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Reise 2022

13 May 2022

Weiter nach Norden Richtung Kristianstad

Geschlafen habe ich auf dem Parkplatz sehr gut, ich hatte ja auch den Vorteil dass sich in unmittelbarer Nähe eine sehr saubere Toilette befand. Die habe ich natürlich am Morgen ausgiebig genutzt. Weit bin ich dann nicht gefahren, nur etwa sieben oder 8 km.

Bis zum Grabhügel von Kivik. Es handelt sich hier um einen Steinhügelgrab aus der Bronzezeit. Es wurde etwa 1400 v. Chr. angelegt, in der Mitte des Steinhügels gibt es eine Grabkammer, bestehend aus zehn großen Steinplatten, wovon acht mit Petroglyphen verziert sind. Die Petroglyphen stellen wichtige mythologische und weltliche Ereignisse dar. Der Steinhügel an sich ist schon immer bekannt gewesen, aber erst am 14. Juni 1748 wurde die Grabkammer gefunden. Erst 1931 jedoch erfolgte die erste offizielle archäologische Ausgrabung.

im Rahmen dieser Ausgrabungen wurden Gegenstände gefunden, die auf eine Besiedlung etwa 8000-7000 v. Chr. schließen lassen. Eine weitere Siedlung gab es dann etwa 5000-4500 v. Chr.

Etwa 2000 v. Chr. hat man schließlich ein Monument errichtet, welches Beisetzungen gedient hat. Es befindet sich etwa dort, wo sich jetzt auch der Grabhügel befindet, der dann 600 Jahre später mit dieser aufwändigen Grabkammer erbaut wurde. Wer hier begraben wurde lässt sich nicht feststellen, aber vielleicht ist er ja doch ein König gewesen. Sehr wahrscheinlich wurde das Grab auch geplündert, es deswegen sogar zum Zeitpunkt seiner Entdeckung einen Gerichtsprozess, der jedoch ergebnislos endete. 

Allerdings wurden in dem Grab viele Personen begraben, vielleicht ist es gut, wenn man nicht genau weiß wer hier liegt, so ist der Phantasie keine Grenzen gesetzt. 

Die Grabstätte hat einen Durchmesser von 75 m und eine Höhe von 3,50 m, die Grabkammer ist 3,60 m lang und 1,10 m breit.

Nur etwa 300 m östlich von diesem Grabhügel  entfernt gibt es ein großes Gräberfeld aus der jüngeren Eisenzeit, dort wurden 130 Beisetzungen auf einer Fläche von circa 700 m mal 250 m festgestellt. Ebenfalls wurden hier eine Schiffssitzung mit einer Länge von circa 60 m und 8,50 m Breite gefunden sowie Fundamente von zwei Steinhäusern. 

Während ich das schreibe sitze ich in dem zugehörigen Café, in dem ich auch damals gesessen bin. Es wurde in einer ehemaligen Mühle errichtet und die Dame, die damals hier war, ist jetzt immer noch da. Einschließlich ihres schönen Hundes.

Nachdem ich alles besichtigt habe ging es weiter, allerdings wieder nur knapp 10 km bis zu einem schönen Wandergebiet am Ostsee Strand, nach Skeppersgarden (55°43'28.4'' N 14°11'33.8''). Überall auf der Strecke waren Gräberfelder zu sehen, Ich habe eine kleine Wanderung gemacht und hatte Glück, denn gerade, als ich zurückgekommen bin fing es an zu regnen. Darf ich mich ins Auto gesetzt und bin weitergefahren nach Kristianstad. Da steh ich jetzt hinter dem Tivoli auf einem ruhigen Parkplatz mitten in einem Park, ob ich hier übernachten kann? Ich lass es drauf ankommen. Denn mittlerweile ist es 15:00 Uhr und ich möchte hier die Stadt anschauen und vielleicht auch irgendwo etwas schönes essen gehen.

Nun, ich bin ein bisschen durch die Stadt geschlendert, aber leider fing es dann auch wieder an zu regnen. Und mit dem was schönes essen gehen… Das war ein Reinfall, ich habe bestellt Lachs mit Kartoffeln und Salat. Das, was mir gebraucht wurde, hatte zwar die bestellten Bestandteile, war aber insgesamt ein kalter Salat. D.h., die Kartoffeln waren ganze Kartoffeln, gekocht, eiskalt… Ich habe es zwar gegessen, aber nicht mit Genuss. Ein kleines Stück geräucherter Lachs war auch dabei…

Kristianstad wurde im Jahr 1615 durch die Dänen gegründet, denn es gehörte ja damals zu Dänemark. Zu dieser Zeit war Christian IV König in Dänemark und Gustav II Adolf der neue König von Schweden. Christians Truppen waren im Jahr 1611 im Kalmar an Land gegangen und hatten das Gebiet von Småland bis Växsjö unter ihre Fittiche gebracht. Im folgenden Jahr zog Gustav II am Fluss Helge entlang und verwüstete das ganze östliche Schonen bis nach Ystad. Nach dem Friedensschluss von Knäred 1613 beschloss Christian, hier eine Festung zu bauen aus der dann Kristianstad entstand.

Die Kirche war da am 8. Juni 1628 eingeweiht. Zwar war sie noch nicht fertig, aber das war egal. Das Besondere an dieser Kirche sind die schlanken Natursteinsäulen, die die gesamte Dachkonstruktion tragen. Im Verhältnis zu anderen Kirchen wirken diese wie Spargelstangen. 

Mittlerweile ist es 20:00 Uhr, Zeit zum schlafen gehen…

Der Einlass zum Grab einschließlich Café

Der Einlass zum Grab einschließlich Café

12 May 2022

Fahrt nach und Ankunft in Schweden 

Nun will ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen, dass ich auf die Fähre warte wusstet ihr bereits, aber nicht, wohin es geht: nach Schweden… (Jeder Plan erfährt eine Änderung) Die Planänderung hat sich bei mir spontan ergeben, als ich in Litauen war habe ich mir gedacht, dass ich doch schneller an meine Lieblingsländer gelangen will und nicht den weiten Weg durch alle baltischen Staaten und Finnland antreten möchte.

Mit etwas Verspätung ist die Fähre angekommen, nachdem sie entladen war ging es dann doch recht zügig und ich war an Bord.

Mittlerweile ist es 10:00 Uhr, ich befinde mich derzeit sozusagen zwischen Schweden und Dänemark (Bornholm), das Schiff fährt schnell und liegt absolut bretteben im Wasser. Die Nacht war ruhig und ich habe auch recht gut geschlafen an Bord. 

Die Verpflegung ist etwas minimalistisch, allerdings hab ich gestern Abend zumindest Fisch gefunden und diesen auch verspeist. Aber davon am Ende noch mehr…

13:15 Uhr wird das Schiff da sein, das entspricht 12:15 Uhr eure Zeit (Sommerzeit). Bis später!

Das Schiff war pünktlich da, die Entladung ging schnell vor sich und hast du nicht gesehen war ich schon unterwegs um zuerst nach Ystad zu fahren. Dort habe ich einen Stadtbummel gemacht, hab das schöne Zentrum angeschaut und unter anderem auch die Sankt Marienkirche. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Kirche erbaut und in den folgenden Jahren wurde, ähnlich wie am Kölner Dom, ständig umgebaut und erweitert, so dass das endgültige Ergebnis im Prinzip dem entspricht, was bis zum 19. Jahrhundert daraus gemacht wurde.

In einer kleinen Bäckerei oder vielleicht besser in einem Café habe ich mir etwas zu essen gekauft und eine ältere Dame, die vor mir dran war, hatte große Probleme mit dem bezahlen mit ihrer Karte. Was das Problem war weiß ich nicht, aber die ganze Sache hatte schon 10 Minuten gedauert. Kurz entschlossen habe ich einfach mein Handy auf das Lesegerät  gehalten und somit ihre Rechnung übernommen. Sowohl die Verkäuferin als auch die Dame waren höchst erstaunt ob meiner Maßnahme. Im positiven Sinn.  Sie ist aus dem Bedanken nicht mehr rausgekommen und hat mir, da sie etwas Deutsch gesprochen hat, erzählt, dass ihr Sohn in München lebt.

So habe ich wenigstens eine gute Tat am heutigen Tag begangen. 

Ich bin dann weitergefahren und etwa 1 km von Järrestad entfernt hab ich in einer Wiese einen Felsen entdeckt (vielleicht besser: ich wusste, dass dort etwas zu finden ist…). Dieser war aber nicht nur ein blanker Felsen, sondern auf diesem befinden sich  Felszeichnungen. 

Die Felsritzungen von Järrestad (55°33'00.85'' N, 14°16'44.95'' O) enthalten über 550 Figuren und 700 sonstige Zeichen. Damit ist es das figurenreichste Felsbild in Schonen. Am bekanntesten ist die Figur, die man den Tänzer nennt. Gemeint ist damit ist eine Menschenfigur in Gestalt eines Vogels. Vielleicht handelt es sich um einen Zauberer oder einen Gott. Unter den Figuren befinden sich auch viele Fußsohlen, gewöhnlich als die Fußspuren der Götter gedeutet. Andere Motive sind Schiffe, Reiter, Rundkreuze, Spiralen und Waffen. Die Felszeichnungen und Felsritzungen entstanden während der Bronzezeit, etwa um 1800 - 500 vor unserer Zeitrechnung.

Die Anlage ist leider nirgendwo ausgeschildert, also im Normalfall nicht zu finden, obwohl direkt am Eingang eine Informationstafel steht, der die vorangegangenen Erklärungen entnommen sind. Allerdings ist diese Tafel von der Straße aus nicht zu sehen.

Sie liegt links der Straße zwischen Järrestad und Gladsax. Man fährt an einer links liegenden eingezäunten Pferdekoppel vorbei bis diese in der leichten Rechtskurve endet. Dort kann man dann auf der linken Seite das Auto parken, was ich auch getan habe. Dann folgt man dem von der Straße abzweigenden Weg neben der Pferdekoppel etwa 100 Meter, bis man links den Eingang zur Anlage mit der dort stehenden Informationstafel sieht.

Nun war es aber an der Zeit, mir in den Übernachtungsplatz zu suchen den ich auch nahe der Ostsee gefunden habe. Den ursprünglichen Platz, den ich mir rausgesucht habe, auf dem ich mich schon so gut wie möglich für die Nacht eingerichtet habe, konnte ich dann doch nicht nutzen, Ein aus der angrenzenden Ortschaft stammender Herr kam zu mir und meinte, dass das Parken dort nicht möglich sei und ich doch wegfahren sollte. Das hab ich dann auch gemacht und jetzt befinde ich mich vielleicht 200 m  von meinem ursprünglich ausgesuchten Platz auf einem Parkplatz (55.6410732, 14.2711393) wieder. Ich hoffe, hier kann ich bleiben.

Da es mittlerweile schon nach 19:00 Uhr ist möchte ich jetzt auf jeden Fall noch etwas essen. Apropos essen: auf dem Schiff, gestern Abend, das Abendessen ging. Einigermaßen. Ich habe oftmals besser gegessen, manchmal schlechter. Aber das Frühstück, dass ich ausnahmsweise zu mir nehmen wollte, war grottenschlecht. Ich hab mir nur Rührei genommen mit einem Brötchen. Von dem Ei habe ich nicht mal die Hälfte gegessen, desgleichen vom Brötchen. Es war einfach nicht essbar.

Das war’s für heute!

Entladen der Fähre

Entladen der Fähre

8 May 2022

Der letzte Tag in Galindia bis zum letzten Tag in Litauen 

11.05.2022

Die Nacht war, zumindest der erste Teil, eine Katastrophe. Ich befinde mich ja nun fast direkt am Hafen, der Lärm war einfach unerträglich. Schildern kann man das weniger, es klang teilweise, dass ein Container aus 10 m Höhe in den Schiffsleib knallt.

Ständig fuhren LKWs vorbei, noch dazu befindet sich hier unmittelbar ein Eisenbahngleis. Gegen 3:00 Uhr habe ich beschlossen, umzuziehen. Ich bin etwa 6 km in die Stadt hinein gefahren, hab mich auf den Parkplatz vor der ehemaligen Festung gestellt und dort einigermaßen ruhig die Nacht verbracht. Die restliche.

Am Morgen bin ich ein bisschen spazieren gegangen, die Festung war eher nicht sehenswert, sie selbst besteht ja nur aus Erdwällen ohne etwas darinnen.  Die wenigen angrenzenden historischen Häuser hab ich mit kritischen Augen betrachtet. Das interessanteste war eine Drehbrücke, die von zwei Leuten der Hand gedreht wurde.

Inzwischen habe ich mein Ticket geholt und irgendwie bin ich ganz kaputt ob dieser kurzen Nacht. Ich werde jetzt darauf warten dass das Schiff fährt, das ist aber erst 20:00 Uhr.

10.05.2022

Das war ein arbeitsreicher Tag!

aber der Reihe nach. Geschlafen habe ich an diesem Übernachtungsplatz trotz der Mücken sehr gut, keine Mücke hat es in mein Auto geschafft. Sie haben gekämpft, aber es hat nichts geholfen. Ich bin mir auch gar nicht drüber im Klaren, ob es männliche oder weibliche Mücken sind, denn wie auch bei den Menschen ist es ja so, dass die Weiber giftig sind und die Männer lieb…

Ich bin dann Richtung Memel gefahren, mit der Fähre übergesetzt auf die kurische Nehrung um dort die Düne zu ersteigen. Kostet übrigens alles Geld, Fähre, Straßenbenutzung und das besteigen der Düne… Der Blick von oben ist natürlich schön, man schaut in beide Richtungen, Richtung Süden auf das Hof, Richtung Norden auf die Ostsee. Und Richtung Westen sind es nur noch 16 km nach Russland (Ostpreußen).

als ich zurück gefahren bin habe ich schon gemerkt, dass mein Anlasser Probleme macht. Ich habe das Auto ausgemacht, wieder angemacht und diesmal gab es keine Probleme. Ich bin dann die Strecke wieder zurückgefahren, war hier noch mal tanken um dann zum Fährterminal zu fahren (wohin es geht erfahrt ihr morgen). Ich habe unterwegs schon übersetze Internet gebucht, 17:00 Uhr sollte ich mich einfinden. Ich stand schon fahrbereit vor dem Gebäude der Reederei, hab das Auto angelassen, aber nichts ging. Zuerst hat das Ritzl durchgedreht, dann kam das Ritzel gar nicht mehr,  der Anlasser hat  zwar gearbeitet, war aber nicht in der Lage, den Motor zu starten.

Als erstes habe ich natürlich versucht, die Fähre zu stornieren, das ging vom Grundsatz her nicht, aber, warum auch immer, man hat eine Ausnahme gemacht und eine Umbuchung auf den morgigen Tag vorgenommen.

nach das nachdem das geklappt hat ging es los mit der Arbeit. Das klingt jetzt alles sehr einfach, hat aber Stunden gedauert, gegen 17:00 Uhr habe ich begonnen, fertig war ich gegen 22:00 Uhr. Dann habe ich natürlich alles noch weg geräumt, mich einigermaßen gesäubert und jetzt sitze ich hier und schreibe euch. Der Aus und Einbau des Anlassers war nicht so einfach, insbesondere hat er, nach Einbau und Anschluss, nicht so funktioniert, wie er sollte. Ich habe Tobias angerufen, er arbeitet bei Iveco in Creußen, dort bin ich Kunde. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er mir bestimmt eine halbe Stunde oder gar länger mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist und letztlich konnte ich nur dadurch das Problem beheben. Ich war schon nah dran den ADAC zu rufen, musste das aber dann nicht machen. Auch auf diesem Weg, lieber Tobias, vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung! Bald ist Mitternacht, ich bleibe einfach hier vor der Reederei und werde hier schlafen. Ich wünsche euch eine gute Nacht.

09.05.2022

Endlich komme ich dazu euch zu schreiben. Gegen 9:00 Uhr hab ich das Auto angelassen und bin weitergefahren, Richtung Osten. Zuerst bis nach Elk, dort habe ich in einem Laden für Kfz Ersatzteile einen Tankdeckel gekauft für meinen zweiten Tank, ohne Entlüftung. Meiner hat mit Entlüftung, da fließt der Diesel raus beim fahren. Jetzt fließt er nicht mehr raus, er tropft nur noch… Ein bisschen…

Auf dem Weg dahin befand sich auf der Hauptstraße eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 3,50 m, da wäre ich natürlich nicht durchgekommen. Aber meine Navigation hat mir eine Umleitung gezeigt, über Waldwege durch den tiefen masurischen Wald, schließlich hatte ich es geschafft und bin nach der Brücke wieder auf die Hauptstraße gekommen.

Weiter ging’s und die Grenze zu Litauen war überquert. Ich bin diesmal eine Strecke gefahren, die ich noch nie gefahren bin, mehr oder weniger parallel zur russischen Grenze (eigentlich ist es ja die deutsche Grenze, und jetzt stehe ich tatsächlich immer noch auf deutschem Gebiet… Am kurischen Haff). Mir gegenüber befindet sich die kurische Nehrung, das war ja nun tatsächlich Ostdeutschland… Noch etwa 45 km ist es von hier bis Memel. Ich bin vorhin zum Haff gelaufen, allerdings wurde ich von Mückenschwärmen verfolgt. Diese belagern jetzt mein Fahrzeug, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Die Scheiben sind voller Mücken, ich bin froh, dass ich geschafft habe, ins Fahrzeug zu kommen ohne dass mich der Schwarm begleitet hat.

Ich weiß noch gar nicht was ich heute in Russland getan hat, ob etwas wesentliches passiert ist, ich werde jetzt mal versuchen Nachrichten zu schauen um mich kundig zu machen. Ansonsten wünsche ich euch allen eine gute Nacht!

08.05.2022

Gleich zu Beginn etwas, was mir auf der Seele drückt und etwas, was für mehr Verständnis werben soll.

Ein erst jetzt aufgetauchter Vermerk aus dem britischen Nationalarchiv stützt die russische Behauptung, mit der Nato-Osterweiterung habe der Westen gegen Zusagen von 1990 verstoßen. Der US-Politikwissenschaftler Joshua Shifrinson hat das ehemals als geheim eingestufte Dokument gefunden. 

Es handelt von einem Treffen der Politischen Direktoren der Außenministerien der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in Bonn am 6. März 1991. Thema war die Sicherheit Polens und anderer osteuropäischer Staaten. Ein Politischer Direktor leitet die Politische Abteilung im Außenministerium und gilt als engster Berater des Außenministers.

Bonns Vertreter Jürgen Chrobog erklärte damals laut Vermerk: „Wir haben in den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe hinaus ausdehnen. Wir können daher Polen und den anderen keine Nato-Mitgliedschaft anbieten.“

Auch Briten, Franzosen und Amerikaner lehnten eine Nato-Mitgliedschaft der Osteuropäer ab. US-Vertreter Raymond Seitz sagte: „Wir haben gegenüber der Sowjetunion klargemacht – bei Zwei-plus-Vier- wie auch in anderen Gesprächen –, dass wir keinen Vorteil aus dem Rückzug sowjetischer Truppen aus Osteuropa ziehen werden.“ 

Zwei Jahre später „korrigierten“ die Amerikaner ihre Politik.

Und das war dann der Beginn all dessen, was wir nun jetzt erleben dürfen. 

Daher noch mal. Schuld an dem Desaster sind die NATO und insbesondere die USA. Sicherlich hätte die russische Reaktion auch anders aussehen müssen als das nun passiert ist. Aber diese einseitigen Schuldzuweisungen sind einfach nur unglaublich krankhaft. 

Von alldem, was jetzt passiert und passiert ist, profitiert letztlich die USA. Sowohl wirtschaftlich, denn eines ihrer Ziele, weniger Kohle, weniger Gas, weniger Öl aus Russland wurde schon mal erreicht. Und ihren militärische Schrott kriegen sie auch noch los. Je länger der Krieg andauert, desto besser für die USA, denn das schwächt Russland. Wirtschaftlich und politisch. Ich hoffe nur, dass viele von denen, die jetzt noch anders denken, endlich begreifen, um was es hier eigentlich geht. 

Der unsägliche ukrainische Präsident, der während seiner Amtszeit zum Milliardär wurde und insbesondere seine Marionette in Deutschland, der Botschafter, das Äffchen, sie zappeln am ausgestrecktem Arm der USA und sie tragen große Verantwortung daran, dass immer mehr Menschen sterben müssen. 

Heute nun ist der 8. Mai, ein geschichtsträchtiger Tag für Deutschland und für Russland, wobei wegen der unterschiedlichen Zeitzonen in Moskau ja der 9. Mai der Tag des Sieges ist. Ich bin sehr gespannt, was morgen auf dem roten Platz geschieht und gesagt wird…

Vielleicht noch als Ergänzung zum gestrigen Tag, es war schon am späten Nachmittag, nach 17:00 Uhr, als ich nicht schlecht gestaunt habe: Kam da nicht Urszula mit ihrer Familie zu Besuch nach Galindia? Ich habe sie zum Essen eingeladen, ich selbst hab natürlich wieder Fisch gegessen. Wir haben ein bisschen erzählt und dann sind sie, nachdem sie ihre vielen Freunde begrüßt und mit ihnen gesprochen haben, wieder gefahren. Es war eine schöne Überraschung und irgendwie hat es zum Abschiednehmen dazugehört. 

Geschlafen habe ich gut, die Vögel haben mich geweckt, die Sonne, ich werde mich dann mal unter das Auto legen und die Handbremse nachstellen… Ansonsten wird es heute ein ruhiger Tag werden. Noch mal Fahrradfahren möchte ich nicht, denn mein Arsch tut mir weh… 

Der heutige Tag war insgesamt sehr ruhig, die Sonne  hat den ganzen Tag geschienen. Aber die Temperatur doch recht kühl, so ähnlich wie im Fichtelgebirge. Ich habe, wie angekündigt, die Einstellung der Handbremse korrigiert, jetzt ist es wieder in Ordnung. Ansonsten habe ich viel gelesen (das dritte Buch ist schon ausgelesen), bin spazieren gegangen und hab mich lange mit dem alten Chef des Hotels, der hier alles aus dem Boden gestampft hat, unterhalten. Er hat mir zum Abschied noch zwei kleine Geschenke gemacht und ich glaube, er hat sich gefreut dass wir miteinander gesprochen haben. Wobei wir beide uns nicht verstanden haben… Aber die Geste zählt. 

Urszula mit Mann und Kind

Urszula mit Mann und Kind

6 May 2022

Aufwachen und Ankommen in Galindia 

07.05.2022

Diesen ganzen großen Park, ich hab ihn für mich allein. Kein anderer ist da, das ist wunderbar. Ich hab wieder gut geschlafen und relativ zeitig bin ich aufgestanden, hab mein Rad fertig gemacht und bin nach Nikolaiken gefahren. Diese kleine Stadt am See hat schon etwas, am Ufer reiht sich ein Restaurant am nächsten, ein Souvenirstand am anderen. 

In der hiesigen Bäckerei, die ich auch schon mehrfach besucht hatte, hab ich mir ein Stück Kuchen geleistet, als ich wieder hier war, hab ich es mit Genuss verspeist. Im übrigen freue ich mich schon auf meinen Fisch heute Abend…

Jetzt befinden wir uns ja sozusagen wirklich in Ostdeutschland, nur wenige Kilometer von hier war vor Beginn des ersten Weltkriegs die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Russland. Gewaltige Schlachten haben hier getobt, das müsste doch gerade in dieser Zeit allen zu denken geben. Teilweise sind noch alte Grenzbefestigungen zu sehen, im zweiten Weltkrieg übrigens war diese Gegend angefüllt mit den Hauptquartieren und Kampfständen aller Teile der Wehrmacht und der SS. In die Nikolaiken selber hatte die Abwehr unter Admiral Canaris ihr Hauptquartier. Und die Krönung des ganzen befand sich  natürlich nahe Rastenburg: Das Führerhauptquartier. 

Das Wetter heute ist schön, Sonne, Wolken und relativ angenehme Temperaturen. 

Im übrigen haben mich heute wieder einmal die unsäglichen Lügen eingeholt, mit denen wir anlässlich des Krieges zwischen Russland und der Ukraine überhäuft werden. 

Oft ist es ja so, dass man sich kein eigenes Bild machen kann und daher gezwungen ist, entweder heute einen oder der anderen Seite zu glauben. Wobei ich das grundsätzlich nicht tue.

So hat der Spiegel ein Video veröffentlicht, das zeigt einer Ukrainerin, die durch einen aus Asowstal durch die russische Armee zur Verfügung gestellten Korridor in die Freiheit gelangte, die ausdrücklich in ihrem Video gesagt hat, dass dir dortigen ukrainischen Kämpfer die Zivilisten als Schutzschild missbrauchten und daran gehindert hätten, das Kampfgebiet zu verlassen. Im übrigen hat sie letztlich die Ukraine verflucht und möchte nicht mehr dort leben… 

Das jedoch hat der Spiegel nicht korrekt übersetzt, sondern mitgeteilt, dass die Russen die Zivilisten nicht heraus gelassen hätten. Hier allerdings wurde nun der Spiegel der Lüge überführt, denn die tatsächliche Übersetzung wurde bekannt gemacht. Allerdings hat man sich nicht für die Unwahrheit entschuldigt, sondern folgenden Phrasen statt des Videos abgedruckt:

„Wir haben das Video, das sich an dieser Stelle befand, wegen nachträglich festgestellter inhaltlicher Unstimmigkeiten vorübergehend von der Seite genommen. Der SPIEGEL hatte das Videomaterial von der Nachrichtenagentur Reuters bezogen und klärt nun zunächst auch mit Reuters den betreffenden Sachverhalt. Neue Erkenntnisse werden wir dann an dieser Stelle veröffentlichen.“

Oh ob es diese Klärung jemals geben wird… Ich glaube nicht.

06.05.2022

Ein Kuckuck hat mich geweckt, ich bin hier der einzige auf diesem Platz, es ist, außer dem Vogelkonzert, absolut ruhig. 

Ich denke daran, wie es war, als ich hier zum ersten Mal war. Meine erste Reise führte mich 2011 unter anderem hier her. Ich hatte damals noch meinen ersten Magirus, das Nashorn. Hinten drauf das Motorrad mit dem ich dann von hier aus nach Rastenburg zum Führerhauptquartier gefahren bin. 

Es ist hier wie in einer anderen Welt. Alle Mitarbeiter sind gekleidet wie im frühen Mittelalter, Überall stehen die großen Holzfiguren in dem parkähnlichen Gelände, es wird Musik gemacht, es ist eben einfach etwas besonderes. 

Das nächste Mal war ich dann hier auf der Rückreise, 2013, von der Mongolei hier. Sozusagen als krönender Abschluss. Es war genauso wie beim ersten Mal. Wunderschön…

Ich glaube, ich war dann noch zwei mal hier, Oder waren es dreimal…? Ich weiß es gar nicht mehr so genau.

Dieses Mal wird es allerdings, so denke ich, das letzte Mal sein. Ich hab mich so gefreut dass der Hund noch da ist. Ich versuche verzweifelt, mich an seinen Namen zu erinnern. Es fällt mir einfach nicht ein. Als ich das erste Mal hier war, da hat sein Vorgänger noch gelebt, er war auch schon alt aber eben auch ein Bär. Er ist irgendwann mal im Moor stecken geblieben und danach nie wieder gesund geworden, es ist wohl etwas zerbrochen in ihm. Er ist dann gestorben, und dann kam der kleine…

Am Eingang des Hotels, geht man eine Treppe hoch, auf der habe ich damals oft gesessen und der Hund saß neben mir und hat sich verwöhnen lassen. Oben auf dem Podest war immer eine Frau, Maria, sie hat dort Souveniers verkauft. Am 1. April diesen Jahres ist diese Frau gestorben. So ist es eben, manches ändert sich, manches bleibt.

Mittlerweile ist es 6:00 Uhr, ich werde jetzt noch ein bisschen lesen und vielleicht auch noch ein bisschen schlafen. Ich denke übrigens, das Wetter wird heute etwas anders, gestern war noch Sonne, jetzt ist davon aber nichts zu sehen.

Es hat ein bisschen geregnet, aber zwischendurch kam auch die Sonne. Das, was ich mir vorgenommen hatte, habe ich gemacht, mein morgendliches Bad im See. Ich denke, er wird so etwa um die 10° haben, die Vegetation ist nicht weit fortgeschrittener als bei mir zu Hause. Die Masuren sind halt auch ein rauer Landstrich. 

Ich habe heute den Platz erkundet, manches hat sich geändert, das meiste ist geblieben wie es war. Übrigens habe ich mich geirrt, ich war 2010 zum ersten Mal hier, es ist also zwölf Jahre her.

Mittlerweile weiß ich wieder wie der Hund heißt: GAL. Sein Vorgänger übrigens, der hieß BART. 

Heute Abend werde ich mir etwas Gutes tun und im Restaurant Fisch essen.

Vor 10 Minuten etwa hat mich mein Hämatologe, Doktor Würfel aus Nürnberg, angerufen. Er ist auch wieder gesund und hat sich gleich bei mir gemeldet. Er meinte erst mal, dass ich mir nicht so große Gedanken machen soll und abwarten soll, bis ich wieder da bin um dann mit ihm ein tief gehendes Gespräch zu führen. Er meinte auch, dass sich bei mir das bestätigt hat, was er bereits vermutet hatte.

Ich muss auf jeden Fall versuchen dieses ganze Zeug aus meinem Kopf zu bekommen, aber das ist nicht so einfach.

Das sehe ich, wenn ich aus dem Führerhaus schaue

Das sehe ich, wenn ich aus dem Führerhaus schaue

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