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Eine neue Reise 

4 Jun 2023

Weiter geht es… in aller Ruhe nach Vadstena

Mein morgendliches Bad habe ich, nachdem ich sehr gut geschlafen hatte, genommen und genossen. Das Wetter ist schon wieder herrlich, absolute Ruhe, nur die Vögel zwitschern. Das Wasser war doch noch ganz schön kalt, aber man konnte schon ausdauernd drin schwimmen. Was soll ich sagen: alles ist gut. Es ist einfach nur sehr schön. Gegen 23:00 Uhr war ich noch mal draußen und habe diesen wunderschönen Mond, der sich im See gespielt hat, fotografiert. Jetzt werde ich in mein Büchlein schauen, um zu sehen, welche Richtung ich nun einschlagen werde, Einen schönen Sonntag für euch alle! 

Nachdem ich noch bisschen gelesen hatte, ging es los, nach Vadstena. Auf dem Weg dahin habe ich zwei Dinge besucht, den bekanntesten Runen, Stein der Welt, Röckstenen, über 1000 Jahre alt, sowie die kleine romanische Kirche von Örberga, die vor allem durch die gut erhaltenen Fresken besticht.

Das Schloss Vadstena war dann bald erreicht, es wurde im Auftrag von Gustav Vasa in den Jahren 1545–1620 erbaut. Es ist eine viereckige Festungsanlage, an deren einer Seite das dreigeschossige Hauptgebäude mit einem starken Mittelturm steht, während die drei anderen Seiten von Wällen gebildet wurden. In den Ecken befinden sich runde Eckbasteien, und die gesamte Anlage ist von einem wassergefüllten Wallgraben umgeben.

Die Burg wurde auch als königliche Residenz verwendet und unter Johan dem III. prachtvoll eingerichtet. Die Einrichtung wurde aber 1598 in einem Brand zerstört, und Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Schloss Vadstena als königliche Burg aufgegeben. Danach wurde die Burg als Getreidemagazin und Fabrikgebäude verwendet. 1895 wurde der WSCF auf Schloss Vadstena gegründet.

1899 wurde ein Landesarchiv in das Schloss verlegt, das sich heute noch dort befindet, und im 20. Jahrhundert wurde das Schloss etappenweise restauriert. 

Schloss Vadstena zählt zu den am besten erhaltenen Wasaburgen und ist die „eigentliche“ Renaissanceburg Schwedens.

dann war es soweit, nachdem ich noch durch die Stadt geschlendert bin, hab ich mich aufgemacht, um einen Übernachtungsplatz zu finden. An dem ersten wurde ich schnöde davongejagt, am zweiten, einem kleinen Badesee, bin ich willkommen. Ihr werde ich die Nacht verbringen und mein morgendliches Bad nehmen. (58.3963330, 15.0717953)

Der Mond über und im See

Der Mond über und im See

3 Jun 2023

Schweden im Blick und da

Das war eine Überfahrt, wie sie im Buche steht. Man hat wirklich nicht gespürt, dass man sich auf einem Schiff findet. Die See ist nahezu bretteben, nichts bewegt sich im Schiff. Vom Start bis zur Landung. Wobei dieser noch etwa 30 Minuten vor mir liegt. Die schwedische Küste ist nah, die Sonne steht darüber und es ist ein großartiges Panorama. 

Die Nacht war, gelinde gesagt, fürchterlich. Ich habe mir zwar eine Liegessel herausgesucht, war auch ganz allein, hab gelesen und gehofft, dass ich müde werde, ich wurde auch müde und ich denke, 1 Stunde habe ich endlich geschlafen, dann war ich wieder auf. So viele Gedanken im Kopf, Das Abendmahl wollte auch raus und alles zusammen war dann dem Schlaf abträglich. 

Gegen 4.00 Uhr war ich dann das erste mal an Deck, habe den roten Streifen am Horizont fotografiert, bin eine halbe Stunde später noch mal raus und da war sie in ihrer ganzen Pracht sichtbar, die Sonne. 

Die Landmasse wächst aus dem Meer heraus, es ist nun nicht mehr weit und ich habe das Gefühl, die Crew bereitet sich schon auf die Landung vor.

Noch 15 Minuten, jetzt ist es kurz nach 5.00 Uhr und ich bereite mich mental darauf vor, an Land zu fahren.

gegen halb war das Schiff schließlich entladebereit, ich bin der Runde gefahren und Richtung Westen, immer am Meer entlang, nach dem Golfplatz hab ich erst mal mich niedergelassen. In einer ehemaligen Festungsanlage, zu erkennen sind nur die Erdwälle der Skäre-Schanze

Seit dem Mittelalter ist Schonen eine Grenzprovinz gewesen. Es befinden sich hier Verteidigungsanlagen aller Art aus verschiedenen Zeiten. Die älteste Anlage hat ihren Ursprung in den frühzeitlichen Burgen aus der jüngeren Eisenzeit. Viele sind königliche Burgen, die an strategischen Plätzen erbaut wurden. Sie dienten sowohl als Verteidigungsanlagen als auch als Verwaltungszentren. Die Skäre-Schanze ist eine etwa 100x700 Meter große Festungsanlage, die aus Wällen mit Bastionen, Wallgräben und Schanzen bestand. Die Anlage ist vermutlich bereits Im 17. Jahrhundert als eine Form von Küstenverteidigung errichtet worden.

Die Schanzen wurden später während der Kriegszeit von König Karl dXII. verstärkt. Gemäß einer Aufzeichnung von 1729 sind diese Arbeiten 1717 abgeschlossen worden. Schonen war bei mehreren Gelegenheiten Kriegsschauplatz, besonders während der dänisch-schwedischen Kriege im 17. Jahrhundert. Im Sommer 1709 kapitulierten die Schweden bei Perevolodja. Kurz daraufhin griffen die Russen die wichtigste Festung der Ostseeprovinzen bei Riga an. Gleichzeitig plante Dänemark eine Landung, um verlorengegangene Gebiete zurückzuerobern. Der Generalgouverneur Stenbock veranlasste umgehend die Instandsetzung der Festungen von Landskrona und Malmö. Mit Kavallerie bewachte er die schonische Westküste; eine dänische Armee jedoch konnte bei Rai landen. Sie wurde vier Monate später bei Helsingborg besiegt. Um zu verhindern, dass sich eine derartige Invasion wiederholen konnte, erarbeitete auf Befehl von Karl XII. der Generalquartiermeister Palmquist im Herbst 1711 Anweisungen, die sich auf die Verteidigung von besonders bedrohten Orten, u.a. Skäre, bezogen.

Dann befinden sich in unmittelbarer Nähe die Verteidigungsbunker aus dem zweiten Weltkrieg, die eine Landung von deutschen Truppen im neutralen Schweden verhindern sollten. Die gesamten Anlagen sind jedoch eher als Alibi zu betrachten, denn sie hätten den Angriff auf keinen Fall abwehren können. Sie sind nicht zu vergleichen mit den Bunkeranlagen, welche die Deutschen in Dänemark und Norwegen errichtet hatten. 

Ungefähr 1 Stunde habe ich auf dem Platz gestanden und dann bin ich weitergefahren nach Lund, um dort die Domkirche anzuschauen.

Lunds Domkyrka, der Dom im Zentrum des historischen Stadtkerns der alten Bischofsstadt Lund, ist ein beeindruckendes Werk mittelalterlicher Baukunst und zugleich die älteste Kathedrale in ganz Skandinavien.

Der Dom wurde ab 1104 als romanische Basilika mit einem hohen Mittelschiff, zwei niedrigeren Seitenschiffen sowie zwei kurzen Querschiffen und einer großen, halbrunden Apsis errichtet. 1123 erfolgte als erstes die Weihe der fertiggestellten Krypta und 1145 wurde die fast vollendete Lunds Domkyrka dem heiligen Laurentius von Rom geweiht.

1234 wurde der Dom durch einen Brand schwer beschädigt, bei dem lediglich die Krypta vom Feuer verschont wurde und bis heute in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten blieb. Die meisten Schäden wurden zwar im frühen 16. Jahrhundert während einer Renovierung beseitigt, aber es dauerte noch bis zum 19. Jahrhundert, bis der Dom vollständig wieder hergestellt war.

Eine der bekanntesten Attraktionen innerhalb des Doms ist die große astronomische Uhr, gleich neben dem Haupteingang. Die Uhr ist ein um 1425 entstandenes, technisches Meisterwerk, von dessen Art in Europa nur noch drei Exemplare existieren. Neben der Uhrzeit auf einem 24-Stunden Zifferblatt zeigt die mehrere Meter hohe Uhr die Mondphasen, die Tierkreiszeichen und einen Kalender mit Wochentagen und Datum über einen Zeitraum von 200 Jahren an. Täglich um 12 und 15 Uhr (Sonntags 13 und 15 Uhr) spielt eine kleine, in die Uhr eingebaute Orgel den mittelalterlichen Lobgesang In dulci jubilo, während sich eine kleine Pforte öffnet und eine Prozession mit drei, die mittelalterlichen Erdteile repräsentierenden Könige und Maria mit dem Jesuskind vorbeizieht.

Die Krypta gilt als eines der berühmtesten erhaltenen Beispiele mittelalterlicher Baukunst in Nordeuropa. Ihre Deckenkonstruktion besteht aus insgesamt 41 Kreuzgewölben, die von einem Wald aus Pfeilern getragen werden, dabei aber trotzdem eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlen.

Eine der Säulen ist berühmt für die plastisch hervortretende Menschenfigur, die die Säule umarmt. Der Sage nach soll es sich hierbei um den Riesen Finn handeln, der nach einer verlorenen Wette mit dem heiligen Laurentius in die Krypta geflohen und dort zu Stein erstarrt ist. Die Darstellung einer hockenden Frauengestalt mit Kind am unteren Teil einer anderen Säule erklärt die Legende als Familie des Riesen, die dasselbe Schicksal erlitt.

Neben zahlreichen uralten und kunstvoll verzierten Grabplatten steht an zentraler Stelle der 1512 geschaffene Sarkophag von Birger Gunnarsen, dem letzten katholischen Erzbischof von Lund. An der Ostseite der Krypta steht der 1123 geweihte Hauptaltar, der allerdings ursprünglich am Platz des großen Sarkophags stand, bis Bischof Gunnarsen diese Stelle für seine letzte Ruhestätte auswählte.

Vom großen Mittelschiff des Doms führt eine breite Treppe hinauf zum Hochchor in der Apsis, deren Kuppel in den leuchtenden Farben eines großen Glasmosaiks erstrahlt. Während das Mosaik, das die Auferstehung Christi darstellt, aus den 1920er Jahren stammt, entstanden die insgesamt 78 Chorstühle bereits im 14. Jahrhundert. Das riesige, holzgeschnitzte Altarbild – siebeneinhalb Meter lang und zwei Meter hoch – stammt aus dem Jahr 1398.

Einer der prunkvollsten Gegenstände im Dom ist die Kanzel an der Nordseite des Mittelschiffs. Sie besteht aus Sandstein, Kalkstein, schwarzem und weißem Marmor sowie Alabaster. Die Kanzel wurde 1592 vom deutschen Bildhauer Johannes Ganssog geschaffen und gilt als eine der prachtvollsten Werke der nordischen Renaissance.

Insgesamt verfügt der Dom über fünf verschiedene Orgeln, wobei die Hauptorgel auf der Westempore mit 102 Registern und 7074 Pfeifen die größte Kirchenorgel in Schweden ist. 

auf dem Park neben der Kirche fand ein mittelalterliches Spektakel statt, da musste ich natürlich gleich mal schauen und verschiedene Helme ausprobieren.

Dann ging es weiter, die Müdigkeit hat mich immer mal stark übermannt, aber es ist Gott sei Dank nichts passiert. Weitere 150 km zum Ellinge Elch Park. Dort angekommen bin ich, nachdem ich Eintritt bezahlt hatte, zu den Elchen gegangen, meine Lieblingstieren. Insgesamt drei Babys waren zu bewundern, und natürlich die erwachsenen Tiere.

Ich bin aus dem Fotografieren und streicheln kaum mehr herausgekommen, ein Elch konnte sich kaum mehr von meiner Hand trennen, er hat sie ausgiebig beschnüffelt, wer weiß, welchen interessanten Geruch er wahrgenommen hat.

Nach einem dreistündigen Aufenthalt habe ich mir dann einen Übernachtungsplatz gesucht und auch gefunden, auf einem Parkplatz an einem See mit Badestelle. Wunderbar! (56.7441939, 14.1558315)

Ich werde hier bestimmt eine gute Nacht verbringen und am Morgen ein schönes morgendliches Bad nehmen.

Das Wetter ist ob der Wärme im übrigen kaum auszuhalten…

Die Sonne über der schwedischen Küste

Die Sonne über der schwedischen Küste

2 Jun 2023

Am Hafen 

Heute Morgen war ich schon relativ zeitig auf, hab ein bisschen gelesen, mich gut unterhalten, um schließlich zum See zu gehen und zu schwimmen. Außer mir war nur eine Frau mit zwei kleinen Kindern da, das war mir letztlich aber egal, so wie Gott mich geschaffen hat, bin ich ins Wasser gesprungen, das Wasser war wärmer als die Luft außen, also sehr schön. Ich bin geschwommen, schließlich wieder am rettenden Ufer angelangt, um mich wieder zum Auto zu begeben. 

Dann ging es los, Richtung Rostock und schließlich bin ich hier angekommen, hab eine Fähre gebucht. Und 22:00 Uhr geht es los.

Unterwegs habe ich eine Rast eingelegt an einer Raststätte, das war ein Nordsee Restaurant. Mit freudiger Erwartung habe ich mir einen Fisch gekauft, es wäre besser gewesen, ich hätte es gelassen. Der Fisch war kalt, völlig übergart, einfach nur schrecklich. Immer wieder nehme ich mir vor, nicht mehr an Autobahnraststätten essen zu gehen. Und immer denke ich, die müssen doch etwas dazu gelernt haben. Außer in Marché Restaurants kann man einfach nur überteuert und schlecht essen. Es ist, gelinde gesagt, eine Schande und all das gehört dem Bund… nun ja.

19.00 Uhr beginnt der Check in, ich hab noch gut 1 Stunde Zeit bis dahin. Die Überfahrt dauert 7 Stunden, ich werde also am Morgen gegen 6:00 Uhr in Trelleborg eintreffen. Mal sehen, wie ich die Nacht auf dem Schiff verbringe, wenn ich nicht schlafen kann, werde ich sozusagen einen Tages Schlaf einlegen. 

Dann bleibt mir noch die Überlegung, in welche Richtung ich fahre. Nach Osten, Westen, Norden. Wobei, irgendwann geht es auf jeden Fall nach Norden. Egal auf der Ostseite oder auf der Westseite. Lasst euch überraschen… 

Ein schönes Foto habe ich noch nicht, da werde ich sicherlich später noch eins einfügen.

Auf dem Schiff unter freien Himmel

Auf dem Schiff unter freien Himmel

1 Jun 2023

Weiter geht es

Nachdem ich die letzte Reise wegen der Jugendweihe abgebrochen habe, geisterte immer in meinem Kopf die Überlegung herum, nochmals in den Norden zu fahren. Kurz entschlossen habe ich mich heute ins Auto gesetzt und bin losgefahren. Der erste Halt erfolgte bei meinem besten Freund Günter in Leipzig, dem ich gleichzeitig noch ein Mountainbike mitgebracht habe, welches ich sowieso nicht mehr fahre und jetzt weiß ich, dass es wieder eingesetzt wird. Der Kreislauf schließt sich. 

Dann ging es weiter, nach Wildenbruch, zu Konstanze und Udo. Nach Wildenbruch ging es, aber nicht zu Konstanze und Udo. Konstanze ist krank und insofern war es besser, wenn wir Abstand halten und ich den Abend in meinem Auto verbringe. Und das war gut so, denn ich habe einen besonders schönen Abend verbracht. 

Morgen geht es dann weiter nach Rostock und irgendwann auf die Fähre nach Schweden. Und dann setze ich meinen Fuß wieder auf skandinavischen Boden, der Boden in Europa, auf dem es am schönsten ist und das nicht nur wegen der Landschaft.

Lasst euch überraschen!

In Wildenbruch mit Mond

In Wildenbruch mit Mond

7 May 2023

Heimfahrt 

Die gestrige Jugendweihefeier war sehr schön, wir waren vor der Insel der Jugend auf einem Schiff essen, es war schön, die Familie wiederzusehen, den großen Onno und den kleinen Ede. Meinen Sohn natürlich und die allermeisten der Gäste haben zur Familie von Andrea gehört. 

Wir haben gut gegessen, erzählt und zugehört und gegen 16.00 Uhr hat sich die Hauptperson, Onno, verabschiedet, da er mit seinen Freunden, ohne Familie, weiter feiern wollte. Etwas später hat sich die Zusammenkunft aufgelöst, ich habe mich verabschiedet und bin im Anschluss nach Michendorf, zu Konstanze und Udo gefahren.

Wir haben noch ein paar Stunden zusammen gesessen, erzählt, an früher gedacht, Kekse mit einer besonderen Gewürzmischung gegessen, über die Politik geschimpft und zum krönenden Abschluss hab ich den Honecker gegeben.

Dann bin ich zu Auto gelaufen, hab mich in mein warmes Bett begeben und eine ruhige Nacht verbracht.

Am Morgen bin ich in den See schwimmen gegangen, danach wieder zu Konstanze und Udo, dort hat Udo ein gutes Mittagessen (Spargel) bereitet und nach dem Essen hab ich mich verabschiedet, um aufzubrechen zu Petra und Günter nach Leipzig. Am Nachmittag bin ich eingetroffen, hab die ganze Familie begrüßen können, da Petra am heutigen Tag Geburtstag hat.

Es gab Kaffee und Kuchen, am späten Nachmittag haben sich die Gäste verabschiedet und jetzt sind wir zu dritt.

Ich weiß noch nicht, wann aufbrechen werde zur endgültigen Heimreise. Entweder heute oder morgen.

Ich bin am Abend losgefahren, war beim dunkelwerden zu Hause, hab die Heizung angemacht und muss mich nun wieder umgewöhnen, von Minimalismus zu Üppigkeit. 

Günter hat mir noch marinierten Hering mitgegeben, den habe ich eben (Montag Nachmittag) verspeist, es hat wunderbar geschmeckt und zum Nachtisch gab es noch von Petra gebackenen Kuchen. Das war also ein fürstliches Mahl.


Die Kernfamilie

Die Kernfamilie

6 May 2023

Onnos Jugendweihe 

Geschlafen habe ich einigermaßen gut, in der Nacht hat es geregnet und insofern war ich immer mal auf. Nun ist er da, der historische Tag im Leben von meinem Enkel Onno. Obwohl er ist noch nicht ist, wird er in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Das ist schon etwas besonderes, denke ich dabei auch zurück an den Tag meiner Jugendweihe, den ich so in Bruchstücken noch im Kopf habe. 

Ich warte jetzt im Auto auf Andrea, Markus, Onno und Ede, die mich hier abholen werden.

Dann werden wir gemeinsam zu dem Schiffsrestaurant gehen, in welchem wir am Tag meiner Abreise zusammen gegessen haben. Zur eigentlichen Feierstunde im Friedrichstadtpalast war ich nicht dabei, das wollte ich nicht. Bis später!

Das Ehrenmal

Das Ehrenmal

5 May 2023

Der letzte Abschnitt 

Geschlafen hab ich, wie fast immer, wunderbar auf meinem schönen Übernachtungsplatz, das krähen von Hähnen hat mich geweckt. Ich stehe unter Kastanien, die Blätter sind schon groß. 

Ich werde mich jetzt für die Etappe nach Berlin fertig machen, das wird noch mal ein ganz schöner Ritt werden. In Kiel übrigens hatte ich gestern getankt, der Diesel kostete 1,54 €. Das war schon lange nicht mehr so preiswert, allerdings ist es eben immer noch, wenn man an frühere Jahre denkt, viel zu teuer. Ich habe ja noch Diesel getankt für 70  Pfennige, also 35 Cent…. Nun ja, alles ändert sich, wird teurer. 

Die Sonne scheint, ein laues Lüftchen weht, alles ist wunderbar. 

Nun stehe ich wieder im Treptower Park, auf dem Parkplatz gegenüber des Eingangs zum sowjetischen Ehrenmal, harre der Dinge, die noch kommen werden. 

Die Fahrt war ereignislos, ohne Stau, die Klimakleber wussten das ich komme und haben sich dünne gemacht. Es ist sehr warm, ich hab die Fenster geöffnet, draußen grünt und blüht es. 

Ich hab das Wetter genutzt, um, nochmalig, das sowjetische Ehrenmal zu besuchen. 

In der »Berliner Operation«, einer der letzen Schlachten des Zweiten Weltkrieges, wurden zwischen 16. April und 2. Mai 1945 allein auf dem Stadtgebiet Berlins über 70000 Menschen getötet mehr als 22 000 sowjetische und 20 000 deutsche Soldaten sowie über 30 000 Zivilisten. Mit der Eroberung Berlins durch die Rote Armee und der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai endete der Krieg in Europa und damit auch die nationalsozialistische Herrschaft.

Im Zweiten Weltkrieg, den das Dritte Reich ab 1939 teilweise als rassistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg geführt hatte, starben mehr als 50 Millionen Menschen. Die höchsten Verluste hatte die Sowjetunion mit mehr als 25 (eher 40) Millionen Toten und enormen Zerstörungen auf ihrem Staatsgebiet zu beklagen.

Bereits im November 1945 war im Tiergarten nahe dem Reichstagsgebäude ein Ehrenmal mit einer Grabstätte für mehr als 2000 sowjetische Soldaten eingeweiht worden. Im Juni 1946 ordnete die sowjetische Militärverwaltung den Bau zweier weiterer Gedenkstätten im Treptower Park und in der Schönholzer Heide an. In den Grabfeldern der Anlage im Treptower Park wurden über 7000 beim Kampf um Berlin getötete Rotarmisten bestattet. Das Ehrenmal sollte in seiner monumentalen Formensprache aber auch ein bleibendes Zeichen für den Sieg und die Befreiungsmission der sowjetischen Armee werden. Bis zur Fertigstellung des Denkmals für die Stalingrader Schlacht bei Wolgograd 1967 war das Treptower Ehrenmal die größte und auch in der Sowjetunion bekannteste Gedenkstätte für die Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Anlage ging als Ergebnis aus einem Wettbewerb mit 33 eingereichten Projekten nach dem Entwurf eines Künstlerkollektivs hervor, zu dem der Architekt Jakow Belopolski, der Bildhauer Jewgeni Wutschetitsch, der Maler Alexander Gorpenko und die Ingenieurin Sarra Walerius gehörten.

Die Bauausführung unterstand der „27. Verwaltung für Verteidigungsbauten“ der Sowjetarmee. An den Bauarbeiten waren bis zu 1200 deutsche Arbeitskräfte beteiligt, darunter zahlreiche Steinmetze und Bildhauer sowie bekannte Berliner Unternehmen wie die Bildgießerei Noack, die Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei von Puhl & Wagner sowie die Späth'schen Baumschulen.

Die Gedenkstätte wurde im Mai 1949 fertiggestellt und eingeweiht. 

Der Weg der Besucher des Ehrenmals führt von der Trauer und Totenehrung zur Ehrung der Sieger als Helden und Befreier. Die beiden Alleen am Eingang der Anlage lenken zunächst zur Skulptur der trauernden »Mutter Heimat«. Eine von Trauer-birken gesäumte Promenade führt weiter an zwei knieenden Soldaten und als gesenkte Fahnen stilisierten Pylonen vorbei zum tiefer liegenden Friedhofsbereich. Beherrscht wird das Ensemble vom gegenüberliegenden Hauptmonument, dem Mausoleumshügel mit der Bronzestatue des siegreichen Sowjetsoldaten. Das heute in seiner Symbolkraft pathetisch übersteigert wirkende Denkmal ist vom Geschichts- und Kunstverständnis der Sowjetunion unter Josef Stalin, dem Vater aller Völker, geprägt, das sich durch Monumentalität, Heldenverehrung und Personenkult sowie den Anspruch auf Ausschließlichkeit auszeichnete. Auf den Reliefs der 16 Sarkophage zu beiden Seiten des Parterres sind Szenen aus dem Großen Vaterländischen Krieg« zu sehen, die durch Zitate Stalins als Obersten Befehlshaber der Streitkräfte der UdSSR ergänzt werden. Sie sollten die Bedeutung der Partei und der Roten Armee unter seiner Führung unterstreichen. Mit der Kritik Chruschtschows an der Herrschaft Stalins im Jahr 1956 verschwanden zwar seine Denkmäler und sein Name aus der Öffentlichkeit. Es brauchte aber noch mehr als dreißig Jahre, ehe auch in Russland und Osteuropa die Stalinsche Terrorherrschaft offen kritisiert werden konnte. Die Aufschriften auf den Sarkophagen blieben davon unberührt, wohl weil man sie nicht für speziell stalinistisch hielt oder die Grabstätte nicht antasten wollte. Seit der Einweihung am 8. Mai 1949 wird das Ehrenmal kontinuierlich für Gedenkveranstaltungen genutzt. 

Für die sowjetischen Truppen in der DDR waren vor allem der Gründungstag der Sowjetarmee am 23. Februar, der Tag des Sieges am 9. Mai und der Tag der Oktoberrevolution am 7. November Anlass für feierliche Rituale. Auch die Partei- und Staatsführung der DDR demonstrierte hier ihre „unverbrüchliche Verbundenheit« mit der Sowjetunion“.

Wo ist, gerade in dieser Zeit, diese Verbundenheit hin? Kein erinnern, keine Unterstützung, das Gegenteil ist der Fall. Ich bin zutiefst betrübt und wütend darüber, wie dieses Deutschland handelt, nicht beherzigt, was Bismarck, Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl für eine Meinung zum deutsch- russischen Verhältnis geäußert haben, zwar beeinflusst vom kalten Krieg (außer Bismarck), aber meistens mit Mass und Verstand. 

Undenkbar, dass diese Politiker so gehandelt hätten wie diese unfähigen, gegen ihren Eid handelnden „Regierungsmitglieder“. Die uns mit Riesenschritten dem Abgrund immer näher führen. 

Zwei Boote

Zwei Boote

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