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Reise Island Teil 2/ Schweiz Frankreich Spanien

12 Oct 2021

Lac de Boulliouses

Blick auf die Festung von Mont Louis

Blick auf die Festung von Mont Louis

Die Nacht am See war ruhig, allerdings hat es wieder abgekühlt, so dass das Morgenbad bei 0° Lufttemperatur und etwa 8° Wassertemperatur stattfinden musste. Was soll ich sagen: es war unheimlich erfrischend…

Am Vortag hab ich schon mal geschaut, wo es hingehen soll, nämlich zum Lac de Boulliouses, den der Tet durchfließt. Vom Übernachtungsplatz nur knapp 30 km entfernt, auf 2000 Meter Höhe. 

Ich hab nicht schlecht gestaunt, was Map.me für eine Fahrzeit angegeben hat: knapp 4 Stunden… Dessen ungeachtet bin ich, auf gut ausgebauter Straße, durch Skigebiete, nach oben geklettert, noch 5 km bis zum Ziel, Fahrzeit: noch 4,5 Stunden… Auf einmal stand ich vor einer Skipiste, von der aus kein Weg weiter führte. Na gut, wieder umgekehrt und hab, kurz hinter Mont Louis, den beschilderten Weg zum See genommen. 

Ein landschaftlicher Traum von Beginn bis zum Ende.  Einen schönen Parkplatz (42°33′35.18″N 02°00′04.03″E) am Fuß der Staumauer war schnell gefunden und schon ging’s los, im wesentlichen um den See mit Zwischenziel Lac Aude. 

Vorsichtig muss man schon fahren, zum einen wegen der Enge der Straße, zum anderen wegen der Kurven und nicht zuletzt wegen der Rinder, die die Straße als ihren ureigenen Weg betrachten und wegen ihnen hab ich manchmal halten müssen.

Über Stock und Stein, bergauf, bergab und immer diese schönen Ausblicke, auf die Berge, den See und ganz im allgemeinen: auf die Natur. Kreisende Geier, das Glockengeläut der Rinder, an denen wir manchmal vorbei gelaufen sind, einfach schön. Etwa 3-4 Stunden sind wir gelaufen und am Auto angekommen ging’s weiter, Richtung Andorra. 

Bis Bourg-Madame, unmittelbar an der spanischen Grenze, sind wir gefahren und haben auf einem ruhigen Parkplatz (42°26′03.67″N 01°56′42.03″E) unser Nachtlager aufgeschlagen. Bevor wir uns zur Ruhe gebettet haben folgte noch ein kleiner Stadtbummel in Verbindung mit dem Besuch eines Käseladens (wir waren die ersten deutschen Gäste in diesem Laden), in dem wir ein Stück wohlschmeckenden Käse erstanden haben sowie einer Bäckerei. 

Schließlich haben wir alles verspeist und das war’s für heute.

kurze Info: die Seite ist voll, daher auf der nächsten Seite, „Teil 3“ weiterlesen!

12 Oct 2021

Gorges de Saint-Georges 

Gorge de Georges

Gorge de Georges

Die Nacht war kalt, am Morgen war das Fahrzeug und die Wiesen bereift. Gegen 10.00 Uhr sind wir losgefahren, vom Hochtal, immer an der Aude entlang, abwärts, zur Schlucht von Saint-Georges (42°47′12.49″N 02°13′20.89″E). Obwohl es nur etwa 40 km waren, haben wir doch über 2 Stunden gebraucht bis dahin. Kurvenreich, teilweise eng, und immer im Tal der Aude entlang. Die letzten Meter waren erreicht, da türmten sich rechts und links die Felsen auf, die Schlucht wurde eng und die Straße war in den Felsen eingeschnitten. 

Wir haben das Fahrzeug abgestellt, sind diesen Teil der Schlucht (leider nur auf der Straße) durchlaufen und haben dann an einer Quelle mit wohl sehr guten Wasser, am Straßenrand Trinkwasser gebunkert. Dann ging’s die gleiche Straße wieder Bergauf, bis zum Lac de Matemale, an dem wir unser Nachtlager (42°33′49.04″N 02°06′11.37″E) aufgeschlagen haben. 

Den ganzen Tag hat die Sonne geschienen, aber trotzdem war es doch ziemlich frisch. Und nach dem Dunkelwerden und auch jetzt, während ich schreibe (gegen 3.00 Uhr), hört man die Hirsche röhren.
11 Oct 2021

In die Pyrenäen 

Villefranche-de-Conflent

Villefranche-de-Conflent

Die letzte Übernachtung am Mittelmeer war ruhig und erholsam, desgleichen das morgendliche Bad. Schnell  sind wir aufgebrochen, zuerst wieder Richtung Perpignan, von dort ging’s dann zügig in die Berge der Pyrenäen, immer Richtung Andorra.

Etwa 50 km von Perpignan entfernt haben wir Villefranche-de-Conflent erreicht. Dieses stark befestigte Dorf, von dem ein Teil der Festungsanlagen von Vauban zum Welterbe der Unesco gehört, liegt am Zusammenfluss der Flüsse Têt, Cady und Rotja am Fuß des Canigou-Massivs und wurde am Ende des 11. Jahrhunderts durch den Grafen von Cerdanya gegründet, um die Täler vor Invasionen zu schützen.

Im 17. Jahrhundert dann wurde das Dorf nach dem Pyrenäenfrieden von 1659 von Vauban befestigt, um die Verteidigung des Dorfes und die des Conflent sicherzustellen. 

Umgeben von soliden Festungsbauten weist das Mittelalterdorf Villefranche-de-Conflent auch die Besonderheit auf, zu den schönsten Dörfern Frankreichs zu gehören. Die komplett erhaltene  Stadtmauer mit mit ihren befestigten Toren, den zugehörigen Türmen, die besonders  malerische Straße Saint-Jean mit ihren Hausfassaden, die zu den historischen Monumenten Frankreichs gehören, die Brücke Saint-Pierre über den Têt, der Bergfried des Rathauses, die Kirche Saint-Jacques mit ihrem schönen verzierten Portal aus rosarotem Marmor aus dem 12. Jahrhundert sind im wesentlichen die Besonderheiten dieses Ortes. Außerdem gibt es Kunstgalerien, Boutiquen mit Souvenirs und kleine Lädchen mit lokalem Kunsthandwerk. 

Auf den Anhöhen von Villefranche-de-Conflent hebt sich die Silhouette des Forts Libéria von der Landschaft ab. Der hochgelegene Wachposten wacht über dem Ort und dem Zusammenfluss der drei Täler mit ihren Flüssen. 

Das mit einem Wehrgang versehene, bemerkenswerte historische Monument wurde von Vauban in 1681 errichtet und später im 19. Jahrhundert unter Napoleon III. befestigt. Eine unterirdische Treppe namens „tausend Stufen", die in Wirklichkeit 734 Stufen zählt, verbindet das Fort mit der mittelalterlichen Stadt Villefranche-de-Conflent.

Mit dem Abschluss des Vertrags zum Pyrenäenfrieden 1659 wird die Grenze zwischen Spanien und Frankreich neu definiert. Katalonien wird geteilt, der südliche Teil fällt an Spanien, der nördliche Teil an Frankreich. Aufgrund seiner geografischen Lage erhält deshalb die Garnisonsstadt Villefranche-de-Conflent eine noch größere strategische Bedeutung zur Verteidigung des Conflent. Die Stadt selbst war seit ihrer Gründung im 11. Jahrhundert immer stärker und besser befestigt worden. Je moderner jedoch die Waffen wurden, desto weniger reichten diese Mauern aus. Insbesondere, sofern es gelänge, Kanonen oberhalb der Stadt zu positionieren. 

Der Festungsbaumeister Vauban schlug daher vor, am Berghang über der Stadt eine neue Festung zu bauen. Von dort oben wären Ankömmlinge schon von Weitem zu sehen, egal aus welchem der drei Täler sie kämen. Feinde könnten somit nicht überraschend vor den Toren von Villefranche-de-Conflent auftauchen. Darüber hinaus könnten Angreifer vom Fort aus, „von oben“ mit Kanonen auf eine größere Distanz bekämpft werden. Ein Angriff auf die Stadt selbst würde dadurch erheblich erschwert. Diese Idee scheiterte aber vorerst an den hohen Kosten. 

Das Konzept von Vauban war schlussendlich so überzeugend, dass er 1681 mit dem Bau des Forts beauftragt wurde. Sechs Jahre später konnte das Fort in Betrieb genommen werden.

Nachdem wir diesen schönen Ort ausgiebig besichtigt hatten ging es weiter, immer bergauf. 

Auf der Höhe von 1600 m war das nächste Ziel erreicht, Mont-Louis.  Die Gemeinde liegt am rechten Ufer der Têt, 11 km nördlich der spanischen Grenze. Der Ort wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Die Festung wurde von 1681 bis 1691 nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban errichtet, um die nahegelegenen, strategisch wichtigen Verkehrswege, unter anderem nach Bourg-Madame und Font-Romeu-Odeillo-Via, zu sichern.

Es handelt sich hier um die höchstgelegene Festungsanlage Frankreichs  

Die Zitadelle wird seit 1964 vom Centre National d'Entraînement Commando (CNEC) der französischen Streitkräfte genutzt. Die Kirche von Mont-Louis wurde von 1733 bis 1737 erbaut. Und gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO. 

Nach weiteren etwa 20 km war dann, am Flüsschen Aude, das Dörfchen Formiguères erreicht. 

In diesem ursprünglichen  Bergdörfchen befindet sich eine schöne, wahrhaft alte Kirche, deren Ursprünge etwa im Jahr 800 liegen. 

Etwa 5 km unterhalb des Ortes verbringen wir die Nacht, an einem Stausee des Aude (42°37′55.35″N 02°07′52.22″E), der allerdings zu einer größeren Pfütze ausgetrocknet ist. 

Und jetzt (gegen 4.00 Uhr), während ich das schreibe, höre ich das Röhren der Hirsche, ganz in der Nähe. 

9 Oct 2021

Perpignan 

Palast der Könige von Mallorca

Palast der Könige von Mallorca

Die Nacht auf dem Parkplatz am See war sehr schön, am Morgen sind wir schwimmen gegangen, das Wasser jedoch wird immer kälter. Aber mir ist das ja egal. 

Die etwa 120 km nach Perpignan waren schnell zurückgelegt, auch ein Parkplatz haben wir ohne weiteres suchen gefunden. Eigentlich ist es gar kein Parkplatz, sondern eine freie Fläche vor dem Kongresszentrum (42°42′10.24″N 02°53′54.7″E). Wie geschaffen für unser Fahrzeug. 

Von dort sind wir in die Stadt gegangen, schon auf der Herfahrt haben wir gesehen, dass hier wohl ein Mittelalterfest stattfindet. Und tatsächlich, in der gesamten Stadt, auf Plätzen, neben der Kathedrale, nah an unserem Parkplatz, überall war ein mittelalterliches Treiben vorhanden. In dieser Größe und Ausdehnung habe ich das noch nicht erlebt. Elke auch nicht.

Unser Weg führte uns zur Kathedrale Saint-Jean, deren Bau auf Geheiß des Königs von Mallorca bereits im Jahre 1324 begann. Wegen politische Unstimmigkeiten konnte die Kirche aber nicht mehr unter dieser Dynastie fertig gestellt werden. 1433 nahm man die Arbeit wieder auf, ändert die Pläne zu Gunsten einer mächtigen einschiffigen Kirche um. Erst 1601 wurde die Kirche zur Kathedrale, nachdem der Bischofsitz nach Perpignan verlegt wurde.  

Danach waren wir auf der Südseite der Kathedrale  im Campo Santo, dort befindet sich ein gotischer Kreuzgang und dort fand auch ein großer Teil des Mittelalterfestes statt. 

Alle historischen Handwerker waren vertreten, Ritter in ihren Rüstungen und natürlich viele Verkaufsstände mit allen möglichen mittelalterlichen Accessoires. 

Dann sind wir durch diese wunderbar belebten Gassen zur Zitadelle aufwärts gegangen, dem Palast der Könige von Mallorca. Die Festung wurde vom 15. bis zum 17. Jahrhundert errichtet. 

Das beeindruckendste dieser Stadt ist das Miteinander all der Kulturen, die sich hier angesiedelt haben. Das sind Araber, Juden, Afrikaner, alle leben sie, mehr oder weniger, friedlich miteinander.

Einen Flohmarkt gab es auch, Elke hat es sich nicht nehmen lassen, eine Küchenwaage samt Gewichten zu erstehen. Ich war davon wenig begeistert, aber letztlich war es mir wurscht. Denn das Teil wird in der Küche von Elke stehen. 

Wir haben gerade wunderbar gegessen, es gab Fisch und Chips, Salat mit Thunfisch und ganz hervorragende Ravioli. Und dann musste ich wieder im Auto, auf einmal furchtbar schnell aufs Klo. Das im Auto ist noch jungfräulich, also blieb nur, eins zu suchen. In einem offenen Weingeschäft hat man freundlicherweise mein „Geschäft” erledigen lassen. 

Dann mussten wir allerdings feststellen, dass unmittelbar schräg gegenüber unseres Fahrzeugs eine Großbildleinwand ist, auf der Rugby übertragen wird. Also sind wir noch knapp 20 km gefahren, stehen jetzt 50 m vom Meer entfernt (42°37′56.88″N 03°02′07.08″E). Und haben es, außer den zirpenden Grillen, ruhig. 
8 Oct 2021

Es geht weiter 

Der Jachthafen im Zentrum von Marseillan

Der Jachthafen im Zentrum von Marseillan

Der Sturm ist vorbei, schon am gestrigen Abend hatte er merklich abgeflaut. Nach dem morgendlichen Bad sind wir weiter gefahren, die grobe Richtung ist Perpigan, sozusagen der Einstieg in die Pyrenäen. 

Wir haben eine Pause in Marseillan, einer schönen kleinen Stadt an der Küste, auf einem kleinen Parkplatz direkt im Zentrum (43.3545220, 3.5346221), eingelegt. Das besondere ist hier der in den Ort hereinragende kleine Jachthafen und sehenswert ist die Kirche aus dem 11. Jahrhundert.  

Nach dem Rundgang durch den Ort sind wir weiter gefahren um in Agde, auf einer Insel, auf der sich der Lunapark befindet, unser Nachtlager aufzuschlagen. Wir stehen nun direkt am Jachthafen (43.2768060, 3.5052308), werden hier allerdings kein Bad nehmen, denn besonders vertrauenserweckend schaut das Wasser nicht aus. 

Der Tag war wieder sonnig und warm, jetzt, am Abend hat es (Gott sei es gedankt) abgekühlt. Ich kann mir nicht vorstellen, hier im Juli oder August zu sein, das wäre ja kaum zum aushalten. 

Jetzt, bei sternenklarer Nacht, muss ich doch noch was ergänzen. Der gewählte Übernachtungsplatz hat sich, nachdem wir unsere müden Häupter zur Ruhe gebettet hatten, als ungeeignet erwiesen. Dies aus dem Grund, als dass sich das angrenzende Gebäude als Nachtclub entpuppt hat, welcher, kaum waren die Augen geschlossen, einen ohrenbetäubenden Lärm, mancher würde es als Musik bezeichnen, von sich gegeben hatte. Da hab ich meinen Beduinensack übergestülpt, hab die Leiter verstaut und hab diesem ungastlichen Ort den Rücken gekehrt. 

Ein paar Kilometer weiter, am gleichen Ort, an einem Strandparkplatz, welcher glücklicherweise neben der höhenbeschränkten Zufahrt eine geöffnete Schranke aufwies, hab ich den idealen Platz gefunden (43.2756616, 3.4926331). Mit Strandzugang und ruhig. 
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