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Reise 2018 Teil 2

18 May 2018

Gestern am späten Nachmittag wurde ich von der Werkstatt informiert, dass es Probleme mit der Materialbeschaffung von einem der Kegelrollenlager geben solle. Daraufhin bin ich in die Werkstatt gegangen, soweit mir das „gehen" möglich war, undhabe festgestellt, dass das Lager, welches geliefert wurde, statt eines Innendurchmessers von 50 mm 55 mm hat. Grundsätzlich ist das überhaupt kein Problem, da mit einem Innenring die Differenz von 5 mm ausgeglichen werden kann. Leider war derWerkstattmeister nicht mehr da, so dass ich dieses Probleme mit ihm nicht klären konnte. 

Dann werde ich um 7:00 Uhr noch mal dorthin gehen… Jedoch ist schon abzusehen, dass sie heute wohl nicht fertig werden, da der Innenring ja erst geliefert werden muss. Schöne Scheiße.

Fuß... Auch schöne Scheiße.

Mein erster Gang außer Haus war, wie schon gesagt, der Weg in die Werkstatt. Mit dem laufen geht es ein kleines bisschen besser, aber die Schmerzen sind doch ganz schön groß. Und das humpeln mit dem schief gestellten Fuß ist auch nicht gerade so angenehm…

Es hat einige Zeit gedauert bis der Werkstattmeister verstanden hat, wie das Problem der Differenz zwischen dem Durchmesser der Welle und dem Innendurchmesser des Kugellagers zu beheben ist. Schließlich meinte er, dass dieses Teil wohl in Schweden nicht verfügbar sei. Daraufhin habe ich Kontakt aufgenommen mit einem deutschen Lieferanten, der Firma „AgroLager" um gegebenenfalls mir dieses Teil aus Deutschland senden zu lassen. Ich habe mit einem ganz freundlichen Herren und einer ebenso freundlichen Dame gesprochen, sie hätten mir das Teil per Express nach Schweden gesendet. Zwischenzeitlich jedoch hat der Werkstattmeister aber doch noch erreicht, dass ihm dieses Teil geliefert wird. Es ist derzeit auf dem Weg in die Werkstatt und wird dort wohl in der nächsten Stunde ein Treffen. Meinen Dank jedenfalls noch mal an die freundlichen Mitarbeiter von AgroLager. 

Das traurige an der Geschichte ist, dass man mir das hätte schon spätestens am Dienstag sagen können, dann wären alle Teile, die gebraucht worden wären, auch jetzt verfügbar gewesen.

Ein bisschen wie in der DDR…

Ich musste natürlich auch meinen Hotelaufenthalt verlängern, nochmals um drei Nächte. Ich hoffe sehr, dass ich morgen zumindest wieder so beweglich bin, um mich in die Stadt zu begeben damit ich vielleicht eine Sightseeingtour auf dem Wasser machen kann. 

Diese Touren dauern zwischen 3 und 6 Stunden, je nachdem wohin das Schiff fährt, und sie ist sicher sehr interessant. Und Gelegenheit das Bein hochzulegen habe ich sicher auch auf dem Schiff.

Heute jedenfalls ist noch mal (gezwungenermaßen) ein Ruhetag…

Aber so richtig Ruhe hatte ich nicht, also bin ich doch noch mal zur Werkstatt gehumpelt. Was soll ich sagen: das Teil ist da und bereits in das Verteilergetriebe eingebaut!

Und jetzt, am späten Nachmittag, bin ich zum Abendessen in dem kleinen Bistro gegenüber IVECO, das Essen schmeckt wunderbar, die Leute sind überaus freundlich, ich fühle mich hier sehr wohl. Ich denke, das sieht man auf den Fotos. Auf dem Teller, das ist Reis, Bulgur und Kuskus, dann gab es noch eine hervorragende Linsensuppe. Als ich gegangen bin sind alle am Tisch aufgestanden und haben sich von mir verabschiedet. Es war einfach ein schöner, angenehmer Abend. 

Übrigens, als ich zum Essen gegangen bin hab ich mich sehr wundern müssen, da mir zwei oder drei PKWs auf dem Fußweg entgegenkamen. Dazu muss man anmerken, dass ich mich hier in einem Gewerbe- oder Industriegebiet befinde. Auf dem Rückweg habe ich dann gewusst warum diese Fahrzeuge mir entgegengekommen sind auf dem Fußweg. Sie haben Diesel geklaut. Dort waren mehrere LKWs hintereinander abgestellt, überall waren Dieselpfützen im Bereich der Tanks zu sehen und die Tankdeckel lagen daneben...
17 May 2018

Eigentlich wollte ich eine Großaufnahme von meiner Fußzehe veröffentlichen, das erspare ich sowohl euch, aber auch mir. 

Ich liege im Bett, der Fuß ist oben, aber bis jetzt, und es ist mittlerweile schon 15:00 Uhr, bin ich auch im Liegen nicht untätig gewesen. 

Ich hab mich um die Theorie und Praxis des Verteilergetriebes beziehungsweise um seinen Ersatz gekümmert. Ein prinzipiell baugleiches Getriebe hab ich aufgetrieben, es befindet sich derzeit in Mainz, ich werde es kaufen bzw. hab es schon gekauft (aber noch nicht bezahlt) und wenn ich wieder zu Hause bin wird es in der Werkstatt bereit liegen.

Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, der Fuß tut weh, jedoch bei weitem nicht so sehr wie gestern. Der Wettergott hat sicherlich dran gedacht das ich heute nicht rauskomme und der seit meinem Reisebeginn vorhandene Sonnenschein hat sich nun in einem bedeckten Himmel verwandelt. 

Ich bin gespannt wie es morgen sein wird, dies betrifft sowohl meinem Fuß als auch das Fahrzeug…
16 May 2018

Wie soll ich an einem Tag wie diesen auch anfangen… Am zeitigen morgen bin ich in die Werkstatt gegangen und habe mich informiert, was los ist. Lange Rede kurzer Sinn, die obere Antriebswelle ist dafür gedacht, zwischen Geländegang und Straßengangumzuschalten.Wenn also der Straßengang eingelegt ist, dann dreht sich die Welle in dem Zahnrad für den Geländegang. Beziehungsweise umgedreht. Jedenfalls scheint durch das Metallteil das Verteilergetriebe einen erheblichen Ölverlust erlittenzu haben. Im Ergebnis hat sich das Zahnrad für den Geländegang an der Welle festgefressen. Dies kann hier nicht repariert werden. 

In der Iveco Werkstatt haben sie nicht einmal vermocht, das Zahnrad von der Welle zu pressen. Auf Nachfrage wussten sie niemanden, der das bringen könnte. Da hab ich mir kurz entschlossen das Teil genschnappt und bin damit zu Mercedes gegangen. Die haben eine 100 Tonnen Presse, außerdem arbeitet dort ein Österreicher, es war eine gute Entscheidung das ich dorthin gegangen bin. Mit meiner tatkräftigen Unterstützung ist es uns gelungen, die Teile voneinander zu lösen. Ganz freundliche und sympathische Mitarbeiter hat Mercedes, ihrer Werkstatt ist übrigens direkt gegenüber dem Hotel. 

Dadurch, dass dieses Zahnrad nunmehr gelöst wurde kann die Welle  nun ohne das Zahnrad für den Geländegang wieder eingebaut werden und auf dieser sitzt dann nur das Zahnrad, welches den Straßengang antreibt. Dann kann ich weiterfahren. Es muss gesichert werden, dass der Straßengang permanent drin bleibt, insofern muss er blockiert werden. 

Die Krönung dieses Tages war allerdings, dass mir eine Stahlstange auf meinen großen Fußzeh gefallen ist.  Ich befinde mich in Stockholm im Krankenhaus und warte darauf, dass meine Zehe geröntgt wird. Was soll ich sagen: Alles Scheiße!

Geröntgt wurde der Fuß bzw. die Zehe mittlerweile. Das Ergebnis weiß ich noch nicht, hab aber höllische Schmerzen... Jetzt kann ich so was schreiben, denn meine Mama hat nicht mehr die Möglichkeit, mein Tagebuch zu lesen.

Eine hübsche junge Ärztin hat sich dann meines Fußes angenommen und mir eröffnet, dass nur ein kleiner Riss im Knochen zu sehen ist der aber nicht behandelt werden muss. In zwei Wochen ist alles vorbei meinte sie. Na ja. Und Schmerztabletten hat sie mir verschrieben. 

Mittlerweile bin ich im Hotel, ein Bosnier hat mich mit dem Taxi zum Hotel gefahren der nun auch schon 26 Jahre hier lebt. Jetzt jedenfalls liege ich. Der morgige Tag... er wird ergebnislos verlaufen...
15 May 2018

Eigentlich wollte ich ja heute gar nicht an die Werkstatt und das Auto denken, aber irgendwie spukt es immer im Hinterkopf herum. 

Kurz nach acht bin ich heute aus dem Hotel gegangen und nur 10 Minuten auf absolut gerader Straße bis zur Haltestelle der U-Bahn. Und von dort war ich wiederum in 10 Minuten an der Zentralstation in Stockholm gewesen.Von dort wiederum bin ich nur in ein paar Minuten auf die Insel Gamla Stan gegangen und nun sitze ich gegenüber Nobel Museum vor einer Bäckerei, habe ein Stück Pizza verzehrt und lasse es mir, soweit möglich, gut gehen lassen.

Auf diese Insel befindet sich im wesentlichen der älteste Teil (glaube ich) von Stockholm, hier steht unter anderem auch das Königsschloss, welchem ich bereits einen Besuch abgestattet habe und in unmittelbarer Nähe der Dom, in dem ich auch gewesen bin.

Und eben, als ich das geschrieben habe, pickt mir da nicht ein kleiner Spatz an meinem großen Zeh rum?

Es ist wieder überaus warm heute, absolut blauer Himmel, ich glaube, auch die Schweden haben so einen unglaublichen Frühsommer bisher kaum so erlebt.

Von der Werkstatt habe ich heute bisher übrigens nichts gehört, ich weiß nicht: ist es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen…

Bis später!

Jetzt bin ich wieder in meinem Hotel nach einem Tag voller Spaziergänge durch die Stadt. Das schlaucht ganz schön. Aber es lohnt sich wahrhaftig. Stockholm ist eine wunderschöne Stadt, anders als Helsinki und anders als Oslo.Das hängt sicher auch mit ihrer einzigartigen Artikel Lage auf mehreren Inseln in der Ostsee statt. 

Der heutige Tag war zum einen dafür da, eine Art Gesamtüberblick zu erhalten, zum anderen auch, das, was mich am meisten interessiert, anzuschauen.

Erst mal so ein bisschen was allgemeines. Die Verbindung von meinem Hotel in die Stadt ist gut, insofern kann ich jeden, der Stockholm besuchen, diese Unterkunft empfehlen. Die Zimmer sind ausreichend groß und sauber. Und das trotz der nur zwei Sterne. Ich habe ja gestern versucht, eine Unterkunft zu findenUnd bin dann letztlich hier gelandet. Das, was in der Stadt an preiswerten Unterkünften da war, das waren Mehrbettzimmer mit anderen Leuten zusammen, meistenteils ohne Fenster in Kellern. Ich habe so etwas schon mal in Amsterdam erlebt und das möchte ich doch lieber nicht mehr haben. Von diesem Hotel geht man die Straße, die vor dem Hotel entlang führt, immer gerade aus etwa 15 Minuten bis zur „Spånga Station". Dort steigt man in die noch überirdisch fahrende U-Bahn und verlässt diese wieder an der Zentralstation. Und dort ist man mitten im Zentrum. 

Diese U-Bahn Station haben im übrigen eine Besonderheit, hier kann niemand auf die Schienen fallen oder gestoßen werden. Denn die Schienen sind vom Bahnsteig komplett durch eine durchgehende Glaswand mit Schiebetüren abgeschottet, die sich erst dann öffnen, wenn der Zug eingefahren ist. Diese Schiebetüren wiederum befinden sich dann immer im Bereich der Türen der jeweiligen Waggons.

Bettler habe ich im übrigen, dass in ganz Schweden, nur insoweit gesehen, als dass es sich um Rumänen handelt. Ich glaube, ich hatte es nicht berichtet, aber am Rostocker Hafen habe ich Polizisten getroffen, die dort kontrolliert haben. Auf meine Nachfrage haben sie mir mitgeteilt, dass sie nach Rumänen Ausschau halten. Ich halte das für übertrieben gehalten, bin aber jetzt einen eines Besseren belehrt worden.

Ist es deutlich zu erkennen, dass es sich hier um Banden handelt.

Jetzt aber weiter zur Stockholm. Die Straßen, die Gebäude, natürlich insbesondere die Menschen machen einen so guten Eindruck, dass man sich hier sofort wohl fühlt. Ich bin kein Freund von Großstädten und bin oftmals froh, wenn ich diese wieder verlassen kann. Ich glaube neben Tallinn und Riga ist jetzt besonders Stockholm in die Riege der Städte aufgenommen worden, bei denen das nicht der Fall ist. 

Wobei ich allerdings auch anmerken muss, dass ich trotz allem den Kopf nicht frei hatte. Dies hängt natürlich mit meinem „kranken" Fahrzeug zusammen. Ich weiß natürlich, dass insbesondere die Menschen, die nicht in der DDR aufgewachsen sind, kaum ein Verständnis dafür entwickeln können, wie es ist, mit einem Auto stehen zu bleiben und Probleme damit zu haben, die entsprechenden Ersatzteile zu bekommen. Aber da doch ein großer Teil meiner Leser aus der DDR kommt, denke ich, dass sie nachempfinden können, wie ich momentan fühle.

Nach dem Besuch des Domes habe ich eine weitere, für mich wichtige Sehenswürdigkeit besichtigt: Das Vasamuseum. Dieses Museum wurde nur zu einem einzigen Zweck gebaut: Der Beherbergung der Vasa, die am 10. August 1628 anlässlich ihrer Jungfernfahrt gekentert ist und danach sofort gesunken ist.

König Gustav II Adolf hat 1625 den Auftrag erteilt, ein derartig riesiges Schiff zu erbauen. Weit mehr als 1000 Eichen wurden dafür gefällt.

Warum ist denn das jetzt nun eigentlich gekentert? Die damaligen Untersuchungen haben kein Ergebnis ergeben, es hat sich kein Schuldiger gefunden. Im Nachhinein lässt sich schon feststellen, wo die Ursache gelegen ist. Sicher lag diese in mehreren Händen.

  • Beim Admiral? Er hätte schon nach der Krängungsprobe verhindern müssen, dass das Schiff ausläuft.
  • Beim Schiffsbaumeister? Vielleicht ja wegen der fehlenden theoretischen Kenntnisse
  • Beim König? Zum Teil sicher, denn er wollte ein Schiff mit sehr viel Kanonen und insbesondere auch mit schweren Kanonen 

Die Schiffsbaukunst zur damaligen Zeit kann dir noch keine Stabilitätsberechnungen sondern war empirisch aufgestellt. Sie begründete sich ausschließlich auf Erfahrungswerte. Die Vasa jedoch war anders als andere Schiffe. Sie war kräftig gebaut und wesentlich schwerer bestückt als frühere Schiffe.  Das Schiff war zu groß, zu schwer und hatte damit einen Schwerpunkt, hatte dermaßen ungünstig lag, so dass schon leichter Wind in den Segeln zu einem kentern hat führen können. Wie ist dann auch passiert ist.

Zwischen den Jahren 1958 und 61 erfolgt die die Bergung des Schiffes. Nachdem 1962 ein provisorisches Museum errichtet wurde begann man 1987 mit dem Bau des jetzigen Museums, welches 1990 eingeweiht wurde. 

Im Anschluss an diesen Museumsbesuch habe ich das Wikingermuseum aufgesucht, welches nur 5 Minuten entfernt ist. Das interessante an diesem Museum ist, dass man mit einer Art Bahn durch das Gebäude fährt und dort in Bild, Ton und Film die Geschichte eines Wikingers dargestellt wird.

Nach dem Besuch dieses Museums hab ich mich dann langsam wieder zur Bahnstation begeben, denn der Tag war doch schon ganz schön anstrengend gewesen. Insbesondere im Zusammenhang mit der fast unerträglichen Hitze am heutigen Tag.

Morgen, bevor ich in die Stadt fahre, muss ich auf jeden Fall zur Werkstatt um zu schauen, ob mittlerweile alles einigermaßen in Ordnung geht.

Was ich noch fragen wollte: Ich wäre doch bestimmt ein guter Wikinger gewesen, oder?

Was ich noch vergessen habe: als ich am Morgen die ersten Worte veröffentlicht hatte saßen hat mir eine junge Frau mit der ich ins Gespräch gekommen bin. Sie kam aus lass Vegas. Macht ihr mit ihrem Boyfriend Urlaub. Der war im gegenüberliegenden Museum von Alfred Nobel, sie hat in der Zeit etwas gegessen. Wir haben uns unterhalten bis er gekommen ist. Ihr werdet euch sicher genauso wundern wie ich als ich feststellen musste, dass der Boyfriend mittlerweile sich in eine Frau verwandelt hatte…

Nun ja. Im unmittelbaren Anschluss und bevor ich das Wassermuseum besucht habe bin ich auf meinem Stadtrundgang bis zum Rockcafé gelaufen. Und dort drin habe ich natürlich unter anderem eine Gitarre von Keith Richards und ein Kleidungsstück von Jimi Hendrix bewundert. Ich wollte auch ein Foto von der Ecke machen, in der einige Dinge von Elvis Presley ausgestellt worden, dies natürlich nur speziell für Irene. Allerdings saß da eine so unförmige, dunkle und noch dazu hässliche Dame davor, die wäre zwangsläufig mit aufs Bild geraten. Das wollte ich niemand antun.

Da ich zum Dom noch nichts geschrieben habe dies auch noch in aller Kürze:

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche an eben der Stelle erbaut, auf der jetzt der Dom steht. Schon Ende des 13. Jahrhunderts aber wurde eine gemauerte Kirche errichtet die Anfang des 14. Jahrhunderts eingeweiht wurde. Bis zum 15. Jahrhundert wurden weitere Um- und Ausbauarbeiten vorgenommen. Ende des 15. Jahrhundert erhielt die Kirche Ihre heutige Gestalt. Der Großteil der Innenausstattung stammt aus dem Barock und wurde Ende des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Das Äußere des Domes wurde Mitte des 18. Jahrhundert ebenfalls im Stil des italienischen Barocks gestaltet, damit der Dom besser zu dem zuvor umgebauten Stockholmer Schloss passt. 

14 May 2018

7.00 Uhr stand ich Gewehr bei Fuß vor der Werkstatt. Schließlich wurde ich reingeschleppt. Aber wenn ich meine Werkstatt im Kopf habe... kein Vergleich. Hier gibt es keine Arbeitsgruben, es macht insgesamt einen etwas dürftigen Eindruck... Die Hauptschwierigkeit liegt natürlich in der Verständigung. Nachdem die Gelenkwellen demontiert wurden habe ich den Motor angelassen um zu prüfen, ob es sich um das Getriebe handelt. Es ergab sich, dass es das Getriebe nicht ist, wie schon ursprünglich vermutet, ist das  Verteilergetriebe defekt. Der obere Eingang, die Verbindung zwischen Hauptgetriebe und Verteilergetriebe ist im Verteilergetriebe blockiert. 

Ich habe ein paar Stunden in der Werkstatt mit gearbeitet und wurde aber dann aus versicherungstechnischen Gründen der Werkstatt verwiesen, obwohl der Mitarbeiter das alleine überhaupt nicht schaffen kann und grundsätzlich von diesem Auto auch keine Ahnung hat. 

Ich habe zwar die Kopie des Werkstatthandbuchs für den Teil, den es betrifft, da gelassen, aber bei den Arbeiten bei der Demontage habe ich mitbekommen, dass ich Anweisungen geben muss. Jedenfalls ist es beim beim nochmaligen zeitversetzten hinkucken dazu gekommen, dass meine Anweisungen oder Hinweise nicht beachtet wurden und eine falsche Reihenfolge gewählt wurde. 

Ich bin dann gegangen, ich hab es einfach nicht ausgehalten. Ich hab jetzt ein Hotelzimmer bestellt, erst mal bis Freitag. Und zwar in unmittelbarer Nähe der Werkstatt, einem Ibishotel. Als ich den Preis für die heutige Übernachtung gehört habe war ich schon mal zufrieden, allerdings hat es mich auf den Arsch gesetzt als ich mitbekommen habe, dass der Preis für den morgigen Tag sieben mal so hoch ist wie heute. Das hängt wohl damit zusammen, dass  hier Kongresse sind und Messen stattfinden und alles in der ganzen Stadt ausgebucht ist. Ich hab verhandelt und verhandelt und zwar einer Ergebnis erzielt, aber so richtig akzeptabel ist es nicht. 

Was hab ich nur für ein Glück, dass ich ansonsten mein eigenes Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche dabei habe…

Ich weiß nicht genau, wie lange es dauern wird, das entscheidet sich, wenn das Verteilergetriebe geöffnet wird. Ich hoffe ja, dass sie es heute noch hinkriegen das Getriebe auszubauen. So ganz optimistisch bin ich aber nicht…
13 May 2018

Was gibt’s neues zu vermelden… Nichts. Ich hab wieder versucht ein bisschen Fehlersuche zu betreiben und mich den halben Tag auch im Allradforum herumgetrieben. Dort mein Problem geschildert und mich mit anderen Besitzern von ähnlichen Fahrzeugen ausgetauscht. 

Insgesamt war es sehr hilfreich, wobei es mir konkret bezogen auf die Fehlerbeseitigung nicht geholfen hat. Das war auch nicht absehbar. 

Aber die Hinweise, die gegeben worden, haben geholfen, das Problem weiter einzugrenzen. Insgesamt war ich sehr erstaunt und sehr erfreut und natürlich dankbar über die reichhaltige Hilfe und Unterstützung, die mir dort angeboten und erteilt wurde.

Das ist schon eine verschworene Gemeinschaft in der man sich befindet, wenn man derartige Fahrzeuge besitzt. Vielleicht macht es das auch insgesamt so spannend. Das ist ein Riesenunterschied, vieles auch gezwungenermaßen selbst machen zu müssen, dass natürlich auch gern, als wenn man mit einem modernen Fahrzeug in die Werkstatt fährt.

Nun ja, jetzt bin ich nur noch gespannt auf morgen…
6 Sep 2019
12 May 2018

Was soll ich über den heutigen Tag schreiben… Ihr merkt, ich komme erst jetzt dazu, beziehungsweise habe auch einigen Frust in mir, dass ich hier stehen muss.

Am frühen Morgen bis fast zum Mittag lag ich unter dem Auto und habe begonnen mit der Demontage der Gelenkwellen. Bei einer Welle habe ich aufgegeben da ich die Schrauben nicht lösen konnte, Sie müssen erhitzt werden und dazu fehlt mir das notwendige Gerät. 

Der Mann aus der Werkstatt übrigens, mit dem gestern mein neuer Freund Frank, der aus Deutschland stammt, telefoniert hat, war heute auch kurz hier gewesen und hat gesagt, dass es am Montag losgeht. Wenn es das Verteilergetriebe ist, was ich derzeit annehme und gleichzeitig befürchte, dann ist es etwas größeres und es dauert sicher länger bis es behoben sein wird. Natürlich werde ich euch auf dem Laufenden halten.

Ich bin dann am frühen Nachmittag mit dem Fahrrad zum Strand gefahren und war bei schätzungsweise 9° oder 10° schwimmen. Die Ostsee ist schon spürbar wärmer geworden seit ich das erste Mal hineingegangen bin auf meiner Reise.

Immer noch scheint die Sonne unterbrochen. Das Wetter ist ein Wahnsinn. Und so wie es aussieht ist es die nächsten Tage ähnlich. 

Gern hätte ich euch etwas Schöneres und interessanteres geschrieben, aber leider ist mir nicht danach. Und momentan weiß ich auch nicht was...

Vielleicht noch so viel: Gestern und heute hab ich immer mal wieder mit Frank telefoniert und wollte ihn eigentlich für morgen zum Essen einladen. Das klappt leider nicht, da drei Tage bei ihm Geburtstagsfeiern anstehen und er aus diesem Grund selbstverständlich sich um andere Dinge kümmern muss.

Wenn mein Auto dann in der Werkstatt stehen wird muss ich mir eine Alternative bezogen auf meine Übernachtung einfallen lassen. Denn in der Werkstatt möchte ich nicht schlafen und es wird sicher auch nicht gehen. Also werde ich mir ein Hotel suchen müssen, vielleicht lädt die Königsfamilie mich ja auch ein... nun ja. Langweilig wird es nicht werden, in der Stadt und dem Umland gibt es so viel zu sehen...

Na dann... gute Nacht euch allen!!!
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