Reise 2019 Teil 2
Neue Wege
15.10.2019
Die Nacht war wieder ruhig, aber geschlafen haben wir beide nicht so gut. Vielleicht lag es daran, dass sich das Wetter geändert hat, es hat heute zum ersten Mal geregnet auf der Insel seit wir hier sind.
Nach unserem gemeinsamen Morgenbad haben wir diesen schönen Ort verlassen und sind wiederum knapp 80 km gefahren, um schließlich in der Hauptstadt von Korsika zu landen.
Die ersten 15 km waren wieder sehr anspruchsvoll, die Durchfahrt durch das Felsenlabyrinth, welches wir gestern mit dem Boot erkundet haben, hatte es in sich. Die Straße war manchmal nur so breit wie mein Auto, sehr kurvenreich und unübersichtlich. Aber letztendlich haben wir es geschafft. Ohne anzuecken, ohne Karambolagen und insofern auch ohne alte Hexen, die noch dazu Auto fahren…
Da muss ich übrigens noch was ergänzen: Als die beiden Gewitterziegen ihr Pamphlet ausgefüllt hatten, da haben sie auch ihre Führerscheine hervorgekramt. Ich habe kaum meinen Augen getraut, auf den Fotos waren 18 jährige Mädchen zu erkennen. So wie diese Lappen ausgeschaut haben, scheinen sie zwischen den Kriegen erworben worden zu sein. Wahrscheinlich mit Sondergenehmigung… (für Frauen war’s ja nicht unüblich den Führerschein zu machen…).
In Ajaccio angekommen musste man sich erst mal wieder an den Verkehr gewöhnen. Im Vorfeld hatte ich schon Plätze herausgesucht, an denen man parken und gegebenenfalls auch übernachten kann. Das erste war ein Totalausfall, nämlich die Parkplätze im Hafenbereich. Alle belegt. Das nächste war ein kleiner Campingplatz oberhalb der Stadt, auch das war ein Totalausfall. Geschlossen.
Also ging es wieder zurück in die Stadt, als Ziel stand Porticcio zur Auswahl, etwa 10 km entfernt und auf der anderen Seite des Golfes gelegen. Sozusagen in Blickweite. Allerdings habe ich mit meinen Adleraugen einen extra wie für mich gemachten Parkplatz erspäht. Er befand sich unmittelbar angrenzend an den Parkplätzen, die ich vorher schon angefahren hatte. Also haben wir das Auto an der Uferstraße abgestellt und wir sind in die Stadt gegangen.
Natürlich mussten wir das Geburtshaus von Napoleon Bonaparte besuchen, die Kathedrale, in der er getauft wurde und das Gewirr der Gassen der Altstadt. Die Stadt selber wurde ja von den Römern gegründet und hat in ihrer Geschichte wechselseitige Besitzer gehabt. Unter anderem natürlich die Genuesen und letztlich die Franzosen. Die Zitadelle konnten wir leider nicht besichtigen, sie befindet sich im Besitz der Armee. Und trotz meines Charmes ist es mir nicht gelungen, mich an der Bewachung vorbei zu mogeln…
Schließlich sind wir dann doch noch die 10 km weiter gefahren und stehen jetzt in Porticcio direkt am Strand. Gegenüber sind die Lichter von Ajaccio zu sehen. zu hören ist nur die Brandung des Meeres und sonst nichts. Insofern steht einer angenehmen Nacht nichts im Wege. Außer vielleicht mein verspannter Nacken, ich glaube, dass die gestrige Bootsfahrt zu dieser Verspannung geführt hat.
Mittlerweile ist eben der neue Tag angebrochen, mit lautem kreischen, Geschrei, wummernden Bässen und sonstigem Getöse, manch einer möge es als Musik bezeichnen. Ich bin fast aus dem Bett gefallen vor Schreck und musste diesem infernalischem Gebrülle auf den Grund gehen. Wir stehen zwischen Meer und Restaurants, und aus einem von diesem tönte dieses Geheule, welches sich als eine Art von Karaoke entpuppt hat. Also Auto angelassen und am Strand entlang gefahren bis Ruhe war. Jetzt stehe ich wieder am Meer, nur etwa 1 km von der alten Stelle entfernt....
14.10.2019
Die Nacht auf diesen unmittelbar an den Hafen grenzenden Platz war wiederum ruhig und schön. Der Tag hat mit Sonne begonnen und wird mit Sonne enden.
Ich bin am Morgen mit dem Rad losgefahren, Jana wollte lieber hierbleiben beziehungsweise an den Strand gehen (der Strand ist nur etwa 50 Meter vom Auto entfernt). Also bin ich mit dem Rad über das Bergdorf Ota, vorbei an der Genueser Brücke und auf der anderen Seite des Tales wieder zurück gefahren. Das waren zwar nur etwa 20 km, aber es ging schon ganz schön nach oben (aber auch wieder hinab).
Als wir wieder angekommen sind haben wir überlegt, dass wir mit dem Boot einen Ausflug zur Calanche machen. Es handelt es sich dabei um die bereits gestern erwähnten Felsformationen, die unmittelbar an der Küste zum einen durch ihre Farbigkeit, zum anderen durch ihre Gestaltung dazu geführt haben, dass sie zum UNESCO Weltnaturerbe gehören.
Vorher haben wir noch einen kleinen Stadtbummel begangen, sind eine Treppe hochgestiegen und am Ende der Treppe durch ein Hotel und auf der anderen Seite wieder heraus. Im Hotel befand sich noch das Frühstücksbuffet und ich habe mir erlaubt, von diesem vier Eier zu entnehmen. Diese Eier werden noch eine besondere Bedeutung erlangen.
Auf der Terrasse des Hotels standen Sitze, die an Eisengestellen hingen und in denen man schaukeln kann. Da hab ich mir gedacht, das probiere ich mal aus und hast du dich gesehen bin ich mitsamt dem Gestell umgekippt. Zur Freude von Jana. Ihr seht, mit welch einfachen Mitteln es mir gelingt, Jana zum Lachen zu bringen.
Die Eier, die habe ich in einem Beutel auf dem Rücken getragen… eigentlich wollte ich sie in den Kühlschrank legen, das habe ich aber vergessen. Also sind wir ins Boot gestiegen, insgesamt waren es glaube ich acht Leute und los ging’s. Das Ding ging ab Seebachs Katze, Jana hat sich an mich geklammert und ich mich an eine Strebe. So sind wir an der Küste entlang gefahren, in Grotten hinein und haben den Ausführungen des Kapitäns gelauscht.
Verstanden haben wir nichts, denn es war nur auf französisch. Interessant war es trotzdem und nach 1,5 Stunden waren wir wieder im Hafen und sind zum Auto gegangen.
Jetzt fangen die Eier an, eine Rolle zu spielen. Ich wollte den Geldbeutel aus meinem Rucksack holen und dabei ich habe in irgendwelch glitschiges Zeug hinein gegriffen. Was war passiert: Ein Ei ist kaputt gegangen und hat alles versaut. Also bin ich mit dem Rucksack samt T-Shirt und Geldbeutel zu einem Wasserschlauch gegangen und hab alles abgespült.
Jetzt übrigens kam Jana gerade vom Strand zurück und hat sich beschwert, dass ich nicht hingekommen bin. Aber sie ist nicht gekommen weil sie Sehnsucht hatte, sie ist gekommen weil sie Hunger hat.... Was sagt uns das? Ich muss erst mal für meine liebe Jana Essen machen…
13.10.2019
Der Übernachtungsplatz war schön, leider jedoch war in der Nähe ein Volksfest zu Gange… Und im Gegensatz zu den Volksfesten bei uns war nicht 22:00 Uhr Schluss, sondern 2:00 Uhr am Morgen. Was ich damit sagen will: bis dahin war die Nachtruhe nicht ganz so erquicklich... Dessen ungeachtet aber hatten wir eine wunderschöne Nacht und haben uns nach dem aufstehen entschlossen, ein Stück weiter zu fahren. Vorher war ich noch beim Bäcker um Jana mit frischem Baguette zu beglücken. Das nächste Ziel lag in ungefähr 80 km Entfernung Richtung Süden, der kleine Hafenort Porto. Der Weg führte an einer schmalen Küstenstraße entlang, der Vorteil allerdings war, dass so gut wie kein Gegenverkehr vorhanden war. Jana hat noch gemeint, dass ich ob der schönen Ausblicke doch die Frontkamera anschalten soll. Das habe ich gemacht, und ich hab es nicht bereut dass ich es gemacht habe. Das lag aber nicht daran, dass wir dieses schönen Filme anschauen können, sondern daran, dass ich somit eine kleine Karambolage mit einem PKW dokumentieren konnte.
Was ist passiert: in einer Kurve kam mir ein Pkw entgegen, ziemlich weit in der Mitte kam er mir entgegen. Ich bin ganz rechts gefahren dessen ungeachtet habe ich gespürt, dass ich mit dem Reifen das andere Fahrzeug berührt habe. Freundlich, wie ich nun mal bin, habe ich angehalten und bin auf das Fahrzeug, dass an gleicher Stelle stehen geblieben ist, zugegangen. Das hätte ich mal lieber lassen sollen. Aus dem Fahrzeug sprangen zwei Furien, beide zusammen fast 200 Jahre alt. Sie kramten in ihren Papieren und brachten ein Blatt zum Vorschein, was sie anfingen auszufüllen. Ich bin hin, hab ein Foto von der Schadensstelle gemacht und dabei festgestellt, dass der Reifen ein bisschen über das Blech der seitlichen Forderfront radiert hat. Das Blech war weder eingedrückt, noch war irgendwo etwas anderes zu sehen. Wahrscheinlich hätte es gereicht, alles zu polieren.
Die beiden alten Schachteln wollten mir natürlich die Schuld aufdrücken. Das hab ich mir dann doch nicht gefallen lassen und hab ihnen gezeigt, dass ihr Vorderrad über der weißen Linie stand und sie insofern auf meiner Seite standen. Das haben sie jedoch nicht eingesehen. Nach langem hin und her habe ich dann gemeint, sie sollen doch die Polizei holen. Auf einmal sind sie in das Auto eingestiegen und ein Stück weg gefahren, außer Sichtweite. Ich hätte nun einfach weiterfahren können, habe es aber nicht getan. Ich hab die Kamera ausgebaut und bin mit dieser zurückgegangen, dort stand wiederum das Fahrzeug in einer Grundstückseinfahrt. Von den alten Hexen war nichts zu sehen. Schließlich habe ich gerufen, da kam sie samt einem Mann, der Ihnen vorhin schon auf irgendeine Art zur Seite gestanden hat. Ich habe ihnen das Video gezeigt auf dem eindeutig zu sehen war, dass ihr Fahrzeug die Mittellinie überschritten hatte. Das haben sie nicht eingesehen und glücklicherweise kam eine etwas jüngere Frauen hinzu. Ich habe ihr das Foto und das Video gezeigt, bin mit ihr zusammen zu meinem Auto gegangen um ihr zu zeigen, was vielleicht passiert sein könnte, und habe schließlich gemeint, dass sie gerne die Polizei holen können. Eine von den beiden alten Weibern ist schließlich hinterher gelaufen, die Junge hat sich mit dieser unterhalten und das Ende vom Lied war, dass die junge Frau meinte, dass sich die Sache erledigt hat. Wahrscheinlich hat sie eingesehen, dass das, was diese beiden alten Hexen wollten, Blödsinn war.
insofern war es doch gut, dass ich die Kamera angehabt habe. Mittlerweile sind wir in Porto eingetroffen, ich stehe wieder unmittelbar am Strand, wir liegen auf diesem, allerdings gibt es hier keinen Sand sondern rund geschliffene Steine. Ich war schwimmen, neben uns befinden sich die hier so typischen roten Felsen welche in einem bestimmten Bereich zum UNESCO Weltnaturerbe gehören. Darauf steht ein Genueser Turm der über allem wacht.
Bis vor etwa 1 Stunde war es bedeckt, mittlerweile jedoch scheint hier wieder die Sonne, der Himmel ist fast durchgängig blau, nur weiße Wolkenstreifen befinden sich in Sichtweite.
Ich werde jetzt Jana mal fragen, ob sie mit mir auf den Turm steigt oder ob sie lieber am Strand liegen bleibt… Während ich diktiert habe, hat Jana sofort gesagt: die zweite Variante gilt... Also muss ich alleine gehen.
12.10.2019
11.10.2019
Die Nacht auf diesem Platz war wunderbar, der Himmel Sternenklar, der Mond war auch da, alles war sehr schön... und aufregend....
Ich bin am Morgen in den benachbarten Ort gefahren (mit dem Fahrrad), war dort beim Bäcker und danach bei dem unmittelbar daneben befindlichen Lebensmittelladen. Allerdings: Nachdem ich beim Bäcker eingekauft hatte, bin ich 3 km zurückgefahren und habe den vermeintlichen Supermarkt aufgesucht, der mir auf der Hinfahrt aufgefallen ist. Dieser hat sich aber als Möbelladen herausgestellt... Dort habe ich nach einem Lebensmittelladen gefragt, die haben mich zurückgeschickt, und siehe da, unmittelbar neben dem Bäcker habe ich ihn dann entdeckt.
Danach ging es zurück, wir haben ein spätes Frühstück beziehungsweise zeitiges Mittagessen eingenommen, dann habe ich noch etwas gebaut und anschließend sind wir gemeinsam zum Strand gegangen. Die Wellen sind heute bei weitem nicht so stark wie gestern, insofern bestand auch keine Gefahr, dass wir im Wasser um gestoßen werden.
Die Wassertemperatur ist wunderbar, und wir beide (!) waren schwimmen. Und Jana hat mich darauf hingewiesen, dass ich unbedingt schreiben soll, dass sie länger im Wasser war als ich… sie liegt jetzt in der Sonne und lässt sich garen, ich werde mich jetzt wieder zum Auto begeben. Und etwas lesen (ich hab vergessen ein Buch mitzunehmen) an. Außerdem, am Strand liegen, das ist nicht so meine Welt…Es sind übrigens auch allerhand Leute her, dessen ungeachtet bin ich natürlich (wie fast immer) nackt schwimmen gegangen.
Und als ich im Wasser war, durchfuhr mich auf einmal ein heftiger Schmerz an dem im Wasser baumelnden Teil… Irgendwas hat mich fürchterlich gebissen, es hat gebrannt wie Feuer. Und es tut jetzt noch weh (zu sehen ist aber nichts), ein Hai war’s also sicher nicht gewesen…
09-10.10.2019
Gestern morgen bin ich zusammen mit Jana nach einer wunderbaren Nacht (Knoblauch war kein Hinderungsgrund) zum Fluss gegangen um eine Badestelle zu suchen. Die haben wir auch gefunden und so konnte ich mein morgendliches Bad nehmen.
Gleich darauf ging es los, nach einem kurzen Abstecher nach Locarno sind wir in einem Ritt bei Regen rechtsseitig des Lago Maggiore weitergefahren nach Genua. Hier waren wir dann so gegen 19:00 Uhr und es war eine Katastrophe den Hafen zu finden. Jana hat ob des gewaltigen Verkehrs und der Aufregung große Angst gehabt… Ticket gelöst, aufs Schiff, 21:00 Uhr fuhr es los und jetzt, nach einer furchtbaren und wackeligen Nacht, befinden wir uns vor Korsika.
zum Schiff selber gibt es nicht viel zu sagen, die Qualität war nicht berauschend, auch unsere Kabine nicht. Die Abfahrt mit Moby Lines war 21:00 Uhr, die Ankunft 8:00 Uhr. Das Essen an Bord konnte man vergessen, wir mussten uns zwingen es aufzuessen.
Entschädigt hat uns dann natürlich die Ankunft auf der schönen Insel, der Sonnenaufgang und die warme Luft. Von Bastia ging es gleich über das Gebirge nach St. Florent und von dort weiter auf der 81 Richtung Osten bis nach Casta. Von dort zweigt ein Allradpiste zum Plage der Saleccia ab, zu einem der schönsten Sandstrände der Insel. Hier fühlt man sich im übrigen eher wie in der Karibik als auf Korsika. Schon zu Beginn des Weges hat Jana ihren Kopf zwischen die Knie gesteckt um nicht zu sehen, was auf uns zukommt. Die Strecke beträgt 12 km, von den 12 km haben wir 4 km zurückgelegt. Dann hat es selbst mir gereicht und wir sind umgekehrt. Die Fahrtgeschwindigkeit betrug etwa zwischen 2 und maximal 5 km in der Stunde, Fahrradfahrer haben uns überholt… Die Strecke war einfach furchtbar und irgendwie wollte ich das weder Jana noch dem Fahrzeug antun.
Auf der Weiterfahrt haben wir weitere Sandstrände besucht, waren schwimmen (ich allein) und ihr werdet es nicht glauben, aber die Brandung war so stark, dass sie mich von den Beinen gerissen hat und ich bin wie eine Robbe über den Sand geglitten. Ich konnte nicht vor Lachen und Jana hat Angst gehabt…
Schließlich haben wir (die Campingplätze sind im übrigen fast alle geschlossen) einen wunderbaren Parkplatz gefunden, auf dem wir die Nacht verbringen werden. Er ist terrassenförmig angeordnet, bewaldet, bis zum wunderschönen Sandstrand sind es etwa 5 Minuten zu laufen.
Selbstverständlich waren wir am Strand, ich bin wieder geschwommen, Jana hat am Strand ein bisschen Yoga gemacht. Danach haben wir gefrühstückt, Mittag und gleich noch zu Abend gegessen. Alles in einem Ritt sozusagen.
Vorher hat Jana ihre tägliche Magnesium Tablette genommen, leider jedoch hat sie diese mit meinen Tabletten verwechselt. Sie wollte sich sofort den Finger in den Hals stecken, ich habe das aber noch verhindert, indem ich bei meinem Apotheker angerufen habe und nachgefragt habe, ob das ein Problem sein könnte. Das hat er verneint und Jana konnte, nachdem sie in Tränen ausgebrochen ist, wieder fröhlich in die Welt schauen.
Jetzt ist alles wieder gut, insbesondere auch deswegen, weil Jana einen schönen Nachmittagsschlaf gemacht hat…
Nun wieder zum Wesentlichen, der Parkplatz heißt: »Parking De La Plage De Ghjunchitu« und hat folgende Daten:
- N 42.625570°
- O 8.901371°
08.10.2019
Nachdem uns der Campingplatzbetreiber verjagt hatte sind wir nur 700 m weiter gefahren und haben auf dem Parkplatz vor der kleinen Stadt eine ruhige Nacht verbracht. Am Morgen sind wir zusammen etwa einen knappen Kilometer bis zum Strandbad gelaufen und ich bin allein geschwommen. Vorher war ich noch beim Bäcker und habe für Jana einen Kaffee gekauft.
Dann ging es schon los, weiter Richtung Süden. Die Fahrtstrecke war ein Sammelsurium von Brücken, Tunneln und man hat deutlich gespürt, wie teuer der Straßenbau in der Schweiz im Gegensatz zu Deutschland ist.
Auf dem Weg lag der Gotthardtunnel... Schon auf der Fahrt dorthin ging es mir durch den Kopf, was mache ich: Durch den Tunnel oder über den Pass. Ich musste daran denken, dass auf der Rückfahrt von unserem letzten Reise An Reifenpanne beinah den gesamten Verkehr aufgehalten hätte, wenn ich damals nicht die Möglichkeit gehabt hätte, auszuweichen. Und im Tunnel geht das nicht. Und da die Strecke über den Pass landschaftlich sehr reizvoll ist, habe ich diesen Weg gewählt. Und nicht bereut. Dazu kam, dass ab dem Gotthard durchweg die Sonne geschienen hat, der Himmel strahlend blau war und uns der Wettergott insofern hold war.
Wir haben immer mal Pause gemacht, insbesondere auch an der Raststätte vor dem Tunnel. Und diese Raststätte war schon was besonderes, auch was die sanitären Anlagen betraf.
Als wir uns den Berg hinauf gequält haben konnte ich bei einer kleinen Pause die Gotthardbahn bewundern und bei der Abfahrt sehr schöne Ausblicke genießen, auch auf ehemalige Verteidigungsanlagen der Schweizer Armee aus der Zeit des ersten Weltkrieges.
Gelandet sind wir schließlich im Tal der Verzasca, im Tessin und stehen jetzt gegenüber einer Pizzeria auf dem Parkplatz, an dem der Wanderweg beginnt Richtung Römerbrücke. Diesen Weg sind wir gegangen, haben die Römerbrücke aus dem 17. Jahrhundert bewundert und natürlich den glasklaren Fluss einschließlich der abgeschliffenen Felsformationen. Ich war ja schon hier, ich denke aber, das ist schon über 20 Jahre her…
Am Ende des Tales im übrigen befindet sich die Talsperre, von der James Bond in „GoldenEye“ heruntergesprungen ist.
Der Weg aufwärts, das war schon ein Abenteuer für sich mit meinem Fahrzeug… Die enge Straße, der Gegenverkehr, insbesondere durch viele Busse war schon recht anspruchsvoll und nervenaufreibend.