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Reise Teil 3/ Schweiz Frankreich Spanien Andorra

25 Oct 2021

Bordeaux 

Blick vom Riesenrad auf die Stadt

Blick vom Riesenrad auf die Stadt

Die Nacht auf dem Platz war ruhig, außer uns standen nur noch zwei weitere Fahrzeuge da. 9.00 Uhr bin ich rauf auf die Düne gegangen, hab mich unter der Stranddusche geduscht (das Meer war mir zu aufgewühlt), keine halbe Stunde später ging es weiter, nach Bordeaux. Die etwa 80 km waren dann auch schnell zurück gelegt, und schon waren wir in der Stadt des Weines. 

Die Stadt geht auf eine keltische Siedlung aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Nach der Eroberung Galliens durch die Römer gewann die Burdigala genannte Stadt noch an Bedeutung. Der Weinbau in der Region wurde durch die Römer eingeführt und ab dem 1. Jahrhundert praktiziert. 

Den Rest der umfangreichen Geschichte dieser Stadt erspare ich euch (besser wohl mir). 

Bordeaux ist das Zentrum eines der berühmtesten Weinbauregionen, ist Hafenstadt an der Garonne. . 

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt sind die gotische Kathedrale Saint-André sowie die Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Wir haben unseren Parkplatz direkt zwischen der Garonne und der Altstadt gefunden (44°50′09.52″N 00°33′53.73″W), sind zuerst zur Basilika Saint-Michel gegangen. 

Sie gehört zum Erzbistum Bordeaux und ist dem Erzengel Michael geweiht. Sie gilt als Station des Jakobswegs Via Turonensis und gehört damit seit 1998 zum UNESCO-Welterbe. Mit einer Länge von 75 Metern und einer Breite von 38 Metern ist die Basilika Saint-Michel nach der Kathedrale von Bordeaux eine der größten Kirchen von Bordeaux. Sie wurde zum Großteil im 14. und 15. Jahrhundert gebaut, als Fertigstellungsjahre werden 1473 und 1493 angegeben. Das 23 Meter hohe Kirchenschiff mit den Bleiglasfenstern aus dem 20. Jahrhundert, die im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurden, besitzt 17 kunstvolle Seitenaltäre, etwa für den Apostel Jakobus den Älteren.

Von dort sind wir durch die beeindruckenden Gassen zur Kathedrale gegangen, haben gegenüber des geschlossenen Eingangs eine Kaffee bzw. Kakao getrunken, haben die gewaltigen Stadttore angeschaut und dann, um einen guten Gesamtüberblick zu bekommen, sind wir mit dem Riesenrad gefahren. 

Um uns danach wieder zum Auto zu begeben und weiterzufahren, zum heutigen Übernachtungsplatz (44°56′49.87″N 00°14′39.29″W).

24 Oct 2021

Am Atlantik nach Norden 

Von der Düne zum Meer

Von der Düne zum Meer

Trotz des gestrigen Schrecks hab ich gut geschlafen, am Morgen die Handbremsseile nachgestellt, um dann den Büschen einen Besuch abzustatten. Als ich so durch den Wald stapfte, da bin ich fast über eine dahockende Berlinerin gestolpert, die gestern Abend noch samt  Mann und Kind hier ebenfalls ihre Zelte aufgeschlagen haben. Da hab ich mich verschämt abgewendet und hab zwecks ähnlicher Verrichtung ne andere Richtung eingeschlagen. Ohne mich hätten sie im übrigen nicht so einen schönen Übernachtungsplatz gehabt, ich (oder besser mein Auto?) hab ja die Sperre schwungvoll weggeräumt. 

Wir sind dann nochmal so an die 70 km gefahren um schließlich in Biscarrosse zu landen. Wir haben auch einen schönen Standplatz (44°26′26.52″N 01°15′15.76″W) gefunden, zwischen dem Meer und unserem (hoffentlich) Übernachtungsplatz befindet sich nur die Düne. Ich war schwimmen, wurde aber von einer Art Badeaufsicht verwarnt, da ich hier nicht nackt baden dürfe. 

Oberhalb des Strandes, auf der Düne, stand sogar eine funktionierende Dusche zur Verfügung, welche ich genutzt habe, um das Salzwasser abzuspülen. 

Bald geht die Sonne unter, wir waren vorhin noch im quirligen Örtchen, haben einer Vorführung von Schafe treiben zugeschaut und sind dann noch was essen gewesen. 

23 Oct 2021

Am Atlantik 

Am Wasser

Am Wasser

Viel gibt’s heute nicht, der Übernachtungsplatz war bestens und das morgendliche Bad ist ausgefallen, das Meer war mir zu aufgewühlt. Also sind wir knapp 40 km nach Norden gefahren, das Wetter ist wunderbar und wir stehen jetzt tatsächlich nur 50 Meter vom Strand entfernt (43°57′09.05″N 01°21′45.95″W) und waren vorhin natürlich auch im Wasser, zwar gibt es immer noch Wellen, aber das musste sein. 

Wir werden die Nacht hier verbringen und dann werden wir morgen sehen, wohin es uns treiben wird. Das Wasser ist ausreichend warm und es war richtig schön ein bisschen zu schwimmen. 

Nun muss ich doch noch was schreiben. Am ganzen Nachmittag bis zum frühen Abend standen wir auf dem schönen Platz mit Blick aufs Meer. Aber… Wohl ein missgünstiger, in seiner Ehre gekränkter und vielleicht noch dazu unbefriedigter Anwohner (die es hier so gut wie gar nicht gibt), oder auch ein Urlauber, der viel Geld für eine Hütte mit schlechterem Ausblick als wir ihn hatten zahlen musste, hat wohl die Ordnungshüter gerufen, auf dass sie uns (denn da zu stehen ist wahrlich nicht erlaubt) vom Platz verweisen, was sie dann auch getan haben. Da hab ich zähneknirschend die Stühle eingepackt und bin sage und schreibe 100 m weit gefahren zu einem Parkplatz mit Höhenbegrenzung in einem lichtem Wald. 

Vor der Einfahrt befindet sich die Zufahrt zu einer Art Freilichttheater, abgesperrt mit Aufstellgittern. Ich bin ausgestiegen, wollte das Teil zur Seite tragen, auf einmal macht sich das Auto selbstständig. Ich dachte, ich kann es halten, aber da hätte ich auch Reiskörner vors Auto streuen können. Dann dachte ich, das Gitter hält den Wagen auf, aber auch das war ein Wunschgedanke. Schnell war das Gitter unterm Auto verschwunden, wurde mitgeschleift, und ich bin nebenhergerannt. Immer Richtung Abhang und auf die Bäume zu. 

Schließlich konnte ich die Tür öffnen und wenigsten erst mal lenken, die Hauptgefahr bannen und auf einmal stand das Fahrzeug, endlich hat das Gitter irgendwie seine Bremswirkung entfaltet. 

Ich hab dann als erstes geprüft, ob das Gitter einen Schaden verursacht hat, das war, dem Himmel sei Dank, nicht der Fall. 

Während dessen saß oder stand Elke hinten im Auto, hat von allem nichts mitbekommen und sich nur gewundert, dass ich wegen dem Gerumpel auf sie keine Rücksicht nehme. Das ich nicht im Auto sitze… das hat sie nicht bemerkt. 

Nun hoffe ich, dass wir auf dem neuen Platz (43°57′05.23″N 01°21′33.35″W) gut schlafen… oder man uns schlafen lässt… allerdings bin ich wegen der Adrenalinausschüttung noch ziemlich aufgewühlt. Nun ja. 

Die Einfahrt ist frei, das Gitter weg….

22 Oct 2021

Nach Bayonne

Unser heutiger Übernachtungsplatz

Unser heutiger Übernachtungsplatz

Es war wieder ein wunderbarer Übernachtungsplatz, Alleinlage, zumindest bis 6.00 Uhr. Denn ab da trudelten die Mitarbeiter der Schule ein, der Platz füllte sich und ich habe mich genötigt gesehen (da ich 3 Parkplätze okkupiert hatte), zum Rand auszuweichen. Im übrigen hätte es eine gute Nacht sein können, wenn da nicht die nächtlichen Schlafgeräusche zu arg gestört hätten…

Gegen 10.00 Uhr sind wir in die Stadt gefahren, ich hab mir einen baskisches Sweatshirt für sage und schreibe 27 € gegönnt, dann haben wir nochmals einen Rundgang gemacht und uns ob des einsetzenden Regens zum Essen in einem Restaurant niedergelassen. Im Anschluss, der Regen war vorbei, sind wir die knapp 70 km Richtung Bayonne, sozusagen als Endpunkt der Querung der Pyrenäen, gefahren, haben uns einen Parkplatz mitten im Zentrum gesucht um einen kleinen Stadtbummel zu machen.

Die attraktive, betriebsame Stadt am Zusammenfluss von Nive und Adour gehört zu den Highlights des Baskenlands. Architektur, Gastronomie, Sport, traditioneller Tanz, Feste, Museen, Kunst, Stierkampf … Bayonne hat sicher  für jeden Geschmack etwas zu bieten. Nicht umsonst erhielt die Stadt das Label „Stadt der Kunst und der Geschichte“.

In der Römerzeit wurden hier erste Befestigungsanlagen errichtet. Im 17. Jahrhundert machte der Baumeister Vauban (wir haben ja auf der Reise schon einige Festungsanlagen, die er geplant und gebaut hat, besichtigt) aus Bayonne eine Festungsstadt mit Zitadelle. In den ehemaligen Festungsgräben befinden sich heute große Grünanlagen (durch die wir gegangen sind)  und ein botanischer Garten.

Beeindruckend ist das harmonische Gefüge des alten Stadtkerns. Enge Gassen mit Kopfsteinpflaster und die typischen Wohngebäude, mit zwei „Schlüsseln” verleihen Bayonne ein in Frankreich einzigartiges Stadtbild. 

Einige Fassaden sind nur fensterbreit, dafür aber mehrere Etagen hoch. Grünes, rotes, graues und blaues Fachwerk schmückt die Stadt wie bunte Farbtupfer. Über Nive und Adour spannen sich zahlreiche Brücken.

Schließlich sind wir noch etwa 8 km zum heutigen Ziel gefahren, einem Parkplatz am Meer. Den hab ich herausgesucht, allerdings ohne die hier meistens vorhanden Höhenbeschränkungen zu bedenken, und siehe da, da waren sie wieder. Egal ob der Platz groß ist oder klein, sie dürfen nicht fehlen. 

Also ging die Suche los, aber lang brauchte ich nicht. Denn schräg gegenüber befindet sich eine eingezäunte große Ferienanlage, geschlossen, aber ich hab gefragt, ob ich da rein fahren kann. Das wurde zwar verneint, aber der freundliche Herr hat mir gesagt, dass ich außerhalb, neben einem die Anlage umgebenden Sandweg, mein Lager aufschlagen dürfe. Das haben wir dann auch getan und einen wunderschönen, ruhigen Platz (43°33′25.15″N 01°29′34.31″W), sicher nur 100 Meter vom Atlantik entfernt und von diesem durch einen Auenwald getrennt, gefunden.

Wir haben den Strand erkundet, den aufgewühlten Antlantik bestaunt, einen bunt bemalten Westwallbunker angeschaut und sind dann wieder zum Auto um zu Abend zu essen. Mittlerweile ist es dunkel. Ob ich morgen Früh im Atlantik schwimme weiß ich noch nicht, wenn er solch stürmischen Charakter wie heute hat, sicher nicht.  

Noch was zum Wetter: es war bedeckt, hat ein bisschen geregnet, aber am Abend kam der blaue Himmel und die Sonne zum Vorschein. 

21 Oct 2021

Pau und danach ins Baskenland 

Saint-Jean-Pied-de-Port

Saint-Jean-Pied-de-Port

Nachdem wir gestern bei dem schönen Wetter noch im Freien zu Abend gespeist haben, hat sich das Wetter über Nacht geändert. Es hat zu regnen begonnen und, mit Unterbrechungen, auch am Tag. In der Nacht war eine ungewohnte Wärme, so dass mir das schlafen schwer gefallen ist. 

Pau war dann schnell erreicht, wir waren, nachdem wir hinter dem OKW, nach schwieriger Suche, endlich einen Parkplatz (43°17′56.62″N 00°22′46.02″W) gefunden hatten, in der Altstadt und auf dem Boulevard Pyrenäen. Und in einem Café  haben wir Kaffee bzw. Schokolade getrunken. 

Die Stadt selbst war recht ansehnlich, insbesondere das Schloss und die belebten Gassen. Vom Boulevard Pyrenäen sieht man normalerweise die Silhouetten den Berge der Pyrenäen, heute allerdings hat dem das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nichts war zu sehen. Aber da wir bislang mit dem Wetter großes Glück hatten, sei dem verziehen.

Ich erspare euch (und mir) die Geschichte der Stadt, nur soviel zum Schloss:

Diese feudale Burgfeste der Grafen von Béarn, in der 1553 der spätere König Heinrich IV. das Licht der Welt erblickte, wurde von Margarete von Angoulême, Schwester von Franz I., und ihrem Ehemann Heinrich II., den Thronerben von Navarra, in einen königlichen Palast umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde die Burg von Louis-Philippe und Napoleon III. vollständig renoviert und derzeit finden wieder umfangreiche Bauarbeiten statt. 

Das Museum konnten wir leider nicht besichtigen. 

Nach unserem Stadtrundgang ging es weiter, Richtung Südwesten, ins Baskenland. Zum wohl schönsten Örtchen desselben (völlig zu Recht!), Saint-Jean-Pied-de-Port

Auf dem Weg  dahin haben wir in Navarrenx, einer Stadt am Jakobsweg, angehalten, um diese Festungsstadt zu besichtigen. Der Ortskern ist noch mit den Festungsmauern (remparts) aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Erst im späten 19. Jahrhundert wurde die Festung aufgegeben und die beiden Tore Porte de France und Porte des Mousquetaires wurden abgetragen, um einen freien Zugang zur Stadt zu erhalten. Die Porte Saint Antoine von 1645, Richtung Gave d’Oloron, ist bis heute erhalten.

aber nun zum heutigen Ziel: Saint-Jean-Pied-de-Port…

Über das zum UNESCO-Welterbe gehörende Jakobstor gelangen wir ins Innere der Siedlung. Die mittelalterliche Wallanlage und die Zitadelle zeugen von der Militärgeschichte dieser zu den „schönsten Dörfern Frankreichs“ zählenden Gemeinde. Bei einem Sparziergang entlang der gepflasterten Hauptstraße fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. 

Beim Anblick der Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert wird sofort klar, dass die Gemeinde ein wichtiges Etappenziel auf dem Jakobsweg darstellt, genauer gesagt eines der letzten vor dem Grenzübergang nach Spanien. Die Jakobsmuschel ist allgegenwärtig: auf dem Boden, den Wegweisern und den Türstürzen der Häuser. 

Durch die Nähe zu den Bewohnern und den Pilgern und das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein, kommt eine ganz besondere Atmosphäre in dem kleinen Ort auf. Das Prison des Évêques ist in Wirklichkeit kein Gefängnis für Bischöfe, sondern ein Museum mit einer Ausstellung über den Jakobsweg im Mittelalter.

Vom Rundweg aus kann man die Rückseiten der Häuser mit ihren am Hang gelegenen Gärten mit Gemüse- und Blumenbeeten entdecken.

Die Zitadelle ist der beste Ort, um sich ein Bild über die wunderschöne Landschaft machen, aber leider gab es für uns das Wetter nicht her, dann konnten wir die Zitadelle nicht besichtigen, da sie eine Schule ist und mich, als ich in sie eingedrungen bin, hinaus komplementiert hat (aber die Rache folgte auf dem Fuß- ich habe den Parkplatz vor dem Eingang der Zitadelle als Übernachtungsplatz gewählt).

Auch die gotische Kirche Notre-Dame-du-Bout-du-Pont haben wir besucht und von der Brücke Vieux Pont gleich daneben kann man die schönen, blumengeschmückten Häuser über der Nive bewundern. 

Fast im Dunkeln sind wir auf dem Berg vor der Zitadelle angekommen (43°09′38.94″N 01°13′55.05″W), haben was gegessen und das war’s für heute. 

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