Reise 2018 Teil 2
15 Jun 2018
6 Sep 2019
6 Sep 2019
6 Sep 2019
15 Jun 2018
Das Foto von Rotkäppchen und dem Wolf ist übrigens gestern in den Bärenpark entstanden. Die Märchen der Brüder Grimm sind also auch in Schweden bekannt.
Die Nächte werden wieder spürbar länger, allerdings bin ich gestern schon kurz nach 20:00 Uhr schlafen gegangen und daher jetzt, 3:00 Uhr, schon putzmunter.
Ich habe schon gelesen und beim Lesen schweifen meine Gedanken immer mal ab. Eigenartigerweise kann ich das, beides miteinander verbinden: Lesen und dabei an etwas anderes denken.
Gedacht habe ich an den großen Nachfolger, den beliebten Marschall, den großen Vorsitzenden: Kim. Mittlerweile glaube ich, dass dieser Mann unheimlich gerissen, noch dazu völlig skrupellos und sehr intelligent ist. Ich glaube, er hat alle reingelegt.
Die ganze Welt, sein eigenes Volk, aber in erster Linie Schmalzlocke, den überaus unintelligenten amerikanischen Präsidenten.
Mittlerweile denke ich, dass all das, was er Jahre zuvor gesagt, getan, gemacht hat ein ausgeklügelter Plan zu Grunde gelegen ist.
Natürlich weiß er, dass sein kleines Land auf Dauer ohne ausländische Unterstützung nicht überlebensfähig ist. Er weiß auch, dass sein Volk im Grunde arm ist und auf Dauer es so nicht weitergehen kann. Er hat gesehen, was in anderen Ländern passiert
ist, die ähnlich regiert wurden, als bestes Beispiel sei hier Rumänien genannt.
Das Raketenprogramm, das Atomprogramm, die ganze verbale Auseinandersetzung mit der Welt, insbesondere aber den USA, haben nur ein Ziel gehabt: die Amerikaner an den Verhandlungstisch zu zwingen. Letztlich Ist es doch ihm völlig egal, ob er Raketen
oder Atomwaffen hat. Denn ihm ist auch klar, dass für sein Land drei oder vier Bomben reichen, und dann ist alles aus. Aber er weiß sicher, dass insbesondere die USA ganz empfindlich reagieren, wenn er eine derartige Drohkulisse im Laufe
der Jahre stetig aufbaut. Und er hat auch gewusst, dass er nur auf den richtigen Moment warten muss.
Ich denke, er hat Atomwaffen schon länger gehabt und den Besitz, den Bau aber erst jetzt „veröffentlicht". Er hat gewartet, bis ein Präsident in den USA an der Macht ist, der einfach zu blöd ist, sich zu hinterfragen, was denn in Korea
eigentlich los ist. Bei Obama hätte er es nicht machen können, Obama hätte sich nie mit ihm getroffen. Obama war zu klug, zu intelligent, hatte die besseren Berater.
Und Kim hat schnell herausgefunden, dass Schmalzlocke im Prinzip überhaupt keine Berater hat, sondern sein einziger Berater ist er selbst.
Daher haben sich die Ereignisse in dem kleinen Korea in der Zeit, in der Trump Präsident ist, mehr oder weniger auch überschlagen.
Sein „Endziel", ein dauerhaftes Abkommen mit den USA und insbesondere wirtschaftliche Unterstützung zu erreichen, ist denkbar nahe. Er befindet sich sozusagen auf der Zielgeraden. Ich glaube, den hat er alles untergeordnet.
Er konnte China nicht erpressen, er kann Russland nicht erpressen. Aber er konnte einem, ohne dass der es gemerkt hat, seinen Willen aufzwingen: Schmalzlocke. Und er konnte es noch so machen, dass Schmalzlocke sich als großer Gewinner, als Sieger,
als Retter der Menschheit vorkommt. Was für ein Plan!
Nun aber weiter, ich bin wieder um 50 km Richtung Süden gefahren und hier gelandet bei einem der schwedischen National Heiligtümer. Der Ornässtugan in Ornäs. Ein wunderschönes Blockhaus am Ufer des Sees. Ich muss nach ein paar Minuten warten, bis die
obligatorischen 10:00 Uhr erreicht sind. Denn erst dann wird hier geöffnet und es beginnt die Führung durch dieses Gebäude. Warum dieses Gebäude für die Schweden so etwas besonderes ist, davon im Anschluss an die Besichtigung. Jetzt bin ich zumindest
schon mal außen rum gegangen, hab ein paar Fotos gemacht, unter anderem auch von dem wunderschönen Schlüsselbund... Im Verhältnis zu meinem…
Zur Zeit finden hier im übrigen Arbeiten statt, unter anderem stand unmittelbar vor dem Gebäude ein Radlader. Nun wären die Fotos mit Radlader sicherlich nicht ganz so prickelnd gewesen, daher habe ich versucht zu erreichen, dass diese Radlader weggefahren
wird. Und siehe da, es hat geklappt…
Die Führung durch das Blockhaus ist beendet, unsere Gruppe bestand aus zwei Personen. Ich und die Führerin.
Bei dem Haus handelt es sich um ein Gästehaus, welches Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Es gehörte zu einem viereckig angelegten Hof. Dieses Haus wiederum ist eines der ältesten Museen Schwedens, es würde schon 1753 zur Erinnerung an den Besuch
des jungen Edelmanns Gustav Wasa im Jahr 1520 eingerichtet.
Ich hatte irgendwann schon geschrieben, dass Gustav Wasa später der erste König in einem unabhängigen Schweden wurde. Zum damaligen Zeitpunkt war Schweden noch von den Dänen beherrscht worden. Die Geschichte dieses Hauses ist besonders dadurch interessant,
da Gustav Wasa, als er nach Ornäs kam, den damaligen Hofbesitzer um Hilfe bat und dort übernachten wollte. Dieser hinterlistige Dödel versprach ihm zu helfen, erlaubte dem erschöpften Gustav in dem Gästehaus zu schlafen.
Da jedoch auf Gustav eine erhebliche Geldsumme ausgesetzt war, war er eher an dieser Belohnung interessiert und ritt sofort los um den den dänischen Vogt samt seinen Soldaten zu holen.
Ein Knecht des Hofbesitzers aber bemerkte dies und wollte Gustav retten. Also lies er Gustav kurzerhand an einem Strick über die Toilette nach unten herunter…
Dazu muss gesagt werden, dass die Toilette selber noch nicht überdacht war wie jetzt, sondern einfach nur ein hervorstehender Balken im Obergeschoss war. Der Zugang zum Haus erfolgte auch noch nicht durch die angebaute Treppe sondern einfach über
eine Leiter nach oben.
In dem ersten Zimmer, welches ist ich besichtigt habe, handelt es sich um das Königszimmer. In dem hier vorhandenen Bett soll damals Gustav geschlafen haben. Von der Toilette habe ich schon geschrieben, das letzte Zimmer war das Speisezimmer, damals war
es Sitte, einfach nur zu fressen. So viel wie es geht. Zu diesem Zweck gab es dann in diesen Raum den so genannten Kotzbalken, auf diesen hat man sich gekniet, dass dahinter befindliche Brett weggenommen und einfach nach unten gekotzt. Unten
wiederum war der Schweinestall, die Schweine konnten gleich das „Erbrochene" fressen und so war der Kreislauf erfüllt . Der vorverdautes Schweinebraten flog nach unten, würde von den Schweinen gierig geschlürft, dann hat man wiederum
die Schweine verspeist. Und so weiter, und so weiter.
Neben dem Zugang in den Speiseraum gab es im übrigen ein so genanntes Sonnenkreuz, ihr werdet es sicherlich erkennen um was es sich noch in nicht allzulang zurückliegender Geschichte (wenn ja, manchmal meint, seinen 1000 Jahre gewesen…) gehandelt
hat. An der Eingangstür selber war noch ein Brandzeichen gegen Hexen und im übrigen Löcher für die Finger der rechten Hand, denn nur ein Unbewaffneter durfte eintreten. Er musste zuerst die Finger in diese Löcher stecken, dann mit der anderen Hand
aufschließen. Und eine dritte Hand für eine Waffe hatte er ja nicht.
Was ich noch vergessen habe, der jedes Jahr stattfinden der Wasalauf läuft im Prinzip auf der Strecke, die der König damals zurückgelegt hat. Den Start habt ihr auf dem Foto von gestern schon gesehen, der Bronzeläufer vor dem hölzernen Glockenturm...
oder das Ziel... Ich weiß nicht so genau...
Und weiter ging es mit Riesensätzen Richtung Süden. Knapp 100 km bin ich gefahren bis ich im Städtchen Kopparberg angekommen bin, auf dem Parkplatz gegenüber der Kirche. Die wollte ich natürlich anschauen, sowohl von außen, als auch von innen. Von außen
war kein Problem, von innen auch nicht. Der Seiteneingang war offen, ich bin hineingegangen die Tür ist zugefallen ich war drin, dutzende Augenpaare schauten mich an. Musik ertönte, im Hintergrund sprach jemand. Auf einmal habe ich mitbekommen
wo ich hier gelandet bin. Auf einer Beerdigung! Da bin ich aber schnell wieder raus gestürzt. Schweiß auf der Stirn. Aber ich wollte doch wenigstens einen kleinen Blick in diese Kirche werfen, also bin ich zum Haupteingang gegangen, hab diesen geräuschlos
geöffnet, die Zwischentür ebenfalls geräuschlos geöffnet und jetzt stand ich hinter allen. Schnell habe ich ein Foto gemacht und schon war ich wieder weg. Jetzt hat mich niemand mehr angestarrt, es hat einfach keiner mitbekommen.
Und weiter ging’s im Sauseschritt, allerdings musste ich dann unterwegs einmal halten, an einer wunderschönen Badestelle. Nach einer Pause von etwa 30 Minuten bin ich wieder aufgebrochen und weiter ging es nach Karlskoga, dort habe ich das Industriemuseum
angeschaut und das Haus, in dem Alred Nobel gewohnt hat. In dem Industriemuseum sind übrigens Waffen ausgestellt, vielleicht weiß es manch einer nicht, aber Schweden war zwischen den Kriegen und auch schon früher einer der Waffenschmieden Europas.
Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass genügend Eisenerz im Land vorhanden ist.
Das letzte Ziel der heutigen Fahrt war wiederum schnell erreicht, die Picasso Skulptur in Kristinehamn. Es ist das größte Kunstwerk was Picasso komplett aus Beton erschaffen hat. Es ist 15 m hoch und wurde 1965 aufgebaut. Danach bin ich noch ein bisschen
durch die Stadt geschlendert um dann aber letztlich einen Übernachtungsplatz zu finden den ich auf der Strecke zu meinem morgigen Ziel, welches allerdings nur etwa 30 km entfernt liegt, gefunden habe.
Ein ruhiger Platz am See… Was sonst. Das Morgenbad ist gesichert. Übrigens, mein heutiges morgendliches Bad habe ich ja in dem Fluss gehabt, allerdings war das Wasser wahrhaft schweinekalt, so ähnlich wie im April in Antygl…
14 Jun 2018