Dänemark eine Landung, um verlorengegangene Gebiete zurückzuerobern. Der Generalgouverneur Stenbock veranlasste umgehend die Instandsetzung der Festungen von Landskrona und Malmö. Mit Kavallerie bewachte er die schonische Westküste; eine dänische Armee jedoch konnte bei Rãà landen. Sie wurde vier Monate später bei Helsingborg besiegt. Um zu verhindern, dass sich eine derartige Invasion wiederholen konnte, erarbeitete auf Befehl von Karl XII. der Generalquartiermeister Palmquist im Herbst 1711 Anweisungen, die sich auf die Verteidigung von besonders bedrohten Orten, u.a. Skäre, bezogen.
Ich bin dann aufgebrochen um in Stadt zu fahren, dort die Trelleborg anzuschauen, ein Stück einer nachgebauten Mauer einer Wikingerburg. Desgleichen hab ich ein Langhaus besichtigt und das Wikingerspiel gespielt. Das hat unheimlich Spaß gemacht, ich habe gegen zwei der dort anwesenden Wikinger die Klingen gekreuzt, bin aber sowohl bei der Frau, als auch bei dem Mann als Verlierer von Platz gegangen. Es fehlte wohl die Übung.
In der recht übersichtlichen Stadt bin ich natürlich auch noch umhergeschlendert.
Schließlich bin ich am Nachmittag zurückgefahren und stehe nun wieder hinter den Festungswällen an der Ostsee. Ich lese den zweiten Band der Romserie von Simons Scarrow und lass es mir gut ansonsten gehen.
Die Fähre ist für den morgigen Tag gebucht…
Von Malmö zu den Wikinger und von dort zum Strand
Auf meinem schönen Stellplatz habe ich gut geschlafen und am Morgen bin ich in die Ostsee gesprungen. Ich weiß gar nicht die Temperatur, aber ich denke, das werden so um die 15° sein. Dann bin ich ins Zentrum gefahren, hab mir vor der Festung einen Parkplatz gesucht um dann ins Zentrum zu gehen.
Wiederholt konnte ich kein Foto vom wunderschönen Rathaus machen, denn unmittelbar davor steht eine Bühne, da findet am Freitag irgendein Konzert statt. Aber ich bin zumindest noch in der Kathedrale gewesen, hab außerdem verschiedenes angeschaut um dann schließlich wieder zum Auto zu gehen.
Die Kathedrale Sankt Petri ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt und zugleich der älteste erhaltene Backsteinbau. Im 13. Jahrhundert trug die Heringsfischerei zum florieren Malmös als Handelsstadt bei. Die Malmöer kamen mit den Hansestädten rund um die Ostsee in Kontakt. Von dort erhielt man die Anregung zum Bau einer neuen Kirche, die dem Status der Stadt entsprechen sollte. Mit dem Bau von Sankt Petri wurde vermutlich 1319 begonnen, 1380 war der Kirchenbau fertig. Die Apostel Petrus und Paulus wurden die Schutzheiligen der Kirche.
Malmö hab ich verlassen, um nach wenigen Kilometern Foteviken zu erreichen
Das 1995 entstandene Museum Foteviken ist per offizieller Definition ein archäologisches Freilichtmuseum. Die Hauptaufgaben des Wikingermuseums sind die experimentelle Archäologie und die lebende Geschichte. Die Gebäude innerhalb des Wikingerdorfes sind streng nach den Erkenntnissen aktueller archäologischer Forschung mit historischen Bautechniken und unter Verwendung historischer Baumaterialien errichtet worden.
Im Museumsgebäude gleich hinter dem Eingangsbereichs des Fotevikens Museum erfährt man einiges über die Geschichte der Wikinger, über das damalige Leben und vor allem über den Handel mit weit entfernten Kulturen und die Entdeckung neuer Gebiete.
Die von einem hohen Schutzwall umgebene Wikingersiedlung umfasst mittlerweile 24 originalgetreu nachgebaute Gebäude, wobei es im Endausbau etwa insgesamt 30 – 40 Gebäude werden sollen. Zu finden sind zum Beispiel eine Schmiede, ein Kaufmannshof oder auch eine Richtstätte. Auf dem gesamten Gelände des Freilichtmuseums verteilt findet man Pfähle mit Gucklöchern und einem Informationstext über das Gebiet, auf welches man beim Hindurchsehen schaut.
Während des Sommers ist das Wikingerdorf von zahlreichen neuzeitlichen Wikingern von Nah und Fern bewohnt, unter anderem aus Deutschland, die versuchen, wie die „alten“ Wikinger zu leben. So kommt es beim Besuch immer wieder zu Begegnungen mit den Einwohnern, welche auch gerne zum Gespräch bereit sind. Unterhalten habe ich mich mit den Beckers Frauen und ihr Brot gekostet, was soll ich sagen, es ist einfach nur gewöhnungsbedürftig…
Nach dem Besuch des Museumsdorfes habe ich mein heutiges Ziel angesteuert, einen Parkplatz am Strand der hier wunderbar klaren und kalten Ostsee.
Ich glaube, ich hatte den schönsten Platz, hab mich häuslich eingerichtet und nach ein paar Stunden kam eine Art Ranger, der mir gesagt hat, dass ich den Platz verlassen müsse. Das kam nicht von ihm, irgendein Anwohner hat sich beschwert, da der Parkplatz nur für PKWs zugelassen war. Ich war nicht das einzige Wohnmobil, es hat alles erwischt.
Nun ja, so bin ich halt weiter Richtung Trelleborg gefahren um dort, ein paar Kilometer vor der Stadt, an einem urigen Parkplatz, auch am Strand, zu stehen.
hier werde ich nun definitiv die Nacht verbringen. Einige haben es nun schon mitbekommen, Trelleborg liegt vor mir. Das bedeutet, dass ich mit der Fähre von Trelleborg nach Rostock übersetzen werde, entweder am Donnerstag oder Freitag. Dann wird es erst mal wieder Richtung Fichtelgebirge gehen.
Nun noch was anderes. Die meisten meiner Leser wissen, dass ich einige Petitionen gestartet habe:
Die 3. Petition haben bisher immerhin 133 Leute unterschrieben:
„Inbetriebnahme Nordstream 2
Jeder, der verfolgt, wie unsere Regierung als verlängerter Arm der USA handelt, kann nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Alle Probleme, einschließlich der Energieprobleme, sind hausgemacht durch die verfehlte Regierungspolitik bezogen auf die Ukraine und Russland. Um das akute Gasproblem zu lösen, gibt es eine einfache und praktikable Lösung: die sofortige Inbetriebnahme von Nordstream 2”
Die 2. haben bisher leider nur 30 unterschrieben:
„Stopp mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden
Genauso, wie wir eine Verantwortung gegenüber Israel haben für die Verbrechen, die Deutschland durch die Ermordung von Millionen von Juden während des dritten Reiches begangen hat, haben wir eine Verantwortung gegenüber Russland. Auf deutschem Boden dürfen niemals Soldaten ausgebildet werden, die Kriegsgegner von Russland sind. Daher muss die Bundesregierung, beziehungsweise das deutsche Parlament, diese Praxis, die von der amerikanischen Armee auf deutschem Boden praktiziert wird, sofort beenden.
Ebenso wie die Einstellung der Waffenlieferungen an die Ukraine muss die Ausbildung von ukrainischen Soldaten auf deutschem Boden sofort beendet werden.
Es darf niemals passieren oder auch nur der Anschein erweckt werden, dass Deutschland, auf welche Art auch immer, Kriegspartei ist oder wird.”
Die 1. Petition haben leider auch nur 18 Leute unterschrieben:
„Schluss mit Waffenlieferungen für die Ukraine
Mit dem Beschluss des Bundestages, der Ukraine schwere Waffen zu liefern, wurde eine Grenze überschritten. Der Bundestag, die Regierung, ist dazu da, die Interessen Deutschlands und damit seiner Bürger zu vertreten.
Dieser Beschluss dient nicht dazu, diese Interessen zu vertreten. Ob und wie weit sich die Damen und Herren des Bundestags darüber im Klaren sind, was sie angerichtet haben, muss bezweifelt werden. Mit dieser Lieferung von Waffen wird der Krieg zum einen verlängert, zum anderen der Frieden nicht hergestellt.
Die Ursache dieses Krieges hängt mit der Wiedervereinigung Deutschlands zusammen und alldem, was ich daraus entwickelt hat. All das, was damals vereinbart wurde, auch wenn es nur mündlich war, wurde im Laufe der Jahre ignoriert. Insbesondere geht es hier um die Osterweiterung der NATO.
Die partnerschaftlich ausgestreckten Hände Russlands beziehungsweise Putins in Person wurden ignoriert, eine Partnerschaft, insbesondere seitens der EU und natürlich auch der NATO wurden zurückgewiesen. Russland muss der wichtigste Partner Europas sein, ich bin der Auffassung, dass gerade der russische Präsident zuverlässig ist und somit ein tragfähiger und verlässlicher Partner sein kann.
Mit dem heutigen Beschluss, der sicher nicht getroffen worden wäre, wenn es sich um ein afrikanisches Land handeln würde, stellt man Waffen einem der korruptesten Regime Europas zur Verfügung.
Das liegt nicht im Interesse Deutschlands. Unsere Geschichte, die mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 ihren Höhepunkt erreichte, müsste Lehre sein, scheint es aber nicht zu sein.
Aus dieser Entscheidung können schwerwiegende Konsequenzen, auch und insbesondere für unser Land, entstehen.
Sofern sich Russland zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage sieht, diesen Krieg mit vernünftigen Mitteln entscheiden zu können, wird der Einsatz von Atomwaffen immer wahrscheinlicher. Und alljene, die insbesondere schwere Waffen der Ukraine zur Verfügung stellen, werden als Kriegspartei betrachtet werden.
Um dies zu verhindern und den Krieg zu beenden gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit:
1. Sofortiger Stopp sämtlicher Lieferungen von Waffen und Kriegsgerät an die Ukraine
2. Diplomatische Einwirkung auf die Ukraine um zu erreichen, dass diese die Kampfhandlungen einstellt
3. aktive Unterstützung von Friedensverhandlungen unter Beachtung eines vernünftigen Interessenausgleiches zwischen den Parteien”
Zum Panzermuseum East, nach Roskilde, Kopenhagen und Malmö
Von Jelling bin ich schließlich nach Kolding gefahren, dort nach ein paar Kilometer weiter um schließlich an einem schönen Ostseestrand mein Lager aufzuschlagen. Ich bin dort im übrigen schon im Bett gewesen, auf einmal klopfte es an mein Auto, da stand der Besitzer des dortigen Cafés da und hat gesagt, dass ich da nicht übernachten kann. Naja, das ist nun das erste Mal auf dieser Reise, dass mir so etwas passiert. Also habe ich mich ins Auto gesetzt und bin vielleicht 1 oder 2 km weiter gefahren, um schließlich auf einem schönen Waldparklatz mein Lager, mitten in der Nacht, aufzuschlagen. Von dort bin ich am nächsten Morgen wieder zur Ostsee gefahren um dort mein morgendliches Bad zu nehmen.
Danach ging’s weiter, Richtung Roskilde.
Auf dem Weg dahin hab ich ein interessantes Panzermuseum besucht, dieses besteht ausschließlich aus Fahrzeugen und Panzern aus dem ehemaligen Ostblock. Das hat mich natürlich erinnert an meine eigene Zeit in der NVA.
Route nach weiteren etwa 50 km Roskilde erreicht. Wiederum ein Relikt aus der Wikinger Zeit. In diesem Shop wollte ich im übrigen Bücher in deutscher Sprache erstehen, das war allerdings nicht möglich, es gibt dort keine Bücher in Deutsch. Und da es diese Bücher nicht gibt, habe ich hier noch ein bisschen was zu den Wikingern geschrieben:
Ende 8.- bis Ende 11. Jahrhundert wurde Europa von einer Flut kriegerischer Uberfälle auf Städte, Kirchen und Klöster erschüttert. Aus dem Norden kamen Schiffe und Flottenverbände, bemannt mit Kriegern auf der Suche nach Reichtum, Ruhm oder auch neuem Land. Man nannte sie Wikinger. Die Wikinger führten ihre Kriegszüge mit großem militärischem Erfolg. So kontrollierten sie um 920 herum weite Teile der Britischen Inseln sowie einzelne Regionen Nordfrankreichs, und im 11. Jahrhundert eroberten dänische Kriegerverbände England. Ende des 11. Jahrhunderts stießen sie auf heftigeren Widerstand, und die Wikingerzeit ging zu Ende. Im Zeitalter der Wikinger veränderte sich die nordische Gesellschaft grundlegend. Der Handel begann zu blühen, Städte wurden gegründet und die zahlreichen Kleinkönigtümer in drei nordischen Königreichen vereint. Die christliche Kirche gewann festen Boden, verdrängte schrittweise den alten Glauben und beeinflußte die Entwicklung der gesamten nordischen Kultur. Auch in eher friedlichen Bereichen wurde der Norden zu einem Teil Europas. Das Wort Wiking wurde in England und Nordeuropa ursprünglich für Seeräuber benutzt und erhielt erst im Laufe der Zeit seine erweiterte Bedeutung. Heute bezeichnet der Begriff viele Gesichtspunkte wikingischer Lebenswelt und steht für den historischen Zeitabschnitt an sich. Die Wikinger kamen aus dem Norden und gehörten zu germanischen Stammesverbänden, die in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten keine direkten Verbindungen zur römischen Kultur besaßen. Sie hatten ihre kulturelle Eigenart bewahrt, während viele andere germanische Stämme mehr oder weniger romanisiert worden waren. Die Zeitgenossen unterschieden vier Hauptgruppen: Danen, Götar, Nordmänner und Svea. Ihre Sprache war in den Grundzügen gleich, und man nannte sie die "dänische Zunge“. Dagegen bestand bei den Samen Nordskandinaviens eine gänzlich andere Sprachform. Die Wikinger lebten überwiegend von Landwirtschaft, Fischerei und Jagd, einige betrieben auch Handwerk oder Handel. Die wenigsten aber lebten von der Seeräuberei und waren in dem Sinne "richtige Wikinger". Im Gemeinwesen der Wikingerzeit gab es große soziale und wirtschaftliche Unterschiede. Ganz oben in der Hierarchie standen König und Adel, unter ihnen die freien Bauern und zuunterst die Sklaven. Rückgrad der wikingischen Gesellschaft waren die freien Männer. Sie trafen sich regelmäßig auf dem Ting. Dort entschied man Rechtsstreitigkeiten und Fragen von öffentlichem Interesse. Das örtliche Ting klärte kleinere Belange, während man größere Angelegenheiten auf dem Landesting regelte. Die Gedankenwelt der Wikinger war von übernatürlichen Wesen bevölkert, die das Glück und den Lebenslauf der Menschen beeinflußten. Mit Opfergaben mußte man sich deren Gunst erwerben und sichern. Die wichtigsten Götter besaßen menschliche Gestalt und mitunter auch menschliches Verhalten. Es gab zwei Göttergeschlechter: Einerseits als größtes die Asen, mit u.a. Odin und Thor, und andererseits die Wanen mit Frey und Freyja. Außer den Göttern gab es noch Riesen, Zwerge, Elfen, Nornen (Schicksalsgöttinen), Walküren u.a.m. Ursprünglich verehrte man Götter und andere übernatürliche Wesen unter freiem Himmel, oder bei einer kultischen Mahlzeit im eigenen Hause oder in der Halle des Häuptlings. Die Häuptlinge leiteten den Verlauf der Kulthandlungen und vereinten so weltliche und religiöse Macht. Tempel mit Götterbildern und fester Priesterschaft, wie in Uppsala für Ende 11. Jahrhundert nachgewiesen, sind ein recht spätes Phänomen und entstanden vermutlich erst unter dem Eindruck christlicher Liturgie. Im Gleichtakt mit Stadtentwicklung und aufblühendem Handel geriet in Nordeuropa ab dem 9. Jahrhundert die Seeräuberei zu einer ständig wachsenden Bedrohung. In einigen Fällen begaben sich seeräuberischen Kriegerverbände in die Dienste örtlicher Fürsten und verdingten sich bei internen Machtkämpfen oder als Schutz gegen andere Seeräuber. Ihren Lohn erhielten sie in Form von Ländereien. So gelangte im Jahre 840 ein Gebiet an der Rheinmündung in den Besitz dänischer Wikinger. Von hier aus nahmen sie an der Verteidigung des Rheinlandes teil. Vergleichbares wurde im Jahre 911 zwischen dem französischen König und einem weiteren Verband dänischer Wikingerkrieger vereinbart. Als Entlohnung für die Verteidigung der Region um Paris übereignete ihnen der König ein Gebiet im unteren Tal der Seine. Dort wurden diese Wikinger seßhaft, und es entstand die Grafschaft Normandie. Die Kriegszüge der Wikinger zielten auch auf den Gewinn von Land- und Siedlungsflächen. So gerieten Ende des 9. Jahrhunderts weite Teile Ostenglands unter dänische Herrschaft, was sich sowohl in der englischen Sprache als auch in vielen Ortsnamen der Region niederschlug. Andere Siedlergruppen, überwiegend Norweger, machten sich im nördlichen und westlichen Teil der Britischen Inseln ansässig. Die Wikingerzeit endete um das Jahr 1100 herum. Ein genaueres Datum ist wohl kaum festlegbar, auch wenn die Literatur häufig als historischen Wendepunkt das Jahr 1066 und den Krieg Wilhelm des Eroberers gegen England anführt. In vieler Hinsicht verlief der Alltag so weiter wie gewohnt. Aber dennoch hatte sich der Norden Europas im Laufe der drei wikingerzeitlichen Jahrhunderte zu einem festen Bestandteil des europäischen Mittelalters entwickelt. Die "Flegeljahre" waren überstanden. Königsmacht und christliche Kirche waren fest installiert und die Gesellschaft gestaltete sich nach europäischem Vorbild. Die wikingischen Glücksritter stießen jetzt auf wesentlich heftigeren Widerstand. Die Quellen zu raschem Reichtum und Ruhm versiegten. Abenteurer mußten andere Wege finden. Wikingerzüge wurden zu Kreuzzügen. Das Mittelalter hatte den Norden erreicht.
Ich habe mir das Museum angeschaut, natürlich sind insbesonde die Schiffe interessant. Ich glaube, dass ich das Museum schon dreimal besucht habe. Aber immer ist etwas Neues zu entdecken. Die Nacht habe ich auf einem schönen Parkplatz etwa 9 km entfernt am Fjord verbracht, bin am Morgen noch mal nach Roskilde gefahren um schließlich weiter nach Kopenhagen zu fahren.
Im Zentrum war ich ja auch schon mehrfach, daher habe ich mich entschlossen, etwas anzuschauen was ich bisher nicht gesehen hatte. Insbesondere betrifft das die Hafenanlagen und das dortige Kastell. Ich bin um die Festungsmauer gelaufen, hab alles angeschaut und will mich auch heute gar nicht weiter in Kopenhagen aufhalten.
Das Kastell von Kopenhagen wurde 1667 als Festung fertiggestellt. Der erste Idealentwurf stammte von Pietro Cataneo (1481 – 1536), einem italienischen Renaissancearchitekten, Militäringenieur und Mathematiker, der sich auch theoretisch sehr umfassend mit Architektur befasste.
Gebaut wurde das Kastell schließlich vom Niederländer Henrik Ruse (1624 – 1679), der unter anderem auch die deutsche Festung Harburg errichtet hatte. Die Kopenhagener bauten ihr Kastell dort auf, wo zuvor 1625 ihr König Christian IV. eine Schanze am Hafeneingang errichtet hatte. Diese war ab 1658 durch den Landverlust der Dänen östlich des Öresunds strategisch sehr viel bedeutsamer geworden, es musste nun eine Festung her.
Nach dem ersten Ausbau 1667 wurde sie noch mehrfach umgebaut. Ab 1892 ließ die Stadt Kopenhagen durch das Kastell eine Bahntrasse und eine Straße legen. Die jüngsten Erneuerungen stammen aus den Jahren nach 1945.
Das Kastell hat eine fünfeckige, fast völlig regelmäßige Form. In einem System von Wassergräben befinden sich fünf Bastionen.
Den Bastionen sind Wallschilde (sogenannte Ravelins) vorgelagert. Vor diesen befinden sich wiederum Kontergarden, also niedrigere Wälle zum Schutz der Ravelins und Bastionen. Der Zugang zur Festung erfolgt über die beiden Tore Kongeporten und Norgesporten. Das auch Sjaellandsporten genannte Tor Kongeporten enthält eine Büste von Frederik III., die François Dusart anfertigte. Das Norgesporten (Norwegisches Tor) wurde von Lambert van Haven angelegt. IM Kastell gibt es das Kommandantbolig (Kommandantenhaus), das 1725 Elias David Häusser bauen ließ, außerdem eine rechteckige Kirche, ein Gefängnis und symmetrisch angeordnete Magazine und Kasernen. Eine Windmühle wurde direkt auf der Kongens Bastion errichtet.
Unmittelbar nach Ende meiner Besichtigung fing es an zu regnen, ich war schon im Auto. Schließlich hab ich mich auf dem Weg gemacht, hab die ganze Stadt durchquert um schließlich über die Öresundbrücke nach Schweden zu fahren. Und nun stehe ich auf einem schönen Platz direkt am Wasser und wartet darauf, morgen schwimmen zu gehen. Die Stelle, die ich mir rausgesucht habe, lässt das zu, denn es geht eine Rampe ins Wasser hinein.