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Reise 2024 Teil 2

19 Aug 2024

Abschied von Rømø

Ansgar vor dem Dom

Ansgar vor dem Dom

Nachdem ich nun einige Tage auf der Insel Rømø verbracht habe, ist es Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Am Wochenende war hier, auf dem Strand, der Teufel los. Tausende Fahrzeuge, hunderte Expeditionsmobile, ganz viele historische Fahrzeuge haben sich hier ein Stelldichein gegeben.  Ich habe mich wieder an das Ende des Strandes verzogen, um somit dem Rummel ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Am gestrigen Abend habe ich versucht, mich so zu stellen, dass ich nah am Wasser bin (wenn Flut ist), aber nicht allzu weit weg. 

In der Nacht, es war 1:30 Uhr, meinte ich, besonders laute Brandung zu vernehmen. Nachdem ich einen Blick aus dem Fenster geworfen habe, der Mond schien, so dass es einigermaßen übersichtlich war,  habe ich festgestellt, dass ich doch recht nah am Wasser stehe (etwa 5 Meter). Also habe ich beschlossen, meinen Standort zu wechseln. Was soll ich sagen, ich stand auf einer Insel, vor mir Wasser, hinter mir Wasser, aber seitlich war noch eine Lücke, über die ich ausweichen konnte.  Das habe ich gemacht und mich ans Ende des Strandes verzogen. Dort habe ich noch eine angenehme Nacht gehabt.

Heute Morgen, am Montag, bin ich ist unmittelbar vor das Wasser gefahren, um dort ein herrliches Morgenbad zu nehmen. Im Anschluss habe ich mich fertig gemacht, habe ein längeres Telefonat mit Mike und Ilona gehabt und bin danach Richtung Ribe gefahren. Dort sitze ich wieder in diesem herrlichen Restaurant und warte auf meinen Lachs. Der ist mittlerweile serviert worden und schon in meinem Magen verschwunden.

Vorher dem Besuch des Restaurants habe ich nochmals den Dom besichtigt und möchte euch nun ein bisschen näheres darüber erzählen. 

DER DOM VON RIBE überragt wie ein steinerner Riese die Dächer der Stadt und die umliegende weite Marschlandschaft. Ein erstaunlicher Anblick, der uhnwillkürlich die Gedanken zu den alten, reichen Kulturzentren in den Niederlanden und an den großen deutschen Flüssen lenkt. Und das nicht zufällig. Schon vor über 1000 Jahren bestanden von Ribe aus Handelsbeziehungen über See mit diesen Zentren. 

Von dort kam der Missionar St. Ansgar, der um 850 die erste Kirche in Ribe errichten ließ. Dorther holte man schließlich auch Baumaterial, Ideen, Künstler und Handwerker für die mittelalterliche Dombauhütte in Ribe. Der Kernbau entstand zwischen 1150-1250 als spätromanische, dreischiffige Basilika mit Querhaus und Westtürmen nach rheinischen Vorbildern. Als Baumaterial wurde vor allem Tuffstein verwendet, der per Schiff von den Steinbrüchen bei Köln herbeigeholt wurde. Nur für Sockel, feine Achitekturteile und Skulpturen nahm man einheimischen Granit oder feinkörnigen Wesersandstein. Die beste Steinmertzarbeit ist des Südportal des Querhauses, die sog. Katzenkopftür, mit dem eindrucksvollen Granitrelief der Kreuzabnahme (ca. 1150-75). 

Inm Bau wurden zunächst nur die Seitenschiffe gewölbt und die Vierung, über der das kühnste Bauteil entstand: eine mächtige Tuffsteinkuppel, Mittenschiff und Querhaus waren flachgedeckt, bis man Anfang des 13. Jahrh. den Bauplan änderte, unter dem Eindruck der neuen gotischen Architekturformen. Um 1225-50 wurden auch diese Bauteile gewölbt, mit Rippengewölben über figürlichen Konsolen. Das Mittelschiff erhielt große dreieckige Obergadenfenster. 

1283 stürzte der nördlichen Treppentrum ein. An seiner Stelle entstand ein weit höherer Backsteinturm, der sog. Bürgerturm, das Wahrzeichen der Stadt, Wie schon der Name sagt, ist es kein Kirch-, sondern ein Stadtturm, wie sie etwa aus Gent und Brügge und anderen mittelalterlichen Städten der Niederlande bekannt sind. Der Turm wird 1333 fertig gewesen sein, als die Bürgerschaft dort die große Strumglocke aufhängen ließ, die bei Sturmflut. Feuers- und Kriegsgefahr geläutet wurde. Die Kapellenanbauten, die im 14. und 15. Jahrh. an den Seitenschiffen entstanden, konnten am Ende des Mittelalters zu zwei äußeren Seitenschiffen zusammengebaut werden.

Damit erhielt der Dom seine heutige fünfschiffige Anlage.

Mit Einführung der Reformation 1536 wurde der Dom eine Bürgerkirche. Neue Ausstattung und prächtige Grabdenkmäler kamen während der Renaissance- und Barockzeit hinzu, allerdings verviel der Bau danach zusehends.

Der Verfall beschleunigte sich nach den Schwedenkriegen Mitte der 17. Jahrh., nach denen Stadt und Umland sehr verarmten. Bei notdürftigen Reparaturen1738-40, 1791-92 und 1840-45 gewann man Baumaterial durch Abriß »über-flüssiger» Bauteile. Die Restaurierung 1882-1904 unter dem Architekten H. C.Amberg rettete den verfallenden Bau.

Die Tuffsteinfassade wurde wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht, und der 1791 abgebrochene südliche Trappenturm, der sog. Marienturm, wurde nach rheinischen Vorbildern rekonstruiert. Im Innern ließ Amberg einen Ciborienaltar aus Stein errichten, der 1987 einer neuen monumentalen Chorausgestaltung mit Mosaiken, Wand- und Glasmalerei des Malers Carl-Henning Pedersen weichen mußte.

In der Kirche haben zwei dänische Könige ihren letzten Ruheplatz gefunden, 

16 Aug 2024

Auf Rømø

Bei den Wikingern

Bei den Wikingern

Im Moment befinde ich mich in „Weis Stue“ in einer der ältesten und schönsten Gasthöfe Dänemarks. Das Gebäude ist ein Fachwerkbau und datiert sich bis ins Jahr 1600 zurück. 

Das Interieur des Gasthofes ist noch immer das ursprüngliche aus dem Jahr 1704 mit dekorierten Decken, holländischen Fajanceplatten, getäfelten Wänden mit biblischen Motiven, einer über 400 Jahre alten Uhr, sowie der 700 Jahre alten Taufschale. Der Gasthof hat eine gute Küche mit einer breiten Auswahl von klassischen Gerichten. 

Über den Hof befindet "Ribe-stuen", wo Gesellschaften bis 45 Personen empfangen werden können.

Was hab gespeist?? Gebratenen Lachs…

Aber nun erstmal zu den letzten Tagen… Mein weiterer Weg führte mich auf die Insel Rømø, auf der ich zwei Nächte auf dem dortigen Strand verbracht habe, war am gestrigen Morgen im Wasser und hab dort in aller Einsamkeit gute Nächte verbracht. 

In dieser Nacht hat es geregnet und Bäche flossen über den breiten Strand. Jetzt aber erscheint erstmalig am heutigen Tag die Sonne. 

Gestern hab ich das Wikingerlager vor den Toren von Ribe besucht, da war vielleicht was los! Im Anschluss hab ich die Stadt durchschlendert hab einen marinierten Hering gegessen und als Dessert einen Schokoladenkuchen. 

Ribé ist eine besondere Stadt, wohl eine der schönsten in Dänemark. Einige hundert Jahre alt und ihre Gebäude zeugen von ihrer Geschichte. Gestern und heute ist die Stadt voller Menschen, von denen sicherlich 90% Touristen sind. 

Da es heute geregnet hatte hab ich die Zeit genutzt, das hiesige Wikingermuseum anzuschauen, was soll ich sagen, der Besuch hat sich gelohnt. Einfach wunderbar, vor allem auch für Kinder, die hier voll dein Schwertkampf auf ihre Kosten kommen. Und natürlich durfte ich nicht versäumen, Helme aufzusetzen…

Danach habe ich dem Dom einen Besuch abgestattet, da findet heute eine Hochzeit statt, wie mir die aus Flensburg stammende Pastorin mitteilte. 

Tja, und jetzt sitze ich im Restaurant, werde bezahlen und weitergehen…

13 Aug 2024

Nach Odense

Am Jachthafen, meinem Übernachtungsplatz

Am Jachthafen, meinem Übernachtungsplatz

Die Nacht war sehr stürmisch, was mich letztlich davon abgehalten hat, ins Wasser zu gehen. Denn die Wellen waren doch recht gewaltig und noch wollte ich nicht abtreten.

mein heutiges Ziel war Odense, die Strecke wurde unterbrochen durch eine Fähre und eine etwas längere Pause. Die längere Pause hat sich ergeben, da das Fahrzeug am Morgen nur zögerlich angesprungen ist und unterwegs sich dieses nochmals wiederholt hat. Da es kein elektrisches Problem mehr sein kann, und ich schon mal diesbezügliche Probleme mit dem Starter hatte, habe ich beschlossen, einen neuen Starter einbauen zu lassen. Gekonnt hätte ich das selber auch, aber antun wollte ich mir das dann doch nicht. Also, Freund Google zu Rade gezogen, eine Iveco Werkstatt gefunden und diese aufgesucht.

m Gegensatz zu meinen Erfahrungen in Schottland und Holland hatte ich hier großes Glück, denn ich bin angekommen, hab das Problem geschildert, 5 Minuten später war ich mit dem Auto in der Werkstatt auf der Grube und keine Minute später war der Monteur da, der die ganze Angelegenheit in weniger als einer halben Stunde erledigt hatte. Natürlich bekam er ein großzügiges Trinkgeld und das Gespräch, was ich an der Anmeldung mit Jonny Nielsen geführt habe, war auch sehr schön. Diese Werkstatt (Iveco Odense) kann ich nur empfehlen. 

Nach weiteren 30 km bin ich in Odense an der Ostsee angekommen, hab einen schönen Platz gefunden und war im Ort, hab geräucherten Lachs gekauft, den ich vorhin verzehrt habe. 

Sonst gibt es nichts weiter berichtenswertes, also lass ich euch mal wieder alleine euren restlichen Tag verbringen. 

12 Aug 2024

Mit gewollter Verspätung geht es weiter

Die Fähre, der Turm ist im Prinzip ein senkrechtes Segel innerhalb einer mit Löchern versehenen Röhre

Die Fähre, der Turm ist im Prinzip ein senkrechtes Segel innerhalb einer mit Löchern versehenen Röhre

Wo fange ich an… Eine Zeit lang musste ich für mich sein und all das verarbeiten, was in der letzten Zeit auf mich herein gebrochen ist.

Ich hatte eigentlich vor, unmittelbar nach der Einäscherung meines Sohnes weiter zu fahren, das habe ich nicht gemacht. Ich konnte es nicht. Also bin ich wieder nach Hause gefahren. Einige Zeit zu Hause geblieben, denn es ging mir zunehmend schlechter und so musste ich ein paar Tage in der Klinik verbringen, wo ich Bluttransfusionen bekommen habe. Diese allerdings haben geholfen, so dass sich mein Zustand verbessert hat. 

Eine Woche habe ich in Antygl verbracht, an dem Ort, der mir immer gut getan hat und der mir auch in der jetzigen Situation gut getan hat. Ich war dort wandern, konnte es wieder, bedingt durch  die veränderten Blutwerte. Ich habe dort ein Paar kennen gelernt, die Frau aus Nürnberg, der Mann aus Augsburg, sie planen auch für die Zukunft ähnlich zu reisen wie ich und so haben wir uns in einem längeren Gespräch gut unterhalten. Zum Abschied hatte er mir einen Kopf geschenkt, den er aus einer Baumperle geschnitzt hat, er soll Thor darstellen und ich habe ihm ein kleines Büchlein über den Bau von Expeditionsmobilen geschenkt.

Dann bin ich zurückgefahren, gestern, am Sonntag war ich bei Edelgard und Wolfgang, dort war Gartenfest zum Anlass der goldenen Hochzeit von den beiden. So habe ich meine Freunde der Ostergruppe alle mal wieder gesehen und schon einen Tag später habe ich mich entschlossen, in den Norden zu fahren.

Auf der Fahrt habe ich natürlich wieder halt gemacht bei Konstanze und Udo und heute Morgen war ich, endlich mal wieder, im See schwimmen. Danach bin ich bei herrlichem Wetter aufgebrochen, bis nach Warnemünde gefahren, dort fast ohne Wartezeit auf die Fähre nach Gedser und jetzt befinde ich mich nur wenige Meter oberhalb der Ostsee am südlichsten Punkt von Dänemark.

Hier werde ich die heutige Nacht verbringen, es ist ja mittlerweile auch schon fast 19:00 Uhr und im Gegensatz zu den Temperaturen, die momentan zu Hause sind, ist es hier, bedingt durch die Nähe der Ostsee, nahezu angenehm. Sofern man nicht in der Sonne ist.

Sowohl die Fahrt gestern auf der Autobahn als auch heute war völlig problemlos, ohne jeden Stau, so bin ich gut durchgekommen.

26 Jul 2024

Abschied 

Das letzte Weihnachten mit meinem Sohn und den Kindern, das allerletzte

Das letzte Weihnachten mit meinem Sohn und den Kindern, das allerletzte

Jetzt bin ich in Berlin, heute wird mein Sohn, der nun unwiderruflich von uns gegangen ist, eingeäschert. Sie ist nicht gerecht, die Welt. Sie ist wie sie ist. 

Ich werde nichts mehr schreiben, weiß nicht, wie lang ich unterwegs sein werde, was ich machen werde, will einfach allein sein, in mich versunken und nachdenken. 

Petra und Günter hab ich besucht, Konstanze und Udo. 

Bald werde ich Andrea und den Kindern gegenüber stehen. Wie wird das sein im Wissen, dass nichts mehr ist wie es war? Was für eine verfluchte Scheisse…

Ich verabschiede mich von Euch

14 Jul 2024

Es geht weiter nach der unverhofften Rückkehr 

Heckansicht

Heckansicht

Manch einer wird sich gefragt haben, warum denn das Tagebuch auf einmal so abrupt geendet ist. Das hat natürlich in erster Linie damit zu tun gehabt, dass ich mit einem kaputten Verteilergetriebe gefahren bin und die Geräusche immer stärker wurden. Ich hatte vor, dass das in Schottland repariert werden würde, aber das habe ich verworfen und bin schließlich in fast einem Ritt von Newcastle bis nach Hause gefahren. War in den Niederlanden nochmals in drei IVECO Werkstätten und bin dann doch an einem Tag über 700 km gefahren, um nach Hause zu kommen.

nun hatte ich zwei Probleme, dass eine war das Getriebe, das andere der TÜV. Letzteres war überfällig. Ersteres habe ich schon auf der Heimfahrt geregelt, indem ich ein Getriebe geordert habe, da die Reparatur des defekten Getriebes mit Sicherheit fast so viel gekostet hätte.

nach einer Woche war das Getriebe in der Werkstatt, nach zwei Wochen mein Fahrzeug. Dann ging der Ärger los, die Hauptuntersuchung wurde zweimal abgebrochen, da sie, obwohl sich das Fahrzeug nicht geändert hat, nicht erteilt wurde. Ich habe daraufhin mit dem TÜV in Marktredwitz Kontakt aufgenommen, Ihnen geschildert, was eingetragen werden müsste und nach einige Dinge hin und her und einigen Kompromissen, wurde letztendlich diese Woche, am Freitag, die Hauptuntersuchung positiv abgeschlossen. Gleichzeitig war ich am selben Tag in der Zulassungsstelle und habe die Einträge in vornehmen lassen.

Nun kommen zwei weitere Probleme dazu, das eine ist meine Gesundheit, mein roter Blutfarbstoff ist so schlecht wie nie und so habe ich diese Woche das erste Mal eine Blutinfusion bekommen. Ob das etwas geholfen hat, das weiß ich auch nicht so genau, werde aber noch mal eine Blutuntersuchung machen lassen und dann auf das Ergebnis schauen. 

Das viel größere Problem ist allerdings im Laufe der letzten Tage aufgetaucht, das ist die Gesundheit meines Sohnes. Es fällt mir schwer, hierüber etwas zu schreiben und ich weiß auch nicht, inwieweit ich das überhaupt kann. Mehr möchte ich dazu auch nicht sagen. 

Nachdem aber das Auto nunmehr fertig ist, habe ich mich entschlossen, noch einmal wegzufahren, es ist möglich, dass es sogar das letzte Mal sein wird. Aber das kann ich auch nur immer von Tag auf Tag, von Woche auf Woche und von Monat auf Monat entscheiden. 

Weit werde ich nicht fahren, ich habe einfach jetzt erst mal als Ziel Dänemark herausgesucht. Dort kann ich am Strand in meinem Auto übernachten und ins Wasser gehen und einfach noch ein bisschen die Zeit genießen.

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