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11 Mar 2020

Erste Überlegungen

30.06.2020

Etwas muss ich noch ergänzen zu dem Problem der Kupplung. Etwas unterhalb der Kuppe des Katschbergs hatte ich angehalten, um den Geberzylinder anzuschauen. Dazu musste ich das Rad runter tun und den Bullenfänger abklappen. Als ich die Frontschürze geöffnet habe und in den Motorraum geschaut habe, war nichts ungewöhnliches am Zylinder zu erkennen. Soweit so gut. 

Da habe ich mir gedacht, da kann ich ja einfach weiter fahren, das habe ich auch gemacht und nach etwa 500 m ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Das Rad! Der Bullenfänger! Ich hab sofort angehalten (das ging gottseidank) bin ausgestiegen, hab noch von geschaut, Die Klappe war noch offen, der Bullenfänger runter geklappt und kein Rad war da. Da bin ich die Bahn zurück gerannt, hab das Rad geholt, den Motorraum geschlossen, den Bullenfänger hochgeklappt und… Die Bolzen zum arretieren  des Bullenfängers haben gefehlt, die hatte ich auch dort hingelegt wo auch das Rad war. Also bin ich noch mal zurück gerannt und hab die zwei Bolzen geholt und schließlich alles wieder richtig verstaut und dann ging es weiter. Wie mir das passieren konnte, das weiß ich auch nicht. Vielleicht ist es die beginnende Demenz oder irgendetwas anderes, Altersschwachsinn vielleicht...

Heute Morgen jedoch hat es etwas geregnet, allerdings nicht lang und so bin ich gegen 9:00 Uhr los gefahren mit dem Fahrrad um mal das gesamte Tal der Soča abzufahren. So bin ich auf der AAT 24 immer Berg auf geradelt, den ersten Zwischenstopp habe ich im Ort Soča eingelegt, um dort den Österreich-Ungarischen Militärfriedhof aus dem ersten Weltkrieg einen Besuch abzustatten. Danach ging es weiter nach Trenta, dort habe ich das Nationalpark Museum angeschaut und mir einen Überblick zu verschaffen, wo ich denn hier nun eigentlich bin. Dann gibt es noch ein weiteres Stück bergauf, bis ich am Wegesrand einen Parkplatz gesehen habe samt einem kleinen Restaurant. Von dort führt ein Weg zur Quelle der Soča, nun ja, Weg ist vielleicht zu viel gesagt, ein Steig der letztlich dann zum Klettersteig wird und mit einem Stahlseil gesichert ist. Teilweise hing man beim klettern über dem Abgrund und konnte sich nur mit Mühe an dem Seil festhalten (aber das haben alle geschafft, warum nicht auch ich…). Schließlich habe ich die Quelle erreicht und diese ist etwas ganz besonderes. Denn das Wasser der Soča kommt aus einer Höhle, die einen unterirdischen See beherbergt. Der scheint unheimlich tief zu sein, eine Art Höllenschlund, der sich weit in den Berg hineinzieht. Jedenfalls fließt das Wasser dort heraus, gleich zu Beginn kommen ein paar kleine Wasserfälle und schließlich geht es mit Getöse und Gebrause bergab. Die Straße führt bis zum Campingplatz ja immer parallel am Fluss entlang und die Ausblicke, die man auf diesen wunderschönen Fluss mit seinem ganz klaren und sauberen Wasser hat, sind unbeschreiblich schön. Ich hatte übrigens die Trinkflaschen vergessen und habe daher immer mal aus dem Fluss getrunken.

Auf der Rückfahrt habe ich auf der anderen Flussseite an einem Restaurant noch ein Stück Schafskäse gekauft, der wird dort selbst gemacht und den werde ich mir heute Abend schmecken lassen. Übrigens habe ich in dem kleinen Restaurant, an dem der Fußweg zur Quelle begann, auch etwas gegessen, ich weiß nicht was es war, aber es hat ganz gut geschmeckt. Irgendwie eine Art Nudelteig, in den Quark beziehungsweise Käse eingerollt war, dazu Preiselbeeren. Das Essen war aber nicht süß.

Jetzt bin ich wieder an meinem Auto, hab mich im Fluss abgekühlt und Verbringe meine Zeit damit, euch zu schreiben…

Hier in dieser Gegend, dieser wunderschönen Bergwelt und insbesondere in diesem Tal spielte sich eines der schlimmsten Dramen des ersten Weltkrieges ab. Am 24. Mai 1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn den Krieg. Dazu wurde im großen Umfang Truppen in das strategisch wichtige Sočatal verlegt. Von hier aus versuchen die Italiener tief nach Österreich einzudringen. Und der General Luigi Cadoma unternahmen sie zahlreiche Offensiven, regelmäßig erfolglos. Ein Stellungskrieg über Jahre brachte beiden Seiten keine Vorteile, nur Verluste. Beide Seiten waren am Ende. Das machten sich die Österreicher zu Nutze, mobilisierten neue Kräfte und in treuer Waffenbrüderschaft mit der bayerischen Division Edelweiß ging’s am 24. Oktober 1917 los.  

29.06.2020

Bevor ich euch sage, wo ich jetzt bin noch was zur gestrigen Faht... ich bin ja die B 99 gefahren, unter anderem über Obertauern und den Katschberg. Die Strecke ist natürlich landschaftlich sehr schön, hat jedoch auch ihre Tücken. Und die bestehen in den unheimlich langen und steilen Anstiegen, teilweise über 15 % Steigung und teilweise lange Steigungen zwischen 10 % und 15 %. Das hat dann letztlich auch bedeutet, dass ich mehr oder weniger in Schrittgeschwindigkeit die Berge hochgekrochen bin. Teilweise hat der zweite Gang nicht gereicht, ich musste auf den ersten schalten. Und so habe ich mich entschlossen, mit der Geländeuntersetzung zu fahren, das umschalten zwischen Straßen und Geländegang erfolgt pneumatische ich mit einem Luftzylinder, die dann einen Hebel umlegt, der mittels einer Kralle Im Verteilergetriebe die entsprechenden Zahnräder wechselt. Das ging auch unproblematisch, aber das zurückschalten dann leider nicht. Ich musste also lange Strecken im Geländegang  auch bergab weiter fahren, so dass ich im sechsten Gang nur maximal 50 km in der Stunde fahren konnte. So etwa 20 km vor meinem gestrigen Ziel habe ich auf der linken Seite eine Werkstatt mit Adlerblick erspäht, auf der das Tor offen stand. Es handelte sich um eine Spedition mit Werkstatt. Also bin ich rein gefahren, habe den Chef angetroffen, der hat gesagt das ich auf seine Grube fahren kann, er jedoch hatte keine Zeit da er am Abend noch ein Schiff mit seinem LKW nach Kroatien fahren musste. also bin ich mit dem Fahrzeug reingefahren, hab mich auf die Gruppe gestellt, hab das umschalten funktioniert, der Zylinder ist auch angesteuert werden, aber leider hat die Kraft nicht gereicht, den Hebel umzulegen. Also hab ich diesen Hebel schließlich mittels einem Montageeisen umgelegt. So konnte ich schließlich weiter fahren im Straßengang.

Das war aber nicht das einzige Problem, bedingt durch die steilen Anstiege ist der Motor recht warm geworden, die Temperatur lag so bei 150°. Das wäre an sich noch nicht das Problem gewesen, wenn (das ist eine Annahme von mir) dadurch nicht die Kupplung Probleme bekommen hätte,wobei es ja weniger um die Kupplung an sich geht, sondern um die Ansteuerung der Kupplung. Zwischen Kupplungspedal und der eigentlichen Kupplung befinden sich zwei Zylinder, das eine ist der Geberzylinder, das andere der Nehmerzylinder. Und mittels der Kupplungsflüssigkeit wird der eine Zylinder angesteuert, dieser gibt den Impuls weiter an den nächsten Zylinder. Als ich den Berg hoch gefahren bin, standen vor mir einige Fahrzeuge, weil davor ein Unfall war. Ich bin also frohgemut auf die Kupplung getreten, die ließ sich auf einmal bis zum Bodenblech spielend durchtreten, kam nicht zurück und das Fahrzeug fuhr einfach weiter… Da habe ich natürlich sofort gebremst und das Fahrzeug allein durch Bremsen zum Stillstand gebracht. Und geguckt was los ist. Das Pedal war noch unten und lies sich einfach mit der Hand hoch und runter bewegen ohne auf Widerstand zu stoßen. Ich hab dann versucht ein bisschen zu pumpen, dann ging es wieder, das Problem trat aber noch einmal auf, allerdings nur bei diesem heißen Motor, Als ich bergab gefahren bin und die Motortemperatur wieder sich bei 120° eingependelt hat, gab es das Problem nicht mehr.

Ich bin dann schließlich an meinem heutigen Übernachtungsplatz eingetroffen, befinde mich unmittelbar vor dem Badehaus Millstätter See auf dem zugehörigen Parkplatz, angeschlossen ist ein Strandbad welches ich natürlich gestern sofort aufgesucht habe. Das Wasser ist einfach herrlich gewesen… Ich hab in dem zugehörigen Kaffee dann noch zu Abend gespeist (welch ein Luxus) und von dem Freisitz aus den Parkplatz beobachtet samt meinem Auto. Das Fahrzeug war wieder mal die Attraktion überhaupt. Fast alle haben halt gemacht, sind um das Fahrzeug herum gestiefelt, haben die Köpfe drunter gesteckt, Fotos gemacht,,, Insofern habe ich ja auch etwas Gutes getan in dem ich den Leuten etwas zeigen konnte… ich bin ja gespannt, ob mir wieder jemand schreiben wird (wird das schon am Parkplatz Freyung der Fall gewesen ist, als ich im Lidl einkaufen war). Jetzt ist es Zeit für das morgendliche Bad, die Sonne scheint, es ist schon wieder sehr warm, und mein braver Wolf wird hoffentlich auch die letzten Anstiege noch geduldig  hinter sich bringen. Denn nach diesem Bad werde ich vielleicht noch ein bisschen was anschauen und mich dann wieder auf die Weiterreise machen.

Übrigens, auch hier ist von Corona nichts zu spüren, irgendwie ist es, als hätte es das nicht gegeben, aber es scheint trotzdem so, als ob die Leute irgendwie Angst haben...

Das morgendliche Bad habe ich genossen, ich hatte den Bademeister gestern, mit dem ich lange länger gesprochen hatte, gefragt (denn es ist geschlossen), er hat mir einen Schleichgang gezeigt, wie ich hinein komme (über die Kaffeeterrasse, dann die Treppe herunter und durch das Drehkreuz). Das habe ich natürlich gemacht, dann auch die Toilette zwecks Entleerung benutzt und jetzt bin ich wieder im Auto. Schräg gegenüber ist ein ehemaliges Kloster, da werde ich noch mal einen Blick drauf werfen bevor ich abfahre.

Nun habe ich etwa 60 km zurückgelegt, erstmalig einige auf der Autobahn auf der ich auch nach Italien gefahren bin um von der Autobahn abzubiegen auf die SS 54 um auf dieser Straße schließlich nach Slowenien zu gelangen. Diese Straße ist landschaftlich wunderschön gelegen, sie schlängelt sich am Glasklaren Fluss entlang bis sie schließlich die Passhöhe erreicht. Ich stehe jetzt unmittelbar vor Anna Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert.

Wenige hundert Meter westlich der Passhöhe über dem Raibler See liegt die Batterie Predilsattel
Die Batterie von Sella Predil wurde Ende des 19. Jahrhunderts, zwischen 1895 und 1897, vom österreichisch-ungarischen Pionierkorps entworfen und gebaut. Ihre Position ermöglichte die Überwachung der südlichen Stellungen gegen die italienische Grenze, dem Tal entlang, das zur Sella Nevea führt. Weiter sollte der Wischberg  als wichtiger Stützpunkt der Seisertalsperre flankierend unterstützt werden . Die Besatzung bestand aus 5 Offizieren, 107 Unteroffizieren und Mannschaften
Ende Mai 1915 wurden die Waffen der Batterie des Predilsattels zu einer neuen Batteriestellung gebracht, die im Berginnern angelegt worden war.

Im Unterschied zu den anderen Festungen des Gebiets (die wiederholt von italienischen Bomben getroffen wurden) ist der Predilsattel in gutem Zustand erhalten und kann zum Teil besichtigt werden. Vom Zugangshof gelangt man zum ersten Bereich, der aus einem Überwachungsraum, der Kasematte für die Offiziere, der Küche, einem Wachtposten und einer Krankenstation besteht. Gegenüber sind gepanzerte Kasematten und zwei als Vorratsräume für Lebensmittel verwendete Bauten sichtbar.

Ein weiteres Lager für Lebensmittel und Munition lang unterirdisch, zusammen mit der Wasserzisterne, dem Filtrierungssystem und der Fäkaliengrube. Im oberen Teil sind hingegen die Ausgucke zu sehen, die wahrscheinlich auch während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurden. Die Batterie war mit drei 120 mm Geschützen ausgestattet, die eine Reichweite von 7 Kilometern hatten, sowie mit zwei 8mm Maschinengewehren. Es waren auch 25 Lafetten vorhanden, also Stütz- und Ausrichtvorrichtungen für die Feuerwaffen.

Hier könnte ich meinem braven Wolf eine Pause, ich schaue durch die Kasematten um mir einen kleinen Überblick zu verschaffen. Der Grenzübergang befindet sich nur wenige 100 m von diesem Punkt, ich denke, in einer halben Stunde werde ich die Grenze überqueren.

Der Predel Pass im übrigen geh zurück auf eine Straße hast du Römer Zeit die auch im Mittelalter ihre Bedeutung nicht verloren hat.

Wiederum nur wenige 100 m nach dem Grenzübergang kommt die nächste Festungsanlage, 1808 haben die Österreicher hier mit dem Bau dieser Festung auf dem Pass begonnen, jedoch schon im folgenden Jahr hat Napoleons Armee diese Festung erobert und in den Brand gesetzt. Ein Teil der österreichischen Mannschaft wurde gefangen genommen, jedoch fielen die meisten im Kampf. Kaiser Ferdinand I hat dann hier für die Gefallenen ein Denkmal gesetzt.

Weiter ging’s, 10 km etwa bergab, vorbei an einigen abenteuerlichen Straßenbaustellen bis zur Festung Kluze. 

Im 15. Jahrhundert war die Festung Kluže eine hölzerne Festung, die den türkischen Angriff auf Kärnten verhindern sollte. Später wurde eine Steinfestung gebaut, die im 18. Jahrhundert von der österreichischen Besatzung gegen die Armee von General Napoleon Bonaparte verteidigt wurde. Die Festung erhielt ihr heutiges Aussehen im 19. Jahrhundert, und im 20. Jahrhundert spielte sie eine wichtige Rolle an der Isonzofront. Sie liegt direkt oberhalb einer etwa 60 m tiefe Schlucht.

Zwischenzeitlich hat es zu regnen begonnen, schon als ich die letzte Festung besichtigt hatte, insofern ist es jetzt mit der Besichtigung nicht ganz so prickelnd…

Nur noch etwa 10 km bin ich gefahren und stehe jetzt unmittelbar an der Soca, einem wunderschönen, glasklaren Flüsschen, auf dem sich auch gut mit dem Kanu fahren lässt. Hier gibt es zwei Campingplätze, ich habe den ersten angeschaut, der liegt  oberhalb des Flusses auf der anderen Seite und trotz der wunderbaren und guten Unterhaltung mit Jens und Angelika, die ich dort kennen gelernt habe, Sie sind ähnlich gepolt wie ich und mit einem ähnlichen Fahrzeug unterwegs, einem Steyr.

Der Vorteil hier auf dem Campingplatz Klin ist: ich steh direkt am Wasser… Und das ist das, was ich möchte, früh aus dem Auto Raus und ab ins Wasser. 

Ich denke, dass ich je nach Witterung zwei Tage hierbleiben werde, vielleicht auch noch einen, Hier kann man wunderschön wandern, Radfahren, die Natur genießen. Ich befinde mich übrigens im Nationalpark Triglav, den haben wir, als ich mit Irene, ich glaube 1995 hier waren, nicht besucht. Ich bin also zum ersten Mal hier… Mittlerweile übrigens scheint die Sonne, nachdem es vorhin noch heftig geregnet hat während wir uns auf dem anderen Campingplatz unterhalten haben. Hier ist absolute Ruhe, hier fahren keine Autos vorbei, was soll ich sagen… Fast wie in Antygl.

28.06.2020

Allzu weit von der Grenze aus bin ich nicht gefahren, in Mattsee Hab ich eine Spät Nachmittaglichen Halt eingelegt und mein Fahrzeug auf dem Parkplatz des Strandbades abgestellt und dann dort auch die Nacht verbracht. Vielleicht könnt ihr es euch gar nicht vorstellen, aber bestimmt 20 oder 30 Leute haben das Gespräch mit mir gesucht, befragt, wohin ich fahre, das Auto bewundert und auch über persönliche Dinge gesprochen. Selbstverständlich war ich in dem wunderbaren klaren Wasser des Sees, das Strandbad hat rund um die Uhr geöffnet, man kann also auch nachts baden gehen. Der Tag war unheimlich heiß, ich hatte über 30° im Auto und so war es gut, dass am Abend Sturm aufgekommen ist und es geregnet hat. 

Die Nacht auf diesem Platz habe ich geschlafen wie ein Murmeltiere, außer mir standen vielleicht noch sechs oder sieben andere Fahrzeuge da die dort auch die Nacht verbracht hatten. Mein erster Weg am Morgen ging natürlich in den See, das Strandbad war so gut wie leer, das Wasser etwas kälter als am Vortag, aber wunderbar. 

So bin ich schon zeitig aufgebrochen, hab die 20 km bis Salzburg relativ schnell zurückgelegt und dann schließlich in die Berge einzudringen. Linkerhand der Straße ist mir eine wunderschöne Burg aufgefallen, die Burg Hohenwerfen. Sie thront über dem Tal und ich konnte nicht anders, ich musste hier halten um sie zu besichtigen. Jetzt momentan sitze ich im Burghof, habe eine Führung hinter mir und habe im Burghof wunderbare Bärlauchknödel verspeist. Die sind im Prinzip wie Spinatknödel beschaffen, nur das statt Spinat Bärlauch genommen wird. Günter, das wäre was für dich! Da du ja im Leipziger Auenwald den Bärlauch fast mit der Sense ernten kannst, nimm dir das mal für nächstes Jahr vor.

Die ursprüngliche Burg wurde vom Salzburger Erzbischof im elften Jahrhundert, damals noch aus Holz, richtet. Im Laufe der Jahre wurde siehe eine ausgesprochene Trutzburg mit Meter dicken Wänden, Wehrgängen und natürlich einer Folterkammer. 

Ein bisschen übrigens spürt man noch die Nachwirkungen der Coronakrise, allerdings denke ich, dass alles doch ziemlich lax gehandhabt wird. Gestern zum Beispiel, am Badesee, war überhaupt nichts mehr davon mitzubekommen, die Leute waren eng beieinander gesessen, über einander gelegen, insofern konnte man meinen, dass nichts passiert ist. Hier in der Burg war es so, dass die Gruppengröße begrenzt war, in Teilbereichen musste Mundschutz getragen werden. Aber ob man ihn aufgesetzt hat, das hat niemand kontrolliert.

Mittlerweile habe ich aufgegessen, insofern bin ich hier fertig und werde weiterfahren Richtung slowenische Grenze.

27.06.2020

Die Nacht von gestern auf heute hab ich an einem kleinen Badeweiher im Reschbachtal am Ortsrand von Mauth, Luftlinie 20 km von Kvilda entfernt, aber im bayerischen Wald liegend, sehr angenehm verbracht. Am Morgen, kein Mensch war zu sehen, war ich in diesem Weiher in seinem kalten und klarem Wasser schwimmen und bin, nachdem die ersten Besucher hier eingetroffen sind, abgefahren. 

Zur Zeit befinde ich mich in Passau, sitze vor der Wallfahrtskirche Mariahilf (hier hat 1683 Kaiser Leopold I. um den Sieg der Christenheit über die Osmanen vor Wien gebetet) und genieße die Ruhe. Passau ist schon eine imposante Stadt, von Freyung kommend ging es bergab, Richtung Donau, dann über den Fluss, auf der anderen Seite wieder über eine Brückediesmal den Inn und dann den Berg hoch. Und jetzt  betrachte ich Passau von oben. Der schönste Blick aber war der Blick über die Donau von der Straße aus, die von Freyung kommend entlang  der Donau führt.

Jetzt werde ich mich wieder ins Auto setzen und weiter fahren, das Wetter ist fast nicht zum aushalten heiß…

25.06.2020

5 Tage war ich nun in Antygl, bin jeden Tag in die Vydra gesprungen und hab mich danach aufs Rad gesetzt um alles abzufahren, was mir am Herzen liegt. Ich muss mich im übrigen korrigieren, bei dem Fahrzeug aus LL handelt es sich um einen UAZ, auch Kastenbrot genannt. Gestern sind die beiden übrigens abgefahren, vorgestern haben wir noch bis Mitternacht am Lagerfeuer gesessen, nachdem wir vorher im Hotel Antygl essen waren. 

Morgen werde ich aufbrechen und weiter fahren. Wohin? Das erfahrt ihr das nächste mal...

22.06.2020

Es ist lange her das ich euch etwas geschrieben habe, die verschiedensten Gründe haben mich davon abgehalten. Diese eigenartige Zeit, die viele Menschen verändert hat (insbesondere was die Kommunikationsfähigkeit und die Empathie betrifft) ist einigermaßen vorbei, unsere Landesväter und die  Staatsmutter haben sich gottseidank wieder in ihre Gehäuse zurückgezogen und alles wird ein bisschen normaler. Bedingt durch die Lage meines Hauses, die Art meines Wohnens habe ich meine Lebensweise in dieser Zeit kaum geändert, das einzige, was gefehlt hat ist der Kontakt zu Freunden gewesen. Aber selbst als mich Freunde anlässlich des Kaufes meines Lanrover Serie drei (die Giraffe) besucht hatten, es war irgendwie eigenartig. Früher hat man sich in die Arme genommen, jetzt guckt man sich von der Ferne an. Es war unwirklich. Das Fahrzeug hat im übrigen die Tochter von Kersti, Andra nebst Familie gekauft und ich glaube, sie sind sehr glücklich damit.

Das zur Einstimmung. Mir war immer klar, dass ich trotz dieser eingrenzenden Maßnahmen wegen dieser so genannten Pandemie mich in meinem Leben nicht stören lasse und selbstverständlich weiter auf Reisen gehe. Ich habe also wieder einiges am Fahrzeug gebaut, das Fahrzeug hergerichtet und gestern habe ich mich in Bewegung gesetzt. Nachdem ich ja im letzten Jahr meine Lieblingsort, Antygl im Böhmerwald, nicht besucht hatte, führte mich mein erster Weg hierhin. Ich bin gestern hier eingetroffen, habe mich prächtig mit einem Paar aus Landsberg am Lech unterhalten, die mit einem russischen Gaz, der genau noch so wie 1958 gebaut wird, unterhalten, hab das Fahrzeug bewundert, insbesondere die handwerkliche Begabung der russischen Arbeiter, die es einen verwundern lassen, dass dieses Fahrzeug überhaupt auf Rädern steht und habe nach einer wunderbaren, traumreichen Nacht schließlich mein morgendliches Bad (Es war 2 cm kalt, aber nach innen…) in der Vydra genossen. 

Ich bin nun doch wieder alleine unterwegs, leider hat mich ja die Frau, die letztes Jahr mit mir gemeinsam gereist ist und von der ich gehofft hatte, dass sie nicht wieder geht, nach dieser Reise sang und klanglos und vor allem unerwartet  verlassen und alles andere, was ich meinte das es meine Zukunft ausfüllen könnte, hat sich eben nun leider doch auch nicht so entwickelt wie gehofft. 

Wohin mich mein Weg von hier aus weiter führen wird das lass ich erst mal offen (Der Weg ist das Ziel...), erst mal bleibe ich ein paar Tage hier. Das Wetter ist momentan schön, ich hoffe, dass es so bleibt. Regen hatten wir ja nun in der letzten Zeit (Gottseidank!) genügend.

Das soll’s erst mal gewesen sein…

15.03.2020

Mittlerweile stellt sich, anlässlich der derzeitigen gesundheitlichen Lage in Europa natürlich die Frage, ob die Reise denn nun wie geplant stattfinden kann. Diese Frage kann ich derzeit nicht beantworten. Das beste wäre ja, sich einfach ins Auto zu setzen und loszufahren. Aber was, wenn ich an einer Grenze stehe? Kann ich sie überqueren? Fragen über Fragen, auf die ich momentan keine Antwort habe. Wobei diese nahezu autarke Art des Reisens weder dazu führen kann, dass ich oder wir uns infizieren, noch dass andere angesteckt werden können. Mal sehen, was die nächsten Tage und Wochen bringen werden...

Derzeit aber sehe ich unser in Kürze stattfindendes Ostertreffen gefährdet... 

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