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30 Jun 2023

Im Wikingerland

Nur noch ein paar Kilometer bin ich gestern gefahren, und dann stand ich vor den Toren von Sagnlandet Lejre (55.6148847, 11.9426795), einer große Freiluftanlage mit den verschiedensten Gebäuden und insbesondere dem größten Langhaus Dänemarks, speziell für einen König gebaut. hier habe ich die Nacht verbracht und bin, nach Öffnung, kurz nach 10:00 Uhr in das Gelände gegangen.

Das Land der Legenden (Sagnlandet Lejre) ist ein 43 Hektar großes „Freilandlabor“ für experimentelle Archäologie westlich von Gammel Lejre bei Roskilde auf der Insel Seeland, das im Jahr 1964 als Lejre Forsøgscenter von Hans-Ole Hansen gegründet wurde.

Auf diesem Gelände, das einem Freilichtmuseum ähnlich ist, haben Wissenschaftler mehrere Dörfer oder Siedlungen aus verschiedenen Epochen der Geschichte rekonstruiert, um die damaligen Lebensumstände der Menschen erforschen zu können. Dazu gehören ein steinzeitlicher Lagerplatz, ein Dolmen, ein Dorf der Eisenzeit, eine Wikingersiedlung und ein Bauernhof des 19. Jahrhunderts. Die Rekonstruktionen beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Archäologie aus Grabungen, aber auch aus historisch überlieferten Quellen.

Als ich die Anlage ausgiebig begangen habe, habe ich mich auf den Weg gemacht, Richtung Nord Westen. Um in Odde anzukommen um von dort nach Aarhus mit der Fähre, die sage und schreibe eine Geschwindigkeit von 75 km/h erreicht hat, überzusetzen.

In Aarhus angekommen, führte mich mein Weg zur alten Stadt.

Das Museum wurde 1909 gegründet und 1914 eröffnet, als Den gamle Borgmestergård westlich der Stadt wieder aufgebaut war. Dieser alte Kaufmannshof war kurz zuvor der Spitzhacke in der schnell wachsenden Stadt Aarhus zum Opfer gefallen, doch konnte das eindrucksvolle Fachwerkensemble auf diese Weise gerettet werden. Damit war der Startschuss zur Rettung historischer Gebäude aus ganz Dänemark gegeben, die an ihren ursprünglichen Standort einer „Kahlschlagsanierung“ weichen mussten. Die Idee, alte Gebäude dadurch zu erhalten, dass man sie abbaut und an anderer Stelle wieder aufbaut, war damals noch ungewöhnlich. Bestenfalls wurden historisch wichtige Gebäude an Ort und Stelle erhalten.

Das Museum wurde in der Form einer mittelalterlichen Kleinstadt entlang der Au errichtet. Durch dieses Konzept hat der Besucher den Eindruck, dass er sich wirklich in einer alten Stadt befinde. Diese Illusion wird inzwischen durch ein 1999/2000 in unmittelbarer Nachbarschaft errichtetes Bürohochhaus empfindlich gestört, zumal sich dieses genau in der Fluchtlinie entlang der Au erhebt. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz, an dem vor wenigen Jahren die Alte Münze (Møntmestergården) aus Kopenhaget (17. Jahrhundert) wieder aufgebaut wurde. Dieses Gebäude stand ursprünglich dort in der Borgergade, wurde bei Sanierungsarbeiten um 1940 abgebaut und über 50 Jahre zwischengelagert. Zwischen 1998 und 2000 wurde das einzige noch existierende Kopenhagener Fachwerkhaus wieder aufgebaut. Heute befinden sich nicht weniger als 75 historische Gebäude des 17. bis 19. Jahrhunderts (sowie einzelne wichtige Kleinbauten des 20. Jahrhunderts) in Den Gamle By. Diese stammen aus vielen Städten Dänemarks. 

Danach bin ich noch knapp 50 km gefahren, stehe am Meer in Blickweite zur Burgruine von Kalø, die ich morgen besichtigen werde. Mein Übernachtungsplatz (56.2832430, 10.4802724) liegt auf dem zugehörigen Parkplatz, der gleichzeitig Badeplatz ist.

Am Fuße des Nationalparks Mols Bjerge liegt Kalø Slotsruin (die Burgruine von Kalø) auf einer Halbinsel in der Bucht Kalø Vig. Der Weg über den 500 Meter langen gepflasterten Damm bis zur Halbinsel ist zugleich eine Zeitreise, bei der man 700 Jahre zurückversetzt wird. Eine neue Treppe führt  in den Burgturm, von wo aus man den Blick zu allen Seiten gleiten lassen kann.

Die Burgruine liegt auf einer natürlichen Anhöhe umgeben von einer reizvollen Küstenlandschaft mit Ausblick auf das Meer. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Mittelalterburgen Dänemarks. Der dänische König Erik Menved ließ die Burg 1313 als Königsschloss erbauen. Bei dem Damm handelt es sich um die längste und intakteste mittelalterliche Straße des Landes. Zur Blütezeit der Burg war der holprige Weg Teil der militärischen Strategie, die außerdem noch aus drei Verteidigungsketten bestand. Im Turm sind noch die Überbleibsel der ehemaligen Gefangenenkerker zu besichtigen. Die großen Löcher in der Mauer wurden vermutlich von den Gefangenen selbst geschlagen bei ihren verzweifelten Versuchen, dem Kerker zu entkommen.

Der König

Der König

29 Jun 2023

Richtung Südwesten, nach Roskilde 

Meine Fahrt führte mich dann gestern immer parallel zum Ostsee Strand entlang, da waren immer mal ein paar Plätze, wo man vielleicht hätte bleiben können, letztlich bin ich aber, so denke ich, am schönsten Platz gelandet. Der Parkplatz (56.1200783, 12.2369939) geht absatzlos über in den Strand, eine kleine Seebrücke ist da, auf der man schön die Treppe runter gehen kann und schwimmen kann. Der Platz selber ist schön angelegt, überall wachsen wilde Rosen. 

Ich habe hier eine angenehme Nacht verbracht und gut geschlafen, war vorhin in der Ostsee schwimmen, die Temperatur war recht angenehm und werde jetzt alle Vorbereitungen treffen, dass ich aufbrechen kann. Alles andere später.

mittlerweile habe ich etwa 60 km zurückgelegt, befinde mich in Roskilde, bei den Wikingern. Nicht zum ersten Mal, sondern zum wiederholten Mal.

Die fünf originalen Wikingerschiffe aus dem 11. Jahrhundert und die "Havhingsten von Glendalough" sind ein überwältigendes Erlebnis. Das Wikingerschiffmuseum bietet zahlreiche Aktivitäten und Erlebnisse: Geschichte, Atmosphäre und ein reizvolles Hafenmilieu mit Rekonstruktionen von Wikingerschiffen, mit denen man auch Fahrten unternehmen kann.  

Die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts war eine raue, unruhige Zeit. Als Verteidigung gegen feindliche Flottenangriffe auf Roskilde, das damals die Hauptstadt Dänemarks war, legten die Wikinger ein System von Sperren im Fjord an. Die fünf Schiffe in der Wikingerschiffshalle stammen von einer Sperre ca. 20 km nördlich von Roskilde. 

Auf der Museumsinsel "Tunet", der Treffpunkt der Wikinger, zeigen Spezialisten die Handwerke der Wikinger, z. B. die Schmiedekunst, Holzschnitzen oder Reepschlagen und den Bau der typischen Schiffe der Wikinger.

nach der Besichtigung der Museumsanlage bin ich im Restaurant eine Kleinigkeit essen gegangen, Fish and Chips, jetzt befinde ich mich im Dom, den ich ausgiebig besichtigt habe, und zum ersten Mal auch das zugehörige Museum.

Der Dom zu Roskilde ist königliche Grabstätte, Architektur der Weltklasse und lebendige Pfarrkirche. Die UNESCO hat den Dom zu Roskilde als Kulturerbe von außergewöhnlichem universellem Wert ernannt.

König Harald Blauzahn (um 987 gestorben) erbaute, laut einer Chronik aus der Zeit um das Jahr 1000 herum, eine Holzkirche in Roskilde. Der erste Bischof von Roskilde wurde 1022 ernannt. Etwa 1080 wurde an der Stelle, wo die heutige Backsteinkirche liegt, eine neue Kirche aus Travertin errichtet.

Der jetzige Dom wurde etwa 1200 als erstes gotisches Bauwerk in den nordischen Ländern errichtet. Die Bogen, Gewölbe und das Strebewerk der Gotik waren architektonische Neuschöpfungen, die einen hellen und hohen Kirchenraum mit großen Fenstern ermöglichten.

Die Kirche war ursprünglich katholisch, doch seit der Reformation im Jahre 1536 ist sie evangelisch-lutherisch.

Es wird vermutet, dass 40 Könige und Königinnen hier begraben sind - 37 Grabstätten sind mit Sicherheit identifiziert. Es befinden sich insgesamt mindestens 1000 Gräber in der Kirche.

Da stand ich nun, nur wenige Meter vom Strand entfernt

Da stand ich nun, nur wenige Meter vom Strand entfernt

28 Jun 2023

Nach Dänemark 

Das war natürlich wieder ein wunderbarer Übernachtungsplatz, ruhig, mitten im Wald, angrenzend der schöne Badesee. Das war natürlich wieder ein wunderbarer Übernachtungsplatz, ruhig, mitten im Wald, angrenzend der schöne Badesee. Am Morgen bin ich natürlich schwimmen gegangen, das Wasser war, wie bei allen sehen, ganz sauber und nicht zu kalt. Es hat also richtig Spaß gemacht zu schwimmen.

Ich bin danach aufgebrochen, knapp 100 km gefahren, nach Helsingborg, um von dort gleich übersetzen, etwa sechs oder 7 km Luftlinie, nach Dänemark, konkret nach Helsingør. 

Gegen Mittag bin ich dort angekommen, hab mir die wunderschöne Altstadt angeschaut, und die Kronborg. 

Hier an der Einfahrt zum Öresund haben die Kanonen von Kronborg 500 Jahre lang die Seefahrt kontrolliert. 1420 hat der König Erik af Pommern hier eine Festung erbaut und fing damit an, den berüchtigten Sundzoll einzufordern. 

Das heutige Schloss Kronborg ist von Frederik II gebildet worden. 1574-85 hat er auf der mittelalterlichen Burg eins der schönsten und elegantesten Renaissanceschlösser Nordeuropas gebaut. Der König war von den europäischen Fürstenhäusern sehr beeinflusst, er hat aber nicht die strategische Bedeutung Kronborgs vergessen, und deshalb ist die Festung mit Bastionen, Wallgräben und hervorragenden Befestigungsanlagen ausgebaut worden. 

Der dänische König bewohnte das Schloss Kronborg, und dank des Sundzolles war Helsingør eine bedeutende europäische Stadt. Um 1600 hat William Shakespeare durch sein berühmtes Schauspiel "Hamlet", vom dänischen Sagenprinzen, mit einem Schlag das Schloss Kronborg weltberühmt gemacht. 

1629 hat der König Christian IV nach einem Brand das Schloss wieder aufgebaut, modernisiert und barock ausgeschmückt. Bis um 1700 war Kronborg von den Königen bewohnt, und heute noch benutzt das dänische Königshaus das Schloss für repräsentative Aufgaben. 

Die UNESCO hat die Festung in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Es beruht darauf, dass Kronborg ein bedeutendes Monument der Renaissance und des Barock ist.

Als Nächstes habe ich den Dom besichtigt. 

Die St. Olai Kirche hat ihren Namen nach ihrem Schutzpatron, dem norwegischen König Olav dem Heiligen, der 1030 bei Stiklestad fiel. Oben sieht man ihn im alten Siegel der Kirche von 1616, hier wie an anderen Stellen in der Kirche, wo wir ihn antreffen, auf den Drachen des Heidentums tretend.

Die St. Olai Kirche wurde in ihrer heutigen Gestalt 1559 vollendet, ihre Geschichte geht aber weiter zurück, da sie um 1200 gegründet wurde, in der Größe wie eine ansehnliche romanische Dorfkirche (ca. 19,25 x 11.5 m) mit Chor. Am Anfang des 15. Jahrh. wurde sie gegen Westen verlängert, mit einem gotischen Anbau (12,5 m fang) und mit dem westlichen Turm, gut 15 m hoch, mit Treppengiebeln versehen. Ca. 1450-75 wurde die DreifaltigkeitsKapelle, die Grabkapelle der Familie Oxe, angebaut.

Kurz darauf muss man mit der Erweiterung der viel zu kleinen Kirche begonnen haben. Helsinger, wo der Sundzoll von den vorbeifahrenden Schiffen seit ca. 1429 erhoben wurde, war zu diesem Zeitpunkt stark im Wachsen und wurde nach Kopenhagen die größte Stadt des Reiches. Man fing an, einen neuen großen Chor anstatt des alten zu bauen. Er umfasste die jetzigen drei östlichen Abschnitte der Kirche, in derselben Höhe wie heute und mit Dachreiter. Der Chor wurde mit einer zeitweiligen Westmauer versehen, so dass er in Betrieb genommen werden konnte, während der Bau fortschritt.

In derselben Bauperiode wurde die Sakristei gebaut, und 1521 konnte der Roskilde Bischof Lave Urne die Kirche einweihen, aber erst 1559 wurde sie mit Fertigstellung der letzten Gewölbe im Mittelschiff vollendet; gleichzeitig wurde der Turm um ca. 10 m erhöht und mit Treppengiebeln versehen. Nachdem die Bauarbeiten bis an den Westgiebel gelangt war, riss man das alte Schiff ab. Seine Nordmauer ist, etwas erhöht, in der Mauer des nördlichen Seitenschiffes bewahrt.

Ich habe auch die Marienkirche besichtigt, ein Kloster, die Altstadt in ihre ganzen Pracht und Schönheit, um jetzt mir schon mal einen Übernachtungsplatz zu suchen.



Mein gestriger Übernachtungsplatz

Mein gestriger Übernachtungsplatz

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