Jedenfalls bin ich gleich am Morgen aufgebrochen Richtung Göteborg, wobei mein erstes Ziel hier auf dem Weg dahin die Festung Bohus etwa 15 km vor Göteborg gewesen ist. 

Allerdings muss ich erst noch etwas nachtragen zu gestern, etwa 5 km bevor ich zum Kanal gekommen bin habe ich an der Straßenseite ein Fahrzeug mit Caravan gesehen, der Caravan stand ganz schief. Ihm ist beim fahren das Rad abgefallen. Ich hab gehalten, und meine Hilfe angeboten, die auch dankend angenommen wurde. Also hab ich einen meiner Wagenheber genommen, schrittweise den Caravan angehoben während er die Abstützungen nachgestellt hat. Schließlich konnte das Rad wieder montiert werden, allerdings hatte er nur noch drei Schrauben. Ich habe zuerst versucht, eine der Schrauben wieder herzurichten, da die doch etwas geschädigt war und habe es auch geschafft. Das Rad war schließlich fest aber er muss sowieso in die Werkstatt damit. Er hat sich überschwänglich bei mir bedankt und ich habe mich gefreut, dass ich ihm helfen konnte.

Diese Festung ist schon ein trutziger Bau. 1308 hat der norwegische König Håkon V Magnusson den Bau dieser Festung beschlossen. Sie sollte der Verteidigung der südlichen Grenze von Norwegen dienen. Ihr seht, damals war es nicht die Schweden, sondern die Norweger haben hier geherrscht. Diese Festung jedenfalls wurde einer der größten und stärksten im Lande, sie hat 14 Belagerungen überstanden und wurde nie eingenommen. Die Nächsten 350 Jahre befand sich die Festung abwechselnd unter dänischer und norwegischer Herrschaft, schwedisch wurde sie erst 1658 durch den Frieden von Rosskilde.

Bei der Besichtigung der Festung konnte man im übrigen im Turm sich als Ritter ausstaffieren, als Burgfräulein oder sonst irgendwas. Im Turm befindet sich im Keller ein Verlies aus dem Mittelalter, die Gefangenen wurden durch eine Öffnung im Boden des ersten Stocks hinab gelassen. Das Verlies ist 6 m tief und völlig Tageslicht. Ich glaube, die Leute, die in diesen Verlies „lebten", haben es nie Mehr lebend verlassen.

Und jetzt, während ich das schreibe, sitze ich im Foyer eines Hotels in Göteborg. Ich bin schon durch die Stadt geschlendert, war im Dom, wobei dieser ein relativ neues Bauwerk ist, er wurde 1815 gebaut. Die Stadt Göteborg selber wurde 1621 gegründet, zum damaligen Zeitpunkt lebten hier insbesondere deutsche und Holländer, diese hatten auch die Stadt gebaut. Zum Damaligen Zeitpunkt wurde auch eine Kirche gebaut an selber Stelle, wo sich jetzt der Ton befindet.

Göteborg ist die Stadt, die ich am häufigsten in Schweden besucht habe. Das erste Mal war 1992, als ich mit Konstanze, dem Auto samt Zelt hierher gefahren bin. Wir sind damals auf der Insel Rügen gewesen, allerdings „dienstlich" und von dort übergesetzt. Im Zelt haben wir allerdings nicht geschlafen…

Ich werde dann noch weiter durch die Stadt gehen, zur Zeit sind hier überall Baustellen, Das ist schlecht fürs Foto... Geparkt übrigens habe ich im Zentrum, in unmittelbarer Nähe der Zentralhaltestelle.

Das Wikingerschiff auf dem Foto im übrigen lag vor dem Schloss, welches ich gestern besucht hatte. Allerdings ist dieses Boot gerade mal knapp über 20 Jahre alt…

Das Standbild im übrigen ist das von Gustav II Adolf, natürlich insbesondere den Leipzigern sehr gut bekannt, denn bei Lützen hat er sein Leben verloren.

Nun bin ich noch einmal in diesem schönen Hotel gelandet, jetzt im Anschluss werde ich zum Auto gehen und weiterfahren. 

Mittlerweile hat sich der Himmel eingetrübt und es regnet ein bisschen. 

Vielleicht vor 10 Minuten oder einer Viertelstunde bin ich an einem Restaurant vorbei gekommen und einfach mal kurz reingegangen. Da lief gerade das Spiel Schweden gegen Korea und während ich drin war gab es nach Videobeweis Elfmeter für Schweden, eins zu null! Wahnsinn! Nun ja, die Deutschen fliegen diesmal in der Vorrunde raus und man manch einer wird sich darüber nicht ärgern…

Dann bin ich noch durch das große Einkaufszentrum gegangen, mitten im Zentrum, ein Geschäft am anderen. Während ich so durchlief kamen zwei Polizisten gerannt, hast du was kannst du ins Sportgeschäft. Ich dachte, da schaue ich doch mal, was los ist, was „abgeht". Und wir ich reingehe kamen sie mir schon entgegen, die zwei, in der mitten ein schwarzer Mann, dahinter noch ein Sicherheitsbeamter der eine Schachtel mit Nikes getragen hat. Da wollte doch nur der schwarze Mann auch einmal Sportschuhe haben… Das muss man doch verstehen... Oder? 

Im übrigen, im Vergleich zu meinem ersten Besuch in Göteborg hat sich viel verändert. Aber was sich hauptsächlich verändert hat, ist das Bild, was man von den Menschen hat, wenn man durch die Straßen geht. Sehr viel vermummte Gestalten laufen herum, das ist der Wahnsinn. Und einige schauen mich immer so böse an… Ich hab ihnen doch gar nichts getan, aber vielleicht schauen Sie immer so. Da möchte man ihnen doch am liebsten gleich etwas geben, damit sie milder gestimmt sind. Dann bin ich noch an einer Bank vorbei gekommen, soweit ich es herausfinden konnte, wird dort Sozialhilfe ausgegeben. Und dort standen ausnahmslos diese Leute... Da bin ich sehr schnell mit gesenkten Blick vorbeigegangen…

Ich war schon auf dem Weg, bin aber noch mal zurückgegangen, das zweite Mal. In das schöne Hotel. Zum einen wollte ich noch euch ein Foto zeigen von dem Foyer, zum anderen, passend zu dem vorher geschriebenen, eine Festnahme direkt gegenüber dem Hotel. Was ist nur passiert…

Nun bin ich wieder an der Ostsee, allerdings nicht mehr an der Ostseite von Schweden, sondern an der Westseite. Das morgendliche Bad ist gesichert, die Temperatur der Ostsee soll hier circa 15° betragen.

Ich habe heute wieder einmal mit meinem Freund Günter telefoniert, diese Gespräche sind einfach immer sehr gut. Und jetzt rufe ich noch meine Mama an. Ich hoffe, ihr seid gut in die Woche gestartet und ich wünsche euch einen schönen Abend und dann eine gute Nacht.