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Reise 2018 Teil 2

6 Sep 2019
24 May 2018

Guten Morgen euch allen, bevor ich in die Stadt gehe noch folgendes, was mir mein Freund Uwe heute gesendet hat. Eigentlich soll es ja ein Witz sein, das ist es aber nicht… Leider:

Der Haarschnitt

Eines Tages kam ein Florist zu einem Frisör, um sich seine Haare  schneiden zu lassen. Nach dem Haarschnitt wollte er bezahlen, doch der Frisör sagte: Ich kann kein Geld annehmen. Ich mache diese Woche Bürgerservice. 

Der Florist war angenehm überrascht und ging aus dem Geschäft.Als der Frisör am nächsten Morgen das Geschäft öffnen wollte, fand  er einen Strauß Rosen vor der Tür. Darin steckte eine Karte mit den Worten: "Herzlichen Dank". 
  
Etwas später betrat ein Bäcker den Laden und ließ sich seine Haare  schneiden. Als er bezahlen wollte antwortete der Frisör wieder: Ich kann kein Geld annehmen. Ich mache diese Woche Bürgerservice". 

Auch der Bäcker verließ zufrieden das Geschäft. Und als der Frisör am nächsten Morgen aufsperren wollte, fand er  einen Sack voll Gebäck vor der Türe mit einer Karte des Dankes darin. 

Kurz nach Ladenöffnung betrat ein Politiker das Geschäft. Als auch er nach dem Haarschnitt nach der Rechnung fragte, sagte  der Frisör wieder: Ich kann kein Geld annehmen. Ich mache diese Woche Bürgerservice. Der Politiker war erfreut darüber und verließ das Geschäft. 

Als der Frisör am nächsten Morgen zu seinem Geschäft kam, standen  20 Abgeordnete vor der Türe und warteten auf einen Gratishaarschnitt. 

Und das, meine Lieben, zeigt den Unterschied zwischen der „normalen" Bevölkerung des Landes und seinen Politikern. Mein Gott!

Mit meinem Stadtrundgang bin ich nun fast am Ende, ich war im Zentrum, hab ein bisschen eingekauft, ein paar Sandalen und ein Höschen. Sandalen deswegen, da ich noch einige Zeit gezwungen sein werde, auf festes Schuhwerk zu verzichten.

Besucht habe ich auf meinem historischen Rundgang als erstes die heilige Dreifaltigkeitskirche, welche Mittel des 17. Jahrhunderts erbaut worden. Während des letzten großen Brandes 1869 wurde diese von den Flammen ausgespart. Es wird angenommen, dass bereits am 15. wir 100 sich an diesem Platz eine Kirche gefunden hat. Ich weiß nicht, ob es auf den Fotos zu erkennen ist, aber das ganze Gebäude neigt, verwindet und gibt im Bereich der Gewölbewiderlager nach. Das hängt unter anderem mit dem schwierigen Baugrund zusammen, welcher aus sandigem Lehm besteht. 

Als nächstes habe ich das Schloss besichtigt, welches Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Allerdings sind aus dieser Zeit nur noch wenige Teile vorhanden. Denn auch das Schloss ist ausgebrannt. Als es Mitte des 18. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde, verzichtet man auf Türme und sonstiges Beiwerk, entstanden ist doch ein eher schlichtes Gebäude.

Und als letztes habe ich das Gefängnis Museum angeschaut, welches in zwei Bauwerken untergebracht ist. Der erste Teil befindetSich im ehemaligen Schlossgefängnis, Dieses ist in etwa so alt wie das Schloss, wurde aber 1847 geschlossen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich das Landeszellengefängnis, In welches die Gefangenen nach dem Umzug umsiedeln durften. Das interessante an dem Museum sind die nachgestellten Szenen in den Zellen, die Gefangenen hat mich schon Mitte des 19. Jahrhundert von der damaligen Reform des Strafrechts und Haftrechts profitieren können, welches davon ausging, dass nicht nur die Übeltäter, sondern auch deren Vita und deren Umfeld zu den Taten, weswegen sie verurteilt wurden, beigetragen hat. Ich glaube, in Deutschland war man doch noch nicht soweit. Beziehungsweise in den einzelnen Ländern, da Deutschland ja erst in der neuen Form ab 1871 exestierte. 

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass in Schweden die Todesstrafe schon 1921 abgeschafft wurde.

Was vielleicht noch wissenswert ist über diese Stadt, hier wurde Joel Hågglund geboren, Der 1902  nach Amerika ausgewandert ist und dort unter dem Namen Joe Hill mit großem Erfolg Songs und Gedichte geschrieben hat und unter anderem auch für die Rechte der Arbeiterklasse gekämpft hat. 1914 wurde er das Mordes beschuldigt und trotz mangelnder Beweise 1915 zum Tode verurteilt. Allgemein wird davon ausgegangen, dass er unschuldig war. 

Gleich werde ich mich zum Auto begeben und auf die Weitereise machen.

An meinem Übernachtungsplatz bin ich angekommen, auf der Karte seht ihr wo es ist. Wieder absolute Stille, Abgeschiedenheit an einem wunderschönen Strand mit Badestelle für das Morgenbad. 

Vielleicht noch was allgemeines zum Fahrradfahren in Schweden, gerade Gävle hat gezeigt, wie gut die Städte hier für Fahrräder ausgebaut worden. Im wesentlichen mit eigenem Wegenetz und eigener Beschilderung, diese enthalten jeweils Richtungsangaben und Fahrzeiten in Minuten zu den jeweiligen Kreuzungen oder Wegpunkten. 

Gestern übrigens, als ich auf einem Parkplatz im Wald war und mich mit der Frau unterhalten habe, hatte ich das erste Mal Kontakt mit Mücken. Allerdings ist weder eine im Auto gewesen noch hat mich eine gestochen. Aber sie haben mich wie wild und umschwirrt, die Rüssel ausgefahren und zum saugen bereitet...

Bevor ich mich übrigens zum Übernachtungsplatz  
begeben habe, habe ich einen kurzen Halt an einer Fischräucherei eingelegt, hier gibt es den besten Räucherfisch weit und breit. Aber leider, es war niemand da, kein Rauchgeruch lag in der Luft, kein Fisch war zu sehen, sehr schade. Geräuchert wird hier übrigens mit Fichtenzweigen, an denen die Nadeln noch dran sind. Daher kommt vielleicht dieser besonders gute Geschmack des geräucherten Fischs.

Nicht desto trotz habe ich mein Abendmahl in der Sonne auf der Bank mit dem kleinen Tisch direkt am Wasser eingenommen. Zwar gab es  keinen frisch geräucherten Fisch, sondern Weißbrot, Fetakäse und rote Paprika. Das einzige, was dabei zu hören war, sind Vögel und manchmal auch das kreischen von Möwen. Sonst ist absolute Ruhe, keine Motoren sind zu hören, keine Butter, alles ist schön, alles ist gut.

Jetzt, mittlerweile ist es 19:00 Uhr, hab ich mich in den Wagen zurückgezogen. Die Sonne ist hinter den Wipfeln von Bäumen verschwunden und sofort wird es spürbar kühler.

Ich werde jetzt lesen, das habe ich natürlich auch bereits beim Essen auf der Bank getan. Und wenn mir anfangen die Augen zu fallen werde ich mich in mein Bett legen und schlafen.

Ich habe heute, wie so oft in den letzten Tagen, mit meiner Mama telefoniert, sie wird am 6. Juni operiert. Natürlich hoffe ich, dass alles gut verläuft.
6 Sep 2019
6 Sep 2019
23 May 2018

Kurz vor 3:00 Uhr bin ich aufgestanden um ein dringendes Bedürfnis zu erledigen. Es ist schon so hell, dass man ohne weiteres ohne Licht anzuschalten lesen kann.

Ich hab draußen ein paar Fotos gemacht, eins davon seht ihr schon.

Vor ein paar Tagen hat Irene nach meiner Post gekuckt und unter anderem lag da in meinem Briefkasten ein Schreiben der Staatsanwaltschaft von Berlin. Es war nicht anders zu erwarten: nach wiederholter Prüfung meiner Strafanzeige gegen die Bundeskanzlerin und gegen den Außenminister wurde festgestellt, dass nichts greifbares gegen diese beiden vorliegt.

Damit haben sich, wie schon von mir erwartet, meine diesbezüglichen Bemühungen ins Nirwana begeben. Vielleicht sollte ich einfach noch gelassener werden als ich es mittlerweile schon bin.

Als ich mich gestern am späten Abend zur Ruhe gebettet habe lag der Mann, der dem Alkohol mit großer Begeisterung zugesprochen hatte, noch in seinem eigenen Urin auf der anderen Seite des Platzes. Als ich vorhin aus dem Auto gegangen bin war er nicht mehr da. Das Krankenauto hatte ihn nicht mitgenommen, mir haben sie gesagt, dass die Polizei kommt und ihn abholen wird. Das würde etwa eine halbe Stunde dauern. Ich hab davon nichts mehr mitbekommen, sofern er tatsächlich von der Polizei abgeholt wurde, dann muss das ein oder 2 Stunden gedauert haben.

Sofern ich mich nicht täusche, war wohl die „Merklerin" beim russischen Präsidenten. Assad war wohl kurz vor ihr bei ihm und hat ihr die Tür aufgehalten, der Sessel war noch warm…

Ich weiß nicht, ob dort etwas herausgekommen ist. Und was. Wie wird es eigentlich sein, wenn die abseits des Protokolls miteinander unter vier Augen sprechen, was sie jedoch, soweit ich es weiß, nicht tun. Die Frau wünscht kein vier Augengespräch mit dem Präsidenten. Bestimmt hat sie Angst vor seiner Testerongeschwängerten Erscheinung.

Theoretisch könnten sie es, sie spricht oder versteht russisch, er spricht sehr gut Deutsch. Ob es genauso ist, wenn jemand im Geschäftsleben mit einem Geschäftspartner oder vielleicht besser mit einem Geschäftsgegner spricht? So wie wir unter einander werden sie sicher nicht sprechen. Vielleicht schaut er ihr fest ins blaue Auge, zwinkert leicht, und sagt: Angela, ich weiß, du hast es nicht leicht.Ich weiß, dass du nicht das machen kannst was du eigentlich möchtest. So wird leider niemand von unseren tiefen Zuneigung erfahren…

Nun ja, so wird es nicht sein. Diese Frau ist so abgebrüht und, das muss man ihr lassen, zu erfahren.

Von Zeit zu Zeit scheint sie ihm ja, weil er oder seine  Hunde es so gerne trinken, Bier zu schicken. Und was, außer Räucherfisch, bekommt sie dafür? Denn sicher erwartet Sie eine Gegenleistung. 


Bier und Räucherfisch bestimmen also unser Leben...


Das Bier hat sie nicht selbst gebraut, den Fisch wird er nicht selbst geangelt haben. Ich hoffe nur, dass mit diesem gegenseitigen Austausch von Waren nicht auch noch das Embargo verletzt wurde und wird, über welches die EU und andere so andächtig wachen.


Weiter annähren werden sich die beiden dadurch nicht. Zumindest nicht innerlich. Dazu sind sie viel zu unterschiedlich, schon allein deswegen: Sie ist eine doch recht eigenartige Frau, er ein Gewichte stemmender, vielleicht auch eitler, aber sicherlich gestandener Mann. 


Er und Schröder, das war was anderes, wenn der eine etwas gesagt hat, dann hat der andere  es richtig verstanden. Männer eben.  Das war das politische Dreamteam. Und jetzt sind es  Freunde. 


Was sagte diese Frau vor einiger Zeit zu dem Koalitionsvertrag, denn diese unsäglichen Parteien miteinander geschlossen haben? 


„Wenn dann noch eine Portion Freude dazukommen könnte am Gestalten, dann kann das eine gute Regierungsarbeit werden."


Vielleicht lässt sie sich ja von Wladimir einen guten Rat geben, wo diese Portion Freude herkommen soll? Aus ihren verkniffenen Mund? Aus der offenen Liebesraute ihrer Hände vorm Bauch? 


Wenn ich an die Kanzlerin denke, dann schweifen meine Gedanken sofort ab zu meinem Fuß. Woher mag wohl dieser Zusammenhang kommen… Die Schmerzen sind nahezu weg, allerdings habe ich nun damit zu kämpfen, dass er immer noch blutet und der Nagel nur noch teilweise dranhängt und dabei ist, sich zu lösen, aber noch nicht so recht will. Will er bei mir bleiben? Will er in die weite Welt, ins Ungewisse?


Ha! Jetzt weiß ich, woher der Zusammenhang mit dem sich allmählich lösenden Nagel kommt: Sie, die Führerin aller Deutschen, hängt überhaupt nicht an der Krim, sie möchte diese Insel nicht, sie bedeutet ihr nichts!  


Im tiefsten Inneren gönnt sie dem Ukrainer Chruchtschow nicht seinen Triumph über den mächtigen Nachbarn, die Russen, denen er mit listiger Miene einfach mal so die Krim weggenommen hat und sie seinen Landsleuten zugeschanzt hat, welche der Vater aller Völker, der große Stalin, in seiner unsäglichen Güte und Weisheit doch so ins Herz geschlossen hatte, dass er Hunderttausende von Ihnen verhungern ließ! 


(Manchmal fallen mir Sätze ein, ich weiß selber nicht, aus welcher tiefen Gehirnwindung ich sie hervorkrame...)


So gern möchte sie, also die Kanzlerin, ihm, also dem Präsidenten, die Insel zuschanzen, weiß nur nicht, wie sie es tun soll ohne ihr Gesicht zu verlieren. Der überflüssige Nagel eben. 


Obwohl: das schlechteste wäre es nicht, wenn sie ihr Gesicht verliert. Es kann nur besser werden... 


So, mittlerweile ist es 8:00 Uhr, Zeit zum Aufbruch. Das Wetter ist wieder schön, allerdings waren gestern auch schon einige Wolken am Himmel und heut wieder. Dazu weht ein kräftiger Wind, aber meinen starken Beinen und insbesondere dem Motor an meinem Fahrrad wird dieser nicht trotzen können.


Ich war auf der Insel, die Landschaft insbesondere im Bereich der Küsten ist so, wie man Schweden aus den Filmen kennt, eine typische Schärenlandschaft. Glatt geschliffene  Felsen, die sich sowohl an Land, an der Küste und natürlich auch als kleine oder größere Inseln im Wasser befinden. Dazu Wald, natürlich die Ostsee. 


Jetzt befinde ich mich in einem dieser kleinen Restaurants in einem der schönen Holzhäuser direkt am Hafen, drinnen arbeitet an der Theke beziehungsweise als Bedienung ein Kurde, der früher in Deutschland gelebt hat und mit dem ich mich gut verständigen konnte. Ich habe einen wunderbaren Lachs gegessen… Günter, das wäre etwas für dich gewesen!


In Stockholm war es schön, die Stadt hat mir gut gefallen. Aber diese kleine Städte wie diese hier, das ist viel mehr etwas für mich. Hier ist es übersichtlicher, hier gefällt es mir besser...


Nach einem kurzen Zwischenstopp am Meer in Skutskär bin die schließlich noch weitergefahren in die älteste Stadt Nordschwedens (ja, die Stadt zählt schon zum Norden…), nach Gävle. Das wird übrigens ganz anders ausgesprochen als du es geschrieben wird, das Knie wird wie ein J gesprochen. An der Badestelle bin ich ins Gespräch gekommen mit einer schwedischen Frau, die dort die Wassertemperatur erkundet hat und diese als zu kalt befunden hat.  


Ich werde jetzt schon mal ein paar Schritte in die Stadt gehen und ich denke, morgen Vormittag auch.


Für Bert übrigens müsste es ja die interessanteste Stadt Schwedens sein, denn in dieser befindet sich das schwedische Eisenbahnmuseum.


Ich hab mir schon mal den letzten Rest an Holzhäuschen aus dem 18. Jahrhundert angeschaut, alles andere ist Bränden zum Opfer gefallen. Insofern besteht der Großteil der Stadt aus Gebäuden, die im 19. und 20. Jahrhundert errichtet wurden. Die Stadt selber wurde Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet. 


Ich stehe jetzt unmittelbar am Fluss auf einem Wohnmobilstellplatz, nur wenige 100 m vom Zentrum entfernt. Hier werde ich auch die Nacht verbringen. 

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