Weiter, nunmehr Richtung Westen
Einen wunderbaren Badeplatz habe ich mir ausgesucht, an einem schönen See, die Übernachtung war gesichert. Aber: Pustekuchen! Nachdem ich dort einige Zeit gewesen bin, der Tag sich zum Ende neigt, kam eine Frau mit Fahrrad, die mir doch recht unfreundlich bedeutete, dass ich mich hier zu entfernen habe. Campingverbot! Mein Hinweis, dass ich kein Camping mache, verhallte in ihren Ohren, kam aber im Gehirn nicht an.
Also musste ich mir eine andere Möglichkeit suchen, die ich natürlich auch schon im Kopf hatte, der schöne Badesee mit großen Parkplatz in Ed. Dort habe ich die Nacht verbracht, ruhig, und am Morgen bin ich in den herrlichen See, das Wasser war angenehm, glasklar, zum Schwimmen hervorragend geeignet. Mit dem aufbrechen habe ich mir Zeit gelassen, denn ich habe vor, gegenüber des Ortes, am Waldrand, eine besondere Attraktion auf zu suchen, nämlich die Dalslands Moose Ranch, also eine Elchfarm. Leider öffnet sie erst 11:00 Uhr, aber das lässt sich nicht ändern und ist mir letztlich auch egal.
Natürlich hab ich gewartet, es 11:00 Uhr und ich konnte meine Lieblingstiere bestaunen. Streicheln, füttern, alles zusammen. Dann bin ich noch um das Gesamtgehege von ein paar Hektar gelaufen auf einem Rundweg und schließlich wieder ins Auto zur nächsten Attraktion (die Besichtigung erfolgte bei strömenden Regen): zu den Felsmalereien/ Ritzungen von Fossum.
Auf dem Felsen von Fossum sind ca. 200 verschiedene Figuren abgebildet, die zu einer bewussten Komposition zusammengestellt scheinen. Die Figuren sind stilistisch sehr ähnlich und mit einer gekonnten Schlagtechnik ausgeführt. Fossum muss von einer Person angefertigt worden sein, die nicht nur sehr viel Mühe in den Inhalt, sondern auch in die Form gelegt hat. Die künstlerische Ausführung ist hochklassig. Aufgrund von Details in der Waffenausrüstung der Krieger kann man diese Ritzung auf die späte Broncezeit datieren, also auf 700 - 600 v.u.Z.
Schließlich bin ich weiter gefahren, zuerst zum Vitlycke Museum, der Ausstellung zum Tanum Wold Heritage Center.
Die Weltkulturerbestätte umfasst 41 km2 und beinhaltet etwa 615 verschiedene Plätze mit Felszeichnungen Fossum hab ich schon besucht, nun ist noch Vitlycke dran, der inhaltlich umfassendsten der Weltkulturerbestätte. Von 1700-300 v. Chr. wurden hier mehr 500 Bilder in den Granit geschlagen. Eines davon, das Brautpaar, zählt zu den bekanntesten Felszeichnungen der Gegend überhaupt.
Hier finden sich ca. 700 einzelne Bilder, die im westschwedischen Bohuslän während des gesamten Zeitraums, in dem hier Zeichnungen und Bilder in Felswände geritzt wurden von 1700 v. Chr. bis 200 n. Chr. Außer den Felswänden von Vitlycke gibt es vier kleinere Felswände, die ein Rundweg von ca. 500 Meter Länge miteinander verbindet. Ganz oben auf dem Berg, oberhalb der Felswand von Vitlycke, liegen zwei Steingräber aus der älteren Bronzezeit. Von hier hat man eine hervorragende Aussicht über die gesamte Ebene von Tanum und die Welterbestätte.
Ich musste bis 17:30 Uhr warten, dann hatte der Regen aufgehört und ich konnte in aller Ruhe und fast allein dieses Feld von Steinritzungen besichtigen.
Die Gegend, in der ich mich befinde, im Prinzip seit ich Lillehammer verlassen habe, ist mir bisher überhaupt nicht bekannt, ich fahre also momentan auf neuen Wegen durch Schweden. Aber das muss auch mal sein. Ich sehe somit wieder viele neue Gegenden, gewinne neue Eindrücke und das ist doch sehr schön.
Nun hab ich es geschafft für heute, ich werde jetzt meinen Übernachtungsplatz aufsuchen, noch 8 km fahren, und dann hab ich sie erreicht, die westliche Küste Schwedens. Und dort, an einer Badestelle, befindet sich mein Übernachtungsplatz.
bevor ich aber so richtig zum Übernachtungsplatz losgefahren bin, habe ich nach einem knappen Kilometer schon den ersten stop eingelegt, und zwar an der Steinritzung Aspeberget, das reicht dann aber auch. Ansonsten ist der Reizüberflutung zu groß und man vergisst, was man eigentlich anschauen wollte und angeschaut hat.
ich bin schließlich nach nunmehr knapp 7 km am Meer angekommen. Stehe an einem sehr schönen Badeplatz, Kinder sind noch vom Sprungturm gesprungen, das Wasser scheint sehr angenehm zu sein. Ich werde es morgen sehen.
Ich esse jetzt etwas und dann wünsche ich euch nach einem wiederum ereignisreichen Tag eine gute Nacht. Das Wetter im übrigen hat sich spürbar gebessert, immer mal wieder ist die Sonne zu sehen.
Weiter Richtung Süden
Gestern bin ich schließlich zu an einem herrlichen Badestrand und gleichzeitig Übernachtungsplatz gelandet (59°04'29.0'', 12°27'03.0''), ich habe dort am späten Nachmittag einen wunderbaren Lachs mit einem Kartoffelgratin verspeist, mich in die Sonne gesetzt, den paar Badenden zugeschaut und gelesen.
Am Morgen war ich wieder zeitig wach, die Vögel haben mich geweckt, aber die Nächte werden jetzt doch wieder spürbar länger, die dunkle Phase ist wieder da. Ich habe gelesen und schließlich bin ich aufgestanden, in dem herrlichen Wasser geschwommen, es war auch nicht so kalt, um mich dann fertig zu machen für die Weiterreise.
Mein erstes Ziel habe ich anvisiert und nach etwa 40 km erreicht, den Gutshof von Baldernäs. Hier hat der frühere Besitzer, Herrscher über die Eisenhütten der Gegend, mit hunderten von exotischen Bäumen, diesen Platz bepflanzt, künstliche Grotten angelegt und damit einen schönen Park geschaffen. Im ehemaligen Gutshaus kann man gut speisen, aber auch zu gepfefferten Preisen. Dem Ambiente angemessen. Im Restaurant war ich nicht, hab aber einen Blick hinein geworfen, ich bin ein bisschen durch den Park geschlendert und schließlich wieder beim Auto heraus gekommen
Das nächste Ziel habe ich auch schon im Auge, die Schleusenanlage bei Håverud. Nach etwa 30 km habich sie erreicht und auch das Glück gehabt, dass ein Boot in der Schleuse von unten nach oben gebracht wurde. Die Straße, die zur Schleuse führte, war sehr abenteuerlich, sehr viele Kurven, steil nach oben, steil nach unten und sehr eng. Schließlich habe ich diese besondere Anlage erreicht, man sieht neben der Schleusenanlage noch die Schlucht, in der sich früher der Fluss nach unten seiner Bahn gesucht hat.
Der Fluss Upperud, der vom See Vänern bis zum See Stora Le im Südwesten Värmlands verläuft, wurde in den Jahren 1864–1868 in einer ersten Entwicklungsphase durch Schleusen von Köpmannebro nach Lennartsfors erweitert und erhielt den Namen Dalslandskanal. Durch dieses Vorhaben wurde der Transport von Industriegütern zu den Industriebetrieben am Kanal vereinfacht. Der Kanal verfügt heute über 21 Schleusen bis nach Bengtsfors und zum See Lelången, und in Lennartsfors gibt es weitere drei Schleusen bis zum See Stora Le.
Der Wasserspiegelunterschied zwischen dem Vänernsee und dem Stora-Le-See beträgt 58 Meter. Die Schleusen in Dalsland sind 22,75 Meter lang, 4,05 Meter breit und 1,80 Meter tief. Die Länge des Kanals vom Vänernsee bis zum Stora-Le-See beträgt 80 Kilometer.
Vor der Existenz des Kanals, vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis etwa 1870, wurde an mehreren Stellen entlang des Flusses Eisenindustrie betrieben. Das Eisenerz stammte hauptsächlich aus Bergslagen und wurde per Boot über den Vänersee nach Upperud verschifft und von dort auf der Straße transportiert.
In Upperud gab es damals Dalslands größte Industrie, ein Stahlwerk mit neun Hämmern und drei Sägewerken. Der Stadtrat Paul Rokes aus Göteborg errichtete 1664 zwischen den Seen Upperudshöljen und Spången die erste deutsche Schmiede des Kreises.
Wieder nach Schweden
So schön der Übernachtungsplatz auch auf dem Foto ausschaut, man muss bedenken, dass nur wenige Schritte hinter dem Heck des Fahrzeugs die Straße liegt. Ich war ein paar Stunden auf diesem Platz, aber es war einfach zu laut. Also bin ich am späten Abend noch umgezogen, stehe jetzt auf dem Parkplatz eines Sportplatzes (60.1420135, 12.0467197), der mitten im Wald sich befindet.
habe an diesem Platz auch gut geschlafen, bin allerdings aufgeweckt worden durch das Summen einer Mücke. Es hat sich schließlich herausgestellt, dass es nicht nur eine war, sondern mindestens fünf. Drei oder vier habe ich, nach hartem Kampf, erlegt, eine lauert noch irgendwo auf mein Blut, hat sich versteckt und wartet vielleicht den nächsten Morgen ab.
Heute werde ich weiter Richtung Schweden fahren, das Abschiednehmen von Norwegen fällt mir nicht schwer, ich habe bei schönstem Wetter die schönsten Gegenden von Norwegen besucht, bin voller Eindrücke, die ich genießen konnte und insofern ist alles gut. Es gibt nur etwas negatives zu bemerken, ich habe keine Elche gesehen…
Und da es, mit Unterbrechungen, seit gestern regnet fällt es mir auch der Abschied nicht so schwer. In etwa habe ich mir schon rausgesucht, wo ich in Schweden lang fahren werde, was ich noch anschauen werde, es ist noch genug zu sehen für mich da.
Das erste Ziel sollte das Värmlands Vikingercenter sein. Etwa 120 km bin ich gefahren, dann stand ich vor dem Wikinger Center, neben mir kam auch grad ein Motorrad aus Deutschland an. Voll Freude ging nicht zum Eingang, lass das Schild, geschlossen. Es war jemand drin, er kam zur Tür, hat aufgeschlossen, aber nur, um mir zu sagen, dass geschlossen sei. Nun ja. Sowieso nicht. Also hab ich mir noch schnell den hiesigen Grabhügel angeschaut und die unmittelbar davor befindlichen historischen Marktstände.
Dann ging es schon weiter, noch mal etwa 30 oder 40 km, bis ich das Tagesziel erreicht habe, eine wunderbare Badestelle nebst Übernachtungsplatz. Hier habe ich mich schon mal eingerichtet, bin gerade dabei gewesen, mir ein Kartoffelgratin mit Lachs zuzubereiten, welches ich im Anschluss mit Genuss verspeisen werde.
Schweden hat mich freundlich empfangen, der Regen hat aufgehört und mittlerweile scheint auch schon wieder die Sonne.
Weiter… ja, wohin? Nach Osten
Gestern bin ich dann noch durch die Fußgängerpassage von Lillehammer geschlendert, da war vielleicht was los, Menschenmassen über Menschenmassen. Ich hab noch bisschen was eingekauft und wollte auch beim Bäcker etwas holen, aber es gab nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. So bin ich unverrichteter Dinge wieder gegangen, hab 10 Minuten mit der Verkäuferin ein Beratungsgespräch geführt, besser sie mit mir, genutzt hat es aber nichts.
Ich hab dann schon mal geschaut, wo ich denn heute Nacht mein Lager aufladen kann, da unbedingt ein Badeplatz sein, und den habe ich auch am Rand von Hamar (60.8019010, 11.0262277) gefunden. Hab natürlich nicht daran gedacht, dass wegen des Wetters und wegen des Wochenendes dieser Platz sicherlich gut besucht sein wird, und das war er. Ich hab kaum einen Platz gefunden, am Abend wurde es dann besser.
ich werde jetzt mal aufstehen und in die Fluten steigen. Und dann geht’s weiter, wohin, ihr werdet es erleben.
zuerst mal ging es nur ein paar Meter von meinem Übernachtungsplatz entfernt, zu der dortigen Schmalspurbahn, die auf einer Länge von 3 km hin und her fährt. Ich hatte Glück, die Bahn stand da, so dass ich sie ausgiebig besichtigen konnte. Das Besondere ist, dass die Lok in Chemnitz hergestellt wurde und sie schaut schon ein bisschen aus wie ein Spielzeug. Einen Tender hat sie nicht, stattdessen werden Holzbriketts im Führerhaus gelagert, die dann die Maschine zum laufen bringen soll.
Danach ging es weiter, zur Festung Kongsvinger. Als ich dort angekommen bin, fing es an zu regnen, dessen ungeachtet bin ich ausgestiegen, und in die Festung gegangen. Erstes in das dortige Museum und dann hab ich mir die Gesamtanlage angeschaut.
Die Festung Kongsvinger wurde in den Jahren 1673 bis 1784 angelegt und befindet sich auf der Westseite des Flusses Glomma im Stadtteil Tårstadt. Vorläufer der Festung war die Vingersund Schanze, die später auch als Tråstad Schanze bezeichnet wurde.
Angelegt wurde sie hauptsächlich zum Schutz gegen die Schweden, sie hatte eine besondere strategische Lage, denn einige Hauptverkehrsstraßen führten hier vorbei.
Die Festung ist heute im Besitz von Forsvarsbygg nasjonale festningsverk und steht seit den 1920er Jahren unter Denkmalschutz.
Nach der Besichtigung der Festung bin ich weiter gefahren, stehe jetzt an einer Badestelle kurz hinter der Stadt (60.1227654, 12.0498116) zwischen Straße und See und werde hier die Nacht verbringen. Es regnet immer noch, aber ich sitze im Trockenen.