Eine neue Reise
Nordberg Fort
Auf dem kleinen Parkplatz, von dem es zu den Steinzeichnungen ging, hab ich gut geschlafen und bin am Morgen aufgebrochen, zum oberhalb sich befindlichen „Nordberg Fort“.
Es handelt sich dabei um eine Festungsanlage, die im 2. Weltkrieg gebaut wurde. Diese Festungsanlage gehörte zum Atlantikwall und sollte die Allierten davon abhalten, auf der Listahalbinsel zu landen. Durch das recht flache Areal wäre eine Invasion auch per Flugzeug möglich. Deswegen gehörte auch zum Fort ein Flughafen, der mit Militärflugzeugen bestückt war.
Nordberg gehörte zur Artelleriegruppe Vanse. Hierzu zählten auch die Batterien Hidra, Vigan, Marka, Loshavn und Hausvik. 1941 begannen die Arbeiten ursprünglich in Stavestø / Steinodden. Im Sommer 1941 stellte man jedoch fest, dass die Örtlichkeiten strategisch nicht optimal waren. Deswegen wurden die Arbeiten im Sommer 1941 dort abgebrochen und man entschied sich (zu Recht) für den Nordberg. Anfang 1942 waren drei 150 mm Kanonen installiert, die eine Reichweite von 16.000 m hatten. Weiter wurden auch zwei 40 mm Luftabwehrflackgeschütze und eine Radarantenne installiert. Als Besatzung zählte man 90 bis 120 Mann. Um die Anlage zu tarnen, wurden die Gebäude wie ein Dorf gebaut. Zur Festung mit 23 Gebäuden gehörten unter anderem Gewächshäuser, Ziegen, Schweine, Kühe und Geflügel. Die Anlage war autark, denn auch die Strom- und Wasserversorgung kam aus der Anlage.
Im Jahre 2002 wurde die gesamte Anlage in das Eigentum der Vest-Agder Fylkeskommune übertragen. Im September 2009 wurde in einem neuen Gebäude ein Museum eröffnet. Leider hat dieses nur am Sonntag geöffnet…
Von der Festungsanlage hat man einen herrlichen Ausblick auf das Meer, kein Wunder also, dass die Anlage hier errichtet wurde. Ich war ja bereits im letzten Jahr hier gewesen, da hatte ich etwas mehr Glück als in diesem Jahr, denn ich konnte das Kantinengebäude von innen besichtigen.
Bei meinem nächstes Ziel „Sverd i Fjell“, weht historischer Wind um die Nase, drei gewaltige Wikinger-Schwerter ragen über dem Hafrsfjord bei Stavanger in den Himmel. Das Kunstwerk wurde zum Gedenken der Einheit, die Norwegen als ein einziges Königreich 872 bildete, geschaffen.
Wie der Name schon sagt, besteht „Sverd i Fjell“ aus drei jeweils zehn Meter hohen vertikalen Bronzeschwertern, die aussehen, als hätte ein Riese sie in den Felsen gesteckt. Die Schwerter sollen Frieden, Einheit und Freiheit symbolisieren und stehen in der Nähe des Ufers des idyllischen Hafrsfjord bei Stavanger.
Sie stehen somit als ein wunderschönes Monument sowohl für den Kampf, der (zumindest der Legende nach) zu der Vereinigung Norwegens führte, als auch für den nachfolgenden Frieden, der gemäß der Tradition der Wikinger dadurch eingeleitet wurde, dass die kämpfenden Parteien ihre Schwerter in den Boden steckten.
Die Geschichte, die sich hinter den Schwertern verbirgt, ist sowohl eine dramatische Liebesgeschichte als auch eine blutige Kriegsgeschichte. Norwegen wurde im 8. Jh. von mehreren kleineren Königen regiert, und der Legende zufolge zog Harald I. Schönhaar los, um das Land zu vereinen und seine auserwählte Ehefrau, Gyda Eiriksdatter, die ihn nur heiraten wollte, wenn es ihm gelang, sich ganz Norwegen unterwürfig zu machen, zu beeindrucken. Er zog daher in den Krieg gegen die anderen kleineren Könige, und die entscheidende Schlacht fand 872 am Hafrsfjord statt. Harald I. schlug hier seine letzten großen Widersacher, und Norwegen wurde in einem einzigen großen Königreich vereint (und er konnte seine Gyda heiraten).
1983 setzte der norwegische Künstler Fritz Røed sein Werk mit dem Kunstwerk Sverd i Fjell fort, das von König Olav persönlich enthüllt wurde. Die Schwerter stehen heute als ein gewaltiges Monument inmitten der wunderschönen Fjordlandschaft.
Nur noch etwa 40 km musste ich zurücklegen, davon 20 km unter dem Fjord, zum heutigen Ziel, den Predigerstuhl. Den ich nun auch schon jetzt das dritte Mal besuche, er aber einen besonderen Reiz auf mich ausübt, vielleicht auch wegen der schweren Wanderung dahin. Ich bin gerade auf dem Parkplatz angekommen, das erste war natürlich, die Leiter raus zu tun, aber, oh Schreck, sie befand sich nicht an ihrem Platz. Da habe ich sie heute vergessen zu verstauen. Sehr traurig… Den Rest der Reise muss ich dann sozusagen ohne Zutritt durch die Tür des Aufbaus bewerkstelligen, ich muss dann halt immer über das Führerhaus reingehen. Das kann ich nun leider nicht ändern…
In Norwegen
Es kommt, wie es kommen musste… Irgendwann ist es immer das erste Mal. Ihr habt ja schon mitbekommen, dass es die letzten Tage sehr stürmisch waren und die Nordsee doch recht aufgewühlt. Ich habe einen Fahrschein erworben, allerdings hat die Dame, die mir den Schein verkauft hat, einen gravierenden Fehler begangen. Sie hat die Größe meines Fahrzeugs nicht berücksichtigt, so dass ich nur die Hälfte des Fahrpreises bezahlen musste. Das war schon mal gut für mich. Aber damit hat es dann auch aufgehört mit dem guten. Das einchecken war unproblematisch, kurz nach 18:00 Uhr ging’s los . Ein Kakao und ein Croissant waren der Beginn der Reise an Bord, das hätte ich mal lieber lassen sollen…
Kaum aus dem Hafengelände heraus ging sie los, die Schaukelei. Eine Katastrophe! Ich habe solche Wellen auf See selbst noch nie erlebt, auch ein Schiff, was dermaßen schwankt noch nicht. Die Überfahrt selbst dauerte nur etwa 2,5 Stunden, aber diese Zeit war furchtbar. Nach einer halben Stunde habe ich es nicht mehr ausgehalten, bin zur Toilette gewankt, es war allerdings eine Frauentoilette, aber darauf konnte ich keine Rücksicht mehr nehmen. Ich rein, eine Frau mir entgegen, Ich hab mich an ihr vorbei gepresst und kaum war ich in der Kabine ging es los. Die Seekrankheit hat mich voll erwischt. Ich stand insgesamt etwa 1 Stunde in dieser Kabine, ich wusste gar nicht, dass ich mich so (ein Croissant!) gewaltig übergeben kann. Es war einfach furchtbar. Schließlich kam nichts mehr, ich hab mich abgewaschen und die Toilette verlassen und bin unmittelbar davor in einen Sitz gesunken, hab die Augen geschlossen und sie nicht mehr aufgemacht, bis das Schiff angekommen war. Ich hab geschwitzt wie ein Schwein, konnte nur von Glück sagen, dass das Schlimmste überstanden war und das Schiff einigermaßen ruhig die letzten Kilometer zurückgelegt hat.
Mein Magen hatte sich Gott sei Dank beruhigt, das Schiff kam an, ich habe es verlassen und bin die wenigen Kilometer bis zu meinem Übernachtungsplatz, den ich etwa 50 Meter Luftlinie entfernt von der Festung entfernt, wie schon einmal, aufgeschlagen hatte.
Umgehend habe ich mein Bett aufgesucht und bin eingeschlafen. Mittlerweile ist es 9:00 Uhr, ich werde dann mal aufstehen und den ersten Tag in Norwegen genießen.
Mein 1. Weg, nach einer dann doch vernünftig verbrachten Nacht vor dem Tor der Festung, führte mich bei schönstem Wetter zum Gegenstück vom dänischen Hanstholm, der schweren Küstenbatterie in Kristiansand.
Schon im 16. Jahrhundert gab es eine Verteidigungsanlage bei Høvik. Eine Blockade und Befestigungsanlage wurde 1558 angelegt. Später wurde die Frederiksholmfestung (1658 -1871) und eine Anlage auf Batterieodden (1807) aufgeführt. Alle waren dafür gedacht, den Flekkerøyhafen zu beschützen, der damals einer der meisten befahrenen Häfen in Norwegen war.
Der Name, Batteri Vara, stammt von einem deutschen Ingenieur (General Vara), der 1941 im englischen Kanal gestorben ist.
1941 wurde der Bau des Forts Møvik mit 1.400 Arbeitern begonnen. Davon waren 750 norwegischer, 350 dänischer und 300 deutscher Nationalität. Zum Jahreswechsel 1942-43 kamen noch 200 russische Kriegsgefangene aus Russland dazu. Diese blieben bis Kriegsende. Nach und nach wurden für den Betrieb der Batterie rund 600 Soldaten stationiert. Da die Anlage eine Küstenwehranlage war, waren von den 600 Mann 450 Marinesoldaten.
Es wurden 53.000 m3 Felsen gesprengt und 29.000 m3 Beton verarbeitet. Ebenso wurden 4 km Straßen und 2,5 km Schienen für die Schmalspurbahn gebaut.
Die ersten Probeschüsse wurden mit der Kanone 2 und 3 am 12.03.1942 getätigt. Die Kanone 4 wurde im November 1942 das erste Mal probe geschossen. Diese Kanonen hatten eine Reichweite von 42 km mit der Standartgranate von 800 kg. Mit der kleineren Granate von 500 kg wurden sogar 55 km erreicht. Dabei erreicht die Granate eine Flughöhe von bis zu 20.000 m. und eine Mündungsgeschwindigkeit von 1050 m/sek. Das Kanonenrohr hat nur eine sehr begrenzte Lebensdauer. Dadurch, dass jede Granate rund 400 g Stahl aus dem Rohr schleift, waren 100 Präzisions-Schüsse und 150 weitere Schüsse möglich. Danach musste das Rohr gewechselt werden. Diese Kanonen (gleiche Bauart) waren auf der Bismarck und der Tirpitz verbaut.
Die Arbeiten für die Kanone 1 wurde erst im Sommer 1944 wieder aufgenommen. Man überbaute den Kanonenbrunnen mit einem Betonschutz gegen Fliegerangriffe. Die Wände sind 3,8 m dick und die Decke 4,5 m. Im Herbst 1944 trafen dan die Teile für die Kanone ein. Bis zum Jahreswechsel 44/45 war alles vorhanden (230 Tonnen Kanonenteile), nur das Rohr mit 110 Tonnen fehlte noch. Dieses Rohr befand sich auf dem Frachter MS Porto Alegre, welcher in der Nacht vom 22.02.1945 samt Kanonenrohr von englischen Flugzeugen im Kattegatt versenkt.
Die Betonklötze vor der gewaltigen Bunkeranlage waren die Fundamente für einen Laufkran, der eine Hubleistung von 175 Tonnen hatte. Dieser Kran wurde für die Montage benötigt, denn mal eben schnell ein Rohr von 110 Tonnen in die Kanone stecken, geht ja nun gar nicht. Die Fundamente wurden nach Kriegsende von einer norwegischen Ingenieurskompanie bei Sprengübungen zerstört.
Übrigens standen bei einem Abschuss 17 Personen im Turm, ohne Gehörschutz. Trotzdem war es für diese 17 Personen "angenehmer" als draußen. Denn die Druckwelle und der Lärm war draußen um ein vielfaches höher. Wer im Ort Møvig die Information über Probeschüsse nicht mitbekam und nicht seine Fenster geöffnet hatte, musste anschließend den Glaser bestellen, so gewaltig war die Druckwelle.
Von dieser relativ jungen Geschichte führt mich der Weg zum Wanderparkplatz „Penne“, um dort die steinzeitlichen Felszeichnungen zu betrachten.
Hirthals
In der Nacht war Sturm, dieser hat auch am Tag mehr oder weniger gewütet. Mein Auto allerdings stand sehr ruhig, denn der Sturm kam genau aus Westen und traf sozusagen den Frontbereich.
Nachdem ich aufgestanden bin, ging es nur noch ein paar Kilometer weiter, nach Hirthals. Mein erster Weg führte zum Leuchtturm und dem dahinter befindlichen Bunkermuseum.
Während des 2. Weltkrieges baut die deutsche Wehrmacht 7500 Bunker in Dänemark. Dieses grösste Bauwerk Dänemarks ist heute eine sichtbare Erinnerung an die Besatzungsjahre 1940-1945.
Die 6000 Bunker entlang der danischen Küsten sind ein Teil von Hitlers Atlantikwall, der sich im Süden von der Grenze zwischen Spanien und Frankreich bis zum Nordkap im Norden erstreckte.
Das Bunkermuseum Hirtshals ist Dänemarks einzige vollständig ausgegrabene deutsche Verteidigungsanlage, die einem Publikum zugänglich ist. Das Museum besteht aus 54 ausgegrabenen Bunkern sowie aus vielen Kano-nen-, Mörser- und Maschinengewehrstellungen. Ausserdem gibt es Radar- und Scheinwerferanlagen. Insgesamt besteht die Anlage aus 70 verschiedenen Standorten, die mit 3,5 Kilometer Laufgräben verbunden sind.
Die meisten Bunker gehören zu der so genannten 10. Batterie, aber die Stellungen des Hafenkapitäns sind auch ein Teil des Museums.
In einem der Mannschaftsbunker befindet sich die Auskunft mit einer Ausstellung über die 10. Batterie und Hirtshals, andere Bunker dagegen hat man wieder so eingerichtet, wie sie ursprünglich waren. Dadurch bietet das Museum den Besuchern einen Einblick in das tägliche Leben inner- und ausserhalb der Bunker. und man kann hier einen wichtigen Teil der neueren Kulturgeschichte Dänemarks erleben.
Auf dem Museumsgebiet liegt der Leuchtturm von Hirtshals, von dem aus man über das riesige Festungswerk und den Aufbau der Anlage schauen kann.
Durch den Bau des Atlantikwalls will die deutsche Wehrmacht die Westfront gegen Invasionen der Allierten verteidigen, und die Bunkerstellungen werden in der Hoffnung gebaut, auf Truppen verzichten zu können, die für die deutschen Kriegshandlungen an der Ostfront unentbehrlich sind. Die Befestigungsanlagen an der europäischen Atlantikküste sollen nicht nur in der Lage sein, Angriffe von kleineren Truppen abzuwehren, sondern müssen auch regelrechten Landungsmanövern standhalten. Im Falle eines grossen Landungsmanövers muss vorab mit einem massiven Angriff vom Meer und aus der Luft gerechnet werden. Damit Waffen und Soldaten eine Chance gegen ein solches einleitendes Bombardement haben, müssen sie hinter dickem Beton geschützt werden.
Die Richtlinien für den Ausbau des Atlantikwalls werden im März 1942 erteilt. Im Laufe des Jahres 1943 wächst die Angst der Deutschen vor einer Invasion Nordjütlands, und mehrere Vergrösserungen der Verteidigungsanlagen werden durchgeführt. Wegen der Kontrolle des deutschen Oberkommandos über die dänischen Bunkerstellungen die Angst der Deutschen vor einer Invasion Nordjütlands, und mehrere Vergrösserungen der Verteidigungsanlagen werden durchgeführt. Wegen der Kontrolle des deutschen Oberkommandos über die dänischen Bunkerstellungen wird Feldmarschall Rommel im Dezember 1943 nach Nordjütland beordert, um dort die Befestigungsanlagen zu inspizieren.
Am dritten Dezember 1943 kommt Rommel nach Hirtshals und nimmt eine gründliche Besichtigung der 9. und 10. Batterie vor. Insgesamt ist Rommel mit dem Ausbau des Atlantikwalls an der dänischen Westküste nicht zufrieden, und der Besuch hat einen weiteren Ausbau, insbesondere der 2. Linie, zur Folge.
Ausserdem ist Rommel unzufrieden mit den Soldaten, die in den Bunkerstellungen ihren Dienst ablegen. Sie sind überwiegend Männer im Alter von 45-60 Jahren und bestehen aus mehreren Nationalitäten, u.a. aus Deutschen, Polen, Österreichern und Russen.
Man geht davon aus, dass zwischen 50.000 und 100.000 Arbeitern aus ganz Dänemark an dem Bau der deutschen Bunkerstellungen teilnehmen. Die Zusammenarbeit der beiden Staaten ermöglicht es der deutschen Wehrmacht, dänische Arbeiter für den Bau der Bunker zu verpflichten. Es ist für Arbeiter ohne Beschäftigung nicht möglich, die Arbeit für die Deutschen abzulehnen, da die Zahlung einer Arbeitslosenunterstützung sonst eingestellt würde.
Was die Kosten für den Bau betrifft, wird die Rechnung letzten Endes vom dänischen Staat beglichen. Sowohl Arbeiter als auch Lieferanten fordern reichliches Geld von den deutschen Bauherren in dem Versuch, die Bautätigkeit der Deutschen hinauszuzögern.
Aber die deutsche Wehrmacht bezahlt gern ihre Rechnungen mit Geldscheinen, die die Notenpresse der dänischen Nationalbank unaufhörlich druckt, Es geht nicht um Kleingeld: Der Preis für die Bunker beträgt 10 Milliarden Kronen. Das entspricht heute 300-400 Milliarden Kronen oder so viel wie 12 Grosse-Belt-Brücken, und damit sind die Bunker das grosse Bauwerk Dänemarks schlechthin.
In der Nacht zwischen dem 9. und 10. April 1940 erreichen die ersten deutschen Truppen Hirtshals. Dort werden die Telegrafenkabel nach England und Norwegen sofort gekappt, und ungefähr 200 deutsche Soldaten werden im alten Bahnhof und im Hotel Hirtshals einquartiert. Auf dem Hafengelände errichtet die deutsche Armee eine Wachstelle, weil das deutsche Oberkommando der Meinung ist, dass Hirtshals als möglicher Landungsort für die alliierten Truppen in Frage komme.
Als die Besatzungskämpfe in Norwegen und in Frankreich überstanden sind, wird in Hirtshals der grösste Teil der deutschen Truppen abgezogen, und die Deutschen interessieren sich erst wieder im Winter 1940/41 für das Gebiet um Hirtshals herum, wo der Hafen eine wichtige Rolle bei den deutschen Truppentransporten und Versorgungslinien spielen wird.
Aus dem Grunde richten die Deutschen im Februar 1941 in Hirtshals eine Stelle als Hafenkapitän ein, die eine Aufstellung zweier Flak-Stellungen zum Schutz des Hafens nach sich zieht.
Im Laufe des Sommers und des Herbstes 1941 stationieren die Deutschen zwei Heeresküstenbatterien, die 9. und 10. Batterie, in Hirtshals und Umgebung. Jede Batterie wird mit vier 105 mm Feldgeschützen ausgerüstet. Sie stehen auf Plattformen aus Beton und sind von einem Erdwall umgeben. Die 9. Batterie wird an der Ostseite der Stadt aufgestellt, während sich die 10. Batterie westlich der Stadt befindet.
Im Laufe des Jahres 1942 wächst bei den Deutschen die Angst vor einer Invasion der Alliierten, Nordjütland wird mehrmals in höchste Alarmbereitschaft versetzt. In Hirtshals hat dies eine Aufstellung weiterer Flakstellungen und eine zusätzliche Hafenabsperrung zur Folge.
Ausserdem wird im Sommer 1942 der Ausbau der 9. und 10. Batterie als Teil des Atlantikwalls verstärkt in Angriff genommen.
Hirtshals soll eine grosse Festung werden, und zusätzlich zur Errichtung der etwa 180 Bunker für Munition, Mannschaft und Geschützstellungen wird das Gebiet um die Stadt Hirtshals herum mit Stacheldrahtabsperrungen, spanischen Reitern und Minenfeldern versehen. Nach der Befreiung befinden sich 6254 Tretminen und 19844 Pan-zerminen im genannten Gebiet. Diese wurden dann von Hiltlerjungen „entsorgt“.
Im übrigen scheint wunderbar die Sonne, aber durch den Sturm ist es bitterkalt, ich war dann doch froh, als ich wieder im Auto saß. (da ist es natürlich durch die Aufheizung der Sonne warm).
Jetzt sitze ich im Ozeanarium, hab den neuen Mondfisch bestaunt, Fish and Ships hab ich genossen und im Restaurant in meinem Buch gelesen, die Spannung ist kaum noch auszuhalten, ich verschlinge die Seiten in einem fort und die neuen Wendungen lassen mich erschauern. Welch Genialität des Autors!
Es ist kurz nach 17.00 Uhr, ich stehe an der Auffahrt zur Fähre, die mich kurz nach 18.00 Uhr nach Kristiansand transportieren soll, also nach Norwegen. Ich denke, Corona ist überstanden, einen Test hab ich keinen mehr gemacht, aber ich fühle mich besser.
Weiter mit kleinen Schritten
Die Nacht selber habe ich gut verbracht, ich war ja wieder ganz allein, dass Meer war sehr stürmisch, geregnet hat es auch ein bisschen. Eingeschlafen bin ich spät, daher auch spät aufgewacht. Als ich dann hinaus geschaut habe, habe ich gesehen, dass ich im Wasser stehe. Als ich das mitbekommen habe, da hab ich mich natürlich beeilt, hab alles aufgeräumt um dann los zu fahren. Die Tür allerdings konnte ich nicht öffnen, die Leiter hatte sich verkeilt.
Dann also nach vorn, ausgestiegen, im Wasser gestanden, festgestellt, dass die Räder bis zu den Achsen im Sand versunken waren. Am Kopf gekratzt, schnell die Leiter verstaut, Fahrzeug angelassen, die Geländegänge eingelegt und den ersten Versuch gestartet, rauszukommen aus den Löchern. Der erste Versuch war schon erfolgreich, ohne Schwierigkeiten bin ich aus dem Wasser herausgefahren und wieder die gestrigen etwa 6 km zurück gefahren und den Strand schließlich nach einigen Wasserdurchfahrten verlassen.
Zurück nach Løkken, noch mal eingekauft (der Lachs von gestern war einfach zu gut, um nicht noch mal gekauft zu werden), dann ging es in aller Ruhe weiter nach Norden, auf den Parkplatz zum Wanderweg, der zum Leuchtturm führt.
Der Leuchtturm musste 2019 umziehen, er wurde vor 120 Jahren errichtet, ist 23 m hoch und wiegt stolze 700 t. Damals stand er gut 100 m weit von der Küste entfernt. Aber er steht auf einer Wanderdüne, die hat eine besondere Eigenschaft: sie wandert… Um ein abstürzen des Leuchtturms zu verhindern, haben die Dänen 5 Millionen DKK investiert und ihn 70 m ins Landes innere verschoben. Der damalige Projektleiter, Pedersen sagte: „Ich sag’s, wie es ist, ich hab noch nie probiert, einen Leuchtturm umzusetzen.“ Und obwohl er es noch nie probiert hatte, ist es ihm hervorragend gelungen.
Leider aber frisst die Brandung im Zusammenspiel mit kräftigen Stürmen pro Jahr etwa 2 m der Steilküste, so dass die Verschiebung des Leuchtturms keine Dauerlösung war, sondern in geschätzten 40 Jahren wieder umziehen muss. In den vergangenen 100 Jahren ist die Küstenlinie um 300 m zurückgewichen und bricht immer weiter ab. Daher auch da Bunkerproblem…
Nach der kleinen Wanderung zum Leuchtturm ging es weiter, nur wenige Kilometer sind es noch nach Hirthals, dem kleinen Städtchen mit Leuchtturm (in Blickweite), Bunkermuseum, Hafen, Ozeanarium.
Ich stehe wieder auf dem Nordseestrand, wolkiger Himmel mit etwas Sonne, vor etwa 1 Stunde hab ich den Lachs genossen.
Mit Hirthals habe ich dann am morgigen Tag, denke ich, meinen nördlichsten Punkt in Dänemark erreicht…
Ein historisch bedeutsamer Tag
Nun ist er da, dieser Tag, der eine gewisse Wichtigkeit in meinem Leben hat. Da hat sich nun meine Mama vor 69 Jahren gedacht, dass sie ein Kind auf die Welt bekommt. Wer hätte das gedacht, dass ich nun schon so lange durchhalte auf dieser Welt.
Viele haben mir heute schon gratuliert und wenn ich die Quintessenz aus diesen Wünschen raus nehme, dann werde ich 150 Jahre alt, werde dann noch den Marathon von Berlin gewinnen und nebenher noch 20 Kinder zeugen.
Dem wird nicht so sein, aber auch das muss man nehmen, wie es kommt. Ich werde dann, nach dem Morgenbad in der Nordsee, leider heute nicht bei Sonnenschein, sondern bei bedecktem Himmel, etwas Regen, 10° Luft und 8° Wassertemperatur, mich ankleiden um im Anschluss ein Restaurant meiner Wahl aufzusuchen.
Sicher werde ich mich noch einmal melden im Laufe des Tages, aber jetzt muss ich erst mal schauen, dass ich den Nachtschweiß mit dem Salz des Meeres vermenge. Bis später!
Im Wasser, das war schon gewöhnungsbedürftig, aber es hat gut getan. Dann wollte ich ja eigentlich etwas essen gehen, das habe ich aber dann nicht gemacht, sondern mir stattdessen einen wunderbaren geräucherten Lachs gekauft, den ich dann zu einem Kartoffelsalat im Auto verspeisen werde.
Ich bin dann nochmals ein Stück gefahren und hab die abgestürzten Bunker sozusagen von der anderen Seite angefahren. Dort stehe ich jetzt und werde dann auch die Nacht hier verbringen. Draußen stiefelt ein Tiroler mit einem Metalldetektor herum, er sucht die Schätze, die hier irgendwo im Verborgenen vor sich hin schlummern.
Das Wetter hat sich ein kleines Stück gebessert, immer mal lugt die Sonne hervor und ich habe es jetzt recht angenehm im Auto.
Bis jetzt sind viele Anrufe eingegangen, viele haben Nachrichten gesendet und sage und schreibe dreimal wurden mir sozusagen im Nachhinein die nackten Frauen als Geschenk bereitet. Was für ein wunderschönes Geschenk, eine größere Freude hat man mir nicht machen können, aber wohin mit den 9 Frauen? Ich glaube, da bin ich dann doch ein klein wenig überfordert… Betonung auf „klein“…
Manchmal würde ich mir wünschen, dass die Säcke*innen, die an der Regierung sind, ein doppeltes Gehirn haben müssten. Es stellt sich nur die Frage, ob das zu mehr Verstand führen würde, oder ob sich deren Blödheit damit verdoppeln würde. Sicherlich wäre das letzte der Fall…
Bald ist er vorbei, dieser Geburtstag, der mir dann doch so eindringlich die Endlichkeit des ganzen vor Augen geführt hat. Kurz vor Sonnenuntergang hatte ich noch einen Videoanruf von Ilona und Mike, als einen schönen Abschluss dieses Tages. Ich habe mich sehr gefreut über die zahlreichen Glückwünsche von euch, sollen sie doch einfach nur, wenigstens zum Teil, in Erfüllung gehen. Die 9 Frauen sind nun doch nicht gekommen….
Ich wünsche euch eine gute Nacht!!
Zwischen den Bunkern
Ich berichtete doch gestern, dass ich in der Sonne gesessen bin und mich daran vergnügt habe, wie viele Leute hier vorbeigegangen sind. Allerdings kam dann noch die Krönung des Ganzen, mir ist der Unterkiefer fast heruntergefallen, die Augen sind aus dem Kopf gequollen ob des ungewohnten Anblicks, der sich mir geboten hat. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Kommen da drei nackte Mädchen vorbei gelaufen, mit herrlichen Rundungen, alles hat gebebt und vibriert, irgendwie wähnte ich mich schon im Paradies. Ein unvorstellbarer Anblick, den ich so was von genossen habe und der wahrhaft gut getan hat. Nun ja, irgendwann allerdings sind sie entschwunden und der Traum war vorbei. So was habe ich in dieser Kompaktheit und Schönheit noch nie so unverhofft zu Gesicht bekommen.
Der Tag heute war wieder sehr schön, am Morgen hat es geregnet, ab Mittag schien die Sonne und jetzt ist der Himmel wieder bedeckt, es geht auf den Abend zu. Ich bin durch Løkken spaziert, habe in einem der unzähligen Restaurants mich am Lunchbuffet gelabt, es gab unter anderem Fisch, war dann wieder im Auto und hab eines meiner spannenden Bücher gelesen, ja förmlich verschlungen.
Ich hoffe, dass die Infektion nun endlich mal verschwindet, der immer noch vorhandene blöde Husten nervt zunehmend. Wenn das überstanden ist, werde ich auch weiter reisen können.
Jetzt wünsche ich euch erstmal eine gute Nacht!!