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Reise 2018 Teil 2

29 May 2018

Ich habe mir einen Stuhl geschnappt, das Buch und schon sitze ich am Strand. Es ist schon jetzt so warm, dass ich bemüht bin, entweder den Schatten zu suchen oder ins Wasser zu gehen. Zum Wetter brauche ich also gar nicht sagen, zum einen sieht man es aufdemFoto,zumanderenerahntman es aus der Beschreibung. Also: Alles ist gut!

Jetz befinde ich mich, nach einer Fahrt von etwa 50 km, in Mellanfjärden, wiederum einem kleinen Fischerdorf an einer Bucht der Ostsee. Ich sitze hier im Restaurant, hab mal wieder freies Internet, schaue auf die schönen Häuser am Hafen und harre der Dinge, die noch kommen werden... Die Dinge kamen in Form eines gebratenen Fisches, den ich mir hab schmecken lassen. Und schon ging es voller Tatendrang weiter!!

Na ja, grad mal 15 km bin ich noch gefahren, bis an den Strand „Gnarpsbaden", da es mir einfach zu warm ist und ich dringend einer Abkühlung samt Buch bedurfte. 

Infolge der mittlerweile fortgeschrittenen denke ich darüber nach, hier auch die Nacht zu verbringen. Denn es ist mittlerweile 14.00 Uhr. 

Morgen werde ich dann in Sundsvall einfallen, wobei ich mich dort nicht lange aufhalten werde, denn mein eigentliches Ziel wird der Nationalpark „Skuleskogen" sein, hier möchte ich, sofern mein großer Zeh wieder in den Wanderschuh passt, diesen auf einem bezaubernden Weg, welche allerdings auch sehr anstrengend ist, durchwandern.

Die Landschaft, die man jetzt durchfährt, ähnelt nicht mehr der des Südens. Es dominieren Kiefernwälder, in denen sich ausgedehnte Steinfelder befinden. Mal größere Felsen, mal kleinere Steine, aber immer felsig und steinig. Ich glaube, der Landwirtschaft ist es hier so gut wie vorbei.

Nun bin ich doch noch nach Sundsvall gefahren, nachdem ich ein paar Stunden am Strand von verbracht habe, geschwommen bin, gelesen habe und die große Wärme hab vorbeigehen lassen.

1621 übertrug Gustav II. Adolf von Schweden Sundsvall das Stadtrecht (manch einer mag den König kennen, insbesondere wenn aus Leipzig kommt…). Der König ist heute als Statue auf dem Stora Torget (Marktplatz) deutlich zu erkennen. Insofern ist es doch eine recht junge Stadt, die Gebäude, die ich gesehen habe, sind alle mehr oder weniger klassizistisch oder entsprechen unserer Gründerzeit.


Das Zentrum hat man eigentlich in einer einer Stunde oder maximal 2 Stunden besichtigt, vielleicht kann man noch auf den Aussichtsturm gehen um die Stadt von oben zu sehen, aber damit hat es sich auch. Insofern werde ich jetzt weiter fahren. 


In der Stadt übrigens stehen lauter so kleine Drachen herum, auf einen musste ich mich setzen und euch zeigen, dass ich auch Drachen bezwingen kann.


Nun bin ich nach etwa 70 km weiter gefahren zu einem ganz besonderen Übernachtungsplatz. Ich stehe am Ende der Hochküstenbrücke, Schwedens längster Hängebrücke, der „Hogakustenbron" (schwedisch). 


Die Brücke wurde von 1993-1997 gebaut, zwei Pfeiler tragen die gesamte Konstruktion. Die Gesamtlänge beträgt 1867 m und die Länge zwischen den beiden Stützen 1210 m. Sie ist 17,80 m breit hat eine Gesamthöhe von 182 m und eine lichte Höhe von 40 m. Gebaut wurde es hier aus Stahlbeton und Stahl. 


Sie ist damit weltweit die elftlängste Hängebrücke und damit fast so lang wie die Golden Gate Bridge die auf dem neunten Rang liegt. Vielleicht noch dazu, die längste Hängebrücke befindet sich in Japan mit 3911 m zwischen den Pfeilern. 


Stellt euch vor, haben mich nicht zwei Wohnmobile aus Leipzig heute überholt? Unglaublich!!



6 Sep 2019
28 May 2018

Langsam wird es unheimlich. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, zu Hause in Deutschland habe ich noch nie so eine lang anhaltende Sonnenperiode erlebt. Über einen Monat jeden Tag nur Sonne. Wenn sich das mal nicht rächt und es dann ein Monat langregnet…

Gestern am Abend bin ich noch mal die paar Meter zu dem anderen Campingplatz gelaufen, zum einen um mich nach mit den Schweizern zu unterhalten, zum anderen da ich noch ein Bild machen beide von der untergehenden Sonne. Die untergehende Sonne seht ihr auf dem Foto.

Wir haben zusammen gesessen und geredet, es gehört schon einiges dazu so einen Neubeginn zu wagen, einen Campingplatz zu kaufen, ihn wieder herzurichten und zu betreiben.

Ich habe auch danach gefragt, was denn ihre Eltern dazu sagen, beziehungsweise gesagt haben, ihre Reaktion auf diese Frage war eindeutig. Ich habe diese Frage unter anderem auch deswegen gestellt, da ich mich ja auch oft Vorwürfen aussetzen muss, so lange von zu Hause weg zu sein.

Es war ein angenehmes Gespräch, wir haben über alles mögliche gesprochen, auch über die aktuelle Politik. Und immer wieder muss ich feststellen, dass die eigenen Anschauungen oftmals gar nicht so weit abweichen von denen, die man in solchen Gesprächen erfährt.

Die Schweizer Familie ist im übrigen gar nicht allein angereist, Sie haben zwei Katzen mitgebracht. Norwegische Wildkatzen. Wild waren Sie nicht, Sie haben sich von mir verwöhnen lassen. Wir saßen vor ihrem Häuschen, die Abendsonne auf die Terrasse gerichtet, das war schön. Was weniger schön war, das waren die Mücken, die nun doch, insbesondere am Abend, reichlich zur Stelle waren. 

Gestern Früh im übrigen hat mich zum ersten Mal eine Mücke in meinem Wagen durch ihr Fluggeräusch geweckt. Was soll ich sagen: nach einigen vergeblichen Versuchen habe ich sie erledigt gestern Früh im übrigen hat mich zum ersten Mal eine Mücke in meinem Wagen durch ihr Fluggeräusch geweckt. Was soll ich sagen: nach einigen vergeblichen Versuchen habe ich sie erlegt. 

Gestochen hat mich im übrigen auch gestern Abend keine Mücke. Aber das wird schon noch kommen, da bin ich mir sicher.

Später, nach meinem Morgenbad, werde ich die etwa 35 km wieder nach Hudicksvall zurückfahren. Von dort aus geht es dann wieder weiter ein Stückchen Richtung Norden.

Günter hat mir gestern noch ein paar liebe Zeilen geschrieben, die mich ermuntert und aufgebaut haben. Über seine Nachrichten freue ich mich immer sehr.

Nun bin ich in der Stadt gelandet, werde mich hier aber nur kurz aufhalten. Mein Gang hat mich zur Kirche geführt, sie war heute offen, allerdings nur aus dem Grund, weil in ihr gebaut wird. Insofern hatte ich Glück, dass ich sie wenigstens ein bisschen von innen sehen konnte. Allerdings ist kaum etwas zu sehen, alles ist abgehangen beziehungsweise ausgebaut.

Ich vergaß ja völlig, folgendes wesentliche mitzuteilen: ein zufälliger Blick in den Spiegel heute am frühen Morgen ließ mich erschaudern. Das, so  habe ich mich gefragt, das bin ich? Es mussten tiefgreifende Verschönerungsmaßnahmen getroffen werden, etwas musste getan werden! Also ging es zum einen an das Haupthaar, zum anderen an das Gesichtshaar. Als ich fertig war, musste ich an Horst Schlämmer denken, als er nach seiner Morgenhygiene in den Spiegel geschaut hat und bin wie er zu folgendem Ergebnis gekommen: Na ja...

Jetzt bin ich an meinem heutigen Übernachtungsplatz, nur etwa 30 km von der Stadt entfernt, in Hölick, angekommen. Ich stehe am Waldrand neben einem kleinen Restaurant, welches allerdings geschlossen hat. Der schöne Sandstrand, etwa 50 Meter vom Auto entfernt, gehört mir allein... Eben war ich im Wasser, mittlerweile hat sich die Ostsee auf bestimmt 12- 15° erwärmt. Da freue ich mich schon auf meinen morgigen Muntermacher, mein Bad in der Ostsee. Jetzt werd ich zu Abend essen und dann lesen. 

Mein Datenvolumen nähert sich mit großen Schritten dem Ende zu... da werde ich einen Datenpass zubuchen müssen. Bis jetzt hatte ich immer schnelles Internet, also immer LTE. 

Ich fange mich schon ein bisschen an die Lebensweise das Schweden zu gewöhnen, insbesondere ihre Leidensfähigkeit und Geduld. Manchmal gibt es Probleme mit meiner Kreditkarte an der Kasse, dann stehen hinter mir Menschen, denen es völlig egal ist, wie lange sie dort stehen. Da gibt es kein Geschimpfe kein schieben, kein drängeln so wie bei uns zu Hause. Alles läuft mit völliger Ruhe und Gelassenheit ab. Wenn ich das auch so könnte, das wäre bestimmt nicht das schlechteste.

Ich bin durch das kleine, verschlafene Fischerdörfchen gegangen, am Eingang des Dorfes befindet sich eine Schranke, mit dem Auto kann man da nicht hinein fahre. Und das ist auch gut so. Es ist ganz ruhig, kaum Menschen sind da, es macht einen so friedlichen und schönen Eindruck, dass man sich ja gleich wohl fühlt. Jetzt bin ich wieder auf dem Weg zu meinem Auto, und jetzt möchte ich wirklich etwas essen. Zwei Schweden sind mit dem Auto gekommen, sie haben neben mir gehalten und mich gefragt, was man hier anschauen kann. Der Mann spricht der hervorragend Deutsch, so dass ich wirklich auch Antwort geben konnte. Ansonsten wäre sehr schwierig gewesen, zumindest was die Verständigung betrifft. 

Einen Vorteil hat die Nähe zum Meer wieder, es gibt hier keine Mücken. Gerade war ich noch mal draußen... Und was umschwirrte mich? Mücken!!

Linker Hand am Ortseingang befindet sich ein Campingplatz, jedoch macht dieser derzeit einen etwas unaufgeräumten Eindruck, da er sich im Umbau befindet. Es scheint, dass hier alles neu gemacht wird. Gleich neben der Einfahrt wird ein sehr schöner Minigolfplatz angelegt, das scheint als erstes fertig zu werden. Alles andere braucht noch länger. 
6 Sep 2019
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