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20 Apr 2024

Weiter auf der Insel 

Der gestrige Sonnenuntergang

Der gestrige Sonnenuntergang

Die Nacht, die ich neben dem Friedhof verbracht habe, war ruhig, im Gegensatz zu den Ereignissen hier sehr friedlich und erholsam. Mich haben weder die Geister der Toten heimgesucht, noch sind mir im Traum eigenartige Wesen erschienen.

Am gestrigen Tag, nachdem ich hier angekommen bin, war es erforderlich, dass ich den Anlasser meines Fahrzeuges ausbaue und einen neuen einbaue. 

Schon die ganzen letzten Tage hat er nicht so funktioniert, wie er es sollte. Und gestern habe ich das Auto kaum anlassen können, ich musste tätig werden. Einen neuen Anlasser habe ich dabei gehabt, insofern war es nur die Frage, wer die Arbeit ausführt. Ich hätte dies selbst machen können, habe mich dann aber entschieden, dass ich das in die Hände des ADAC lege, hab dort angerufen, diesmal ist problemlos Hilfe gewährt worden, es war ja ein Defekt,  

Ich hab darauf bestanden, dass die gleiche Werkstatt beauftragt werden soll, die schon vorgestern das freischleppen ausgeführt hat. Nachdem seitens des ADAC das Einverständnis dazu gegeben wurde, habe ich der Werkstatt wiederum eine E-Mail gesandt. Es wurde zwar nicht darauf geantwortet, aber eine halbe Stunde später war ein Montagewagen mit dem Sohn des Chefs  vor Ort. Innerhalb einer reichlichen halben Stunde war alles erledigt, selbstverständlich habe ich ein Trinkgeld gegeben und um die eigentliche Bezahlung kümmert sich dann der ADAC. 

Es handelt sich im übrigen um die Werkstatt von Ewen MacRea. Da musste ich doch gleich mal nachforschen, um welchen Clan es sich hier handelt.

Die „wilden MacRaes“ waren ein Clan voller begabter Bogenschützen, Krieger und Leibwächter, der gleichermaßen gefürchtet und respektiert wurde. Ihr Reich waren die Seen und Berge von Kintail, mit dem spektakulären Eilean Donan Castle als Clansitz. Das in aller Kürze dazu. 

Im übrigen habe ich in meinem Kalender nachgeforscht, ob denn heute jemand, den man kennen könnte, Geburtstag hat. Gefunden habe ich nichts, aber ich erinnere mich dunkel, dass es da doch etwas gegeben haben muss.

Gegen 9:00 Uhr bin ich aufgebrochen, nur etwa 7 km gefahren, um dem einzigen Sterne Lokal in Schottland (soweit ich weiß) ein Besuch abzustatten. Das Lokal mit seinen 16 Sitzplätzen habe ich gefunden, aber ich habe erfahren, dass es erst am Abend öffnet. Also nicht zum Mittag. Nach ein paar Schritten, die ich dort am Wasser entlang gelaufen bin, hab ich dann die Weiterfahrt angetreten, nur etwa 1 km bergauf, dort befindet sich eine Verarbeitungsstätte für Schafsfelle und die haben ein zugehöriges kleines Café in einer mongolischen Jurte.

Dort habe ich die Leute wieder getroffen, die ich schon unten an dem Restaurant gefragt hatte, wann denn das öffnet.  Insofern bekannte Gesichter. Ich habe gesehen, dass es dort Quiche gibt, mit Brokkoli, und da habe ich zwei Stücken bestellt, die etwa so die Größe von Tortenstücken gehabt haben. Nachdem ich ein Stück verspeist hatte, war ich satt. Also habe ich meinem neuen Bekannten meinen Teller hingestellt, um ihn mit dem noch verbliebenen Stück zu beglücken.  er hat sich gefreut und darüber hat wiederum ich mich gefreut. 

Ich bin dann weitergefahren zum Skymuseum of Island live, immer auf den schmalen Straßen entlang, bei denen nur Ausweichmöglichkeiten bestehen, an bestimmten Punkten so etwa aller 50 m. Man hält also an, lässt den anderen vorbei und grüßt und das insgesamt vielleicht 50 mal.

hier befinden sich Crofter Häuser mit den entsprechenden Utensilien. Auf dem gepflegten Gelände ist der Bauernalltag im 19. Jahrhundert gut nachzuvollziehen. Außerdem ist im Inneren auch die gesamte schottische Geschichte erklärt, leider nur in Englisch.  

Wenige 100 m weiter bergauf befindet sich auf einem Friedhof ein Grab mit einem großen Keltenkreuz von Flora Macdonald, die 1722-1790 gelebt hat und die wohl die meist verehrte Frau Schottlands ist. Die legendäre Heldin stand dem gescheiterten und nach der verlorenen Schlacht von Colloden mit Kopfgeld gesuchten Bonnie Prince Charlie in höchster Not bei und verhalf ihm schließlich zur Flucht nach Frankreich. Der junge Prinz wurde in Frauenkleidern als Floras Zofe durch die englischen Kontrollen geschleust. Insgesamt eine tolle Story um die sich viele Legenden in Bezug auf Treue, Liebe, Schicksal und Mitleid ranken. 

Nach diesem Ausflug in die Geschichte Schottland ging es weiter zu einem Naturdenkmal, den Kilt Rock, so genannt wegen der Plisseeform der Felsen. Nur wenige Kilometer weiter kam ich zum Parkplatz, von dem aus man den Old Man of Storr, eine 50 m hohe Felsnadel, im gewaltigen Storrmassiv besichtigen kann. Den Weg dorthin habe ich auch in Angriff genommen, zumindest soweit, Bis ich ein Foto machen konnte. Um das besser zu bewerkstelligen, bin ich neben dem Weg ein Stück eine Wiese hochgegangen, auf einmal mit dem rechten Bein in einem unsichtbaren Loch verschwunden, und insofern stand ich bis zum Knie in Schlamm und Wasser.

Das hat dann auch gereicht und ich bin umgekehrt, um mit neuen Schuhen weiter zu fahren. Weiter ging es bis zum größten Ort auf der Insel und gleichzeitig der Inselhauptstadt, nach Portrait. Dort bin ich etwas hinuntergeschlendert, war am Hafen, hab die farbenfrohen Häuser bewundert und dann hab ich mich aber schon weiter auf dem Weg gemacht. Vorher habe ich Fish and Chips bestellt, diese gegessen, aber nach der Hälfte konnte ich nicht mehr, die Möwen hat’s gefreut. Allein ein Stück Pommes Frites im Wasser hat, vorher unsichtbar, 10-30 Möwen herbei gelockt, die jeweils immer den Sturzflug angetreten haben. Also haben Sie abwechselnd Pommes Frites, Fisch und Panade zum Abendessen bekommen, ich glaube, Ihnen hat’s besser geschmeckt als mir, denn das ganze war recht fettig. 

Schließlich habe ich die letzte Etappe für heute angetreten, bis nach Kyleakin, dem Ort, von dem ich über eine Brücke die Insel morgen wieder verlassen werde. 

Hier, direkt am ehemaligen Fährhafen, habe ich mein Lager aufgeschlagen, es ist absolut ruhig und ich hoffe, dass ich hier nicht vertrieben werde. Das Wetter heute war wieder schön, bedeckt, immer mal Sonne und kein Regen. 

19 Apr 2024

Nach Dunvegan 

Mein gestriger Übernachtungsplatz

Mein gestriger Übernachtungsplatz

Nachdem ich diesmal eine wunderbare, lange Nacht verbracht habe (19:30 Uhr bin ich schon zu Bett gegangen und 8:00 Uhr aufgewacht) bin ich, nachdem ich eine Kleinigkeit am Fahrzeug repariert habe, aufgebrochen zu meinem ersten Ziel, dem Dunegan Castle, eine der ganz wenigen Burgen, die immer noch bewohnt wird.

Seit rund achthundert Jahren ist die Burg nun schon in Besitz einer Familie, dem Clan MacLeod. Jede Generation hat dabei ihre Spuren hinterlassen. So wurde das Castle immer wieder erweitert und umgebaut, bis sie ihre heutige Form hatte.

Über die Jahrhunderte sammelte die Familie natürlich auch interessante Erinnerungsstücke, die man in den Ausstellungsräumen der Burg bestaunen darf. Allen voran die Fairy-Flag, die „Feen-Fahne“, die bedeutend älter ist als die Burg selbst. Es heißt, sie sei den MacLeods von Feen gegeben worden, und solange sie in deren Besitz sei, beschütze sie die Familie.

Damit der Fahne selbst nichts passiert, wurde sie sicherheitshalber hinter Glas gesetzt, damit sie die nächsten Jahrhunderte auch noch überstehen kann. Allerdings hat der Zahn der Zeit sowieso schon an der zarten Seide genagt. Mehr als ein gelblicher Fetzen ist kaum noch zu erkennen.

Ein weiteres Prunkstück der Sammlung, eines mit großer Tradition, ist das Sir Rory Mor’s Horn, ein Trinkgefäß aus einem Ochsenhorn, das mit Silber verziert wurde. Es fasst knapp über einen Liter. Der Tradition nach muss der angehende Häuptling des Clans das Horn in einem Zug leeren können, um seine Männlichkeit zu beweisen. Zu diesem Zweck wird es mit Wein gefüllt.

Über Umwege über die MacDonalds sind auch Relikte aus der Zeit des Jakobitenaufstands in die Burg gelangt. Eine Locke von Charly und ein Trinkglas mit Widmung. 

Neben all diesen schönen Dingen, gibt es auch Nüchternes in der Burg zu sehen: Die Küche etwa, oder schlimmer: Das Verlies.

Die Fairy Flag, Am Bratach Sith, ist wohl das wichtigste hier überhaupt. Legenden bergen nicht selten ein Körnchen Wahrheit. Die Faity Flag of Dunvegan ist das Juwel des Clans.

Die wahrscheinlich aus Syrien oder Rhodos stammende und aus Seide gewebte „heilige" Fahne aus dem 4. Jahrhundert besitzt laut Legende magische Kräfte. Wird sie in einer Schlacht entfaltet, würde der Clan selbst dann, wenn die Niederlage unvermeidlich erscheint, Oberhand gewinnen und den Sieg erringen. 

Einem auf dem Kreuzzug gen Heiliges Land befindlichen MacLcod wurde auf einem Bergpass von einem Einsiedler Unterschlupf gewährt. Der Einsiedler warnte ihn, dass ein böser Geist, der die wahren Gläubigen vernichten wollte, den Bergpass kontrolliere, und dass er ein Stück des heiligen Kreuzes Jesu benötige, um weiterzukommen. MacLeod gelang es, den bösen Geist, die Tochter des Donners („Nein na Pheupere"), zu besiegen. Bevor die Tochter des Donners ihren Wunden erlag, prophezeite sie ihm die Zukunft seines Clans und wies ihn an, aus ihrem Hüftgürtel eine Fahne und aus ihrem Speer einen Stab zu machen.

In einer Nacht, als in Dunvegan kräftig gefeiert wurde, legte ein Kindermädchen den Sohn des Clan Chiefs im Fairy-Turm in seine Wiege und schloss sich dem Fest im Bergfried an. Das Baby wurde unruhig und stieß seine Decke weg. Daraufhin kamen die Feen und beruhigten ihn, indem sie ihn in ein Seidentuch wickelten. Als das Kindermädchen zurückkam und das Baby in seiner Feen-Robe nach unten brachte, ertönte in dem Raum plötzlich der Klang unsichtbarer Sänger. Sie sangen ein Wiegenlied.

Es war einmal eine Fee, die einen Macl.cod Chief heiratete. Sie lebten viele Jahre glücklich zusammen, bis in dem Clan Chief das Gefühl Oberhand gewann, zu den seinen zurückkehren zu müssen. Von tiefer Traurigkeit befallen, trennten sich die Fee und der Clan Chief drei Meilen von Dunvegan entfernt und jeder ging seines Weges. Zum Abschied gab die Fee dem Clan Chief noch die Fahne und riet ihm, sie zu schwingen, wenn er in einer Schlacht in Not sei. Dies würde den Sieg bringen, ganz gleich, wie aussichtslos die Lage. Sie warnte jedoch, dass diese magische Wirkung der Fahne nur drei Mal entfaltet werden könne.

Der Glaube an die magischen Kräfte von „Am Bratach Sith" zur Rettung des Clans ist heute so stark wie je.

Im Jahre 1939 kam es zu einem Brand, und die Burg drohte in Flammen aufzugehen. Als die Fahne in Sicherheit gebracht wurde, schienen die Flammen abzuklingen. Im Zweiten Weltkrieg trugen Piloten, die zu dem Clan gehörten, ein Bild der Fahne als Talisman bei sich. In der Geschichte der MacLeod wehte der Chief in den zwei bekannten Schlachten des Clans die Fahne in einem kritischen Moment. Sie brachte den Sieg.

Die Wahrheit sei dahingestellt, aber heute wie in vergangenen Jahrhunderten hegen der Chief und der Clan tiefen Respekt vor der Fairy-Fahne und ihren magischen Kräften.

Nach der Besichtigung von Burg und Garten bin ich noch etwa 20 km weiter gefahren zur Trumpan Church (57°33'21.6'' N; 6°38'30.2'' W). Hier werde ich die Nacht verbringen.

Diese Kirchenruine ist ein Mahnmal für ein Massaker, einem weiteren Kapitel der Rivalität zwischen dem Klan der Macloyds und der Macdonald’s. Doch die Sache hat eine Vorgeschichte. Im Jahr 1577 wurde die Insel Eigg von einer Mörderbande der Macloyds heimgesucht. Die Bewohner, allesamt Macdonald’s, suchten Zuflucht in einer Höhle auf der Südseite der Insel. Die Angreifer entzündeten am Eingang ein Feuer und alle 395 Inselbewohner erstickten qualvoll. Am ersten Sonntag im Mai des Jahres 1578 fand dann der Rachefeldzug statt. Eine fFotte mit acht Booten des McDonald’s Clans von der Insel Uist landete in der Nähe des einst blühenden Dorfes Truman. Alle Bewohner, allesamt McLeod, waren gerade zum Gottesdienst in der Kirche, der Eingang wurde von den Angreifer blockiert, sie setzten das Stroh des in Brand und alle Dorfbewohner kamen dabei uns Leben.  Soweit so gut. Die Geschichte geht aber noch weiter. Ein einziger Macloyd entkam diesem Anschlag unbemerkt, ein junges Mädchen konnte schwer verletzt durch ein schmales Kirchenfenster entfliehen, sie rannte 10 km zum Dunvegan Castle, schlug dort Alarm und schnell sammelten sich die Chlanmitglieder zum Gegenschlag. Die Boote der Macdonald’s lagen unterdessen wegen der Ebbe auf dem Trockenen, was deren schnelle Flucht zurück auf ihre Insel verhinderte. So kam es zu einem weiteren Massaker, bei dem alle Eindringlingen der Macdonald's abgeschlachtet wurden. Natürlich spielte die Fahne wieder eine hilfreiche Rolle. 

Das war's für heute. 

18 Apr 2024

Ein schöner Übernachtungsplatz mit Schwierigkeiten 

Auf dem gestrigen Weg

Auf dem gestrigen Weg

Gestern bin ich etwa noch 65 km gefahren und hab mir einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz in einem Wald herausgesucht. Bei strahlenden Sonnenschein habe ich diesen Platz angefahren, das Wetter war gestern einzigartig. im Gegensatz zu heute, Dauerregen, ich bin nass bis auf die Knochen geworden.

Es ist der Wanderparkplatz Glen Brittle (57°15' 19,4'' N 6°16'31.0'' W). Einen wunderschönen, angelegter Platz, endlich mal ohne Schild (keine Übernachtung).

So schön der Platz auch war, so große Probleme habe ich gehabt, als ich eingeparkt bin. Irgendwie wollte ich mein Auto gerade hinstellen, musste dafür die geschotterte Fläche verlassen und auf ein Stück Wiese fahren. Diese Wiese hat sich als sumpfig erwiesen, kaum war ich drauf, schon ging’s bergab und weder vor noch zurück. Ich habe noch versucht, rückwärts weiter zu fahren, da es einen Abhang hinunter ging, aber außer dass ich noch tiefer stecken geblieben bin, hat es nichts gebracht, im Gegenteil. Ich bin komplett versunken, mit der Hinterachse im Schlamm, nur noch die Oberseite der Reifen war sichtbar. 

Auf dem unteren Platz hat ein Österreicher sein Lager aufgeschlagen und gemeinsam haben wir versucht, das Auto herauszubekommen, Sandbleche runter gemacht, geschaufelt, Wagenheber angesetzt, aber es hat einfach nichts gebracht. Meiner Winde kaum zum Einsatz., Ich  hab das Seil  an einem Baum fest gemacht und versucht, das Fahrzeug mit der Winde raus zu ziehen, mit dem Ergebnis, dass das Seil mit einem lauten Knall gerissen ist. 

Es blieb mir also nichts anderes übrig, als Kontakt mit dem ADAC aufzunehmen, im Gegensatz zu früheren Jahren scheint es mir, dass die Unfreundlichkeit und der Drang, die Leute abzuwimmeln, gewachsen sind. Nun ja, Sie haben mir wenigstens eine Werkstatt vermittelt, an die ich mich wenden soll. Die Kosten müsse ich sowieso selbst tragen. Der Österreicher konnte recht gut englisch, wir haben die Werkstatt angerufen, aber die hatten keinen 24 Stunden Dienst, sondern nur die normale Arbeitszeit. Wir sollen am Morgen noch mal anrufen. 

In der Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen, das Auto stand so schief, dass es zum einen sehr schwierig war und zum anderen habe ich mir immer Gedanken gemacht über den kommenden Tag und meine Blödheit. 

Dann habe ich in der Nacht E-Mails geschrieben an diese Werkstatt mit Fotos des Fahrzeugs und  8:30 Uhr habe ich sofort die Antwort bekommen, sie kommen mit ihrem schweren Abschleppwagen zu mir gefahren und sind in etwa 2 Stunden da, also gegen elf. Sie waren dann schon 10:30 Uhr hier, was soll ich sagen, nach 10 Minuten war alles vergessen. Ich war draußen  und die Welt war wieder in Ordnung. Ich musste natürlich das ganze Zeug wegräumen, wieder am Fahrzeug anbringen, alles verstauen und das war dann noch mal Arbeit bis zum Mittag. 

Jetzt stehe ich wunderbar auf dem geschottertem Platz. Und werde heute auch nicht weiter fahren, sondern noch mal eine Nacht hier verbringen.

Immer wieder geht mir durch den Kopf,  warum ich eigentlich in diese Wiese hinein gefahren bin. Nun ja, ändern kann man es nicht, diese Blödheit passiert mir immer wieder. Aber ohne diese so genannte Blödheit kann man bei weitem weniger erzählen…. 

Am Morgen bevölkerten Schafe diesen Platz, aber jetzt sind sie wieder weg.

17 Apr 2024

Auf die Insel Sky

Mein Übernachtungsplatz

Mein Übernachtungsplatz

Gestern war ein richtig schöner Tag, die Sonne hat fast immer geschienen, das war der erste richtig schöne Tag in Schottland. Gestern bin ich von dem Parkplatz am Denkmal die paar Kilometer auf einer sehr schönen Straße, zum Teil mit Meerblick, aber immer mit schönem Ausblick auf die Berge unddie Landschaft bis nach Mallaig gefahren,

Da befinde ich mich jetzt, sozusagen der letzte Punkt auf dem Festland, hier führt nur eine Straße hin, aber keine weitere weg. Die einzige Möglichkeit: Mit der Fähre auf die Insel Sky und das habe ich vor.

Die Nacht habe ich auf einem Parkplatz direkt am Meer verbracht, geschlafen habe ich gut, trotz Übernachtungverbot, das Rauschen des Meeres hat mich begleitet. Ein neues Toilettenhäuschen mit Dusche steht unmittelbar neben dem Parkplatz und natürlich habe ich es benutzt.

Das Örtchen ist klein aber fein, es gibt hier viele Restaurants, insofern macht es Spaß, hier durch die Gassen zu schlendern.

Gegen 9:00 Uhr bin ich zum Hafen gefahren, hab aber erfahren, dass das nächste Schiff voll ist (reserviert habe ich nicht), Gebucht habe ich aber die Abfahrt gegen 12:45. 

Alles weitere später.

Gegen 13:30 Uhr bin ich auf der Insel angekommen, mein erster Weg führte mich nur etwa 1 km von der Anlegestelle zu einem Castle, Park und Museum.

Der Ursprung des Anwesens war ein Haus, das 1790 erbaut wurde. Damals zog die Familie des Clan-Chiefs von Monkstadt auf der nördlichen Halbinsel Trotternish auf die südliche Halbinsel Sleat um und baute das Anwesen bei Armadale bis 1815 weiter aus. Federführend war der Architekt James Gillespie Graham. Er gab Armadale den damals typischen Look im Scottish Baronial Style.

Im Jahr 1855 zerstörte ein Feuer Teile des Gebäudes. Danach erhielt Armadale Castle seine jetzige Form, allerdings in besserem Zustand. Was heute zum Beispiel nur noch ein Torbogen ist, war einst der Eingang zu einer Halle mit Treppe – die Treppe ist hinter dem Bogen auch noch zu sehen. Über dem Bogen zeigte ein großes Buntglasfenster Somerled, den Ahnherren der MacDonalds.

Doch 1925 überließen die MacDonalds das Schlösschen dem Verfall – es wurde zu der Ruine, die heute zu sehen ist.

Kurioserweise ist der älteste Teil der Castle übrigens derjenige, den der Clan Donald Lands Trust restaurierte und der recht unscheinbar auf der nördliche Seite liegt, die weißen Häuschen rechts, wenn man vor der Castle steht. 

Das sich in der Nähe befindliche Museum of the Isles ist wirklich schön gestaltet und die Geschichte der Highlands und Islands wird plastisch darstellt, sogar durch nachgemachte standing Stones. 

Heute haben meine Schwiegertochter und mein Sohn gemeinsam Geburtstag, den sie heute Nachmittag, soweit möglich, zusammen feiern. Mit Andrea habe ich telefoniert, Markus ist aus verständlichen Gründen nicht ans Telefon gegangen. Es ist alles schwierig und morgen findet eine Behandlung statt die, so hoffe ich, zumindest für diesen Teil, positiv verlaufen wird. Es ist schon ein widersinnig, ich für mich spüre nichts, bin unterwegs und bei ihm sieht es alles etwas anders aus. Und meine Mutter befindet sich im 96. Lebensjahr. Den Sinn des ganzen darf man einfach nicht hinterfragen. Und 

16 Apr 2024

In den Highlands

Glen Nevis

Glen Nevis

Nun befinde ich mich in den Highlands, es war schon auch daran ersichtlich, dass die Ortsnamen Schilder nunmehr statt in Englisch auch in gälisch geschrieben wurden.

als ich gestern die Nachricht veröffentlicht hatte in diesem Café, hab ich danach noch das unmittelbar daneben stehende Torfhaus besichtigt, welches mich erinnert hat an die Torfhäuser von Island. 

Eigentlich ist Torfhaus der falsche Ausdruck, denn die Häuser wurden aus Grasoden gebaut, und insofern müsste man eigentlich Grashäuser sagen. 

Bis Fort William war es nicht mehr weit, nur eine kleine Pause habe ich noch eingelegt zum tanken beziehungsweise auch zum auffüllen des Tanks für die Heizung. Dieser Tank umfasst 40 l und ich habe gerade mal 15 l tanken müssen, da war er voll. Das ist jetzt zwei Jahre her, dass ich den Tank gefüllt hatte. ein geringer Verbrauch für Kochen und heizen. Und gerade auf der Reise in diesem Jahr habe ich fast jeden Tag die Heizung angehabt, denn die Temperaturen waren dann im Inneren doch nicht so angenehm. 

Die Nacht hab ich im Tal Glen Nevis verbracht, auf dem Parkplatz des Visitorcenters am Fuße des Ben Nevis, dem höchsten Berg von Schottland und natürlich von der gesamten Insel. Ich glaube, 1344 m hoch und ich habe ihn dereinst, als ich 2012 hier war, bestiegen mit dem Ergebnis, dass ich danach mit einer Kopfrunde im hiesigen Krankenhaus geklammert werden musste. Manch einer von euch wird sich erinnern. Insbesondere auch daran, welche Probleme ich mit meinem Bein gehabt habe, welches ich im Bereich des Schienbein infolge einer Haut Abschaffung dermaßen schlimm entzündet hatte, so dass ich wochenlang mit einem offenen Bein rumlaufen musste. (Günter kann ein Lied davon singen und jetzt auch Til Schweiger)

Den Versuch, den Berg zu besteigen, werde ich diesmal nicht machen, ich werde im Tal eine Wanderung unternehmen, und dann wird es weiter in den Norden gehen.

Geschlafen habe ich übrigens auf diesen Platz hier ausgezeichnet, ich glaube, außer mir war noch ein anderes Wohnmobil hier, die Übernachtung ist ja eigentlich verboten und der Campingplatz, auf dem ich damals war, nur noch ein knappen Kilometer von hier entfernt. Die wollen natürlich ihr Geschäft machen und nicht, dass die Leute hier übernachten. 

Auf meinem weiteren Weg bin ich am Denkmal für Bonnie Prince Charlie vorbeigekommen, der, obwohl ihm abgeraten wurde, ganz ohne französische Unterstützung am 22. Juni von Frankreich nach Schottland segelte. Kaum angekommen, wurde ihm abgeraten, hier überhaupt etwas zu unternehmen, und man hat ihn gebeten, wieder zurückzukehren. Das hat er nicht gemacht, stattdessen hat er eine Highlander davon überzeugt, dass er der recht schottische König sei und sie ihn doch am besten unterstützen sollten.

Obwohl die englische Regierung schnell reagierte, schienen Charles und seine Anhänger anfangs unaufhaltsam. Die Regierungstruppen mussten sich aus dem Highlands zurückziehen der Prinz schlug sie bei Prestonpans.

Grössenwahnsinnig wie er war, hat er jetzt beschlossen, nachdem er im September schon Hof in Edinburgh abgehalten hatte, nach England einzufallen. Im Dezember hatten die Truppen des Prinzen Derby erreicht, circa 160 km nördlich von London, aber weniger englische Jakobiten hatten sich ihm angeschlossen, als er erwartet hatte. Uneinigkeit zwischen seinen Beratern und auch der rechte Mut trugen dazu bei, dass Charles wieder umkehrte. Das Unternehmen war gescheitert. 

Die Regierungstruppen unter dem Befehl des Herzog von Cumberland spielten Treibjagd mit denen sich zurückziehenden Jakobiten und verfolgten sie bis in die Highlands. Dieser Bürgerkrieg endete am 16. April 1746, in einem Feld nahe Culloden, in dieser Schlacht fiel 1500 Highlands und insofern war dies die letzte Landschlacht auf britischen Boden. Nach fünfmonatige Flucht gelang es ihm, am 20. September 1746 zurück nach Frankreich zu segeln.

Im Ergebnis wurde das Tragen von Waffen verboten, desgleichen der Kilt und gälisch, die Muttersprache der Aufständischen, wurde ebenfalls verboten. 

Gebracht hat es also nichts.

Auf der anderen Seite befindet sich eine in Bogenform gebaute Eisenbahnbrücke, die unter anderem bei Harry Porter eine Rolle spielt.

Täglich fährt hier unter anderem ein Zug mit Dampflok, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.

Mit dem Highlander, der da am Wegesrand stand und Musik gemacht hat, habe ich mich unterhalten, er war 20 Jahre in der britischen Army, unter anderem im Irak, in Afghanistan und war in Deutschland, irgendwo in der Nähe von Bremen, stationiert.

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