pfeil.architektur

pfeil.architektur

Menü

Reise 2018 Teil 2

13 Jun 2018

Gegen 8:00 Uhr, nach einer ausgiebigen Schlaf- und Lesephase, habe ich das Fahrzeug verlassen und bin noch einmal durch das Außengelände des Museums gelaufen. 

Dann aber hat mich nichts mehr gehalten, das nächste Ziel, ein ganz besonderes, war schon fast in Griffweite. Moosegarden, nur 18 km südöstlich. Und wer sich ein bisschen mit nordischen Sprachen auskennt, der weiß, Moose ist ein Elch.

Also war ein Elchpark mein Ziel. Leider Gottes hat dieser erst ab 25. Juni geöffnet, das hat mich aber nicht abgehalten, hinzufahren. Das Gelände ist wie ausgestorben, in den Häusern und den zugehörigen Lodges ist niemand da. Also bin ich weitergelaufen, ich dachte, irgendwo müssen sie ja sein, die Elche. Und nach ein paar 100 m bin ich an die Gehege gekommen, und siehe da, vier Elche haben mich begrüßt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, sie sind alle an den Zaun gekommen, wollten gestreichelt werden, einfach himmlisch. 

Im übrigen: meine neuen Bekannten aus Leverkusen wollen auch in der nächsten Stunde hier eintreffen.

Das sind einfach zu schöne Tiere. Das wäre doch eine Idee, im Fichtelgebirge einen Elchpark zu eröffnen, die nebenan liegen die Wiese habe ich ja schon oder könnte sie pachten…


Als ich das veröffentlicht hatte, sind vier Österreicher mit ihren Motorrädern gekommen, sie wollten auch die Elche sehen. Ich habe gesagt, dass sie einfach hingehen sollen, da niemand da ist. Sie haben das gemacht, sind zurückgekommen und haben gesagt, kein Elch ist zu sehen. Da scheine ich ja richtig Glück gehabt zu haben!

Das gleiche ist passiert, als Uwe mit seinem Wrangler gekommen ist. Als wir dann zurück gegangen sind kamen uns zwei Männer entgegen, die Angestellten von dem Park. Der eine, ein Schwede, er hat uns die Hölle heiß gemacht, was uns einfällt dorthin zu gehen, er holt die Polizei, und und und. Ich habe mir erlaubt, einzuwerfen, dass ich eine E-Mail geschickt habe und angerufen habe. Da wurde er fuchsteufelswild, allerdings nur zu mir, Uwe wurde schon von ihm als guter Freund betrachtet.Glücklicherweise war der andere ein Deutscher, der hier schon sieben Jahre lebt und dem ich das Missverständnis erklärt habe. Er hat es bei weitem nicht so eng gesehen und meinte, in Kürze würden zwei Gruppen können und wir sollen uns doch einfach anschließen. Aber ich muss ehrlich sagen, ich hatte dann genug. Da ich sie alleine gesehen habe, sie streicheln konnte, das war etwas anderes als mit einer Gruppe dort rumlaufen. Und mit dem Norweger wollte ich dann doch nicht hingehen. Zum Abschied hat sich dieser jedoch ganz freundschaftlich von mir und natürlich Uwe und seiner Frau verabschiedet… Uwe ist dann weitergefahren und befindet sich mittlerweile in Norwegen.

Ich bin wiederum etwa 25 km südwestlich gefahren um die älteste Kirche Jämtlands anzuschauen. Das Innere war atemberaubend, die Malereien einfach einzigartig. Es handelt sich im übrigen um die Hackås Kyrka. Der Vorläufer dieser Kirche wurde gebaut von einem Enkel von König Olaf dem Heiligen. Die jetzige Steinkirche stammt aus dem zwölften Jahrhundert, ist die einzige Asidenkirche in Nordschweden. In der Sakristei, die sich hinter dem Altar verbirgt, sind fast noch schönere Malereien vorhanden als in der Kirche selbst.

Und weiter ging es, 120 km südlich zur nächsten schönen Kirche,der Kirche in Älvros. Auch diese war ob ihrer besonderen in Ausstattung, der schönen Bemalungen, wunderschön. Wann die Kirche genau gebaut worden ist ist nicht bekannt, sie wurde erstmalig im 16. Jahrhundert erwähnt. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite befindet sich noch einen Gebäudekomplex mit zusammengesuchten Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, hier war ich ebenfalls. Das Besondere: im Kuhstall befindet sich ein riesiger Kamin in dem auch gebacken wurde. Da hatten es die Kühe im Winter schön warm…

Nur noch 15 km weiter und ich befinde mich in Sveg, dort sitze ich gerade im Supermarkt und schreibe euch. Wegen des freien WLAN.

Auf dem Foto seht ihr mich und dahinter ein riesiges Ungetüm. Das ist der größte Holzpferd der Welt. Er wurde von 2003-2005 erbaut und stellt ein Symbol für die Landschaft Härjedalen dar. 

Er ist 13 m hoch, wiegt 80 t und 210 m³ Holz sowie 570.000 Nägel wurden verbaut.

Der Bär sollte deswegen ein Symbol darstellen, weil hier die bärenreichste Gegend von Schweden ist. In Gesamtschweden leben etwa 2000-3000 Tiere. Allein jedoch hier leben 200-300 Bären. Ich bin gespannt ob ich welche zu Gesicht bekomme…

Nun ja, zu Gesicht bekommen werde ich welche, weil etwa 120 km südlich von hier sich ein Bärenpark befindet bin ich auf jeden Fall anschauen werde. Aber das wird erst morgen sein, jetzt ist es schon 17:15 Uhr.

Ich bin noch etwas über 1 Stunde gefahren, das reicht aber auch für heute. Es werden so an die 230 km gewesen sein. Ich stehe jetzt an einem schönen Fluss, das morgendliche Bad ist gesichert. Die Fahrt wird mich mal morgen als erstes nach Orsa führen, in den Bärenpark, da ist im letzten Jahr ein Pfleger von einem Bär getötet worden… Also dann: in aller Frische und bis morgen!


6 Sep 2019
Seite:1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 - 15 - 16 - 17 - 18 - 19 - 20 - 21 - 22 - 23 - 24 - 25
X